Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 02.07.2006, 18:52   #1
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

Standard Schmerz und Stern

Manchmal habe ich Freude daran,
auf das Bitten deiner Augen zu lauern:
sind sie gerade klar und glänzend,
werde ich mich, ganz sanft,
an ihnem Funkeln berauschen;
seh ich dagegen den Spiegel des Wahns,
tauche ich tief in die Schatten ein,
um gegen Windmühlen zu kämpfen-
die Gefahr macht mich dabei stets an.
Schmerz und Orgasmen,
du schenkst mir die Sterne,
die Sterne die vorher am Himmel waren,
liegen jetzt geprellt in meiner Hand.




Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 21:47   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Das Gedicht gefällt mir richtig gut!

Windmühlen - Don Quichotte - hihi. Damit verbindet jeder Wahnsinn. Und einen aussichtslosen Kampf.

Was ich nicht mag, ist die Wiederholung von "Sterne". Vielleicht kann man sie im vorletzten Satz weglassen oder durch "Lichter" o.ä. ersetzen.

Ja, mehr fällt mir grad nicht dazu ein...
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 21:54   #3
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

ja hatte gehofft dass das mit Don Quichotte erkennt wird (freu).

Mit den sternen...hm, werd mal darüber nachdenken

vielen dank!
Exi
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 21:55   #4
weiblich Jeremy
 
Benutzerbild von Jeremy
 
Dabei seit: 05/2006
Ort: NRW
Alter: 47
Beiträge: 278

Richtig schön.
Ist der "Zeitensprung" zwischen " werde ich mich ganz sanft" und "tauche ich in tiefe Schatten ein" gewollt?
Bestimmt!
"Geprellte Sterne"...genial!

LG
Maniac
Jeremy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 21:58   #5
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Es ist auch interessant diese Art Sex zu haben in ein Gedicht verpackt zu sehen.
Und am Ende bleibt für den Leser ein schaler Beigeschmack - wegen den geprellten Sternen. Was erst so toll war, hinterlässt nichts Gutes.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 22:03   #6
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

geb ich dir recht, wobei ich gestehen muss das ich anfangs stark am zweifeln war, ob die zeile " Schmerz und Orgasmen," wirklich sein muss... ich nehme an das ist der ami in mir naja ohne das hätte es aber keinen sinn gemacht
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 22:05   #7
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Doch! Die Zeile ist gut, die muss so sein.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.07.2006, 22:06   #8
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

okydoky die bleibt -
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.07.2006, 14:04   #9
HALLOman
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 108

Ist eigentlich schon (fast) alles gesagt. Im Großem und Ganzem stimme ich den hier abgegebenen Kommentaren zu. Doch, als Fan von Wiederholungen und die damit verbundenen Verdeutlichung, des wichtigsten Teil des Gedichtes. Deswegen find ich die Wiederholung toll
HALLOman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.07.2006, 15:28   #10
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

also du magst die stern wiederholung?! Gut, hab mir auch überlegt das ich es so lasse...

vielen dank, für den kommentar!
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2006, 12:19   #11
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

huhu laurie,
hab grad deine pn gelesen 8o
ich bin völlig perplex, dass meine meinung irgendjemandem wichtig sein könnte... (das steigert auf jeden fall mein selbstwertgefühl 8) danke dafür)
habe dein gedicht auch schon vorher gelesen, aber weil ich mich mit dem thema sehr schwer tue, darauf verzichtet zu kommentieren

der ersteindruck, der für mich beim ersten lesen eigentlich immer der wichtigste ist, ist hier in deinem gedicht ein sehr interessanter vor allem in den ersten drei versen, die finde ich nämlich mit am besten

bei windmühlen kommt mir auch sofort don quichotte in den sinn--> eine relativ gute metapher!

zum inhalt:
ich denke das lyr. ich ist zum einen gefühlsmäßig abhängig vom lyr. du, da es immer auf den zustand des lyr dus eingeht und sich anpasst
Zitat:
sind sie gerade klar und glänzend,
werde ich mich, ganz sanft,
an ihnem Funkeln berauschen;
seh ich dagegen den Spiegel des Wahns,
tauche ich tief in die Schatten ein
es schafft aber auch eine abhängigkeit des lyr dus zu ihm
Zitat:
Manchmal habe ich Freude daran,
auf das Bitten deiner Augen zu lauern
es ist also keine richtig ausgewogene liebesbeziehung für mich, da das lyr. ich viel abhängiger ist als das lyr. du (es lässt sich vielleicht bitten, aber es stellt sich nicht komplett auf den anderen ein)
außerdem opfert das lyr ich seine träume(sterne am himmel) für den sex. dieser induziert bei mir den eindruck einer falschen liebe, da nur auf schmerz, orgasmus und verlangen beruhend.
die träume liegen danach geprellt (zerstört) in der hand des lyr. ichs

aber wie gesagt, das lyr. ich opfert die träume bewusst, um ekstatisch gegen die windmühlen zu kämpfen und sich von der gefahr anmachen zu lassen...

somit könnte man auch dem lyr. ich unterstellen, dass es das lyr. du "nur" zu verändern versucht (also nicht ganz so düster, wie die erste interpretation)

also, das werk wirft für mich viele interpretationen auf...
habe versucht meine klarsten gedanken dazu zu formulieren, wieß nicht ob es richtig gelungen ist, oder ich mich zu oft wiederholt habe...


hoffe auf jeden fall, ich konnte dir ein wenig helfen,
mir hat es auf jeden fall geholfen, denn da ich mich nun richtig damit beschäftigt habe, verstehe ich es besser als vorher und finde es noch interessanter!

fazit für mich: ein sehr ausdrucksstarkes und vielseitiges gedicht
lg max
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2006, 15:51   #12
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289

grüß dich max!
Meibne erwartungen an eine (wie ich annahm, kleine) Interpretation, auf die ich gehofft hatte, hast du weit , sehr weit überholt!
Hätte nie gedacht, das der Text letztlich tatsächlich so verständlich ist, wie ich es als bild im kopf hatte bevor ich es aufgeschrieben habe.
denn du hast ihn völlig erfasst, ich glaube, es war dir sogar möglich, es besser zu interpretieren, als ich es je könnte (eine analyse zu eigenen texten fälllt mir immer schwer).

Was die abhängikeit des lyIchs angeht, hast du völlig recht, es hat seine Träume in sofern weggegeben, als das es sich von den stimmungsschwankungen des lyDus einnehmen lässt. Es hat sie aber fast "gerne" weggegeben, da es im extasischen kampf den "windmühlen-kampf" führt.
Ich persönlich denke, das das lyIch vielleicht sogar an dieser Art Kampf wächst... mit anderen worten es hat sich lange nicht versklavt.. vielleicht testet es seine grenzen aus, seine und die des lyDus... (?)

Je länger ich darüber nachdenke desto interessanter ist die thematik denke ich. . .

also max, ein riesiges "danke!" an dich und liebe grüße,
Laurie
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Schmerz und Stern




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.