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Alt 24.02.2016, 14:16   #1
weiblich DarkerDays
 
Dabei seit: 02/2016
Alter: 30
Beiträge: 1

Standard We´re misfits, rebels, we´re creeps and freaks

Hallöchen ihr Lieben!
Mich hat die Schreiblust gepackt und ich musste einfach in die Tasten hauen und hab jetzt hier einen Thread eröffnet. Diese Gesichte wird von Zeit zu Zeit weitergeführt und handelt im Groben von einem Mädchen namens Maddi, welches in der 12. Klassen von München nach St.Peter-Oerding gezogen ist. Am ersten Tag lernt sie eine Gruppe Jungs kennen, mit denen sie von da an viel Zeit verbringen wird. Außerdem hat sie ein Pferd, welches sie aus München nach St.Peter mitgenommen hat.

Ich werde zum Teil Eigenschaften meiner Freunde in die Geschichte einfließen, was sie für mich ziemlich persönlich macht und vielleicht verarbeite ich in dieser Geschichte auch einige Dinge, die mich beschäftigen.
So! Genug gelabert. Konstruktive Kritik nehme ich gerne an.

Der Titel der Story ist einem Lied nachempfunden. Nämlich Outsiders von Against the Current

We´re misfits, rebells, we´re creeps and freaks!
-Kapitel 1 | Der erste Schultag-

Es war ein sonniger Montagmorgen im Juli. Heute waren die Sommerferien zu Ende und für alle Schüler und Schülerinnen begann der Ernst des Alltags. So auch für Maddi. Um 6:30 klingelte ihr Handywecker und sie streckte den Arm nach links aus um nach ihrem Handy zu greifen. Nach kurzem Suchen kriegt sie das Smartphone zwischen die Finger und beendete den schrillen Ton ihres Weckers. Dann knipste sie die Nachttischlampe an, stöpselte das Handy vom Ladekabel ab und checkte erstmal ihre Mails, SMS und Whatsappnachrichten, sowie die Benachrichtigungen der sozialen Netzwerke. Bis auf eine Whatsappnachricht ihrer besten Freundin waren alle Nachrichten ziemlich uninteressant, aber diese eine Nachricht hatte es in sich. „Hey Süße! Viel Spaß beim ersten Schultag auf der neuen Schule! Kopf hoch, du schaffst das. Kuss Linda!“ Maddi seufzte und schloss noch einmal die Augen und auf ein Mal war ihr wieder bewusst, was heute für ein Tag war. Es war der erste Schultag an der neuen Schule. Sie besuchte die elfte Klasse des Gymnasiums und steckte mitten im Abistress, als ihre Eltern sich überlegt hatten umzuziehen. Und zwar einmal quer durch Deutschland, von München nach St. Peter-Oerding an die Nordsee. Den Ort mochte Maddi sehr, denn sie war oftmals mit ihren Eltern nach St.Peter-Oerding in den Urlaub gefahren, allerdings war sie nach 10 Tagen auch immer wieder froh gewesen, wieder nach Hause zu ihren Freunden und ihrem Pferd zu fahren. Nun sollte St. Peter-Oerding aber ihr neues Zuhause sein und Maddi war sich nicht so sicher, ob ihr das nun gefiel oder nicht. Sie hatte einen schönen Stall für ihr Pferd Cool Down gefunden und er hatte sich in den 4 Wochen, die er schon am neuen Stall stand, sehr gut eingelebt und gemeinsam mit anderen Einstellern ist Maddi mit Cool Down schon einige Mal am Strand gewesen, was jedes Mal sehr schön war. Die Anlage des Stalls war ein Traum! Es gab 2 große Reithallen, ein Dressurviereck und einen Springplatz, eine Führanlage, einen Round-Pen und einen kleinen Bodenarbeitsplatz mit einer Wippe und einem Podest. Die Pferde waren alle in Paddockboxen untergebracht und genossen im Sommer die weitläufigen Wiesen. Maddi kannte den Hof schon von einigen Urlauben, denn der Hof bot auch Ausritte für Touristen, Boxen für Ferienpferde und Reiterferien für Kinder an. Außerhalb der Ferien wurde Reitunterricht für groß und klein angeboten und einige der Schulpferde hatten Pflegemädchen, die sich rührend um die Pferde und Ponys kümmerten.

So kannte Maddi zwar schon einige der Reitmädels aus dem Ort, allerdings waren alle entweder jünger oder älter als sie oder besuchten eine andere Schule, so dass keine von ihnen mit Maddi in eine Stufe ging. Sie musste also den ersten Schultag vollkommen alleine durchstehen und hatte keinen blassen Schimmer, was sie erwarten würde.

Mit einem Blick auf die Uhr schlug sie seufzend die Decke um und schwang sich aus dem Bett. Sie tapste barfuß zum Lichtschalter und knipste das große Deckenlicht an. Kurz kniff sie die Augen zusammen als das Licht sie blendete und tapste zu ihrem großen Kleiderschrank. Sie öffnete die beiden Türen und überlegte sich kurz, was sie anziehen sollte. Laut Wetterbericht sollte es sehr warm werden und so griff sie zu einer kurzen dunkelblauen Shorts und wählte ein weißes Top mit Aufdruck dazu, ihre langen lockigen schwarzen Haare drehte sie zu einem lockeren Dutt zusammen. Dann ging sie ins Bad um sich die Zähne zu putzen und sich dezent zu schminken. Eigentlich nutzte sie im Alltag kein Bratfett, aber ihre Augenringe waren doch ziemlich dunkel und so fühlte sie sich mit einem leichten Bratfett doch wohler. Zurück in ihrem Zimmer griff sie nach ihrer Schultasche, packte ihr Portmonee hinein, griff nach dem Handy und ihrem Schlüssel und polterte die Treppe hinunter zur Küche. Dort saßen ihre beiden Eltern und begrüßten sie freundlich. „Hallo, guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, fragte ihre Mutter während Maddi sich an den Tisch setzte und nach einer Scheibe Brot griff. „Ja hab ich, wie ein Stein!“, erwiderte Maddi und verstrich Butter auf der Scheibe Brot und legte eine Scheibe Gouda drüber. „Bist du schon aufgeregt wegen der neuen Schule? Wir müssen gleich los.“, sprach ihr Vater, während er den letzten Schluck seines Kaffees trank. „Es geht. Wenn ich doch nur wüsste, wie lange ich heute Unterricht hätte…ja ich weiß, ich mache mir nur schnell mein Pausenbrot und dann bin ich fertig.“, antwortete Maddi und schmierte schon ihr zweites Brot. Da heute alle Schüler ihre neuen Stundenpläne bekamen und die Zeugnisse des Vorjahres auf Unterschriften kontrolliert wurden, fanden die ersten beiden Stunden in der Aula der Schule statt, ehe der Rest des Tages nach Stundenplan unterrichtet wurde. Als Maddi die beiden Brote in der Brotdose verstaut hatte, stand sie auf und warf die Dose in ihre Schultasche. Schnell griff sie noch eine Flasche Wasser und schaute dann ihren Vater erwartungsvoll an: „Wollen wir dann?“ Ihr Vater nickte nur kurz, stand auf und verabschiedete sich von seiner Frau. Maddi rief „bis später!“ und war schon halb zur Tür raus. Sie atmete tief ein und freute sich über die warme Sommerluft mit einer leichten Meeresbriese, dann folgte sie ihrem Vater zum Auto und setzte sich auf den Beifahrersitz des Range Rovers. Ihr Vater startete den Motor und im Radio lief „Lush Life“ von Zara Larsson und Maddi hing ihren Gedanken nach. So verlief die Autofahrt schweigend, bis das Auto vor dem Schulgebäude hielt und ihr Vater sie lächelnd ansah: „So meine Kleine. Viel Spaß am ersten Schultag. Wenn du Bescheid weißt, wann du abgeholt werden musst, schreib deiner Mutter. Sie holt dich dann später ab.“ Mit einem zögerlichen Lächeln stieg Maddi aus dem Auto aus. Über dem Arm hatte sie ihre Schultasche, in der Hand hielt sie noch immer ihr Smartphone. Sie warf einen kurzen Blick auf den Display, aber es gab nichts Neues seit dem Morgen und so schloss sie sich den Maßen der Schüler an, welche plappernd ins Gebäude strömten. Dann folgte sie den Schildern, welche den Weg zur Aula auswiesen und befand sich schnell im inneren der Aula, wo viele Schüler in Grüppchen zusammenstanden und von ihren Ferien erzählten. Ihre Jahrgangsstufe war mit 150 Schülern schon relativ groß und Maddi kannte keinen einzigen der Schüler. Etwas verunsichert steuerte sie auf die vorletzte Reihe der Stuhlreihen zu und setzte sich ziemlich nah an den Rand. Dann beobachtete sie eine Weile über das rege Treiben der Schüler und den Strom der Schüler, die auch noch in die Aula reinwollten. Sie überlegte gerade, ob es lange dauern würde in eine der unzähligen Grüppchen reinzurutschen, als auch schon ein junger Mann den Stuhl neben ihr besetzte und sie mit einem dicken Lächeln im Gesicht ansah. „Hi! Ich bin Jan. Du musst neu hier sein, ich hab dich hier jedenfalls noch nie gesehen!“, der junge Mann guckte sie neugierig an und durch seine offene Art war er Maddi direkt sympathisch. „Hi! Ja du hast Recht, ich bin neu hier. Mein Name ist Maddi und ich bin vor 4 Wochen aus München hier her gezogen.“, freundlich erzählte Maddi daraufhin von ihrem Umzug und den Gründen, sowie von ihrem Pferd und fragte Jan schließlich welche LK-Fächer er gewählt hatte. „Oh Bio und Erdkunde und du?“, fragte er sie und schaute sie dabei immer noch mit einem breiten Lächeln an. Maddis Grinsen wurde auch immer größer, denn sie hatte die gleichen LK Fächer gewählt und somit hatte sie mit Jan schon mal jemanden gefunden mit dem sie mindestens 10 Stunden in der Woche verbringen würde. „Das ist ja ein Zufall! Ich hab auch Bio und Erdkunde gewählt.“ Bevor Maddi weiterreden konnte, fing Jan allerdings an einer Gruppe von Jungs zu winken. „Jo Leute! Hier bin ich. Kommt her!“, rief er der Gruppe zu und so setzten sie die Jungs in Bewegung. Maddi schaute sich alle 6 Jungs genau an und lächelte ihnen freundlich entgegen. „Maddi? Darf ich dir meine Freunde vorstellen? Das sind Wolle, Sebastian, Tim, Martin, Philipp und Felix.“ Jeder der Jungs gab Maddi die Hand und setzte sich dann auf einen der Stühle. Der Junge, der Wolle hieß, setzte sich direkt neben Maddi und fragte Jan dann mit einem frechen Grinsen auf den Lippen: „Na hast du die neue schon abgefangen und verschreckt?“ „Nein, ich habe mich sehr gut mit ihr unterhalten, bis ihr dann jetzt gekommen seit.“, erwiderte Jan ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht. „Na das heißt ja nicht, dass du sie nicht trotzdem verschreckt hast“, kam in einem brummigen Ton von Martin. Er war ein großer, breit gebauter junger Mann und aus seinem Tonfall ließ sich nicht ableiten, ob er dies nun scherzhaft oder ernst meinte. Die anderen Jungs unterhielten sich über dies und das und wetteten, welche Lehrer sie wohl bekommen würden. Maddi schaute etwas unsicher von Wolle, zu Martin und schließlich wieder zu Jan, welcher ihr zuflüsterte: „Martin meint das gar nicht so böse, wie er es immer rüberbringt.“ „Gut zu wissen!“, flüsterte Maddi erleichtert, aber immer noch verunsichert, zurück. Und dann erschien auch schon der Direktor mit den beiden Oberstufenleitern auf der Aulabühne und begrüßte alle Schüler und Schülerinnen.

In den folgenden zwei Stunden bekamen alle Schüler ihre Stundenpläne und verglichen mit ihren Freunden, welche Kurse sie gemeinsam besuchen würden. So verglichen auch die Jungs ihre Stundenpläne und bezogen Maddi direkt mit ein. Sie hatte insgesamt 11 Fächer gewählt, von denen sie 10 mit mindestens einem der Jungs besuchte. Nur den Sportkurs musste sie ohne die Jungs belegen, da der Sportkurs in Jungen und Mädchen aufgeteilt worden war.
Eigentlich hatte Maddi laut Stundenplan an diesem Tag 9 Stunden, aber die Lehrer verkündeten am Ende der Infoveranstaltung, dass alle Schüler nach der sechsten Stunde frei hatten und der Stundenplan ab morgen in Kraft treten würde. Genau wie alle anderen freute Maddi sich und warf einen Blick auf ihren Stundenplan. Sie hatte in der dritten und vierten eine Doppelstunde Bio, in der fünften stand Mathe an und in der sechsten Religion. Gemeinsam mit Jan, Tim und Martin machte sie sich auf den Weg zum Bio-Raum, mit den anderen Jungs verabredeten die vier sich für die große Pause. Während Tim und Martin schweigend den Gang lang liefen, plapperte Jan aufgeregt vor sich hin und Maddi versuchte ihm zu folgen, was gar nicht so einfach war, da Jan immer wieder das Thema wechselte. Dennoch unterhielt sie sich angeregt mit Jan und musste ab und zu einfach nur über seine aufgedrehte, tollpatschige Art lachen. Die Tür vom Bio-Raum war schon auf und so betraten die vier den Klassenraum und da noch nicht so viele Schüler im Raum waren, waren auch viele Plätze noch nicht belegt. So steuerte Tim die hinterste Bank an und Martin, Jan und Maddi folgten ihm. Martin ließ sich neben Tim nieder und da Maddi es hasste am Rand zu sitzen, setzte sie sich auf den Platz neben Martin, sodass Jan am Rand sitzen musste. Er kommentierte das kurz und erzählte schon weiter über die letzte Folge seiner Lieblingsserie, welche gestern Abend ausgestrahlt wurde. Der Raum füllte sich und alle Schüler nahmen einen Platz ein. Alle Schüler hatten durch die Stundenplanvergabe mitbekommen, dass Maddi neu an der Schule war und so wurde sie von vielen Schülern gemustert. Von einigen mehr, von anderen weniger, aber drei Mädchen übertrafen wirklich alles. Sie ließen ihre Blicke erst neugierig über Maddi gleiten, als sie dann aber sahen, mit wem sie die Bank teilte wurden ihre Blicke kalt und abwertend. Sie wählten die Sitzbank ganz vorne aus, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten und Maddi wusste genau, dass sie über sie sprachen. „Warum haben die mich so blöd angeschaut?“, fragte sie leise und Jan antwortete genau so leise: „Sieh uns an. Wir sind nicht gerad die Mädchenschwärme und du bist…wie soll ich sagen…schon ziemlich hübsch.“ Maddi errötete leicht, denn sie bekam nicht viele Komplimente. Zuhause in München hatte sie zwar viele Freunde, aber das kam eher daher, dass fast jedes Mädchen in ihrer Stufe ritt und sich alle aus dem Reitverein kannten. Komplimente hatte sie wenig bekommen, da sie für ihre männlichen Mitschüler, welche sie alle schon jahrelang kannte, immer nur das „Ponymädchen“ war. Martin ergänzte Jans Erklärung noch, indem er sagte: „Du hast dir halt einfach die unbeliebtesten Jungs der Stufe ausgesucht. Jedenfalls bei der Gucci- und Hollisterfraktion sind wir ziemlich unbeliebt. Wenn du zu denen gehören willst, solltest du dich besser woanders hinsetzen.“ Entgeistert gucke Maddi ihn an. „Das ist ja wie in München!“, dachte sie bei sich, „Gruppenbildung! Ekelhaft!“ „Naja, aber im Gegensatz zu den Guccis und Hollisters sind wir halt freundlich und sehen die Person hinter den Klamotten.“ Zwinkerte Jan ihr zu und Maddi wusste, dass er Recht hatte. Sie hatte sich auf anhieb bei den Jungs wohl gefühlt, da niemand sie auf ihr Shirt ansprach, welches nicht von einer namenhaften Marke stammte. Die Jungs hatten sich für ihre Persönlichkeit interessiert und hatten sie innerhalb zwei Schulstunden in ihre Gruppe aufgenommen. Warum sollte sie ihnen also den Rücken zukehren? „Ich glaube ich bleibe lieber bei euch. Mit Gucci und Hollister kann ich nicht so mithalten und eigentlich finde ich euch ziemlich cool und lustig.“, sagte sie und schaute Martin dabei in die Augen. Als der Lehrer schließlich reinkam verstummten die Schüler und der Unterricht begann. Maddi versuchte dem Unterricht zu folgen, aber ihre Gedanken schweiften nicht nur einmal zu den 7 Jungs ab, welche sie kennen gelernt hatte. Da war Jan, welcher etwa 1,80m groß und sehr dünn war. Er hatte rote Haare und trug eine Brille. Besonders markant war seine Zahnlücke, auf welche Maddi ihn noch nicht angesprochen hatte, obwohl es sie brennend interessierte. Er war aufgedreht und schien sich mit allen ziemlich gut zu verstehen. Tim und Martin waren Zwillinge, was man ihnen nicht so richtig ansah. Martin hatte kurze schwarze Haare und einen langen Bart, war breit gebaut und trug eine weite schwarze Hose mit weißen Nikes und ein schwarzes, weites T-Shirt, Tim hingegen war eher schlank und trug eine Hose mit unzählig vielen Taschen und ein bedrucktes schwarzes T-Shirt einer Band, welche Maddi nicht kannte. Außerdem hatte er schulterlange straßenköterblonde Haare, welche er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug und einen Vollbart. Tim wirkte eher still und schüchtern, da er zwar auch über Jans Witze lachte, aber selten etwas dazu zu sagen hatte. Wolle hieß eigentlich Wolfgang, aber da der Name viel zu ernst und altbacken klang, hieß er sowohl bei den Schülern, als auch bei den Lehrern nur Wolle. Er trug eine Glatze, was ihm unheimlich gut stand! Außerdem hatte er ein Nasenpiercing und wunderschöne blaue Augen. Er hatte einen Strohhut dabei und eine ausgeblichene braune Ledertasche, welche irgendwie super zu ihm passte. Er war lustig und charmant und wirkte ziemlich vernünftig. Sebastian hatte, ebenso wie Wolle, blaue Augen und die beiden waren ungefähr gleich groß. Sebastian trug seine blonden Haare mittellang und kam einem Surferboy schon ziemlich nah. Er war wirklich ein gut aussehender junger Mann, allerdings wirkte er auf den ersten Eindruck ziemlich unsicher. Maddi wusste nicht, ob das nun an ihr lag oder ob er einfach ein unsicherer Typ Mensch war, der wenig von sich selbst preis gab und lieber über allgemeine Themen sprach. Philipp und Felix waren beste Freunde. Das hatte Maddi sofort gespürt, denn die beiden wechselten nur Blicke und der andere wusste, was gemeint war. Felix war klein. Sogar kleiner als Maddi, aber sehr drahtig und aufgeschlossen. Auch er hatte einen Vollbart und rotbraune, lockige Haare. Philipp war etwas größer als Felix und trug eine schwarze Cappi über seinen schwarzen, kurzgeschnittenen Haaren. Seine braunen Augen wirkten fast schwarz und sowohl seine Hose, als auch sein Shirt waren dunkel. Er war auch eher ruhig und Maddi hatte das Gefühl, dass er etwas verplant und in seiner eigenen Welt war, da er trotz Info-Veranstaltung nicht genau wusste, wie das Schuljahr nun ablief. Alles in einem waren die Jungs allesamt unterschiedlich und schienen aber doch gut zusammen zu halten und das freute Maddi. Auch sie wurde von allen Jungs anstandslos aufgenommen und so angenommen, wie sie war. Sie hing so ihren Gedanken nach und bekam ziemlich wenig vom Biologieunterricht mit. Genauer gesagt riss erst die Unruhe der Klasse Maddi aus ihren Gedanken, als alle ihre Sachen zusammen packten und die Klingel läutete. „Na Träumerlie? War´s schön in deiner Welt?“, fragte Jan sie keck und Maddi errötete erneut. Tim und Martin schmunzelten und griffen nach ihren Taschen. Dann verließen die vier den Klassenraum und gingen zum verabredeten Treffpunkt, wo die anderen 4 Jungs schon warteten. Alle hatten eine Zigarette im Mund und auch Martin, Jan und Tim zogen kleine Schachteln aus ihren Hosentaschen und Jan bot Maddi eine Zigarette an. Diese haderte mit sich selbst. Eigentlich rauchte sie nicht, sie wollte aber auch nicht als uncool dastehen. Dennoch fasste sie sich ein Herz und lehnte dankend ab. „Ach du bist Nichtraucher? Sehr vernünftig von dir! Wenn ich könnte würde ich auch aufhören. Mein Konto würde es mir danken, aber ich komm echt nicht von weg irgendwie.“, kommentierte Jan und steckte die Schachtel zurück in seine Hosentasche. Der Reste der Pause verlief ruhig und als es klingelte gingen Maddi und Sebastian zusammen zum Matheunterricht und Sebastian fragte sie, warum ihre Eltern einmal durch ganz Deutschland gezogen sind. „Ach so ganz genau weiß ich das auch nicht. Mein Vater hat von seinem Arbeitgeber das Angebot bekommen in dem Standort hier zu arbeiten und meine Mutter liebt die Nordsee sowieso, wir waren oft in den Ferien hier, aber das wir nun hier hin ziehen hätte ich auch nicht gedacht.“, erzählte sie kurzer Hand. „Ach so! Ich wohne auch noch gar nicht so lange hier. Erst ein halbes Jahr etwa, aber die Jungs sind wirklich top! Haben mich auch sofort so nett aufgenommen wie dich jetzt.“, erzählte Sebastian Maddi „Ach vielleicht wirkt er deshalb noch so unsicher!“, dachte Maddi sich, aber noch bevor Maddi antworten konnte, betraten sie den Matheraum, in dem der Lehrer schon am Pult saß und sie böse anblitzte: „Ach! Sebastian. War ja klar, dass du wie immer als letzter den Raum betrittst. Und du musst Madeleine sein. Ich hoffe du gewöhnst dir diese schlechte Eigenart nicht auch an! Setzt euch!“. Ohne ein weiteres Wort nahmen Maddi und Sebastian an einem der Doppeltische Platz und Maddi schaute auf ihre Uhr. Sie waren gerade mal eine Minute zu spät! „Also dafür, dass wir nur eine Minute zu spät sind, macht er aber ganz schön Wind, oder?“, aber bevor Sebastian antworten konnte, dröhnte schon die laute tiefe Stimme des Lehrers durch den Raum: „Zu spät kommen und dann auch noch quatschen! Das mag ich ja. Darf ich dann mit dem Unterricht anfangen oder willst du Sebastian noch irgendwas unglaublich wichtiges erzählen?“ Maddi schluckte und schüttelte schnell den Kopf, während Sebastian sich das Lachen gerade noch zurückhalten konnte. Die Mathestunde war anstrengend, denn der Lehrer fing direkt ein neues Thema an und war sehr streng. Maddi und Sebastian blieb nichts anderes übrig als die Aufgaben zu rechnen und beide atmeten erleichtert auf, als die Stunde endlich beendet war. „Ja das war Herr Kammertöns wie er leibt und lebt.“, seufzte Sebastian, als sie sich wieder auf dem Flur befanden, „Du hast jetzt Reli ne? Du musst die Treppe dort rauf und dann müsstest du schon Felix und Martin sehen.“ „Also ist der immer so schlimm? Heftig! Du hast Recht, ich hab Reli. Danke dir für die Wegbeschreibung. Ich wird mich dann wohl besser mal beeilen.“, sie lächelte Sebastian an und ging mit schnellen Schritten auf die Treppe zu, auf welche Sebastian eben gezeigt hatte. Die Treppe führte in einen langen Ganz von dem rechts und links Klassenräume abgingen und sie erblickte Martin am anderen Ende des Ganges. Also ging sie den Gang entlang und stellte sich zu Martin, welcher mit Felix und einem weiteren jungen Mann quatschte. Felix hatte sie von weitem gar nicht erkannt, da er zwischen den beiden großen Männern einfach unterging. „Jo! Du musst Maddi sein. Martin hat schon von dir erzählt. Ich bin Krise!“, der junge Mann zwinkerte Martin zu und reichte Maddi die Hand. Er hatte lange Haare und einen Vollbart und sah ziemlich rockig aus. „Ach ist das so? Ja ich bin Maddi, hi!“, auch Maddi zwinkerte Martin zu, welcher die Arme verschränkt hatte und nicht so richtig wusste, wie er sich nun verhalten sollte. „Blöde Frage, aber heißt du wirklich Krise?“ Der Mann lachte: „Nein. Eigentlich heiße ich Christoph, aber Krise passt wohl besser zu mir.“ Mit den Worten wand er sich wieder Martin zu und die beiden redeten angeregt über ihre Wochenendplanungen. Felix schaute auf sein Handy und so zog auch Maddi ihr Smartphone aus der Tasche und guckte drauf. Ihr Display zeigte viele Nachrichten an und 3 davon stammten von Linda.

9:00 : „Hey, wie geht´s dir? Bist du gut in der neuen Schule angekommen und hast du auch gerad Pause?“
10:00 : „Hm. Anscheinend hattest du wohl keine Pause. Aber jetzt erzähl doch mal. Wie ist die Schule so und was gibt es dort so für Menschen?“
11:30: „Ach komm schon Maddi! Als wenn du nicht auf dein Handy guckst! Ich kenne dich und du legst dein Handy eigentlich niemals nie aus der Hand!“

Jetzt war es 11:45 und Maddi fiel auf, dass sie wirklich den ganzen Vormittag nicht auf ihr Handy geschaut hatte. Wahnsinn! Normalerweise verging keine Viertelstunde in der sie nicht auf ihr Handy schaute. Aber der Vormittag war auch einfach spannend gewesen. Schnell tippte sie einen Antwort: „Hey Linda. Sorry, dass ich mich noch nicht gemeldet hab, aber irgendwie war der Vormittag doch recht aufregend und ich habe neue Leute kennen gelernt und bin nicht dazu gekommen auf´s Handy zu schauen. Wollen wir später mal telefonieren, dann erzähl ich dir von ihnen. Wie geht´s dir?“ auf die Antwort musste sie keine Minute warten: „Juhuu! Du lebst! Dachte schon die Norddeutschen da oben haben dich verschleppt Klar. Ruf mich einfach an, wenn du Zeit hast ich bin ab 14:30 zuhause und hab erst umd 18:00 Reitstunde“ Maddi schloss die Nachricht und ließ das Handy in die Tasche zurück sinken. „Na hast du den Tag bisher gut überstanden?“, fragte Felix Maddi freundlich und sie antwortete, dass der Tag unglaublich schnell vorüber ging. Er lachte das Mädchen an und entgegnete, dass das ja eigentlich immer mit dem ersten Schultag nach den Sommerferien so ist, dann folgten die zwei Martin und Krise in den Klassenraum, denn die Religionslehrerin war gekommen und hatte die Tür aufgeschlossen. In dieser Religionsstunde machten die Schüler und die Lehrerin ein paar Spiele um alle ein bisschen besser kennen zu lernen. Zwar kannten sich die Schüler untereinander eigentlich schon, aber die Lehrerin war neu und somit waren alle Schüler für sie noch unbekannt und Krise und Martin erlaubten sich ihre Späße mit ihr. So vertauschten sie alle 5-10 Minuten ihre Namensschilder, bis die junge Lehrerin gar nicht mehr wusste, wer wer ist. Sie nahm es allerdings mit Humor und nannte von da an beide gleich, die Klasse musste lachen und auch die letzte Stunde verging wie im Flug. Nach der Stunde verabschiedete Maddi sich von Martin, Krise und Felix und dann fiel ihr ein, dass sie es total vergessen hatte, ihrer Mutter zu schreiben. Jetzt stand sie an der Schule und wusste nicht, wie sie nach Hause kommen sollte. Frustriert nahm Maddi ihr Handy aus der Tasche und wollte gerade die Nummer wählen, um ihre Mutter anzurufen, als sie eine Stimme hörte: „Hallo du. Du siehst ein bisschen verloren aus.“ Es war Jan, der mit seinem Fahrrad auf Maddi zu schob. „Ja…Ich Dummerchen hab vergessen, meiner Mutter Bescheid zu geben, wann sie mich holen soll. Und jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich nach Hause kommen soll.“, gestand sie ihm. „Wo wohnst du denn? Dann bring ich dich schnell“. Maddi nannte Jan die Adresse und gemeinsam machten die beiden sich auf den Weg. Nach einer halben Stunde waren sie bei ihrem Haus angekommen und Jan verabschiedete sich von Maddi. Sie verabredeten sich dazu, morgen gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren und dann ging Maddi frohen Mutes die Stufen zur Haustür hoch und winkte Jan zum Abschied, ehe sie die Haustür aufschloss und rief: „Ich bin Zuhause Mom!“ Sie schleuderte ihre Schultasche in die Ecke und streifte sich die Schuhe von den Füßen. Dann polterte sie in die Küche und erzählte, ihrer Mutter vom ersten Schultag. „…und dann hat Jan mich nach Hause gebracht. Ich fahre ab morgen dann mit dem Fahrrad, er holt mich ab. Ich zieh mich dann jetzt schnell um und fahre zu Cool Down, ja?“, ohne eine Antwort abzuwarten eilte sie nach oben in ihr Zimmer und zog sich um, um in den Stall zu fahren. Besser hätte der erste Schultag gar nicht laufen können.
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