Kannst du es hören

[DarkDiamond]

Kannst du es hören
kannst du es spüren
ich stehe neben dir
dich zu verführen
kannst nicht sagen nein
dein Körper
er ist bald mein
liegt hier vergraben
kalt und grau
die Lippen schon ganz fürchterlich blau
du bist tot
ich kann es sehen
doch wieso hören
will es nicht verstehen

[somi]

Kannst du es fühlen
kannst du es spüren
wie dein Text
mich so hetzt
ganz in Eile
von Zeile zu Zeile.

Mach mal nen Punkt!

Gib mir die Ruhe und verlänger die Verse,
nutze ein Metrum, dass Reime auch klingen.
Verdreh nicht den Satzbau, es soll so gelingen!

Genug gedichtet! Ich schreib jetzt so wie es mir passt ;-) Durch deine kurzen Verse jage ich durch dein Gedicht. Die Satzstellung ist teils dem Reim geschuldet und klingt dadurch unnatürlich.
Wenn der Körper vergraben liegt, wieso kann man dann die blauen Lippen sehen? Versteh ich nicht. Auch fehlt mir hier jegliches Gefühl. Mag sein, dass das lyr Ich gefühlslos ist, aber was ist mit mir? Was soll dein Text auslösen? Angst, Mitgefühl, Ekel? Bei mir kommt leider nichts an und morgen werde ich dein Gedicht vermutlich vergessen haben, denn es bleibt kein Nachhall.
Versuche mehr mit Farben zu "malen", Bilder zu kreieren. Gefühle beim Leser herauf zu beschwören. Dann bleibt dein Gedicht auch beim Leser haften.

Viel Erfolg!

[DarkDiamond]

Das ist alles gewollt.
Einfach mal in die Werke des Dichters und Sängers
Till Lindemann reinlesen.
Hab mir diesen Stil angeeignet.
Und es gibt ja auch so etwas wie künstlerische Freiheit.

[Ilka-Maria]

Zitat von DarkDiamond

Das ist alles gewollt.
Einfach mal in die Werke des Dichters und Sängers
Till Lindemann reinlesen.
Hab mir diesen Stil angeeignet.
Und es gibt ja auch so etwas wie künstlerische Freiheit.

Hmm ... wenn ich lese, was Arno Frank von der ZEIT von Lindemanns Poesie hält, sieht das nicht gerade danach aus, als solle Lust daran geweckt werden, sich mit seinen Texten zu befassen: "Was Lindemann bislang vortrug oder in Gedichtform veröffentlichte, lag stets irgendwo zwischen Eichendorff, Gottfried Benn und jenen griffigen Sätzen, die manche Leute sich in Fraktur auf den Nacken tätwowieren lassen ... Abwechselnd lobt Lindemann die Abtreibung (Preise Abort), die Sinnlichkeit adipöser Damen (Fat), den Geschmack des weiblichen Geschlechts (Fish On) ... Die Tabus, die Lindemann mit der enervierenden Akkuratesse eines Dauerpubertanden abarbeitet, sind längst keine mehr. Anything goes: Wer sich beim Sex unbedingt gegenseitig bepinkeln möchte, kann dies tun, solange es konsensuell geschieht ... Das Einrennen offener Türen aber ist eine Disziplin, die in ihrer Monothematik auf Dauer bloß Gähnen hervorruft."

Diese Beurteilung, garniert mit dem Vergleich einer "posttraumatischen Belastungsstörung", klingt nicht gerade einladend, das "Werk" diesen "Poeten" näher kennenzulernen.

Deshalb finde ich es erfreulich, dass Dein Gedicht im Gegensatz zu Lindemanns Texten nicht dem krampfhaften Bemühen um Tabubrüche folgt, sondern "zahm" geblieben ist. Vielleicht hast Du schon längst den Zugang zu Deinem eigenen Weg und Stil gefunden, so dass es an der Zeit sein könnte, sich von dem Vorbild zu lösen.

Gegen kurze Verse habe ich nichts einzuwenden, im Gegenteil: Ich mag es kurz und prägnant und lehne eher zu lange Verse ab, weil sie oft das "Verdichten" nicht mehr leisten und Einfallstore für unnötige Füllwörter sind.

Beste Grüße
Ilka

[DarkDiamond]

Ich möchte mich auch loslösen. Nur ist das nicht ganz einfach.. zumindest für mich.
Werde mich denke ich die Tage mal dransetzen