Briefe an C.

[Hypocrisy]

Lieber C.

lang ist dieser Abend,
begleitet von gutem Wein und Sekt,
doch wem immer ich begegne,
ich komme auf dich zurück.
Du bist das Maß des heutigen Abends,
an dem jeder gemessen wird,
ein Maß, das nicht weniger wird je mehr Wein meinen Körper durchströmt,
ja, du bist eine Konstante heute Abend.
Und doch sind wir momentan wie zwei Schiffe fernab von einandander auf hoher See,
ich kann dich nicht sehen und du mich nicht.
Die Flaschenpost, die wir lossenden, kommt an, aber der Rest bleibt allein auf hoher See. Ja, ich vermisse dich. Heute.
Der Alltag frisst meine Gedanken an dich immer wieder auf. Hier herrschen andere Regeln, als jene wenn wir beide zum Abenteuer aufbrechen.
Heut hätte ich dich gern als den Pirat, der mir den Atem raubt, bei mir;
mich fesselt und fernab mit mir segelt, einen imaginären Schatz suchend.
Es ist jammer schade, dass ich dir nicht nah sein kann..
womit bist du beschäftigt?
ja wahrlich, ich habe viele Fragen, die nicht für emails taugen, viele Berührungen, die nicht nur in Worte gezwängt werden wollen, viele Küsse, die sich einen Weg bahnen sollten..
und all die nur für dich, heute abend.
Und heute ist wie gestern war und morgen und übermorgen und der morgen danach, danach und danach sein wird..
ich seh kein Ende,
aber wann seh ich dich?