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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 15.02.2016, 21:00   #1
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Das Fläschlein

Sind meine Tränen auch versiegt
Die Träume sind geblieben
Als ich durch diese Türe schritt
Und sah die beiden liegen.

Sie bat mich um ein Fläschlein nur
Versprach, nichts werde scheitern
Ich wollte meine Alchemie
Um Wichtiges erweitern.

Wie dumm ich war, wie blind
es schauert mich noch heute
Nie wieder sah ich fortan mehr
Ins Antlitz edler Leute.

Der Liebste sollte sie zur Zeit
Aus ihrem Schlaf erwecken
Er kam zu früh, hielt sie für tot
Und nahm sich selbst das Leben
Im Todeskampf sah er sie sich
Vom Sterbebett erheben.

So starb der junge Montague
In ihrem weinend Kuss
Sie nahm den Dolch
sie stach fest zu
Was blieb ihr auch
Zum Schluss.

Ich kam zu spät und fand sie noch
Im Tode sich umarmen
Der Herr sah ihnen beiden zu
Und hatte kein Erbarmen.

Schnell lief ich fort
Hielt mich versteckt
Den Häschern zu entkommen
Ich wünschte mir, sie hätte nie
Mein Fläschlein angenommen.


(© anno domini 2015 )
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2016, 05:05   #2
männlich Redskin
 
Benutzerbild von Redskin
 
Dabei seit: 10/2014
Ort: In einer schönen Stadt
Beiträge: 14

Wow! Sehr schön! Dein Gedicht ergibt eine lebhafte Geschichte in meinem Kopf!
Redskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2016, 12:37   #3
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Passiert, mach dir keine Gedanken. Es gibt noch genügend andre Pupertierende Geliebte bei denen die Eltern was dagegen haben, wir können ja eine Firma eröffnen: Aspirin Scheintot, Möchten sie sich befreien aus den Zwängen der Elterlichen Schere?

Aber bis jetz das schönste von dir. Bei Geschichten musst bleiben.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2016, 13:42   #4
männlich Ex-Lichtsohn
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Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Lieber Redskin

Zitat:
Zitat von Redskin Beitrag anzeigen
Wow! Sehr schön! Dein Gedicht ergibt eine lebhafte Geschichte in meinem Kopf!
Es tut gut so einen schönen Kommentar zu bekommen. Vielen lieben Dank dafür.
Im Augenblick übe ich genau das von dir Angesprochene: ich probiere aus Geschichten in einen poetischen Mantel einzupacken. Wenn es dann gefällt freue ich mich natürlich sehr darüber.

LG
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2016, 13:45   #5
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Lieber dr.Frankenstein

Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Passiert, mach dir keine Gedanken. Es gibt noch genügend andre Pupertierende Geliebte bei denen die Eltern was dagegen haben, wir können ja eine Firma eröffnen: Aspirin Scheintot, Möchten sie sich befreien aus den Zwängen der Elterlichen Schere?

Aber bis jetz das schönste von dir. Bei Geschichten musst bleiben.
Das wäre ein interessanter Gedanke mit der Firma. Aber ich glaub dafür bin ich nicht der Richtige. Schon gar nicht wenn das solche Schlimmen Folgen haben kann wie in meinem Text.
Danke fürs Vorbeischauen und für die netten und aufmunternden Worte die du für mich dagelassen hast. Auf jeden Fall wirds noch ein paar von diesen "Geschichten" geben.

LG
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2016, 09:35   #6
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Das Fläschlein (überarbeitet)

Sind meine Tränen auch versiegt,
die Träume sind geblieben.
Als ich durch diese Türe schritt,
und sah die beiden liegen.

Sie bat mich um ein Fläschlein nur,
versprach: nichts werde scheitern.
Ich wollte meine Alchemie,
um Wichtiges erweitern.

Wie dumm ich war, wie blind,
es schauert mich noch heute,
nie wieder sah ich fortan mehr
ins Antlitz edler Leute.

Der Liebste sollte sie zur Zeit
aus ihrem Schlaf erwecken.
Er kam zu früh, hielt sie für tot
und nahm sich selbst das Leben,
im Todeskampf sah er sie sich,
vom Sterbebett erheben.

So starb der junge Montague
in ihrem weinend Kuss.
Sie nahm den Dolch,
sie stach fest zu,
was blieb ihr auch
zum Schluss.

Ich kam zu spät und fand sie noch
im Tode sich umarmen.
Der Herr sah ihnen beiden zu
und hatte kein Erbarmen.

Schnell lief ich fort,
hielt mich versteckt,
den Häschern zu entkommen.
Ich wünschte mir, sie hätte nie
mein Fläschlein angenommen.



(© anno domini 2015 )
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2016, 14:02   #7
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Lichtsohn,
da muss ich an Romeo und Julia denken. Ob ich richtig liege?

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2016, 14:16   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.687

@Gylon

Natürlich liegst du richtig. Romeo war ein Montague, Julia eine Capulet und so trug sich die Geschichte laut Shakespeare zu.

@Lichtsohn

Was für eine tolle Idee, aus der Sicht desjenigen erzählt, der ungewollt zur Tragödie beigetragen hat!
Und wunderbar flüssig gereimt!
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2016, 14:19   #9
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Silbermöwe,
Danke!
Meine kulturellen Lücken sind riesig und ich war zu faul zum googeln

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.05.2016, 19:53   #10
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Lieber Lichtsohn,

sehr gut aus dem Blickwinkel Lorenzos erzählt.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2016, 19:43   #11
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Lieben Dank an Gylon, DieSilbermöwe und gummibaum fürs Lesen und kommentieren.

Alles Liebe in euren Frühlingsabend.
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
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