Der verliebte Apfel bei Poetry.de

Schnulle Köhn · 29.06.2017, 16:22

Es war ein Apfel dick und rot
bis hin zu seinem frühen Tod
verliebt in eine Apfelsine.
Da eine solche abseits wohnt
und er sie nicht erreichen konnt'
per Flugzeug oder Schiene,
da nutzte er das Internet
und schrieb in Liebe dick und fett
ihr einen allerletzten Gruß,
danach ward er zu Apfelmus.

Nöck · 29.06.2017, 19:33

Prima Idee,

der Apfel war wohl nicht auf Draht,
sonst hätte er 'nen Platz gebucht,
zusammen mit der Zitrusfrucht,
in einem Napf voll Obstsalat.

Gefällt mir, liebe Schnulle.

Liebe Grüße
Nöck

Schnulle Köhn · 29.06.2017, 20:51

Danke lieber Nöck für deinen erfreulichen Vierzeiler, bin entzückt, aber

wenn anders es gekommen wär
nach seinem letzten Gruß,
dann wär'n vielleicht sie auch vereint
im Apfel-sinen-mus.

Liebe Grüße
Schnulle

gummibaum · 29.06.2017, 21:12

Sehr erheiternd, liebe Schnulle. Und auch Nöcks Antwort passt gut.

Die Apfelsine aber hing,
als sie die Liebespost empfing,
so lustbetont am Baume,
dass sie ins Blaue überging -
Man pflückte sie als Pflaume...

Schnulle Köhn · 29.06.2017, 21:47

Sehr lustig lieber Gummibaum, darauf wäre mir fast nichts mehr eingefallen, aber

So hat das Ganze einen Sinn,
der Apfel starb nicht zwecklos hin,
lang forschte schon die Pflanzenzucht
nach einer Pflaumensinenfrucht.
Und nun, das scheint total verrückt.
war es endlich mal geglückt.

Nöck · 30.06.2017, 06:21

Heute ist Obsttag, also weiter gedichtet.

Wär eine gute Fee gekommen
und hätte sie vom Baum genommen,
das hätte mich total gerührt,
doch wohin hätte das geführt?
Wenn sie so Schal an Schale liegen
und sich nicht mehr am Baume wiegen,
bekommt der Apfel Schrumpelfalten,
worauf sie ganz verwundert schaut
und spricht „Was soll ich davon halten?“
Da wird der Apfel sicher sauer
und kontert durch Erfahrung schlauer
„Und du bist voll Orangenhaut!“

gummibaum · 30.06.2017, 08:24

Da sind noch zwei sehr schöne Gedichte entstanden.

Saftigen Gruß von
gummibaum

Schnulle Köhn · 30.06.2017, 20:03

Das stimmt, lieber Gummibaum und hier kommt noch eine Antwort auf Nöcks Dichtung und zwar eine sehr philosophische

Lieber Nöck, das ist wohl so,
Liebe macht nicht immer froh.
So sie sich nicht gleich erfüllt
ist sie göttlich eingehüllt,
doch wenn sie am End' sich kriegen
und lange beieinander liegen,
wie Apfel und die Apfelsine,
passiert's, dass sie mit finst'rer Miene
lieblos sich beschimpfen laut
ob schrumpliger Orangenhaut.
Die Liebe ist zumeist gestrandet,
wenn sie erst mal im Alltag landet,
ob sie noch taugt nach vielen Jahren
wird sich erst später offenbaren.

Unar die Weise · 02.07.2017, 23:20

Vielen Dank,
ihr habt mich wunderbar unterhalten.

29.06.2017, 16:22	#1
Schnulle Köhn Dabei seit: 05/2017 Ort: am Ende der Welt Alter: 63 Beiträge: 928 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der verliebte Apfel Es war ein Apfel dick und rot bis hin zu seinem frühen Tod verliebt in eine Apfelsine. Da eine solche abseits wohnt und er sie nicht erreichen konnt' per Flugzeug oder Schiene, da nutzte er das Internet und schrieb in Liebe dick und fett ihr einen allerletzten Gruß, danach ward er zu Apfelmus.

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29.06.2017, 19:33	#2
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Prima Idee, der Apfel war wohl nicht auf Draht, sonst hätte er 'nen Platz gebucht, zusammen mit der Zitrusfrucht, in einem Napf voll Obstsalat. Gefällt mir, liebe Schnulle. Liebe Grüße Nöck

29.06.2017, 20:51	#3
Schnulle Köhn Dabei seit: 05/2017 Ort: am Ende der Welt Alter: 63 Beiträge: 928 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke lieber Nöck für deinen erfreulichen Vierzeiler, bin entzückt, aber wenn anders es gekommen wär nach seinem letzten Gruß, dann wär'n vielleicht sie auch vereint im Apfel-sinen-mus. Liebe Grüße Schnulle

29.06.2017, 21:12	#4
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Sehr erheiternd, liebe Schnulle. Und auch Nöcks Antwort passt gut. Die Apfelsine aber hing, als sie die Liebespost empfing, so lustbetont am Baume, dass sie ins Blaue überging - Man pflückte sie als Pflaume...

29.06.2017, 21:47	#5
Schnulle Köhn Dabei seit: 05/2017 Ort: am Ende der Welt Alter: 63 Beiträge: 928 Meine Gedichte Meine Favoriten	Sehr lustig lieber Gummibaum, darauf wäre mir fast nichts mehr eingefallen, aber So hat das Ganze einen Sinn, der Apfel starb nicht zwecklos hin, lang forschte schon die Pflanzenzucht nach einer Pflaumensinenfrucht. Und nun, das scheint total verrückt. war es endlich mal geglückt.

30.06.2017, 06:21	#6
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Heute ist Obsttag, also weiter gedichtet. Wär eine gute Fee gekommen und hätte sie vom Baum genommen, das hätte mich total gerührt, doch wohin hätte das geführt? Wenn sie so Schal an Schale liegen und sich nicht mehr am Baume wiegen, bekommt der Apfel Schrumpelfalten, worauf sie ganz verwundert schaut und spricht „Was soll ich davon halten?“ Da wird der Apfel sicher sauer und kontert durch Erfahrung schlauer „Und du bist voll Orangenhaut!“

30.06.2017, 08:24	#7
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Da sind noch zwei sehr schöne Gedichte entstanden. Saftigen Gruß von gummibaum

30.06.2017, 20:03	#8
Schnulle Köhn Dabei seit: 05/2017 Ort: am Ende der Welt Alter: 63 Beiträge: 928 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das stimmt, lieber Gummibaum und hier kommt noch eine Antwort auf Nöcks Dichtung und zwar eine sehr philosophische Lieber Nöck, das ist wohl so, Liebe macht nicht immer froh. So sie sich nicht gleich erfüllt ist sie göttlich eingehüllt, doch wenn sie am End' sich kriegen und lange beieinander liegen, wie Apfel und die Apfelsine, passiert's, dass sie mit finst'rer Miene lieblos sich beschimpfen laut ob schrumpliger Orangenhaut. Die Liebe ist zumeist gestrandet, wenn sie erst mal im Alltag landet, ob sie noch taugt nach vielen Jahren wird sich erst später offenbaren.

02.07.2017, 23:20	#9
Unar die Weise Dabei seit: 10/2016 Ort: in einem sagenhaften Haus Alter: 42 Beiträge: 5.271 Meine Gedichte Meine Favoriten	Vielen Dank, ihr habt mich wunderbar unterhalten.