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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 11.08.2012, 08:07   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Von der Offenbarung

Es könnte mich beflügeln,
wenn mich die Wahrheit lenkt,
das Buch mit sieben Siegeln
sein siebtes endlich sprengt.

Was nützt am Jüngsten Tage,
an dem man mich verflucht,
die Antwort auf die Frage,
nach der ich stets gesucht?



Vers 2 könnte auch heißen: "wenn man mir Wahrheit schenkt". Was ist besser?
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Alt 11.08.2012, 10:05   #2
männlich Desperado
 
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Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Hallo gummibaum,

"lenkt" passt schon, ist weitläufiger, verbindlicher und bestimmter, schenken lassen kann man sich viel, kommt immer drauf an, was man damit macht.

Mir stellt sich freilich die Frage, weshalb da bitte ein (Antwort)Sucher verflucht werden soll, das Suchen allein ist doch schon der Garant für's finden, soweit mir gesagt wurde jedenfalls...

Interessantes Gedicht!

LG
Desperado
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Alt 11.08.2012, 21:45   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Hallo Desperado,

schön, dass du dich mit dem Text beschäftigt hast. Das Verfluchen bezieht sich auf meine Ungläubigkeit, darauf, dass ich faustisch weiter suchte, weil es so einfach, wie die Heilige Schrift lehrt, ja nicht sein. Es muss ein Übersetzungsfehler vorliegen, der das göttliche Wort entstellt.

LG gummibaum
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Alt 12.08.2012, 07:53   #4
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Hallo gummibaum,

brauchst Dich nicht dafür zu bedanken, dass mich etwas anspricht, DU hast es schließlich komponiert.

Übersetzungsfehler sicher zuhauf, aber mindestens ebensoviele nachträgliche Einschübe, die in einem bestimmten Kontext und zumeist infolge von theologischen Streitereien entstanden sind. Die gesamte Bibel ist wie ein großer Tellersieb voller Sand, wenn du lange genug schüttelst, kommen ein paar kleine Goldkörnchen zum Vorschein, gieß dir einen Schlüssel draus, öffne das siebte Siegel, und du findest zB in goldenen Buchstaben geschrieben: Sinnsuche, Toleranz und Offenheit.

Die Leute sehen das alles viel zu eng, sie haben offenbar überlesen, dass da unter anderem auch drinsteht: Der Buchstabe tötet, der Geist ist es, der lebendig macht. Und wenn der faustisch, kritisch, zweifelnd und hinterfragend ist, lebt er deshalb genau so, wenn nicht sogar umso mehr.

LG
Desperado
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Alt 12.08.2012, 08:07   #5
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.087

Guten Morgen, gummibaum,

"lenkt" finde ich eleganter, und es bleibt anonym, während man bei "schenkt" die Frage stellen müßte, wer dem LI denn die Wahrheit schenkt. Also würde ich es bei dem Verb "lenkt" belassen.

Allerdings fällt in der ersten Strophe der Konjunktiv unter den Tisch:

Zitat:
Es könnte mich beflügeln,
wenn mich die Wahrheit lenkte,
das Buch mit sieben Siegeln
sein siebtes endlich sprengte.
Sicher: Es gibt das Argument, daß der Konjunktiv in manchen Ohren geschraubt klingt, weshalb ein Autor auf ihn lieber verzichtet. Das liegt in seinem Ermessen.

Die zweite Strophe ist in ihrer Aussage klasse!

Lieben Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2012, 09:04   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Lieber Desperado,

ein wertvoller Kommentar, den ich mit Aufmerksamkeit gelesen habe.

Liebe Ilka,

dann lass ich es so. Der Konjunktiv ist wenig schmiegsam. Danke dir.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2012, 17:52   #7
weiblich die
 
Benutzerbild von die
 
Dabei seit: 08/2012
Ort: deutschland
Alter: 47
Beiträge: 556

mich gruselt ein bischen bei deinem gedicht, ich denke da an faust,
die
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Alt 13.08.2012, 18:33   #8
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Ja, so etwa war es gemeint, die.

LG gummibaum
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