Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.10.2009, 18:52   #1
weiblich Sonja
 
Benutzerbild von Sonja
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: In meiner eigenen Welt...
Alter: 33
Beiträge: 1.157


Standard Zeit zu gehen

„Ich habe dich gewarnt!“ tönt es aus der Küche, und man hört das Porzellan zersplittern. Zitternd sitzt sie unter der Bettdecke, und fängt an zu weinen.
Er ist sauer, dass ist nicht gut, dann sollte man nicht in seiner Nähe, oder gar seine Tochter sein. Genauso wenig, wie sein Sohn, oder seine Frau. Man sollte ihn am besten gar nicht erst kennen, oder ihm begegnen, denn sonst wird es bremslich Er konnte sich schon immer schwer kontrollieren, und im Zaun halten. Tja aber was soll’s, mit der Zeit gewöhnt man sich schließlich an alles. Und irgendwann fing er scheinbar an Gefallen daran zu finden, seine Tochter leiden zu lassen. Erst bekam sie gelegentlich Schläge von ihm, wenn sie etwas angestellt, oder kaputt gemacht hatte, wenn sie frech war, oder ähnliches, aber dann wurde es immer häufiger, dass sie ohne jeden Grund Schläge von ihm bekam, zumindest sah sie keinen Grund darin. Er verbot ihr natürlich es irgendjemanden zu verraten, aber, dass hätte er gar nicht tun müssen, sie hätte es sowieso für sich behalten, so wie sie es gelernt, und immer durchgezogen hatte.
Hatte er denn tatsächlich erwartet, dass sie zu ihrer Mutter lief, und sich dort ausheulte? Dachte er wirklich, sie würde ihm nicht glauben, dass sie sich warm anziehen könnte, wenn er etwas Derartiges erfuhr? Wie sollte sie denn handeln? Sie war doch bloß ein kleines Mädchen, ein Kind. Woher sollte sie wissen, was richtig war, und was nicht?

Sie begann zu schlucken. Sie schluckte die Schmerzen, die Angst, und auch das Vertrauen.
Sie traute niemanden mehr, weder Mann noch Frau. Sie traute ihrem Vater schon lange nicht mehr, und als sie begann sich zu fragen, wie es dazu kommen konnte, dass ihre Mutter all die Jahre nichts mitbekam, verschwand auch das Vertrauen ihrer eigenen Mutter gegenüber. Wie konnte es denn nur sein, dass sie nicht bemerkte, dass ihre eigene Tochter, von ihrem Ehemann geschlagen wurde, und eines Tages dann auch noch angefasst wurde, bis es schließlich in fast täglichen Vergewaltigungen endete, für die er sich dann auch noch von anderen bezahlenlies? Es konnte doch eigentlich nicht sein, dass sie nichts von alledem mitbekam, oder machte sie sich dies nur vor? Hatte sie etwas bemerkt? Nein, niemals, dass ging doch nicht! Sie hätte doch gehandelt! Sie hätte es ganz sicher nicht zugelassen, dass ihre Tochter so leiden musste! Sie liebte ihre einzige Tochter doch viel zu sehr, als dass sie sie mit Absicht, oder wissendlich hätte leiden lassen können. Lieben, ja das musste sie nun erst einmal wieder lernen, genauso, wie vertrauen. Beides hatte sie irgendwann aufgegeben, da sie den Glauben an das Gute in dieser Welt leider verloren hatte. Sicher werden einige Menschen jetzt denken, sie hätte es sagen müssen, wenn sie ihrer Mutter wirklich vertraut hätte, dann hätte sie es ihr ganz sicher gesagt, ohne auch nur ansatzweise daran zu zweifeln, wie sie reagieren würde. Doch leider war ihre Angst, dass sie keinen Glauben bekommen würde, oder gar abgeschoben werden würde wohl viel zu groß, oder war es einfach die Angst ihre Mutter zu verletzen? Ja es musste wohl so sein, sonst hätte sie es ganz sicher gesagt, sie hätte es nicht in sich reingefressen, und sie hätte sich nicht davon kaputt machen lassen.
Und nun? Sollte sie sich weiterhin so behandeln lassen? Sollte sie ihr ganzes Leben lang mit dieser Schuld leben? Sollte sie ihr Vertrauen in andere Menschen nun bis aufs Letzte auslöschen?
Nein, dass währen wohl die schwersten Fehler die sie jetzt noch hätte machen können! Was soll ich sagen, sie hat sie doch tatsächlich begangen! Sie hat all dies getan, was sie so lange, und so oft hinterfragt hatte.

© Motti´s Own World
Sonja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2009, 17:51   #2
Fascaritas
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 33
Beiträge: 3


Standard comment

Interessant
bremslich = brenzlig ?
"Er verbot ihr natürlich es irgendjemanden zu verraten, aber (Komma weg)dass hätte er gar nicht tun müssen..."
bezahlenlies= bezahlen ließ
Fascaritas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2009, 14:44   #3
daktary
abgemeldet
 
Dabei seit: 09/2009
Beiträge: 116


Standard comment

Er verbot ihr natürlich, (Komma!) es irgend (auseinander) jemanden (jemandem) zu verraten, aber (Komma weg) dass (das) hätte er gar nicht tun müssen, sie hätte es sowieso für sich behalten, so wie sie es gelernt (Komma weg) und immer durchgezogen hatte.

Das hier soll keineswegs eine Text-Korrektur sein - wie oben die von Fascaritas -, sondern nur zeigen: wenn man schon korrigiert, dann aber auch alles.

Im übrigen - ich betonte es häufiger - halte ich solche Korrekturen an den Texten anderer für überflüssig.
daktary ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2009, 18:56   #4
weiblich Sonja
 
Benutzerbild von Sonja
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: In meiner eigenen Welt...
Alter: 33
Beiträge: 1.157


Zitat:
Zitat von daktary Beitrag anzeigen
Im übrigen - ich betonte es häufiger - halte ich solche Korrekturen an den Texten anderer für überflüssig.

Im übrigen erwante ich bereits des Öfteren, dass ich nicht der Rechtschreibprofi bin und ich diese Texte llediglich wegend es FEedbakcs zum Textinhalt einstelle!

@ Fascaritas

Freut mich, wenn ich Interesse wecken konnte.
Sonja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2009, 19:21   #5
daktary
abgemeldet
 
Dabei seit: 09/2009
Beiträge: 116


Standard ??

Zitat:
Zitat von Sonja Beitrag anzeigen

Im übrigen erwante ich bereits des Öfteren, dass ich nicht der Rechtschreibprofi bin und ich diese Texte llediglich wegend es FEedbakcs zum Textinhalt einstelle!
Weshalb fühlen Sie sich angesprochen, Sonja?
Ich habe mit meinem Beitrag - klar ersichtlich - doch nicht Sie gemeint.
daktary ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2009, 01:07   #6
weiblich Sonja
 
Benutzerbild von Sonja
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: In meiner eigenen Welt...
Alter: 33
Beiträge: 1.157


Also ersteinmal streich mal das "Sie" ich bin zarte 19...

Und zweitens meinst du sehr wohl meinen Text, da du ihn korrigiert hast.
Aber macht ja nichts.
Dennoch danke.
Sonja ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Zeit zu gehen

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Wenn wir gehen Maar Gefühlte Momente und Emotionen 6 15.08.2009 17:23
Wer will schon nicht mit der Zeit gehen? Melencolius Sprüche und Kurzgedanken 1 20.07.2009 15:07
Zeit zu gehen Lucy Liebe, Romantik und Leidenschaft 5 08.11.2006 17:33
"Zeit für dich zu gehen, William Blake" Oskar Ste Gefühlte Momente und Emotionen 10 16.08.2006 10:52
Bären gehen aus Inline Gefühlte Momente und Emotionen 0 04.01.2006 23:30


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.