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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 24.02.2011, 14:11   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Standard Liebe und Verlangen

Er legt sie sanft zu Bette nieder,
küsst sie, streichelt ihr das Haar.
Verlangen fährt in alle Glieder.
Niemand war ihr je so nah.

Tief bewegt kann sie ihr Glück erleiden.
Dann fasst sie ihr Begehr genau:
"Wann lässt du dich endlich scheiden?"
"Dass du mir bloß nicht wirst wie meine Frau!"
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2011, 15:52   #2
männlich Ayatollah
 
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Alter: 37
Beiträge: 735

Also am Anfang dachte ich, dass es eine Hommage an E.A. Poe ist oder ne gothic novel...so eine Art Liebestod.

Die zweite Strophe hat das natürlich übern Haufen geworfen, aber dennoch fühlte ich auch die fünfte Zeile.

Den Schluss habe ich aber nicht verstanden. Worauf bezieht sich denn die Frau?

Wie immer eine sehr schön komprimierte Geschichte; aber du könntest dich ja trauen noch mehr Strophen zu schreiben!
Ayatollah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2011, 16:05   #3
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Nein, ich mag es lieber klein, aber fein.

Ich weiß nicht genau, wo das Verständnisproblem liegt. Ich fang mal so an: Sie, seine Affäre, wird von ihm begehrt und verwöhnt, wie von keinem anderen Mann zuvor. Dennoch ist es keine eigentliche Liebe (zumindest nicht seinerseits), denn er ist nicht bereit, alle Konsequenzen zu tragen, um Verantwortung für sie zu übernehmen. Er ist nicht bereit, seine Frau (evtl. Familie?) zu verlassen, sich zum Gespött der Leute zu machen, um sich ganz einer Frau hinzugeben, die er leidenschaftlich begehrt.

Er sieht in der Affäre eine eine Möglichkeit, Freiheiten auszuleben, die ihm im erdrückenden Beziehungsalltag mit seiner Frau nicht gewährt sind, während sie sich genau nach diesen Unfreiheiten und Regelmäßigkeiten sehnt, die ihr in den sporadischen Treffen mit dem Liebhaber fehlen. Und je mehr sie nach mehr Bindung und emotionaler Tiefe verlangt, umso mehr wird sie zu der Frau, vor der er flüchten will.

Ich hoffe, die Ironie ist einiger Maßen klar geworden.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2011, 20:23   #4
weiblich Isabel Seifried
 
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Dabei seit: 03/2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 616

Standard Hi Schmuddelkind

Die erste Strophe ist super geworden, da dachte ich auch, jetzt geht´s richtig los, die zweite ist langweilig.
Dass du dann auch noch anfängst, zu erklären, was du gemeint hast, ist auch nicht gut. Ein Gedicht muss man nicht erklären, weil die Interpretation bei jedem Leser anders ausfällt und jeder Leser eine andere Meinung dazu hat. Andere finden das Gedicht vielleicht sogar insgesamt gut. Allerdings von der Silbenzahl her solltest du in der 2. Strophe nochmal überlegen, ob da nicht etwas zuviele sind.

LG
Isabel
Isabel Seifried ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2011, 13:22   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo!

Nicht übel!
Aber ich mußte doch bei "alle Glieder" lächeln.
Dazu eine kleine Erklärung:

Ein Pfaffe versprach sich in seiner Predigt, erzählte von einem Hingestreckten.
Der "streckte alle fünf Glieder von sich".
Mein lautes Lachen wurde mit einem strengen Blick abgekanzelt.

Ich persönlich denke, daß Verlangen eher im sog. Leib aufsteigt.
(Brust, Bauch, Lende).

Trotzdem gefällt mir das Gedicht.


LG

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.03.2011, 18:05   #6
weiblich lilie
 
Benutzerbild von lilie
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 32
Beiträge: 130

Hey!

Also die erste Strophe find ich echt toll!
Bei der zweiten muss ich leider auch sagen, dass sie ziemlich langweilig wirkt.
Außerdem weiß ich nicht was du mit "Glück erleiden" meinst. Seit wann erleidet man Glück?
Aber die erste Strophe ist wirklich gut...

Lg lilie
lilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2011, 11:23   #7
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Danke!

Mit "Glück erleiden" meine ich, dass sie einen kurzen Glücksmoment hat, der sie auf lange Sicht unglücklich macht. Und das ist es, worum es hier geht. Deswegen finde ich die zweite Strofe besser, in der aufgeklärt wird, warum diese Beziehung sie (und ihn) so unglücklich macht.

Aber wenn dir die erste Strophe gefällt, freut mich das trotzdem. Jeder hat ja seine eigenen Gründe, ein Gedicht gut oder schlecht zu finden.

Grüße!
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2011, 10:26   #8
männlich Ayatollah
 
Benutzerbild von Ayatollah
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Vientianne
Alter: 37
Beiträge: 735

Die zweite Strophe ist schon ein ganz interessantes dénouement. Ok, nicht das was man erwartet (aka Poe) aber dennoch gelungen, da unerwartet.
Ayatollah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2011, 14:33   #9
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Freut mich, dass du es so siehst! Ich sehe es genau so.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
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