gartenliegestuhl et cetera.

du redest mit den fingerkuppen durch das dämmrige licht
und schnippst gelegentlich ins weit
ich hör dem nicht zu
deine stimme sänftelt lau durch die nacht
und erzählt von jenen diesen manchen spiegelungen in dir
ich hör dem nicht zu
dein seichter atem spaziert durch die helle luft
und flüstert leisefrisch in mein gesicht
ich hör dem nicht zu
bloß deine augen stottern schon die ganze zeit
wehmütig: 'tu doch was, ein gutes?'
und ich lausch gespannt und weiß ja doch nichts;
bin angeflacht - mein kopf ist nüchtern.

[MORDS TUSSI]

hallo fnalk

ich bin mir ziemlich sicher gewesen, dir mal einen kommentar geschrieben zu haben, aber ein kurzer blick bei dir unter "meine gedichte" belehrt mich eines besseren.


die erste zeile ist sehr ansprechend. ein starkes bild. leider flacht der text sehr schnell ab - hält die anfängliche ausdrucksstärke nicht durch.

die dreimalige wiederholung von "ich hör dem nicht zu" ist zu viel des "guten". ich würde einfach die zweite wiederholung streichen.

auch kleisterst du den text mit zu vielen adjektiven zu. das wirkt bemüht und gekünstelt.

zuguter letzt sind ein paar äußerst ungelenke formulieungen dabei.

das wäre mein vorschlag:

du redest mit fingerkuppen durch dämmriges
licht schnippst gelegentlich
ins weite ich höre nicht zu deine stimme
lau durch die nacht und erzählt
von spiegelungen in dir dein atem
spaziert durch helle luft
flüstert mein gesicht ich höre
nicht zu bloß deine augen
stottern schon die ganze zeit
'tu doch was, ein gutes?'
ich lausche gespannt und weiß ja doch nichts;
bin angeflacht - mein kopf nüchtern.


grüße
klimmbimm

[violett_cherry]

@sozialklimmbimm

Ich finde die Ursprungsversion gelungener als deine, mir fehlen die von dir kritisierten Adjektive und leider machen deine Zeilenumbrüche den Text m.E. nach schwer lesbar.

@fnalk

du redest mit den fingerkuppen durch das dämmrige licht
und schnippst gelegentlich ins weite
...
und erzählt von jenen diesen manchen spiegelungen in dir
...
und ich lausch gespannt und weiß ja doch nichts;
bin angeflacht - mein kopf ist nüchtern.

Diese Abschnitte finde ich sehr gut gelungen, der Rest ist irgendwie so nichtssagend, und die Wiederholungen, naja, da stimme ich meinem Vorredner zu.

LG,
Violett

[MORDS TUSSI]

... und leicht lesbar ist ein qualitätsmerkmal?
ist klar, dass sie dir fehlen, ich habe sie ja auch gestrichen. ich hoffe nicht, dass du sie vermisst. egal.
neee mal ehrlich, das gedicht triefte förmlich vor solchen purple prose´schen anwandlungen. da musste man radikal ausmisten.
es ist eben ein vorschlag

oh, danke für die kritik. ich bleib aber trotzdem bei meiner version, mir gefällt sie, aber vielleicht fließen eure anregungen ja später in anderen sachen unbewusst ein; mal sehn.

gruß.

[MORDS TUSSI]

... ansonsten hast du rein gar nichts zu deinen schandtaten zu sagen?

naja, ich will eigentlich immer nur wissen, ob die gedichte anderen leuten gefallen. ändern möchte ich nichts mehr, sie sind schon fertig udn solln das auch bleiben.

aber wenn du unbedingt eine stellungnahme hören möchtest dann hier:

ich halte die wiederholungen für wichtig, denn sie allein machen ja deutlich wie wenig aussagekräftig und eindringlich gestik, stimme und luftzug im gegensatz zu den augen sind. es geht hier um die augen, und die können als einzige wirklich "reden". und deshalb bleibt auch dreimal bei den anderen sahcen "ich hör dem nicht zu" stehn. eigentlich ganz simpel.

udn dieses gewühl aus adjektiven und partizipien ist gewollt, ist kontrast zu dem nüchtern-starren "ich hör dem nicht zu" ... und kann auch nciht weggelassen werden.

und wo im übrigen das schandtaten sein sollen, bleibt mir verborgen. vielleicht gefällts dir nicht, aber das macht mich eigentlich glücklich; wer will schon gedichte schreiben, die einem jedermann gefallen. zweidrei menschen reichen, udn die find ich immer.

[Mondenkind]

hey hey, das gefällt mir- und weißt du warum? nicht nur wegen der superschönen sprache.. sondern.. das ist wie ich.. nun ja, ich glaube das denken menschen ab und an von mir, wenn ich sie mit meinem gefühlsbetonten philosophisch-dilettierten geschwätz überschütte. so oder so ähnlich.
das versteht man glaube ich nur, wenn man ich ist.
und das mit den augen.. sowieso.

Was ich eigentlich sagen wollte.. gefällt mir sehr gut, ich hab mich darin wiedergefunden- oder verloren- wie manns will

Gruß & Lächeln,
anie