Ein Rendevous mit dem Mond

[phi]

Mit weit aufgerissenen Augen starrst du

In die Finsternis.

Wie ein Leichentuch droht sie dich

Zu ersticken

Frisst sich langsam

In dich hinein

Und du

Kannst dich nicht von ihr befreien.



Du kannst nicht schlafen.

Wartest nur sehnsüchtig auf ihn –

Den Mond,

Auf seine Geborgenheit, die

Sein Schein in dir verspüren lässt.



Um dich herum legt sich leis’ sein Silberstaub.



Dort oben, da steht er

In voller Pracht

Du öffnest sacht das Fenster,

Streckst deinen Kopf,

Deine Hände in die Höh’

Streichelst sanft seine Silberhaut

Wünscht dich zu ihm hinauf.



Im Wissen seiner unerreichbaren Nähe

Senkst du die Arme.

Doch deine Augen halten ihn fest,

werden ganz feucht.

Auch er streichelt dir jetzt über dein Gesicht.



Ganz langsam verschleiert sich sein Anblick

Und die Kälte lockt dich in dein Bett.



Ringsherum schwindet leis’ der Silberstaub und mit ihm

Schleicht sich die Traumwelt in dein Zimmer hinein.