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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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20.08.2014, 07:07 | #1 |
Gast
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Adelheid von Burgund
Adelheid von Burgund (931 – 999 n. Chr.) ©Hans Hartmut Karg 2014 Was wären denn schon die Ottonen Ohne die große Adelheid? So konnte sie die Welt belohnen Mit Milde, Stärke, Freundlichkeit. Wanderkönige die Eltern, In der Westschweiz wohl geboren, Kam heraus sie aus den Wäldern, Ward zur Kaiserin erkoren. Gebildet und von hohem Sinn Beherrschte sie ja schon vier Sprachen. Mildtätigkeit war ihr Gewinn Gegen den Not- und Armutsdrachen. Vergesst sie nicht, die hohe Frau Aus frühem Mittelalter! Sie wusste immer sehr genau, Wer Herrscher und wer nur Verwalter. Als Kind bereits ganz früh verlobt, Gekrönt mit 16 in Pavia, Italiens Königin, die man lobt – So war sie für die Armen da. Doch ward ihr Ehemann vegiftet, Ließ schutzlos seine Frau zurück. Der Berengar, weit abgedriftet, Hatte die Witwe schon im Blick: Heiraten sollte sie der Sohn, Italiens Krone zu erlangen. Das war für sie nur Frauenhohn – Da nahm der Markgraf sie gefangen. Doch ihr gelang beherzt die Flucht. Mit ihrem Töchterchen, der Emma, Nahm in Canossa sie Zuflucht, Befreite sich aus dem Dilemma, Indem sie Otto zu sich rief, Den Großen, Witwer, Magdeburg, Und der sogleich auch zu ihr lief, Besiegte den Bergengar-Schurk´. Und wieder einmal in Pavia Heiratet Otto Adelheid. Schon als sie ihn erstmalig sah, War sie für diese Lieb´ bereit. Er wird nun König von Italien Und setzt sich gleich ganz groß ins Werk, Macht Berengar zum Ministerialen, Vasall wird der, nicht kleiner Zwerg! Odilo reimt in seinem Werk, Dass Adelheid Otto bestärkt: „Der edle König Otto dann Durch sie die Kaiserkron gewann.“ Das Weltreich Roms deutscher Nation Mit Kaiserkron nun ganz besiegelt, War der Nunkaiserin der Lohn, Auch, weil die Ungarn längst gezügelt: Bei Augsburg auf dem Lechfelde Hat Otto Eins mit heil´ger Lanze Und Bischof Ulrich im Schlachtfelde Verteidigt so das Christenganze. Als Otto starb, verhindert´ sie Erbstreitereien unter Söhnen. Sie wollte Hass und Krieg ja nie, Daran mussten sie sich gewöhnen. Als Otto Zwei auch bald verschied, Regierten zwei ganz große Frauen, Doch stimmt nicht das Rivalenlied, Mit dem Odilo reingehauen. Theophanu und Adelheid, Die Schwiegertochter, Schwiegermutter, Waren zum Hoftag stets bereit – Die Lande standen gut in Butter. Doch Adelheid zog sich zurück Und kam ins wärmere Italien. Sie schrieb Briefe mit weitem Blick Für Klöster, gegen die Lapalien. Erst als Thephanu verstarb Und Otto Drei selbst herrschen konnte, War sie es, die fürs Geben warb, Weil sie sich selbst im Geben sonnte. Gern stiften, Selz und, ja, auch Meißen Mit Sachsen- und dem Doppelpfennig, Denn Gott hatte ihnen verheißen: Viel geben, das heißt: Ja nicht wenig! Als Vorbild jene hinzuführen Zum Glauben aus Mildtätigkeit, Das wollte sie ja selber spüren, Das war Anliegen – und Freiheit. Die Mutter aller Könige, Die Kaiserin der Kaiser, Gab niemals nur das Wenige, Wurde zum Gebepreiser. Ihr Grab ist leider längst verschwunden, Kaum einer kennt noch ihren Namen. Heilt denn die Zeit so unsere Wunden, Ist nicht Vergessen unser Rahmen? Denn erst die Würde dieser Frauen Hat Frauen bei uns stark gemacht, Befreite sie aus ihrem Grau Und aus des Mittelalters Nacht. Hätte man sich doch noch erinnert – Es hätte Hexen nie gegeben, Denn wo die Nächstenliebe flimmert, Bleibt Milde, Nähe, Gutes Leben. * |
20.08.2014, 17:16 | #2 |
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Mit diesem "Bänkellied", zur Laute gesungen, hättest Du, lieber Hans, ganz sicher sogar den Walther von der Vogelweide "besiegt", beim "Sängerkrieg" auf der Wartburg > http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4...f_der_Wartburg < - und als huldvolle Belohnung das Herz der Fürschtentochter (meistens noch Jungfer, was heutzutage selten vorkommt! ) gewonnen! Und wärest seitdem Mitglied eines edlen Grafengeschlechts mit jeder Menge Pfründen ... *
* Ach ja - dazumal wusste man die Lyriker noch zu ehren ... LG. Pedro PS: Die gute Adelheid von Burgund war übrigens eine der ersten wirklich "emanzipierten" Frauen in der Geschichte, teilweise vergleichbar vielleicht noch mit Kleopatra - soweit es überliefert ist ... |
21.08.2014, 07:51 | #3 |
Gast
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Re: Adelheid von Burgund
Lieber Pedroburla,
ich möchte niemanden "besiegen". Außerdem habe ich vor Walther von der Vogelweide eine viel zu große Achtung, um überhaupt mit ihm konkurrieren zu wollen. Mir ging es bei diesem Gedicht um das Herausstellen der wirklich großen Leistungen von Kaiserin Adelheid, zugleich Königin von Italien. D wurden ja welthistorische Weichen für den gesamten weiteren Verlauf in der Geschichte Deutschlands (damals noch: des Ostfrankenreichs) gestellt. Herzliche Grüße Dir! H. H. Karg |
21.08.2014, 11:52 | #4 | ||
abgemeldet
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Weiß ich doch, Hans! *
* Unsereins weiß eben schon länger, was man kann und was nicht ... Zitat:
* Damals aber noch nicht dichtend, seltener als Solist ("In der Hammerschenk' zur Tanzmusik, da spielt mein Vater Geig' ...) singend, meistens nur im Chore. Und ohne Laute, jedoch mit Gitarre! Schon weil es keine schöne Tochter des Grafen mehr gab - und ohnehin alle Jungfern für mich dazumal eigentlich nur kichernde kleine Mädels waren, an deren Zöpfen man ziehen konnte und sollte - falls man durfte ... Zitat:
Dir auch, lieber Hans! Pedro |
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22.08.2014, 09:09 | #5 |
Gast
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Re: Adelheid von Burgund
Lieber Pedroburla,
danke für die Ergänzungen! Herzliche Grüße H. H.Karg |