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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 07.08.2012, 08:33   #1
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Standard Pharisäer

Pharisäer

Das reinste klare Licht
das mancher schon geschaut
das nur die Wahrheit spricht
ward nicht in Rom gebaut
mich kümmern Kirchenlehren nicht
hab nicht auf Sand gebaut

Denn mit dem Zwang der Lehre
verdunkeln sie das Licht
sich selbst sie geben Ehre
ein irdisch’ Strafgericht
verschließen die Gehöre
vor dem der da von Freiheit spricht

Sie lehren dies und das
sind ständig am Verdrehen
und zimmern ohne Unterlass
am Thron auf dem sie stehen
ein volles bodenloses Fass
von Worten die vergehen

Sie leugnen Gottes Langmut
des guten Hirten Worte
der da zu allen Sündern gut
sind nicht von seiner Sorte
sie löschen aus des Geistes Glut
und nageln zu die enge Pforte

Sie machen sich zu Richtern
bestrafen Leid und Not
mit leblosen Gesichtern
verhängen sie den Tod
und über Grabeslichtern
verwehren sie das Brot

Zum Handel sie verzerren
was Gott sühnt in der Menschlichkeit
Gehorsamspflicht braucht Herren
denn Gnade und Barmherzigkeit
die sie in Grenzen sperren
sind außerhalb von Raum und Zeit

Der arme Nazarener
ist völlig ihnen fremd
sie sind nur Tagelöhner
und würfeln um sein Hemd
wie Spötter und Verhöhner
die keine Ehrfurcht hemmt

Sie hindern am erlösen
den einz’gen Menschensohn
was kümmert mich ihr Wesen
sie haben ihren Lohn
getüncht sie doch verwesen
verblühen wie der Mohn

Sie haben nichts zu sagen
denn alles ist gesagt
sie woll’n das Kreuz nicht tragen
sind sie auch hochbetagt
da des Gewissens Fragen
sie selbst sich nie gefragt

Ich lass mich nicht beirren
von ihren schweren Lasten
es kann mich nicht verwirren
wenn heuchlerisch sie fasten
und ihre Beutel klirren
von Mammon dem verhassten

Wer will mich denn belehren
und an Gehorsam ketten
zum Zweifel mich bekehren
mit allerlei Facetten
wozu auf Menschen hören
nur Einer kann da retten


06
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2012, 08:39   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Desperado -

von der Melodie her finde ich Dein Gedicht etwas hölzern, aber das macht der gewichtige Inhalt wett.
Am besten gefällt mir



Der arme Nazarener
ist völlig ihnen fremd
sie sind nur Tagelöhner
und würfeln um sein Hemd
wie Spötter und Verhöhner
die keine Ehrfurcht hemmt



Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2012, 10:31   #3
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Wow, was für ein Befreiungsschlag, Desperado, ich kann mir vorstellen, wie du dich beim Schreiben gefühlt hast. Viele tolle Formulierungen, auch, wenn der Lesefluss bei mir manchmal ins Stocken geriet. Gut gefallen hat mir auch, dass du die echte Botschaft stehenlässt, das soll heißen, dass du religiöse Gefühle nicht verletzt. Sehr gern gelesen, Simbaladung
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2012, 16:11   #4
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Thing, Simbaladung,

ich dank euch beiden! Ich sehe, ihr habt mich verstanden. Schön!


Outtake:

Sie nennen gottgegeben
was selbst sie sich ersonnen
in Netze die sie weben
ihr Geist ist eingesponnen
sie hassen Lust und Leben
der Liebe süße Wonnen

Verdammen was verloren
die da verworfen sind
weil sie mit tauben Ohren
und off’nen Augen blind
zum Untergang erkoren
ihr Trug verweht im Wind



Herzlich
Desperado
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2012, 11:01   #5
weiblich Natja
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: Plochingen
Alter: 67
Beiträge: 1

Standard Die Kirche war früher oft eine Waffe, Ausbeuter!

Die Bibel wird oft gefälscht interpretiert, um einen Nutzen daraus zu ziehen!
Man kann alles so drehen wie es gerade passt.
Das arme Volk wurde ausgebeutet und gequält. Das hat mit der Gotteslehre nichts zu tun!
Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
Pharisäer

Das reinste klare Licht
das mancher schon geschaut
das nur die Wahrheit spricht
ward nicht in Rom gebaut
mich kümmern Kirchenlehren nicht
hab nicht auf Sand gebaut

Denn mit dem Zwang der Lehre
verdunkeln sie das Licht
sich selbst sie geben Ehre
ein irdisch’ Strafgericht
verschließen die Gehöre
vor dem der da von Freiheit spricht

Sie lehren dies und das
sind ständig am Verdrehen
und zimmern ohne Unterlass
am Thron auf dem sie stehen
ein volles bodenloses Fass
von Worten die vergehen

Sie leugnen Gottes Langmut
des guten Hirten Worte
der da zu allen Sündern gut
sind nicht von seiner Sorte
sie löschen aus des Geistes Glut
und nageln zu die enge Pforte

Sie machen sich zu Richtern
bestrafen Leid und Not
mit leblosen Gesichtern
verhängen sie den Tod
und über Grabeslichtern
verwehren sie das Brot

Zum Handel sie verzerren
was Gott sühnt in der Menschlichkeit
Gehorsamspflicht braucht Herren
denn Gnade und Barmherzigkeit
die sie in Grenzen sperren
sind außerhalb von Raum und Zeit

Der arme Nazarener
ist völlig ihnen fremd
sie sind nur Tagelöhner
und würfeln um sein Hemd
wie Spötter und Verhöhner
die keine Ehrfurcht hemmt

Sie hindern am erlösen
den einz’gen Menschensohn
was kümmert mich ihr Wesen
sie haben ihren Lohn
getüncht sie doch verwesen
verblühen wie der Mohn

Sie haben nichts zu sagen
denn alles ist gesagt
sie woll’n das Kreuz nicht tragen
sind sie auch hochbetagt
da des Gewissens Fragen
sie selbst sich nie gefragt

Ich lass mich nicht beirren
von ihren schweren Lasten
es kann mich nicht verwirren
wenn heuchlerisch sie fasten
und ihre Beutel klirren
von Mammon dem verhassten

Wer will mich denn belehren
und an Gehorsam ketten
zum Zweifel mich bekehren
mit allerlei Facetten
wozu auf Menschen hören
nur Einer kann da retten


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Natja ist offline   Mit Zitat antworten
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