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02.05.2014, 21:55 | #1 |
Dabei seit: 03/2014
Beiträge: 14
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Verletzungen
Ich dachte er wäre anders. Ich dachte es wirklich. Aber dann kommt heraus, dass ich mich wieder einmal nur getäuscht habe. In diesem Moment, wo man die Erkenntnis erlangt, kann man nur traurig sein. Und verletzend. Weil man selbst verletzt ist. So ist es immer, wird man verletzt, so verletzt man zurück. Ein angeborener Schutzmechanismus.
Wieso kriegen wir manchmal einfach nicht, was wir wollen? So ist das Leben. Wieso? Wer weiß. Ich will dies und kriege jenes, erwarte das und kriege dieses. Nie wie man es will. Immer anders. Schließt sich eine Tür, öffnet sich irgendwo eine neue. Will ich diese neue Tür? Nein. Natürlich nicht! Immerhin habe ich meine ganze Hoffnung in diese eine Tür reingesetzt, dachte, es sei die Tür meines Lebens, die, zu meiner tollen Zukunft, das Versprechen einer wundervollen Welt. In Wirklichkeit ist sie grau und ohne Farbe, wie alle anderen. Kein Unterschied. Angst vor Fragen. Angst vor Antworten. Hinauszögern. Hoffen. Hoffnung stirbt zuletzt. Dann kommt zuletzt. Und alles ist tot. Erinnerungen, Glück, Liebe und eben die Hoffnung. Kalt ist es hier. Was bleibt? Die Scherben der Vergangenheit. Klar, man kann versuchen, Sie zu kitten, wieder zusammenzusetzen. Aber am Ende wird es ganz anders aussehen als es jemals war. Es ist zerbrechlicher als vorher, man sieht die Risse. Manchmal probiert man gar nicht zu reparieren. Die Scherben lässt man einfach liegen. In der Seele. Bei jedem Schritt tun sie weh. Scheiden, schlitzen, bluten. Die Wunden sind offen, frisch, und verheilen nur langsam, weil sie immer wieder aufgeschnitten werden, von Erinnerungen und Gedanken. Wir denken zu viel nach. Grübeln, denken, meinen, glauben, gehört haben, wissen, vermuten... Alles nicht gut genug, mehr davon. Scherben schmerzen. Irgendwann, nach langer Zeit, sieht man nur noch Narben. Wenn man sie berührt, seelisch, dann tun sie noch weh. Unser Leben lang. Wir streben nach dem Unmöglichen, nämlich danach, völlig glücklich zu sein. Aber das wird nie ein Mensch erlangen. Du kannst alles Geld der Welt haben, lieben, Freunde haben, Familie, ein großes Haus, spenden, schlau sein, deinen Traumjob... Es ist nie genug. Der Verstand sagt uns, mach weiter! Das Herz ist immer noch nicht erfüllt. Weiter machen, verletzt werden, wieder am Anfang stehen. Teufelskreis. Ein etwas älterer, experimenteller Text von mir, zwar ein bisschen aus dem Kontext gerissen, aber er gefiel mir, sodass ich spontan beschloss, ihn reinzustellen! |
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Stichworte |
liebe, narben, schmerz |
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