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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 31.05.2020, 18:07   #1
weiblich Ex-Ylva
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Standard Wer sich mit fremden Federn schmückt

Losgelöst und ganz entrückt
dreht er sich dort im Kreis.
Tanzt, ganz für sich alleine,
auf abgewetzten Dielen.
In Schuhen, die ihm nie gehörten,
mit Löchern in den Taschen.
In der Luft liegt kalter Rauch,
die Jukebox spielt denselben Song
schon seit vielen Jahren.
Niemand sonst, nur er singt mit.
Kennt jede Zeile, jedes Wort.
Seine Stimme füllt den Raum
für einen Augenblick.
Auf ausgeblichenen Tapeten
bleibt nur noch sein Schatten
ein ewig treuer Freund.
Und an den leeren Tischen
sitzt im diffusen Lampenlicht
bloß die Einsamkeit.
Zwischen Schnaps und alten Bildern
liegt betäubt ein Leben.
Aufgebaut auf Fundamenten,
die andere einst schufen.
Doch die Mauern fielen.
Und die stolzen Schlösser
wurden zu Ruinen.
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Alt 31.05.2020, 20:21   #2
männlich Cilonsar
 
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die Zeile: "aufgebaut auf Fundamenten die andere einst schufen" sollte geändert werden, da es nicht mit fremden Federn schmücken ist, wenn man baut.

Das düstere Bild ist aber gelungen, auch wenn ich die Rechtmäßigkeit des Titels anders sehe, wie erklärt.
Cilonsar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2020, 14:20   #3
weiblich Ex-Ylva
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Beiträge: 59

Zitat:
Zitat von Cilonsar Beitrag anzeigen
die Zeile: "aufgebaut auf Fundamenten die andere einst schufen" sollte geändert werden, da es nicht mit fremden Federn schmücken ist, wenn man baut.

Das düstere Bild ist aber gelungen, auch wenn ich die Rechtmäßigkeit des Titels anders sehe, wie erklärt.
Hallo Cilonsar,
da bin ich anderer Meinung...

Das Fundament ist eine Metapher und symbolisiert die Arbeit derjenigen, die am Ende NICHT vom Erfolg, Ruhm und der Anerkennung (Schlösser), profitieren.

Danke für dein Feedback.

LG
Jo
Ex-Ylva ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2020, 16:53   #4
männlich Cilonsar
 
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Beiträge: 362

Hallo Jolanda,

sorry, ich verstehe erst jetzt, dass es nichts zu geben scheint, dass er erschafft, ich war vom "sich schmücken", also der aktiv-Form geframed, dass ist auch schwer zu erkennen, bei dem düstren Bild über die Fundamente.

Dann hast Du natürlich Recht, denn das einzige was er tätigt ist, das Tanzen und Trinken, also konsumieren.

Also ist dies ein "schönes" Gedicht, dass die Hässlichkeit, die bei Faulheit gewinnt, wegen des Zahns der Zeit, gut wiedergibt.

Jedoch Dein Post sagt, dass er irgendwie, trotz des düsteren Bildes der Ruinen, glänzt. Dein Bedarf die Anerkennung für die "schmückenden Federn" zu verteilen, sagt in-sich, das es immernoch etwas aus den Ruinen zu verteilen gibt.

Aber das ist egal, Deine Motivation ist ja nicht das Thema, sondern der Text und der sagt super aus das Faulheit vom Zahn der Zeit bestraft wird und auffällig macht das alter Glanz aus dem Vertrauensvorschuss der Älter´n, in Geld und Material, nicht seine Leistungsbereitschaft war, wenn Leistungen immer gerecht entlohnt werden.

Zum diesem Thema: "mit fremden Federn schmücken" möchte ich allerdings, dieses Gedicht als Beweis nehmend, vom rechthaberischen und demotivierendem Drang reden, immer alles den Älter´n zur Ehre gereichen zu lassen, wie "die Wohnung" die als einstiges Schloss gilt, wenn dies mit Intelligenz gemacht wird, dann kann eine Karriere schon in der Schule sterben und es ist nur noch an solchen verfolgenden, nachtretenden Texten der Bedarf zu erkennen, dies Recht zu nennen. Also Intelligenz nur als Vererbung kultureller und genetischer Art zu 50/50 zu sehen, ist ein Problem, dem die "verrückten" Religionen aus dem Weg gingen.
Cilonsar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2020, 21:01   #5
weiblich Ex-Ylva
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Beiträge: 59

Zitat:
Zitat von Cilonsar;544180


Aber das ist egal, Deine Motivation ist ja nicht das Thema, sondern der Text und der sagt super aus das Faulheit vom Zahn der Zeit bestraft wird und auffällig macht das alter [U
Glanz aus dem Vertrauensvorschuss der Älter´n[/U], in Geld und Material, nicht seine Leistungsbereitschaft war, wenn Leistungen immer gerecht entlohnt werden.
Kein Problem...

Denn genau so ist es, Cilonsar...und nicht nur der Zahn der Zeit bestraft..oft passiert so ein Niedergang auch in jüngeren Jahren...bei einer extremen Lebensweise.

LG
Jo
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