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Alt 03.09.2019, 07:47   #1
männlich JJAnderson
 
Dabei seit: 09/2019
Ort: Berlin
Beiträge: 4


Standard Alltag?

Einsamkeit.
Wenn meine Freunde mich fragen was das ist, weiß ich nicht, was ich darauf antworten soll.
Es ist dunkel, es ist kalt.
Jeder Morgen beginnt so. Es ist dunkel. Es ist kalt.
Der erste Schritt fühlt sich wie in die Leere an. Die Welt da draußen ist kalt und nass. Die Wärme meines Bettes zu verlassen fühlt sich jedes Mal wie Heimweh an. Es ist der einzige Ort, den ich noch spüre.
Wenn ich den ersten Schritt geschafft habe fühle ich mich schon wie auf Schienen. Aufste-hen, waschen und ein kurzes Frühstück. Oft habe ich das schon vergessen, wenn ich das Haus verlassen habe.
Meine Wohnung. Eine von vielen in diesem Haus.
Ich mag Sie, sie fühlt sich wie Heimat an. Manchmal rieche ich den Duft von Wäsche. Nicht wie ich sie wasche, sondern so, wie ich sie als Kind anhatte. Dann fühle ich mich warm. Manchmal muss ich sogar lächeln.
Dann die Bahn; auf dem Weg zur Arbeit. Die Menschen stinken hier. Der Geruch von Schweiß mischt sich mit dem von korrodierendem Stahl. Es ist ein Geruch, den nur die Bahn hat. Der Geruch von einem stählernem Monster.
Auf der Arbeit grüßen mich meine Kollegen. Sie lächeln und winken mir zu. Manche geben mir die Hand und klopfen mir auf die Schulter. Ich fühle Sie nicht. Ich spüre ihre Berührung, aber ich fühle sie nicht. Ich lächle zurück.
Meine Kollegen grüßen mich.
Heute kommt mein Chef mich besuchen. Er steht hinter mir und stützt sich auf meine Schultern.
Ich sitze an meinem Arbeitsplatz. Er riecht. Nach Moschus? Er erinnert mich an meinen Vater.
Er grüßt mich und lächelt. Er scheint mich zu mögen.
Ich lächle zurück und grüße ihn fröhlich. Ich mag ihn.
?
Er scheint mich zu mögen.
Er erzählt mir, wie glücklich er ist, dass ich in seinem Team bin. Er ist stolz, dass ich bei ihm bin. Er mag mich. Er fragt mich wie er mir helfen kann. Ob ich mich in dem Team wohl fühle. Er will wissen, ob ich etwas brauche.
Ich lächle und beruhige ihn. Ich danke ihm für seine Fürsorge. Ich erzähle ihm, wie glücklich ich bin, Teil des Teams zu sein.
Er grinst und klopft mir noch einmal auf die Schultern.
Er scheint mich zu mögen.
Es ist Mittag; Zeit zum Essen.
Ein paar Kolleginnen aus meinem Team kommen zu mir und holen mich ab. Wir nehmen noch ein paar Kollegen mit. Ich freue mich auf das Essen.
Ich fühle mich ruhig dabei.
Meine Kollegen reden über ihre Freunde. Ich fühle mich kalt.
Sie erzählen von ihrem Wochenende. Ich fühle mich stumm.
Sie fragen, ob ich nächstes Wochenende auch dabei bin. Ich lächle und stimme zu. Ich fühle mich leer.
Das Wetter schlägt um. Ich erinnere mich an früher. Der Regen bringt mir Ruhe. Meine Kollegen kramen nach Regenschirmen und ziehen mich mit unter einen. Ich danke Ihnen. Ich vermisse das Gefühl von Regen, die Nässe auf der Haut. Beim Laufen halte ich die Hand aus dem Schirm. Ich spüre das Wasser auf der Haut, ich genieße es.
Ich erinnere mich an früher, wie wir durch das Wasser gerannt sind. Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter mit uns geschimpft hat. Mir war das egal, wir hatten Spaß.
Ich vermisse diese Zeit.
Wir kommen im Büro an. Wir gehen noch einen Kaffee trinken.
Wir reden weiter über Freunde. Ich fühle mich leer.
Ich lächle und gehe zurück an meinen Platz. Die Zeit läuft vorbei.
Mein Chef kommt noch einmal vorbei. Er lobt mich für meine Arbeit und dankt mir. Er fragt noch einmal, ob ich etwas brauche. Ich beruhige ihn. Ich danke ihm und sage ihm, dass ich mich über sein Lob freue.
Er lächelt und geht. Er erinnert mich, bald auch Feierabend zu machen. Er hat wohl recht.
Zurück; wieder durch die Straßenbahn. Die Menschen riechen anders. Die Bahn immer noch gleich.
Mein Haus ist dunkel geworden. Der Tag ist dunkel geworden.
Es fühlt sich leer an. Meine Wohnung ist kalt. Ich vermisse einen Geruch. War er jemals da?
Ich koche. Esse noch ein letztes Mal.
Der Tag ist dunkel geworden. Es ist Zeit für das Bett.
Ich kann nicht schlafen.
Ich erinnere mich noch einmal an die Frage. Was ist Einsamkeit?

Ich weiß es nicht.
JJAnderson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2019, 15:57   #2
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 36
Beiträge: 489


Die Schilderung dessen, was du schon im Ersten Wort vorweg nimmst, ist anstrengend, eindimensional und und ziellos. Der Turn am Ende (Ich weiß es nicht) ist nicht untermauert, erschließt sich nicht und wirkt zu gewollt.

Am anstrengensten beim Lesen ist aber die endlose Aneinanderreihung von Hauptsätzen. Ist das ein Stilmittel? Wenn ja, warum? Was soll es sagen?
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2019, 22:45   #3
männlich JJAnderson
 
Dabei seit: 09/2019
Ort: Berlin
Beiträge: 4


Ihrer Antwort entnehme ich, dass die gewollte emotionale Situation dargestellt worden ist. Sie ist emotional verwirrend, nicht greifbar und lediglich in der Ratio nachvollziehbar.
Durchaus ist die Weiterführung, sie als emotional entkoppelt zu beschreiben, angemessen und widerspiegelt die Abwesenheit einer emotionalen Basis der erzählenden Person.

Zu den Stilmitteln sei gesagt, dass wir nie vergessen sollten diese lediglich als ein Hilfsmittel zur Beschreibung zu verstehen und ihnen nicht eine gleiche Bedeutung, wie die der tatsächlichen Wirkung, zukommen lassen sollten.


Unter Umständen hilft Ihnen die Ergänzung weiter, dass diese Darstellung eines Alltags lediglich die Ratio ansprechen soll und einem emotional basierend entscheidenden Menschen damit durchaus zuwider vorkommen soll.


Ich hoffe, dass ich Ihnen damit weiterhelfen konnte und Ihnen einige Ihrer Unklarheiten nehmen konnte.


Best regards
JJ
JJAnderson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2019, 09:06   #4
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 36
Beiträge: 489


Zitat:
Zitat von JJAnderson Beitrag anzeigen
Durchaus ist die Weiterführung, sie als emotional entkoppelt zu beschreiben, angemessen und widerspiegelt die Abwesenheit einer emotionalen Basis der erzählenden Person.
Nicht, dass ich etwas gegen schwülstig wirre Repliken hätte, aber dann bitte mir korrekter Grammatik und Zeichensetzung.

Zitat:
Zitat von JJAnderson Beitrag anzeigen
Zu den Stilmitteln sei gesagt, dass wir nie vergessen sollten diese lediglich als ein Hilfsmittel zur Beschreibung zu verstehen und ihnen nicht eine gleiche Bedeutung, wie die der tatsächlichen Wirkung, zukommen lassen sollten.
Gut, dann brechen wir es mal auf meine persönliche Sicht runter: Die Stilmittel sind schlecht. Die tatsächliche Wirkung ist schlecht. Und nicht im guten/gewollten Sinne.

Zitat:
Zitat von JJAnderson Beitrag anzeigen
Unter Umständen hilft Ihnen die Ergänzung weiter, dass diese Darstellung eines Alltags lediglich die Ratio ansprechen soll und einem emotional basierend entscheidenden Menschen damit durchaus zuwider vorkommen soll.
Eine an den Haaren herbeigezogene Verteidigung. Es ist nicht so, dass ich den text verstörend finden würde. Oder ekelerregend. Oder unangenehm. Nein. Er ist einfach schlecht.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2019, 11:10   #5
männlich JJAnderson
 
Dabei seit: 09/2019
Ort: Berlin
Beiträge: 4


Sehr geehrte/r/s Kuse,

die Interpretation der Intention liegt bei Ihnen, die Erklärung der tatsächlichen bei mir. Dementsprechend steht nur mir eine Aussage über die gewollte Wirkung zu. Ihnen hingegen steht die subjektive Bewertung der tatsächlichen Wirkung zu.
Falls diese Ihnen missfällt und für Sie keine Kohärenz mit Stil und -mitteln aufweist, dann ist dem so.
Da ihre Anregungen für mich persönlich den Klang einer maliziösen Kritik hat und einen aufbauenden, oder weiterentwickelnden Gegenpart zu dem Objekt vermissen lässt, ist die weitere Diskussion des Gegenstands für mich beendet.

ich danke Ihnen für Ihre Gedanken zu meinem Werk.


Best regards

JJ
JJAnderson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2019, 11:35   #6
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 36
Beiträge: 489


Junge, komm sprachlich mal wieder runter.

Nein, mir steht alles zu. Meine Gedanken sind frei.
Abgesehen davon, um mal wieder aufbauend oder einen weiter entwickelnden Gegenpart zum Objekt zu bilden, oder einfach kurz: konstruktiv zu werden:

Die gewollte Wirkung ist wertlos, sofern die (subjektive) reelle Wirkung davon eminent abweicht. Das ist dann, genau, handwerklich unzulänglich.

Wenn dir aber die reelle Wirkung aber egal ist, da für dich persönlich die gewollte Wirkung ausschlaggebend ist, dann hast du keinen Beweggrund, deinen Zeilen in irgend einer Form öffentlich zugänglich zu machen.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
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