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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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11.01.2008, 00:10 | #1 |
Erbauung
Will mich in den sonnenlosen Straßenschluchten oft ergehen,
dort, wo eines Baumes grünes Blatt mir nicht die Aussicht stört und sehen, wie kein Tier sich traut, Futter hier zu suchen. Keines Vogels Zwitschern ablenkt, wenn der Motor röhrt. Ich wandle kreuz und quer auf Rissen im Asphalte, die, fremden Zeichen gleich, sich durch die Spuren ziehen. Kalte Kathedralen der Verwaltung, staubgeschmückt, will sie bewundern, will vor Blumenfarben fliehen. Gefällig ist Beton der Stadt im frühen Dämmern, wenn sich das grau der Häuser mit dem Horizont vermischt. Das Hämmern von Maschinen klingt vertraut im Nieselregen. Dann singt mein Herze laut vor Freude, das dem Walde ist entwischt. |
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11.01.2008, 19:30 | #2 |
Hallo!
Ein Gedicht mal wieder mit dem typischen lyrwir-Augenzwinkern. Gefällt mir sehr gut, die zu tode geschriebene Naturwanderung hier einmal in die Straßenschluchten zu verlegen. Stimmiger Schluss. Gerne gelesen! Liebe Grüße Manfred |
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11.01.2008, 20:00 | #3 |
hey, lyrwir,
ich finde deinen text herrlich. er hat sowas , sagen wir: zynisches,das mir ausgesprochen gut gefällt. mir gefällt der schluss genauso gut wie franke. ich sehe darin die anpassung des lyrich an eine "natur"ersatz-kulisse, in der es leben muss, aber dessen sehnsucht danach trotzdem ungebrochen ist. um nicht einzugehen, rettet es sich in die ironie. das einzige, was mir sprachlich nicht gefällt, in ermangelung von ersatzvorschlägen kann ich es aber nur anmerken, sind die zwei dem rhythmus geschuldeten, durch -e verlängerten wörter asphalte und herze. tippis hab ich in klammer gesetzt. hat mir spaß gemacht, sich in deinen text hineinzufühlen. lg a Ich wandle kreuz und quer auf Rissen im Asphalte, die, fremden Zeichen gleich, sich durch die Spuren ziehen. Kalte Kathedralen der Verwaltung, (s)taubgeschmückt, will sie bewundern, will vor Blumenfarben fliehen. Gefällig ist Beton der Stadt im (f)rühen Dämmern, wenn sich das (G)rau der Häuser mit dem Horizont vermischt. Das Hämmern von Maschinen klingt vertraut im Nieselregen. Dann singt mein Herze laut vor Freude, das dem Walde ist entwischt. __________________ |
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13.01.2008, 23:20 | #4 |
Hallo Franke,
ich liebe das Zerbröseln der Natur unter meinen Zementstiefeln (von denen man niemals genug haben kann). Hallo apnoe, die e-Wörter sind klar dem Reim, aber auch der Form des romantischen Gedichtes geschuldet. Ab sechzehn Silben pro Zeile kommt man schon mal in die Bredouille, da muss und darf man schon mal biegen. Danke für die Korrekturen, werde sie lektorieren und einfügen. Euch vielen Dank und lg, LW |
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13.01.2008, 23:31 | #5 |
sehr gerne geschehen. das e-dazu-biegen merkt man kaum.
das gedicht ist klasse. lg a |
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14.01.2008, 01:09 | #6 |
abgemeldet
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RE: Erbauung
hallo lyrwir!
ich bin zwar ein waldfan, aber deine zeilen haben mich als randstädtler doch berührt, so dass ich mit deiner "Erbauung" leben, mitstimmen & stadtwelt im sosein wie du beschrieben gut leiden kann, denn sie kommt ja sehr bildhaft & klingend daher, nimmt einen für sich ein, lässt abwesenheiten verblassen. na ja ... mich reizen trotzdem grüne städte, die ich mit antizementstiefeln bewandere, aber mit deiner "werbung" könnt ich auch mal anders stiefeln ... sehr gern gelesen lgruss. rivus |
15.01.2008, 21:51 | #7 |
Hallo Rivus,
danke fürs mitstiefeln. Ich musste einfach mal raus aus dem grünen, ins graue. LG, LW |
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