Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 30.03.2015, 23:53   #1
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


Standard Hundswetter

Hundswetter

Sie bremste den Toyota-Avensis-Kombi und warf einen Blick durch die Windschutzscheibe nach oben: am Himmel hatten sich finstere graublaue und schwarze Wolken zu einer furchteinflößenden Bedrohung vermanschten. Ein heftiger Sturm war aufgekommen, der die Baumwipfel von einer Seite zur anderen riss.

„Och du lieber Gott, das wird ein wahnsinniges Gewitter!“

Der geflüsterte Satz war kaum hörbar, dennoch wurde er von einem winzigen aber unwilligem Bellen vom Hintersitz kommentiert.

„Pssst Prick, mach mich nicht auch noch nervös.“

Im nächsten Moment hüpfte der Chiwawa zu ihr auf den vorderen Nebensitz.

„Sofort machst du Platz, aber schnell!“

Dabei überschlug sich ihre Stimme.

Als sie um die Kurve bog, erschlaffte ihr Schließmuskel mit einem hörbaren Blubbern.

„Ooooh nein!“

Sie fühlte, dass da etwas ins Höschen abgegangen sein musste.

Der Mann stand breitbeinig mitten auf der engen Schotterstrasse, die zur Mansion führte. Sein Aussehen und seine Pose sahen nach wilder Entschlossenheit aus. Im nächsten Moment dachte sie daran, die Autotüren zu verriegeln und den Notruf zu wählen.

Prick hatte seinen Kopf zwischen ihren Schenkel unter den Rock gesteckt und schnupperte schwanzwedelnd. Sie saß wie angenietet.

Mit wenigen Schritten stand er neben dem Auto. Aus seiner ärmellosen schwarzen Lederweste baumelten muskulösen Arme, die von oben bis unten mit bunten Tätowierungen übersät waren. Ein kragenloses Kettenhemd verbarg glitzernd einen muskulösen Torso.

Blitzartig spürte sie ein Brennen durch ihren Körper rasen und ein weißblaues Licht blendete sie für einen kurzen Moment. Unmittelbar danach ertönte ein krachendes Donnern.

„Parsifal.“

Flüsterte sie und schloss kurz die Augen.

Ab der Gürtellinie war er in eine hautenge lila Nappa-Leder-Hose gepresst; wie ein Paar Wienerwürsteln in einen Katzendarm. Eine blutwurstförmige Schwellung im oberen Hosenbein deutete darauf hin, dass er ein gut gebauter Linksträger war.

Und wieder sauste dieses blitzartige Brennen durch sie; dem weißblauen Licht folgte das krachende Donnern.

>Wenn der Typ auch noch eine Erektion bringt, hat er kaum mehr Blut im Hirn<

Eisiges Entsetzen durchfurchte sie, ob dieser ungewollten gedanklichen Entgleisung. Der darauf folgende Hitzeschub von ihrer Muschi aufwärts, vernebelte ihr aufgeregtes Schielen.

>Dampf steigt immer nach oben - ein Gesetz der Physik<

Erkannte sie mit gänsehäutigem Erschauern.

Seine kantige Visage zierte ein dunkler Vollbart. Dichte blondbraun melierte lange Strähnen strömten unformatiert vom herzförmigen Haaransatz nach hinten und gaben dem pokenvernarbten Gesicht ein gewisses Ebenmaß. Ein Netz winziger Falten umgarnte veilchenblaue Kulleraugen, die langwimpernd verwachsen, knapp unter hellbuschigen Augenbrauen staken.

Ihrer Mischung aus Schock und Unsicherheit wich im nächsten Moment einer plötzlichen Verblüffung, denn sie bemerkte, dass der Mann bitterlich schluchzte. Tränen flossen über seine Wangen herab und seine Schultern zuckten ruckartig, wie die eines weinenden Kindes.

Mit vorsichtigem Misstrauen kurbelte sie die Scheibe ein wenig nach unten.

„Was – was ist passiert, was haben sie denn - sind sie verletzt?“

„Uuuhhh…uhhhh….ahhuuuuu…ich hab mich, hab mich, uuuuhhhhuuu, total verirrt, und es hat gedonnert und uuuhhhuuu…und ich hab kei-keinen Sprit mehr u-und so-solche Angst.“

„Bitte beruhigen sie sich doch, das ist doch nicht so schlimm.“

„Oh doch, uuhhh, meine Freunde, ich muss zu meinen Freunden, uuuhhhuu, ich will wieder zu meinen Freunden.“

„Ja, gut, gut, bitte hören sie auf zu Weinen. Wo sind denn ihre Freunde?

„In Wet- in Wetcunt, wir treffen uns i-in W-Wetcunt.“

„Wo?“

„In Wetcunt“

„Oh – sie meinen Weddcunt. Ja, aber Weddcunt, das liegt doch ganz oben im Norden. Das sind sicher 400 Kilometer von hier, denke ich.“

„400? Uhhhuuhhhuuuu…sooo weit we-weg?“

Sein Geheul nahm einen hohen Ton an.

„Bitte, bitte hören sie doch auf zu weinen.“

Das blitzartige Brennen durchzuckte sie schon wieder, begleitet von diesem grellen Licht gefolgt von knallendem Donner.

>Wenn der Schwanz nicht aufhört herumzuheulen, werde ich schwach. Männertränen sind mein verfluchtes Verhängnis.<

Voll Entsetzen spürte sie ein warmes Glitschen in ihrer Muschi.

Sie musterte die Tätowierungen auf seinen Oberarmen und bemerkte, dass diese brutale Vergewaltigungen darstellten. Hornbehelmte Wikinger durchstießen mit ihren Schwertern riesige Schlangen, die sich im Todeskrampf fickend durch nackte, teils ebenso tote Frauenkörper wanden.

>Was für eine Ärmel-Orgie, so was kriegt man in unserer Gegend leider nie zu sehen. Oh Himmel was ist denn nur los mit mir – wer denkt da in mir? <

Seine Heulerei war zu einem winzigen Schluchzen geschrumpft und er stand mit gesenktem Kopf in seinen groben Bikerstiefeln da. In kurzen Abständen gingen noch verebbende Zucker durch seinen Oberkörper. Sie kramte im Handschuhfach und fand eine Packung Papiertaschentücher, die sie ihm durch das Fenster reicht.

„Hier!“

Sie nickte ihm dabei aufmunternd zu.

„Oh it’s a Feeehhh!“

Seine Quellaugen kullerten dabei fast aus der Visage,

„Ja, ich mag Feh am liebsten, sie sind sehr saugfähig.“

„I-Ich – au-auch.“

Seine Heulerei hatte einem Schluckauf Platz gemacht..

Er trompete zweimal hintereinander flüssig und tupfte sich bedächtig die Augen und Wangen.

„Sehen sie, alles wird wieder gut.“

„Ja – ich bin so froh, dass sie mich gefunden haben.“

„Gefunden? Wir waren gerade auf dem Weg nach Hause.“

„Wir?“

Er beugte sich vor und warf einen Blick ins Auto.

„Prick und ich – mein Hund und ich.“

„Ah.“

Sie bemerkte, dass er sein Motorrad auf dem kleinen, in die Schotterstrasse mündenden Forstweg abgestellt, einen Lederumhang darüber drapiert, mit dranhängenden Ketten unterhalb der Maschine verlinkt und mit Vorhängeschlössern versperrt hatte.

Irgendwie berührte sie das. Als würde er eine Frau zum Schutz bedecken.

Und wieder zuckte das gleißend Hitzegefühl durch ihren Körper. Der folgende Donnerschlag war ein wenig leiser geworden.

>Wenn der Mann so gefühlvoll mit seinem stinkenden Stahlross umgeht, wie dann erst mit einer schmierungsbedürftigen eisernen Jungfrau wie ich es bin? Jesus, Maria im Himmel, was ist denn los mit mir?<

Als hätte sie diese Gedanken laut ausgesprochen, strafte sie sich auch gleich unbeabsichtigt mit einem heftigen Biss in die Zunge.

„Auuu – oh heiiiilige…Morrria…!“

„Wie?“

„Nichts – i-i-ist ihr Motorrad kaputt?“

„Nein, der Tank iss leer und ich wollte Susy nur vor dem Gewitter…“

„Suschy heißt sie?“

Sie drückte die höllisch schmerzende Zunge mehrmals fest gegen die rechte und dann gegen die linke Backe und starrte ihn dabei mit leicht geöffnetem Mund an.

„Nein, Su- Susy.“

Er hatte ihre Wangen-Zungen-Mimik missverstanden und fühlte gleich den Schweißbrenner an seinen zuständigen Drüsen.

>Oh Mann, ich schaffe es nicht: die Alte will meinen Schwanz im Mund, bevor sie noch zehn Worte ausgespuckt hat<

Er beugte sich zu ihr und schob dabei seinen Kopf knapp an das Autofenster, um im nächsten Moment mit einem herzerschütterndem Quieken arschwärts auf dem Schotter zu landen. Prick war mit einem rasanten Satz ans Fenster gesprungen und hatte mit einem keifenden Sopranino nach seiner knolligen Nase geschnappt.

Im nächsten Moment öffnete der Himmel im wahrsten Sinne des Wortes seine Schleusen und dichter Regen trommelte auf unseren Helden und den Rest der Idylle. Er rappelte sich völlig verdattert auf.

„Schnell – steigen sie ein.“

„U-und der Hund?“

„Der tut ihnen nichts mehr.“

„Da-Danke, sie – sie sind sehr nett.“

Während sie im vorhangdichten Regen langsam den Schotterweg entlang rollten, betastete er vorsichtig seine Nase. Die Attacke war unblutig verlaufen, aber sein haariger Schneuzer hatte sich durch eine Schwellung ziemlich verformt.

Prick zitterte nervös auf dem Rücksitz und knurrte leise in sich hinein.

„Ich heiße Pim - Pim Melton und sie?“

Dabei warf einen furchtsamen Blick nach hinten.

„Freut mich, ich bin Maria Sangre de Cono.“

“Si-sind sie Ausländerin?”

“Oh Nein, meine Familie lebt schon seit dem 17. Jahrhundert in England.“

„Soo lange schon?“

„Ja.“

Sie spürte dass er sie immer nervöser machte. Dazu kam, dass er sie immer wieder anstarrte und das mit einem eigenartigen Grinsen. Ja und drittens hatte er schöne Hände. Und sie liebte schöne Hände. So wie sie Klarinetten liebte. Schöne Hände weinende Männer und Klarinetten. Die schafften sie.

>Was ist denn mit nur meinen Gedanken los.<

„Spielen sie Klarinette?“

„Ob ich was?“

„Ob sie Klarinette spielen?“

Sie drückte ihre schmerzende Zunge fest gegen die linke Wange.

>Die Mieze macht mich noch wahnsinnig. Ob sie üba vierzig iss? Da sind sie am geilsten die Schnallen. Scheiße, ich krieg ne Mega-Erektion, wenn die nicht bald aufhört mit dem Wangenspiel.<

„Nu-nur Gitarre – aber nicht besonders.“

„Sind sie Musikalisch?“

„Wieso fragen sie?“

„Ich unterrichte Musik. Klarinette.“

>Aha ne Bläserin, das passt hundert-pro.<

„Muss irre interessant sein, herumzublasen.“

„Wie bitte?“

>Was redet der Mann?<

„Ich – ich - ein interessantes Instrument, meine ich.“

Der neuerliche Zucker durch ihren Körper und der plötzlicher Donnerschlag zwangen sie das Auto in Richtung der Bäume zu verreißen. Er griff ihr reaktionsschnell ins Lenkrad und brachte es zurück auf die schottrige Fahrbahn.

„Ooohhu danke - Gewitter jagen mir immer schreckliche Angst ein.“

Ihre Atmung war heftig.

>Scheißwetter, wenn die Alte vor Angst noch lang bibbert, kann ich mir selbst Einen blasen.<

„Versteh ich, meiner Schwester geht’s genau so.“

„Sie haben eine Schwes…so wir sind da.“

Auf der großen Lichtung erblickte er, verwischt durch den strömenden Regen eine ansehnliche Tudor-Mansion.

Sie brachte das Auto unter dem überdeckten säulengetragenen Haupteingang zum Stillstand und stieg aus.

„Kommen sie.“

„Aber klar doch - natürlich.“

Sie sperrt den großen Torflügel auf und er folgte ihr sprachlos in die hohe Eingangshalle und blieb wie angewurzelt stehen. Eine breite Treppe führte zu einem Plateau, an dem sie sich links und rechts zum oberen Geschoss fortsetzte. An der Mittelwand hing eine riesige Tapisserie mit Szenen, die ihm bekannt vorkamen: Hornbehelmte Wikinger durchstießen mit ihren Schwertern riesige Schlangen, die sich im Todeskrampf fickend durch nackte, teils ebenso tote Frauenkörper wanden. Der Wandteppich war gut und gerne viermal sechs Meter groß.

Er warf einen Blick auf sie.

Überraschend nahm sie ihn bei der Hand.

>Oh Mutter im Himmel, ich weiß nicht mehr was mit mir los ist!<

„Komm!“


***

Die hohe Tür gewährte ihm den Blick in ein riesiges Schlafzimmer mit raumhohen Fenstern und einem ausladenden Himmelbett am Ende.

***

Zitternd saß sie am Bettrand und öffnete tollpatschig seine Gürtelschnalle. Mit einem Ruck riss sie den Zipper nach unten, um den erhofften prallen Schwanz freizulegen.

„Waaaaaaaas…?“

Ein Nylonpäckchen war mit einer Kordel um seine Taille gebunden. Darin war eine riesige Blutwurst verpackt.

„Mei-mein Reiseproviant!“

Seine Stimme hatte einen verzagten Ton.

Wutentbrannt riss sie seine - mit großen Donald Duck’s gemusterte - Unterhose mit dem Blutwurst-Jausensack nach unten und tastete blindlings zwischen haarigen Oberschenkeln nach – wie sie erwartete –ein paar fetter Rieseneiern.

Voll Entsetzen starrte sie auf seinen Schambereich.

„Sie – du – du- bist…?“

„Ja ein Hermaphrodit, sorry – i-ich ka-kann nix dafür.“

„So – und was mach ich jetzt? Soll ich dir deinen Zipfel lutschen und dir die verkümmerte Muschi lecken, du Arsch?!

„J-ja, das wäre voll echt super, Maria!“

Sie spürte nur noch wie sie ein Strahl heißer Pisse aus seinem winzigen Schwanz mitten im Gesicht traf.


***

Plötzlich war sie wach und setzte sich auf. Die durch die hohen Fenster blitzenden Sonnenstrahlen kitzelnden sie in den Augen. Das wahnsinnige Gewitter war in der Nacht zurück geblieben.

Prick saß zitternd und leise winselnd am Bettende.

„Ach Prick – ich hatte sooo einen blöden Traum, komm – komm zu Frauchen.“

Sie hob die Felldecke und spreizte ihre nackten Schenkel. Prick war mit einem Sprung bei ihr und schnupperte am morgendlichen Duft der Muschi.

Seine kleine Zunge schmatze genüsslich als er an ihrem Kitzler und den Schamlippen herumleckt.

Mit einem glücklichen Seufzen ließ sie sich zurück - in den riesigen Polster aus feinstem Damast - fallen.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Hundswetter




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.