La Cote d'Albatre

[Daisy]

Sonnengebleicht, sturmversehrt
stürzt sie ins schäumende Meer.
Steile Wand, die Zutritt verwehrt
zu Stränden, einsam und leer.

Grotten, auch Bögen, geformt von der Zeit,
trotzen dem Wind und der Flut.
Schroffe, wilde Naturschönheit
wehrt standhaft der Mächte Wut.

Nischen und Spalten im rauen Gestein,
der Seevögel Nistplatz: Sicherer Hort.
In Kreisen ziehn sie, mit klagendem Schrein,
um ihren erwählten Zufluchtsort.

Sonnengebleicht, sturmversehrt:
Wie lang kann sie widerstehn?
Einst wird, von den Mächten aufgezehrt,
ihre wilde Schönheit vergehn.

[Thing]

Das hat hoffentlich noch eine gute Weile.
Du und ich - wir werden das nicht erleben.

Liebe Daisy - ich sehe mich wieder in Étretat, ich höre wieder den Wind und die Vögel, ich rieche wieder den salzigen Duft, ich sehe wieder aufs Meer hinaus...
Du hast das wunderschön verdichtet!
Hab Dank dafür


von
Thing

[Daisy]

Und ich danke Dir, lieber Thing,

wie schön, dass die Bilder, die ich beim Schreiben vor Augen habe, durch meinen Text vermittelt und wachgerufen werden!
Du hast natürlich recht, den Untergang dieser schönen Küste werden wir nicht erleben und das ist gut so, denn ich möchte sie, so wie sie jetzt ist, gerne noch ein weiteres Mal erleben. Und Etretat natürlich auch.

LG
Daisy

[gummibaum]

Ein schöner Text, Daisy. Ich kenn es nur von Bildern. Aber danach zu urteilen hast du es sehr gut getroffen.

LG gummibaum

[Daisy]

Danke für Dein Hereinschauen, gummibaum!

Bilder und Wirklichkeit weichen eigentlich nicht voneinander ab, der Eindruck dieses Küstenabschnitts wird da sicher gut vermittelt und mein Anliegen war es, diesen Eindruck auch im Text umsetzen zu können.
Schön wenn mir das gelungen ist.

LG
Daisy