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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 05.12.2023, 07:59   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Schneefall

Es schneite nur für kurze Zeit,
die Eiszeit schien schon nicht mehr weit.
Nicht nur der Mond ist wandelbar.
Und heute liegt kein Schnee mehr da.

Die Leute spannen ihre Schirme auf.
Der Regen pfeift sich da was drauf,
er geht mit Brausewind in Kooperation
und sorgt dann für den nächsten Sturm.

So viel Wetter hatten wir noch nie.
In München fuhr man gestern Ski -
ist eigentlich die Isar zugefroren?
Die Bahn hat Kunden just verloren.

Geändert von DieSilbermöwe (05.12.2023 um 14:45 Uhr)
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Alt 05.12.2023, 09:41   #2
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Guten Morgen, Silbermöwe,

ein Spontangedicht angesichts der akuten Wetterlage. Da schreibt man, was einem an Bildern vor die Augen kommt, wobei durchaus Atmosphäre eingefangen wird. Besonders gefällt der "wandelbare Mond". Allerdings holpern die Verse an manchen Stellen, und einige Aussagen sind nicht logisch. Da ist vom "nächsten" Sturm die Rede, aber zuvor gab es keinen, da ist nur von "es schneite" die Rede (abgesehen davon, dass sich "Kooperation" und "Sturm" nicht reimen). Wo Regen auf eisig kalten, schneenassen Boden trifft, entsteht Glatteis, der Wind ist daran nicht beteiligt.

Ein Fluss wie die Isar wird kaum in Verdacht kommen, bei der momentan um den Gefrierpunkt liegenden Temperatur zuzufrieren, da braucht es schon härtere Kältegrade. Auch hat die Bahn durch den Schneefall nicht ihre Kunden verloren, sondern umgekehrt haben die Kunden ihre Transportmöglichkeiten verloren.

Ich habe das Gedicht ein wenig geglättet und dabei München und die Isar weggelassen, denn zunächst standen hier nur die ersten drei Strophen, die anderen (meines Erachtens überflüssigen Strophen) wurden nachträglich angefügt und haben sich erst dann stärker auf München und Bayern konzentriert. Mein Vorschlag für die ersten drei Strophen (wobei ich auch auf die Anwendung der richtigen Zeiten geachtet habe):

Es schneite nur für kurze Zeit,
die Eiszeit schien schon nicht mehr weit.
Nicht nur der Mond ist wandelbar:
Am Morgen ist kein Schnee mehr da.

Die Leute spannen Schirme auf,
der Regen pfeift sich etwas drauf.
Er formt den Schnee zu Eiskristall,
gefährlich glatt wird's überall.

So viel an Wetter war noch nie,
selbst in den Städten fährt man Ski,
manch Wasserrohr ist zugefroren,
die Bahn steht still, sie hat verloren.

LG
Ilka
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Alt 05.12.2023, 14:38   #3
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Hallo Ilka,

danke für deine Anmerkungen und das Glätten. Ja stimmt, die letzten drei Strophen fielen mir nachträglich ein. Ich dachte, das Gedicht sei sonst zu kurz. Ich nehme sie wieder raus .

Zitat:
. Mein Vorschlag für die ersten drei Strophen (wobei ich auch auf die Anwendung der richtigen Zeiten geachtet habe):
Hm, habe ich doch auch?

Zitat:
. Besonders gefällt der "wandelbare Mond".
Ist aber nicht von mir, sondern Shakespeare. Julia sagt zu Romeo: „,Oh schwöre nicht beim Mond, dem wandelbaren, der immerfort in seiner Scheibe wechselt, damit nicht wandelbar dein Lieben sei."

LG DieSilbermöwe
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Alt 05.12.2023, 15:21   #4
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Ist aber nicht von mir, sondern Shakespeare. Julia sagt zu Romeo: „,Oh schwöre nicht beim Mond, dem wandelbaren, der immerfort in seiner Scheibe wechselt, damit nicht wandelbar dein Lieben sei."
Ist doch egal. Irgendwann hat man immer irgendwelche Verbindungen von Adjektiven und Substantiven gelesen, so eine Zuschreibung zu verwenden ist noch lange kein Zitat. Vom funkelnden Wein bis zum listigen Fuchs hatten wir in der Literatur schon alles. Wenn der wandelbare Mond gefällt, warum ihn nicht ins eigene Repertoire aufnehmen?
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Alt 05.12.2023, 18:51   #5
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Zitat:
. eine Zuschreibung zu verwenden ist noch lange kein Zitat. Vom funkelnden Wein bis zum listigen Fuchs hatten wir in der Literatur schon alles. Wenn der wandelbare Mond gefällt, warum ihn nicht ins eigene Repertoire aufnehmen?
Danke für den Hinweis, ich hatte schon überlegt, ob man das überhaupt darf.
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