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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 11.08.2018, 22:27   #1
männlich Briefmarke
 
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 36
Beiträge: 233

Standard Astrologe

Als Kind schon riss ich weit die Augen auf
und würdigte der Welt nicht eines Blickes...
ich deutete aus jener Lampen Lauf
den Werdegang des weltlichen Geschickes.

Ist auch die Welt so groß und klein zugleich
kein Blick erhält sich bloß im sein des Wertens
Der Mensch errichtet sich sein eignes Reich
entgegen aller Märchen des Verklärtens.

Und was du siehst, ein jeder Wimpernschlag,
das Zucken tief inmitten der Sekunden,
das Werden und Vergehn an einem Tag,
das dauernde Vernarben deiner Wunden,

dies Überdauern heißt nicht wahres Leid,
Das Glück und Trauern, das ich doch erfahre
zu jedem Stundenschlag der Jahreszeit
im Schwinden deiner kargen Lebensjahre.





Das letzte Blau des Abends bebt da noch
am Horizont, der sich uns nun verschossen,
und Stern um Stern schon aus dem Dunkel kroch,
und Säufzertränen im Gefunkel flossen.

Was will ich denn das Scheiden des Moments
noch ewig in mir zum Erinnern halten,
wo doch bei aller Kraft und Konsequenz
die Körper und die Seelen einst erkalten.

Unsterblich bahnen sich der greise Mond,
die Sonne und die Schar der Silbersterne
all ihren Weg, wo keine Hoffnung Thront -
allein studiere ich des Äthers Ferne.

Geändert von Briefmarke (12.08.2018 um 00:36 Uhr)
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