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Alt 04.05.2016, 17:35   #1
weiblich Funkelblume
 
Dabei seit: 03/2016
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Beiträge: 9


Standard Fliegen

Fliegen über den Fluss der Unendlichkeit. Alles ist vergänglich. Leise schlängelt der Fluss sich durch das Leben, durch eine Wüste, in der es nie regnen wird. Nie wird Gras wachsen. Nie werden Tiere in ihr leben können. Nicht einmal Nomaden durchqueren dieses Ödland. Es liegt stille über dem Land, wo die Sonne nie aufgehen wird. Die Dunkelheit frisst jedes Licht, jeden klägliche Versuch den kalten Boden zu streifen.

Fliegen über den Fluss der Unendlichkeit. Ein Rückblick in die Vergangenheit. Aber in die Zukunft kann man nicht schauen. Die Vergangenheit ist wie ein Aufschrei aus dem tiefen Gewissen jedes Menschen. Die Vergangenheit ist wie ein kühler Regen in einer warmen Sommernacht. Man rennt vor ihm davon oder genießt ihn. Aber die Vergangenheit holt einen immer wieder ein.

Fliegen über den Fluss der Unendlichkeit. Die Flügelweit gespannt, gleitend über das Wasser. Der Fluss scheint glatt, aber das ist er nicht. Stromschnellen und Steine, die das Wasser schneiden, wirbeln Gischt auf. Es kommt Wind auf. Eine frische Brise bläst durch das Gefieder. Die Launen der Windes spielen an den Flügeln des Geiers. Der Geier lässt sich vom Wind tragen. Auf einem Felsen lässt er sich nieder. Starrt in eine unendlich Weite des der Wüste. Ein Wald am Ende der Wüste ist da. Leben ist greifbar nah. Doch leben ist vergänglich. Es kann schnell zu Ende sein aber es kann auch lange sein. Der Geier legt seine Flügel zufrieden in den Wind. Schaut in die weite der Welt. Geniest das laue Lüftchen, dass um seinen Schnabel weht.

Fliegen über den Fluss der Unendlichkeit. Die Wahrheit liegt oft einfach vor der Nase aber man muss erst die Gabe dazu haben, sie zuerkennen. Auch wenn die Vergangenheit oft so weit entfernt scheint, ist sie doch gegenwärtig. Wahrheit und Lüge sind Dinge, die man meist nicht auseinender halten kann.

Schmerz und Leid sind nicht unendlich. Die Unendlichkeit ist relativ. Sie ist ein unberechenbarer Strom, der von der Vergangenheit in die Zukunft fließt. Auch wenn der Geier nach sinkendem Fleisch suchen würde, würde er nicht finden. Sein Leben wäre somit beendet. Doch wenn er sich wandelt hat er eine Chance die Vergangenheit hinter sich zulassen und neue Nahrung zu finden. Und er würde Leben.


Geschrieben 2010
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