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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 26.04.2014, 00:45   #1
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Standard Auf der Suche

Zu alt für Träume
machte ich mich auf den Weg ,
die Wahrheit zu finden.
Sie blieb ein Traum.

Zu jung für den Tod
machte ich mich auf den Weg ,
noch einmal die Jugend zu leben.
Sie blieb ein Traum.

Endlich -
machte ich mich auf den Weg,
den Frieden zu suchen,
auch er blieb nur Traum.

Zu müde, um weiter zu wandern
träumte ich am Wegesrand.
Da sah ich deinen Namen in den Staub geschrieben
und bin geblieben.

Merith
26. April 2014
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2014, 06:34   #2
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.222

Tatsache dass die großen Worte sich selbst entwerten, wenn man eine kleine feine Idee hat, die zu funktionieren scheint. Weil in dem Namen Frieden, Tod und Traum sich vereinigen?

LG RS
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2014, 09:24   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Das gefällt mir.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2014, 12:30   #4
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Poesieger, lieber Gummibaum,

Euer Lob freut mich sehr.

Herzliche Grüße
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2014, 04:00   #5
männlich tiefesWasser
 
Dabei seit: 04/2014
Beiträge: 5

gefällt mir sehr!!
tiefesWasser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2014, 13:16   #6
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Danke tiefes Wasser

Lg
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2014, 18:24   #7
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Auch mir gefällt dein Gedicht sehr, Merith! Gerade der Schluss geht unter die Haut!

Liebe Grüße
Rosmarie
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2014, 18:58   #8
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Wie schön, dass du mitfühlen kannst, Rosmarie, danke dir.

Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2014, 00:56   #9
männlich Walter
 
Benutzerbild von Walter
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 905

Liebe Merit,

Zitat:
Da sah ich deinen Namen in den Staub geschrieben
und bin geblieben.
Ein bestimmter Name, ein einziges Wort aus meist mehreren Buchstaben,
kann Berge versetzen und neue Welten schaffen.

In der ersten Strophe seines Gedichtes "Ein Wort" hat der großartige Dichter Gottfried Benn - eine Koryphäe unter Lyrikern des 20. Jahrhunderts - dies treffend beschrieben:

"Ein Wort, ein Satz: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn.
Die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin."



Dein Gedicht, liebe Merit, ist eine Suche, bei der in den ersten drei Strophen immer nur der Traum zurückbleibt.

Es ist fast schon wie in der Romantik:
Die Verzagtheit des müden Wanderers lässt diesen am Wegesrand pausieren und in sich selbst kehren: er sucht den Weg zu seinem Inneren, zu seinem Ich - er träumt vor sich hin, lässt sich gehen und scheint sich jeder Last entledigt zu haben, doch er findet zu sich selbst: er sieht einen Namen im Sand geschrieben, und eine neue Welt öffnet sich ihm: eine Welt der Hoffnung.

Wunderbar beschrieben mit einer tollen Peripetie im vorletzten Vers:
Der betrübt sich fühlende Leser kann wieder aufatmen und sich mit Dir freuen.


Liebe Grüße
Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2014, 11:09   #10
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hallo, Merith,

die ewige Suche, die hier ein so tröstliches Ende findet, ein Geschenk.
Schön gespannter Bogen!

Sehr gern gelesen,
simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.05.2014, 17:23   #11
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Walter, liebe Simba,
ich danke euch sehr für Eure wunderbaren Kommentare,, die mir zeigen , dass ihr mit gesucht, mit gehofft und endlich auch gefunden habt, für den "Dichter" gibt es nichts Schöneres als die eigenen Gedanken so einfühlsam interpretiert zu sehen.
Ein guter Tag war das heue für mich - durch Euch, mit Euch.

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 11:31   #12
männlich haifisch
 
Benutzerbild von haifisch
 
Dabei seit: 04/2014
Ort: Dresden
Alter: 53
Beiträge: 133

hallo meirit !

Es hat mich bewegt und der Schluß ist dir sehr gut gelungen. Ich habe unter dem Titel auch etwas verfasst. Ich stelle es hier ein zum Vergleich.
LG haifisch

auf der suche

ich suche
den frühling

er will einfach
nicht kommen

er schickt
die sonne
welche alibiheischend
wärme sendet

doch ein kalter
wind lässt die
strahlen zu
einem hauch
erstarren

fröstelnd suchen
die klammen hände
durch aneinanderreiben
die schmach
zu überwinden

bangen & hoffen
auf eine
anbrechende zeit

boten wagen es nicht
sich zu zeigen

harter boden
hält sie
unerbittlich zurück

langsam taut es
aus dem inneren

ich will ihm
entgegen gehen

vielleicht erreicht mich
das erbarmen


Co NJ 2013
haifisch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 14:05   #13
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Was für eine schöne Überraschung, dass noch immer anerkennende Worte kommen.
Dein Gedicht gefällt mir sehr, mein Text beschreibt mehr die frustrane Suche,
deine Zeilen sind hoffnungsfroher, schön gemacht !

Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 14:29   #14
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Mir gefällt es auch. Und zwar, weil ich nie so etwas zartes fertig bringe. Bei mir krachts irgendwie immer. Ich wollt mal was über ne Friedenstaube schreiben und was kam bei raus?

Lieber ne Blinde im Bett
Als ne Taube aufem Dach
Saacht mein Mann und grinste fett:
Weest doch, ick leg alle flach
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 17:47   #15
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Wunderbar merith!!!!! Dein Text zeigt wunderbar poetisch, es sind die inneren Empfundungen und Bewertungen , es sind unsere gelebten Erfahrungen , aus denen wir uns die Wahrheit gestalten und das bedeutet in letzter Konsequenz:

Wir haben alle Freiheit der Welt !!!

Begeisterte Grüße

Ännchen
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 19:34   #16
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Hallo Babsi,

nicht jeder kann so zart besaitet sein .....
was aber die Sensibilität nicht ausschließt und ab und zu muss man's auch mal krachen lassen dürfen, bevor man selbst explodiert ..
Die ersten zwei Zeilen deines Gedichts muss ich schon irgendwo mal gelesen oder gehört haben, kommen mir bekannt vor, très lustig !



Hallo Anna,

was du in mein Gedicht hinein interpretierst macht deiner Phantasie alle Ehre!
Gefällt mir sehr und macht mich nachdenklich.


Abendliche Grüße an Euch

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.05.2014, 19:56   #17
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Ja so lese ich es , wie ich es dir schrieb....

Und so hüpfen unsere Impulse hin und her liebe merith...

Liebe Grüße

Ännchen
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
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