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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 11.05.2013, 17:17   #1
männlich Ex Chip
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2013
Beiträge: 101

Standard Wo ist der Sinn?

Okay, das ist für mich eines meiner ersten wirklichen Gedichte, deshalb würde ich mich über Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen .
Mir ist außerdem noch kein wirklich passender Titel eingefallen, auch hier freue ich mich über Vorschläge.
Ich weiß es ist etwas lang und so, aber ich würd mich trotzdem freuen wenn ihr es lest. Ganz unten steht auch nochmal die Erleuterung zu allem, aber die brauch man eigentlich nicht unbedingt lesen.
Danke


Morgens aufstehn
zur Arbeit gehn,
abends ganz benommen
still nach Hause kommen
sich für einen Moment im Licht des Lebens sonnen.

Später ins Reich der Träume gleiten
nachdenken über Unpässlichkeiten
über des Menschens Gier
Leben was machst du nur mit mir?

Leben bitte sag doch mir
Wo ist denn der Sinn hier?
Gib mir bitte einen Neubeginn,
ich weiß nicht mehr wer ich wirklich bin

Einer von vielen Millionen
eintönig verschwommen mit den anderen Personen
treibe ich dahin,
sag mir doch Leben wo ist der Sinn?

Ich versteh nicht was das alles soll
Nun heg ich einen tiefen Groll
Nicht auf mich
Nicht auf dich

Auf das Leben selbst
wie es mich in seiner Faust umklammert hält
Leben sag doch was tue ich hier,
redest du denn überhaupt mit mir?

Wieso das Reimschema sich ändert fragt ihr euch nun?
Ob ihr wohl jemals lernt,
ihr müsst wirklich etwas tun,
denn von der Wahrheit seid ihr meilenweit entfernt

Die Fassade zerfällt
Ich sehe nun klar wie kein Zweiter
Alles nur gestellt
Ich weiß jetzt aber nicht mehr weiter

Helft mir doch,
ist nicht auch einer von Millionen des Lebens wert?
Ich verkrieche mich in meinem Loch
Was soll denn das wenn niemand mehr das Leben ehrt?

Stehe am Rande
Blicke nach unten in die Kluft
Lasse mich fallen auf das ich baldig Lande
Fliege einsam durch die Luft



Erläuterung:
Das Lyrische-Ich beschreibt zuerst seinen Alltag.
Dieser ist immer derselbe (ich weiß, das könnte man deutlicher herausstellen).
Dann beim Einschlafen oder schon im Traum das kann man auslegen wie man will, denkt das Ich über das Leben nach, allerdings sind die Gedanken eher negativ geprägt.
Zum erstmal mal wird dann gefragt was das Leben denn nun eigentlich mit dem Lyrischen-Ich macht, kurz danach was es überhaupt für einen Sinn macht.
Dies soll der Übergang vom ich (was machst du mit mir) auf alle Menschen (Wo ist der Sinn generell) sein.
Die Person erläutert danach nämlich das es nicht mehr weiß wer er wirklich ist.
Hier soll die Frage nach dem „Bin ich noch ich, oder sind wir inzwischen alle gleich, wer bin ich denn nun eigentlich wirklich?“vorhanden sein, die in den folgenden Versen auch aufgegriffen wird.
Die Wut über diesen Zustand und darüber das er sich nicht wirklich ändern lässt (feste Umklammerung) soll in den Strophen 5-6 klar werden.
Das ich denkt außerdem/fragt sich das/ob das Leben sich gar nicht für ihn interessiert und nicht mit ihm redet. Es ignoriert ihn also,da er ja eh nur einer von Millionen ist.
Das Lyrische-Ich findet dann den Sinn hinter allem, hierdurch ändert sich das Reimschema auch.
(Bei dem Vers „Wieso das Reimschema sich ändert fragt ihr euch nun?“ war ich mir selbst nicht sicher als ich ihn schrieb. Das ist also noch Verbesserungswürdig.).
In eine Strophe wollte ich dies aber nicht fassen (den Sinn), da ich der Meinung bin, dass jeder Mensch das für sich ganz alleine entscheiden muss.
Es ist sein Geheimnis wieso er Leben will und deshalb sagt er es auch niemandem.
Die Strophe die den Sinn erklärt habe ich außerdem auch weg gelassen,
weil das Lyrische-Ich die Ansicht hat das alle Menschen gleich und böse sind und das niemand ihm zuhört, nicht mal das Leben selbst.
Es glaubt nicht daran das jemand ihn verstehen würde und empfindet es deshalb auch nicht als nötig, zu erläutern was er denkt wieso man lebt (oder ob es einen Grund gibt).
Mitteilen (und damit auch Wut ablassen), dass es den Sinn gefunden hat, aber nicht glaubt das die anderen es nicht verstehen und das sie endlich nach dem Sinn suchen müssen tut es dann aber aber noch in Strophe 7-8.
Dass das Lyrische-Ich das Leben nun versteht und wirklich alles klar sieht, belastet es zu sehr.
Es gibt nochmal einen Hilferuf. Und naja, die letzte Strophe ist denke ich mal ziemlich eindeutig.
Lg Chip
Ex Chip ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2013, 21:13   #2
weiblich JaneSpenceReid
 
Benutzerbild von JaneSpenceReid
 
Dabei seit: 04/2013
Ort: Sachsen
Alter: 26
Beiträge: 58

Hi Chip, erstmal: dein Gedicht ist echt klasse! Hat mir gefallen... Etwas ironisches dabei, oder? (Ja ich deute oder erkenne Ironie eigentlich nie richtig ) Deine Beschreibung, muss ich ehrlich zugeben, habe ich nicht ganz gelesen. Ich finde es irgendwie komisch zu einem Gedicht eine komplette Beschreibung, Interpretation oder wie du es nennst Erläuterung zu schreiben. Ich finde GEdichte sind (unter anderem) dazu da, dass der Leser sich seinen Teil dazu denkt, selbst herausfindet, was er darüber denkt, um was es geht, und nicht alles schon gesagt bekommt.
Aber das Gedicht find ich trotzdem toll

LG
Jane
JaneSpenceReid ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2013, 21:21   #3
weiblich Litteralia
 
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538

Hey Chip,
Dein Gedicht gefällt auch mir sehr gut.
Die Pointe entfaltet sich so schön

Liebe Grüße,
Jana
Litteralia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2013, 21:24   #4
männlich Ex Chip
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2013
Beiträge: 101

Hi Jane, danke das dir mein Gedicht gefallen hat
Danke auch dir Jana

Die Ironie konnt ich bisher noch nicht entdecken, vielleicht kannst du mir mal einen Tipp geben wo du sie gefunden hast ?

Wie gesagt, da das mein erstes wirkliches Gedicht ist, sollte das die Erklärung sein wenn unklarheiten bestehen.
Falls diese nicht auftreten brauch man das eh nicht lesen.
Schade das mans nur nach 3 Stunden bearbeiten kann.
Ex Chip ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2013, 21:28   #5
weiblich Litteralia
 
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538

Chip, dafür, dass das Dein erstes Gedicht ist, ist es echt richtig gut!

Du könntest ja einen Admin bitten, aber ist ja nicht zwingend notwendig..
Litteralia ist offline   Mit Zitat antworten
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fragen, leben, sinn

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