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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 19.08.2012, 10:48   #1
weiblich Persephone
 
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Dabei seit: 08/2012
Ort: Na, in der Hölle natürlich.
Beiträge: 425

Standard Die Frage

Die Frage


Mir stellte sich die Frage:
Was hab ich Euch getan?
An jenem fernen Tage
da fing das Ende an.

Denn es ist keine Frage:
Ihr wolltet tot mich seh´n,
und leicht und ohne Plage
dann Eurer Wege gehn.

So starb denn still und qualvoll
das Wichtigste in mir.
Die Mörder meiner Seele
wart ohne Zweifel: Ihr.

Es stellt sich mir die Frage:
Habt wirklich ihr gedacht,
dass ein Wort voll Reue
dies ungeschehen macht?

So hab ich Euch verlassen,
ich rannte um mein Leben.
Ich konnt´ Euch nur noch hassen
und will Euch nicht vergeben.
Persephone ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2012, 16:22   #2
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Hallo Persephone,

wollte man Dein eindeutig formuliertes, gelungen gedichtetes und sehr stimmig zentriertes Gedicht...

auf einzelne Herrschsüchtige beziehen, die mir beim Lesen so durch den Sinn geistern, denn mehr als böse Geister sind sie in der Tat nicht, dann würde man denselben eine Bedeutung anberaumen, die ihnen weder zusteht, noch dass sie diese trotz all ihrer vergeblichen "Mühen" jemals erlangen werden, und dennoch-

Dein Gedicht wäre zweifelsohne ein Schuss mitten ins Schwarze.

Da ich aber eine sehr viel tiefere, wirkliche, tatsächlich bedeutungsschwere und prägend schmerzvolle Erfahrung aus Deinen Zeilen herauslese, kann ich Dir nur zustimmend eine kleine Message schicken:

Vergebung nur denen, die sie verdienen.

Lieben Gruß
Desperado
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Alt 19.08.2012, 18:53   #3
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Hallo, Persephone,

ganz ohne Poesie, mit klaren einfachen Worten beschreibst du hier einen Überfall, den dein lyrisches Ich durchleben musste ... das passt für mich ...
ich glaube, niemand, der das nicht selbst am eigenen Leib erlebt hat, kann ermessen, was da stirbt, auch wenn man überlebt .... man kann es nur erahnen .... gelungen und sehr passend finde ich auch, dass du die Frage nach Vergebung stellst ... ist sie möglich ....da gibst du dem Leser Stoff zum Nachdenken ... man muss sicher die einzelnen Vorgeschichten der Täter kennen, was hat sie zu so einem menschenverachtenden Verhalten geführt...
war es jugendlicher Übermut, Erlebnishunger, Gier aus übermäßigem Alkoholgenuss geboren ? .... das muss jeder für sich selbst entscheiden ...
Desperados Message finde ich auch bedenkenswert ...

alles Liebe simbaladung
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.08.2012, 19:05   #4
weiblich die
 
Benutzerbild von die
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: deutschland
Alter: 47
Beiträge: 556

Die Frage


Mir stellte sich die Frage:
Was hab ich Euch getan?
An jenem fernen Tage
da fing das Ende an.

Denn es ist keine Frage:
Ihr wolltet tot mich seh´n,
und leicht und ohne Plage
dann Eurer Wege gehn.

So starb denn still und qualvoll
das Wichtigste in mir.
Die Mörder meiner Seele
wart ohne Zweifel: Ihr.

Es stellt sich mir die Frage:
Habt wirklich ihr gedacht,
dass ein Wort voll Reue
dies ungeschehen macht?

So hab ich Euch verlassen,
ich rannte um mein Leben.
Ich konnt´ Euch nur noch hassen
und will Euch nicht vergeben.

eine anklage, die traurig macht, ein schlusswort, dass wünschen lässt, verzeihe... intensiv wirkendes gedicht,
die
die ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2012, 08:38   #5
weiblich Ex-Nitribitto
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2011
Ort: Berlin
Beiträge: 407

Standard Die Frage

Liebe Persephone,

schnörkellos und direkt diese Anklage. Ja, gut und sauber geschrieben. Aber: Der Leser kann sich vieles denken, er hat sogar ein wenig das Gefühl, er soll nicht alles wissen - weil du mit keiner Silbe andeutest, was der Auslöser der Anklage ist. Meiner Ansicht nach bleibt das Gedicht dadurch ein wenig im Unklaren. Mir jedenfalls fehlt der Anlass für die Anklage, damit ich mir ein Bild machen kann.

Mit liebem Gruß
Nitribitto
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Alt 20.08.2012, 09:06   #6
weiblich Persephone
 
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Dabei seit: 08/2012
Ort: Na, in der Hölle natürlich.
Beiträge: 425

Hallo, Ihr vier,

dankeschön für´s lesen und kommentieren!

Es geht um Verrat, der einen umso schlimmer trifft, je weniger man damit rechnet...

Aber es stimmt natürlich, ich habe den Leser völlig im Unklaren gelassen. Ich werd das mal unter "Mangel an Erfahrung" verbuchen und bedanke mich für den Tip!

LG

Persephone
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Alt 20.08.2012, 12:05   #7
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

a.u.f.s. ein interessanter text, der sorgfältig gereimt ist. woran ich mich stoße ist der ferne tag, den du hier traktierst, denn eine ferner tag liegt eindeutig in ferner zukunft, wie also erklärst du die verwendung von ferne, quasi als vorzukünftigen tag?


Zitat:
Mir stellte sich die Frage:
Was hab ich Euch getan?
An jenem fernen Tage
da fing das Ende an.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2012, 13:46   #8
weiblich Persephone
 
Benutzerbild von Persephone
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: Na, in der Hölle natürlich.
Beiträge: 425

Meinst Du?

Aber wenn der Tag weit in der Vergangenheit liegt, ist er doch auch fern, oder?
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