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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 21.05.2016, 15:22   #1
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Standard RumFliegeEi

Wochenlang war nichts zu hören
meine Welt war wie verstummt
kein Ton konnte mich betören
doch jetzt die erste Fliege brummt

Sonor umkreist sie jede Pflanze
findet stets zu mir zurück
setzt sich gern auf meine Lanze
ich red hier nicht vom besten Stück

Fleißig putzt sie die Facetten
vergisst auch nicht ihr Hinterteil
danach nascht sie die Salzletten
die ich ihr biete höflichst feil

Ihr Rüssel saugt an meiner Flasche
auch dieser Tropfen sei gestattet
danach fällt sie in die Tasche
ihr Lebenswille scheint ermattet

Jäh erklingt ein Stereo brummen
ich seh der Fliegen plötzlich zwei
bin vor Schreck glatt am Verstummen
in der Tasche lag wohl ein Fliegen Ei
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Alt 23.05.2016, 08:26   #2
männlich Vinco
 
Benutzerbild von Vinco
 
Dabei seit: 04/2016
Alter: 34
Beiträge: 125

Hallo Gylon,

insbesondere die ersten sechs Verse kennt wohl jeder. Gerade erst gestern Abend, beim Serienschauen, ging ich auf Jagd, bewaffnet mit der Fliegenklatsche - zu meiner Schande konnte die Fliege aber fliehen. Ansonsten genau richtig eingruppiert: Lebensalltag - und so muss man dieses Gedicht wohl auch verstehen. Mich hat es unterhalten. Einzig störend empfand ich das teilweise etwas holpernde Metrum, wenn man das Gedicht aber das zweite oder dritte Mal liest und weiß, wie die Betonungen gedacht sind, fällt das nur noch gering ins Gewicht.

Viele Grüße
Vinco
Vinco ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2016, 12:30   #3
männlich Schwark
 
Dabei seit: 10/2013
Beiträge: 500

Lieber Gylon,

anbei ein Auszug aus: "Wenn der Nagelkäfer zweimal klopft", von Dave Goulson.

Da kannst Du sehen, wie appetitlich unsere Stubenfliege sein kann!!

Herzlichen Gruß

Schwark


Insekten auf einem abgelegenen Hof

Handlungs- und Beobachtungsort dieser Tiergeschichten ist ein heruntergekommener, abgelegener Hof in Frankreich. Dave Goulson erstand ihn, als seine Universität in Sussex den Hof samt Wiesen als Baugrund verscherbelte. Wiesen, auf denen er ökologische Forschung betrieb. Nach dem Kauf verlagerte Goulson seine Arbeit ganz in die französische Einsamkeit und stellt in diesem Buch nun vor, was um sein Anwesen kreucht, fleucht, blüht und beißt.

"Dabei gewinnt der Biologe der gewöhnlichen Stubenfliege so viel Dramatik ab, dass es einen förmlich in den Lesesessel presst. In den Mägen von Fliegen, berichtet der Autor genüsslich, wimmelt ein Cocktail giftiger Viren und Bakterien. Die Kulturfolger können Würmer, Milzbrand, Tuberkulose, Cholera und Salmonellen übertragen, wobei sie der unappetitlichen Angewohnheit frönen, erst auf Fäkalien oder Tierkadavern und dann auf menschlichen Lebensmitteln zu speisen. Dabei entleeren sie regelmäßig ihren Mageninhalt und saugen ihn wieder auf – herrlich!"
Schwark ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2016, 09:15   #4
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Vinco,
danke fürs vorbeischauen. Ich schreibe häufig mit wechselnden Rhythmen. Ich nutze die Metrik mehr so als Richtlinie und nicht als Gesetz. Es muss ja auch nicht immer 4/4 sein. Das muss jeder Schreiber für sich entscheiden. Schön dass du zu langsam für die Fliegen bist!

Lieber Schwark,
ich lass die Fliege gern Fliege sein aber wenn sie sich auf mein Marmeladenbrot setzt greife ich ein. Auf dieses Aroma kann ich verzichten. Ich danke auch dir fürs vorbei schauen und den interessanten Beitrag.

Euch einen schönen Tag!


Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
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