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Alt 20.09.2007, 16:56   #1
SkinnyPig
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 20


Standard Normal Life *weiter geschrieben*

Hi Leute...

ohne mich großartig vorzustellen möchte ich gleich mal was beitragen und eine geschichte von mir reinstellen...

das ist erst das erste kapitel und weitere werden folgen, soll eine etwas größere geschichte werden...

will aber nur mal wissen, ob es lesenswert ist und ihr überhaupt interesse habt es weiter zu lesen...

MfG

1.
Freitagabend, mal wieder ein Geburtstag. In letzter Zeit gab es ziemlich viele. Eigentlich waren die ganzen letzten Wochen gefüllt mit privaten Feiern. Tobias, oder kurz Tobi ging zu Mathew, der an einem anderen Tisch saß und sagte zu ihm, sie müssten reden. Mathew wusste sofort um was es ging. Beide gingen vor die Tür und die Straße hoch zur Schule. Andi, Mathews Cousin, rief ihnen noch hinterher was sie denn machen und Tobi antwortete nach einigen Sekunden, dass sie reden müssten. Er merkte genau, dass Andi auch wusste was Sache war.

An der Schule setzten sich beide auf eine kleine Steintreppe. Tobi holte einen Joint aus seiner Tasche. Er war eigentlich kein Kiffer und auch sonst rauchte er keine Zigaretten, aber er ist im Moment wohl irgendwie in diese Schiene gerutscht. Ihm gefiel es, einfach mal abschalten zu können. Ganz im Gegensatz zu Mathew. Er war eher der Typ der sich nichts aus Kiffen machte, dafür rauchte er zu viele Zigaretten. Doch wenn Tobi mal „was“ einstecken hatte und er nicht alleine rauchen wollte, war Mathew meistens nicht abgeneigt.
Tobi steckte den Joint an. Das leise knistern der Glut machte ihn nachdenklich. „Wie geht’s dir eigentlich im Moment?“ fragte er Mathew, obwohl er die Antwort schon kannte. Beide schwiegen sich einen kurzen Moment an. „Weißt du, “ antwortete Mathew, „im Moment ist echt alles scheiße. Vor kurzem die Sache mit Katlin. Ich kann sie einfach nicht vergessen.“ „Hey, da wirst du drüber hinweg kommen.“, er versuchte verzweifelt weitere aufbauende Worte zu finden, „Ich mein, du hattest eine schöne Zeit mit ihr und beinah wär‘s ja auch was geworden“ „Ach, ja weißte, das ist nicht so einfach. Ich wünschte, ich könnte sie so einfach vergessen, aber es geht einfach nicht. Jeden Abend wenn ich Bett liege denke ich, was wäre wohl, wenn es ein bisschen anders gelaufen wär. Du kennst ja die SMS, die sie mir danach noch geschrieben hat, gell?“ „Ja schon klar, aber ich glaube, da hat sie nicht wirklich nachgedacht. Ich mein, ich kenn sie zwar auch nicht so lang, aber auf mich hat sie sehr nett und vor Allem ehrlich gewirkt. Sie hat dir doch auch genau gesagt was Sache war und warum sie Schluss gemacht hat.“ „Hmm, wahrscheinlich hast du recht.“ Sie warteten wieder eine Zeit und schwiegen. Tobi zog noch einmal paar Mal am Joint, bevor er ihn an Mathew übergab.
„Und, wie geht’s dir so Tobi? Wie sieht’s bei deinen Eltern aus?“ Tobis Eltern hatten eine Schwierige Zeit aus Trennung und Versöhnung durchgemacht. „Ich weiß es nicht und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen. Ich versuch mir darüber im Moment keine Gedanken zu machen. Hab schon genug Stress mit Schule und so, weißt?“ „Jo, musst es mir auch nicht erzählen, wenn du nicht willst.“ „Es ist nicht, dass ich es nicht will, aber ich habe einfach keine Lust darüber zu reden.“ Wieder ein kurzer Moment des Schweigens.
„Was ist eigentlich mit der Sache im Park?“ „Was soll damit sein?“ Vor ca. 2 Wochen hatte Mathew einen Drogenkurier überfallen. Er war eigentlich nicht der Typ dafür. Er hatte auch nichts weiter mit den Drogen zu tun. Ein Klassenkameraden aus Jersville und seine Geldnot haben ihn irgendwie auf die schiefe Bahn kommen lassen, bisher nur ein Mal, denn so eine Geldnot hatte er eigentlich nicht. Er hatte vor gut einem Monat das Auto seiner Eltern zu Schott gefahren und soll jetzt an seinen Vater 300$ pro Monat zurückzahlen, bis es abgezahlt ist, außerdem müssen noch einige Schulden bezahlt werden. Er hatte zwar eine gut bezahlte Ausbildung, jedoch wollte er sich seinen vorherigen Standard nicht nehmen lassen, den er vor dem Unfall gehabt hat. In seinem Zimmer hatte er einen großen Flachfernseher, die neuste Spielkonsole und das beste Soundsystem. „Ja, hast du vor, dass nochmal zu machen?“ frage Tobi erneut. Mathews Stimmung wurde etwas bedrückt. „Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch mal mache. Ist mir irgendwie seltsam das Ganze und so recht wohl fühl ich mich nicht dabei.“ Tobi hingegen war ziemlich interessiert und neugierig. Er wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Einerseits hat sein bester Freund üble Scheiße gebaut, aber andererseits fand er es irgendwie cool und wäre selbst gerne dabei gewesen. „Wie viel hat es denn das letzt mal gebracht?“ „100$, aber ich finds irgendwie nicht wirklich gut. Weißte, ich kam nach Hause und hab mich erstmal gefragt *was verdammte Scheiße ist aus mir geworden*.“ „Mhm…“ Nun wurde auch Tobis Stimmung etwas bedrückter „…ja ich fänds auch besser wenn du, das nicht noch einmal machen würdest.“ Beide sagten nichts mehr.

10 Minuten später machten sie sich immer noch schweigend auf den Rückweg. Sie waren nun rund eine halbe Stunde weg gewesen.
Schon seltsam an zu sehn, wie diese beiden besten Freunde so nebeneinander Laufen. Eigentlich sind sie total unterschiedlich. Tobi, der etwas kleinere, mit jugendlichen Klamotten, braunen mittellangen Haaren und seinem Mp3-Player in der Hand. Und Mathew, etwa 1,75m groß, mit kurz geschorenen Haaren, Jogginghose und ausgelaufenen Schuhen. Er machte sich nicht so viel um sein Aussehen wie Tobi. Er war auch recht schüchtern, wenn es um Frauen ging. Obwohl er das gar nicht hätte sein müssen. Das ist aber wahrscheinlich der Grund, warum er bisher noch keine richtige Beziehung hatte. Die Sache mit Katlin war auch nur eine zwei Wochen Geschichte, die er sich auch durch seine Schüchternheit und sein Mistrauen zerstört hat, zumindest meinte sie das. Wenn es aber darum geht, seine Freunde zu verteidigen, oder ihnen zu helfen, gibt es keinen auf den man mehr vertrauen konnte.

Wieder auf der Party stellten sie sich zu Andi und noch ein paar anderen Leuten, die sie aber nur flüchtig kannten. Andi drehte sich zu Tobi um und meinte „Gut unterhalten?“. Klar wusste Andi was abgeht. Er mochte es nicht, wenn Mathew oder Tobi kifften. Er selbe kiffte ja auch nicht. Jedoch machte er ihm keine Vorwürfe, wie er es früher immer gemacht hat. Er hat sich inzwischen damit abgefunden. Nur man konnte es ihm ansehen, dass er es nicht gerade gut fand. Tobi würde eigentlich auch gerne damit aufhören, um Andi, der auch ein sehr enger Freund von ihm war, einen Gefallen zu tun. Nur geniest er es zu sehr alles einfach mal schweifen zu lassen.
Mathew hingegen war schon im Haus, in dem die Party gefeiert wurde verschwunden. Kam jedoch keine Minute später mit 2 Bierflaschen wieder raus und drückte Tobi eine davon in die Hand.

„Hey Tobi!“ rief eine freudige Stimme hinter ihm. Es war Lisa, die ihn auch sofort umarmte. Ihr Freund Karsten stand neben ihr. Mit ihm verstand er sich auch ausgesprochen gut. Lisa drückte ihn so fest, dass es ihm schwer viel Karsten die Hand zu geben. Lisa ließ wieder los. Tobi wollte es nie zugeben und es sich selbst auch nicht eingestehen, aber er stand schon ziemlich auf sie. Dass lag wahrscheinlich daran, dass bevor sie mit ihrem jetzigen Freund zusammen gekommen war, was auch erst so 3 Monate her war, es bei den beiden schon gut geknistert hat. Doch als er auf einmal erfahren hatte, dass sie mit Karsten zusammen ist, war er ziemlich zerstört. Aus Stolz und / oder weil er Karsten so gut leiden konnte, versuchte er seine Gefühle für sie zu unterdrücken, aber das funktionierte nicht so wie er es wollte. Lisa wusste das genau, jedoch machte sie ihm immer noch schöne Augen. Sie schien zwischen den Tobi und Karsten gependelt zu sein und sich dann für Karsten entschieden zu haben. Nur einmal im ersten Monat der Beziehung mit Karsten küssten sich Tobi und sie, es war auch eher spontan, aber man merkte, dass es zwischen Tobi und Lisa nicht ganz aus war. Sie war wahrscheinlich einfach noch zu unentschlossen. Manchmal dachte Tobi sich „was eine Schlampe“, aber eigentlich sah er in ihr, die Schönheit die er so lang gesucht hatte.
Lisa war eigentlich gar keine Schönheit im eigentlichen Sinne. Sie war Spanierin, hatte einen „Gammel-bauch“, keine Wampe oder so, einfach nur keinen durchtrainierten Bauch, ein etwas rundliches Gesicht und dunkelbraune, lange Haare.

Der Abend wurde später. Mathew, Andi, Tobi, Karsten und Lisa standen immer noch draußen und unterhielten sich. Tobi ging kurz rein um auf Toilette zu gehen und sich ein bisschen Smalltalk mit Alana, der Gastgeberin der Party zu betreiben.
Als er nach ca. 10 Minuten wieder raus kam fand er keinen mehr vor. Er suchte und wurde auch schnell fündig. Alle hatten sich in das Baumhaus im Garten gesetzt. Es war verdammt eng da oben und er entschied unten zu bleiben. Er lehnte sich gegen den Baum. Durch die großen Fenster konnte er trotzdem fast alle sehen. Von oben rief Lisa „Komm doch hoch hier ist noch ein Platz frei.“ Doch er hatte keine Lust sich oben in das Baumhaus zu verkriechen. Er fand es albern und kindisch. Er fand das Verhalten seiner Freunde die letzte Zeit sowieso etwas seltsam. Sie machten bei jeder Kinderkacke mit und war sie auch noch so babyhaft. Er dachte nach und kam recht schnell zu dem Entschluss, dass es heute Abend nicht so viel Sinn hat und noch weniger Spaß machen würde weiter hier mit den anderen zu bleiben. Lisa beeinflusste mit ihrer Art irgendwie alle dazu so richtig kindisch zu werden. „Tschüss“ rief Tobi hoch. „Du gehst?“ fragte Andi. „Jo ich bin müde und will nach Hause.“ Es war natürlich nur eine Ausrede. Er ging wieder ins Haus, verabschiedete sich von Alana und noch einigen Anderen und verließ die Party.
SkinnyPig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 17:42   #2
Cado
 
Dabei seit: 09/2007
Beiträge: 17


Standard RE: Normal Life [1. Kapitel]

Du gibst dir viel Mühe verschiedene Personen vorzustellen und kurz ihre innere Situation anzureißen.
Was mir ein bischen fehlt ist etwas mehr bildhaftigkeit. Ich habe keine Vorstellung wie es dort aussieht wo deine Geschichte spielt. Welche Jahreszeit es ist usw.

Vielleicht kannst du weniger Handlung und etwas mehr Beschreibungen hinzufügen. Das ist durchaus nicht einfach, ich kenne das. Sofern das nicht nur eine Kurzgeschichte werden soll, wäre ein Eindruck der Äusserlichkeiten zwecks Indetifikation mit den Figuren schön.

Ich versuche mich mal an einem Beispiel was ich meine:


Zitat:
Original von SkinnyPig

Freitagabend, mal wieder ein Geburtstag. In letzter Zeit gab es ziemlich viele. Eigentlich waren die ganzen letzten Wochen gefüllt mit privaten Feiern. Tobias, oder kurz Tobi ging zu Mathew, der an einem anderen Tisch saß und sagte zu ihm, sie müssten reden. Mathew wusste sofort um was es ging. Beide gingen vor die Tür und die Straße hoch zur Schule. Andi, Mathews Cousin, rief ihnen noch hinterher was sie denn machen und Tobi antwortete nach einigen Sekunden, dass sie reden müssten. Er merkte genau, dass Andi auch wusste was Sache war.
"Freitagabend." brummte Tobias und blickte in Gedanken aus dem Fenster des Zimmers. Er saß an einem niedrigen Tisch aus weiss gestrichener Spannplatte mit zwei Metallbeinen an jeder Seite die zu einem flachen, länglichen Sockel am Boden ausliefen. Der Tisch war einer von mehreren identischen Tischen in einem Aufenthaltsraum. Durch die halb offenen Vorhänge an der Rückseite des Raums, der sich auf der von der Strasse abgewandten Seite des Hauses befand, konnte man den nahenden Sonnenunterang erahnen.
Eine Geburtstagsfeier stand an. Nicht in diesem Haus, aber das war auch nicht das war Tobi, wie ihn seine Freunde nannten, beschäftigte. Es schien eine Woche voller verschiedener privater Feiern gewesen zu sein.
Tobi schaute durch den Raum und seine Augen blieben bei seinem Freund Mathew stehen. So wie Mathew dort saß, konnte ihn das gleiche beschäftigen wie Tobi. Als sich ihre Blicke kreuzten, wußte Tobi das das auch der Fall war. Er nickte Mathew zu und sprach es aus: "Wir müßen reden." Es arbeitete kurz in Mathews Gesicht bevor er nickte.
In stillem Einvernehmen standen beide auf und verliesen den Raum und strebten der Tür auf der anderen Seite des Hauses zu. Unterwegs griffen beide nach ihren Jacken und streiften diese über.
als Tobi nach seiner Jeansjacke griff, dachte er kurz daran, daß es bald zu kalt werden würde für den dünnen Stoff. Zum Glück regnete es nicht, weswegen er den Schirmm da lassen konnte...

Das hier mal nur als Beispiel. Es ist natürlich deine Geschichte und dein Stil. Eventuell siehst du, was ich hier erfunden habe, was in deiner Fassung nicht steht. Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anregungen geben.
Cado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 18:15   #3
SkinnyPig
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 20


hey cool danke...
das hat echt geholfen, aber ich denke nicht das ich es so detailiert schreiben werde wie du... ich will kein zweiter fontane werden...
aber ein bisschen mehr details vom aussehen der personen und umgebung werde ich schon einfügen...

was ich sehr gut finde bei deinem beispiel ist:

In stillem Einvernehmen standen beide auf und verliesen den Raum

sowas werde ich denke ich mal auch einbauen...

also wie gesagt nochmal vielen dank

MfG
SkinnyPig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 18:31   #4
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Hallo SkinnyPig,

erstmal ein Herzliches Willkommen im Forum

Kommen wir doch direkt zu deiner Geschichte. Vorweg fallen mir schonmal zwei Sachen auf. Der optischen Präsentation fehlt noch das I-Tüpfelchen. Damit meine ich weniger den Text. Der ist vom äußerlichen Aufbau eigentlich in Ordnung. Vielmehr könntest du die Überschriften, Kapitel und evtl. deren Bezeichnungen noch etwas mehr hervorheben. Ist zwar nur Eye-Candy, aber auch das macht manchmal schon einen ersten Eindruck aus. Als Zweites hätten wir da die Threadüberschrift. So eigentlich kein Problem, nur handhaben wir es in diesem Forum so, dass alle Teile einer Geschichte in ein und denselben Thread gepostet werden. Das nur als Vorabinfo.

Kapitel 1:

Zitat:
Jeden Abend wenn ich Bett liege denke ich, was wäre wohl, wenn es ein bisschen anders gelaufen wär.
... wenn ich im Bett liege...

Zitat:
Tobi zog noch einmal paar Mal am Joint, bevor er ihn an Mathew übergab.
Tobi zog noch ein paar Mal...

Zitat:
Tobis Eltern hatten eine Schwierige Zeit aus Trennung und Versöhnung durchgemacht.
schwierige

Zitat:
Ein Klassenkameraden aus Jersville und seine Geldnot haben ihn irgendwie auf die schiefe Bahn kommen lassen, bisher nur ein Mal, denn so eine Geldnot hatte er eigentlich nicht.
Ein Klassenkamerad... ? ... Geldnot hatten ihn... ?

Zitat:
Er hatte vor gut einem Monat das Auto seiner Eltern zu Schott gefahren...
...zu Schrott...

Sind noch ein paar andere kleine Flüchtigkeitsfehler im Text, die du bei erneutem Korrekturlesen sicher finden wirst.

Vom Inhalt ist es bisher solide Kost mit den üblichen Stereotypen, was aber nichts heißen muss. Das erste Kapitel bietet eine vernünftige Einführung der Figuren, auch wenn sie für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich bleibt. So richtig sympathisch war mir bisher leider niemand Naja abwarten. Meine erste Vermutung geht Richtung Drogen/Jugendkriminalitätsdrama mit dem nötigen Schuß Gewalt und einer Schaufel voll Intrigen und Gefühle. Desweiteren könntest du etwas mehr auf die Umgebung eingehen. Musst ja kein Blumenmeer oder Glühwürmchen in der Nacht bis in jeden Winkel beschreiben. Manchmal ist weniger mehr, aber das hier ist noch etwas zu wenig.
Alles in allem ein solider Start. Was drauß wird werden dennoch erst die nächsten Teile zeigen. Bis zum nächsten Mal.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2007, 18:57   #5
SkinnyPig
 
Dabei seit: 07/2007
Beiträge: 20


Auch dir vielen dank... und mit deiner vermutung hattest du schon ganz recht
wie auch schon Cado gesagt hat... ich werde das kapitel nochmal überarbeiten und die überarbeiteten stellen in rot makieren... das wird aber denke ich nicht mehr heute passieren, da ich den text noch ins englische übersetzten muss und schon ziemlich ausgepowert bin...

wie auch immer...

MfG

*edit* also hauptcharackter wird Toby werden... und großer neben charackter Mathew. versuche so ein bisschen die situation in der beide im mom stecken nochn bissi besser zu beschreiben. ich hoffe dir wird dann toby sympathischer, denn er weiß im moment nicht wirklich was er machen soll naja wird ja alles noch in den nächsten kapiteln kommen

*edit*

Ach du scheiße, da bin ich bis jetzt wach und schreibe noch... verdammt, der text lässt mich einfach nicht los...
naja hier mal ne überarbeitete version + 2. kapitel... sry aber ich bin nicht mehr in der lage alle neuen sachen rot zu färben... wär cool wenn ihrs trozdem lesen könntet...

MfG

1.
Alinas Geburtstag
Freitagabend, mal wieder ein Geburtstag. In letzter Zeit gibt es ziemlich viele. Eigentlich waren um diese Jahreszeit ziemlich viele private Feiern. Es war Später Herbst und die Bäume hatten schon viele ihrer Blätter verloren. Heute war Alinas 18. Geburtstag. Sie hatte extra dafür sturmfrei. Ziemlich viele Leute waren gekommen, sodass das Haus ihrer Eltern gut gefüllt war. Sie hatte drei lange Tische mit Sitzbänken im großen Wohnzimmer ihrer Eltern verteilt. Tobias, oder kurz Tobi schaute auf seine Uhr. Es war 22:43 und draußen war es schon stock finster. Er stand auf und ging zu Mathew, der an einem anderen Tisch saß und sich grade mit Andi, Mathews Cousin, unterhielt. Er beugte sich zu ihm rüber und sagte ihm leise „Wir müssen reden.“ Über Mathews Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus. Er wusste um was es ging. Beide gingen vor die Tür und die Straße hoch zur Schule. Andi, der mit raus gekommen war um eine zu rauchen, rief ihnen noch hinterher was sie denn machen und Tobi antwortete nach einigen Sekunden, dass sie reden müssten. Er merkte genau, dass Andi auch wusste was Sache war.

An der Schule setzten sich beide auf eine kleine Steintreppe, die von einer Laterne in dämmriges Licht getaucht wurde. Tobi holte einen Joint aus seiner Tasche. Er war eigentlich kein Kiffer und auch sonst rauchte er keine Zigaretten, aber er ist im Moment wohl irgendwie in diese Schiene gerutscht. Ihm gefiel es, einfach mal abschalten zu können. Ganz im Gegensatz zu Mathew. Er war eher der Typ der sich nichts aus Kiffen machte, dafür rauchte er zu viele Zigaretten. Doch wenn Tobi mal „was“ einstecken hatte und er nicht alleine rauchen wollte, war Mathew meistens nicht abgeneigt.
Tobi steckte den Joint an. Das leise knistern der Glut machte ihn nachdenklich. „Wie geht’s dir eigentlich im Moment?“ fragte er Mathew, obwohl er die Antwort schon kannte. Beide schwiegen sich einen kurzen Moment an. „Weißt du, “ antwortete Mathew, „im Moment ist echt alles scheiße. Vor kurzem die Sache mit Katlin. Ich kann sie einfach nicht vergessen.“ „Hey, da wirst du drüber hinweg kommen.“, er versuchte verzweifelt weitere aufbauende Worte zu finden, „Ich mein, du hattest eine schöne Zeit mit ihr und beinah wär‘s ja auch was geworden“ „Ach, ja weißte, das ist nicht so einfach. Ich wünschte, ich könnte sie so einfach vergessen, aber es geht einfach nicht. Jeden Abend wenn ich Bett liege denke ich, was wäre wohl, wenn es ein bisschen anders gelaufen wär. Du kennst ja die SMS, die sie mir danach noch geschrieben hat, gell?“ „Ja schon klar, aber ich glaube, da hat sie nicht wirklich nachgedacht. Ich mein, ich kenn sie zwar auch nicht so lang, aber auf mich hat sie sehr nett und vor Allem ehrlich gewirkt. Sie hat dir doch auch genau gesagt was Sache war und warum sie Schluss gemacht hat.“ „Hmm, wahrscheinlich hast du recht.“ Sie warteten wieder eine Zeit und schwiegen. Tobi zog noch einmal paar Mal am Joint, bevor er ihn an Mathew übergab.
„Und, wie geht’s dir so Tobi? Wie sieht’s bei deinen Eltern aus?“ Tobis Eltern hatten eine Schwierige Zeit aus Trennung und Versöhnung durchgemacht. „Ich weiß das nicht und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen. Ich versuch mir darüber im Moment keine Gedanken zu machen. Hab schon genug Stress mit Schule und so, weißt?“ „Jo, musst es mir auch nicht erzählen, wenn du nicht willst.“ „Es ist nicht, dass ich es nicht will, aber ich habe einfach keine Lust darüber zu reden.“ Wieder ein kurzer Moment des Schweigens.
„Was ist eigentlich mit der Sache im Park?“ „Was soll damit sein?“ Vor ca. 2 Wochen hatte Mathew einen Drogenkurier überfallen. Er war eigentlich nicht der Typ dafür. Er hatte auch nichts weiter mit den Drogen zu tun. Ein Klassenkameraden aus Jersville und seine Geldnot haben ihn irgendwie auf die schiefe Bahn kommen lassen, bisher nur ein Mal, denn so eine Geldnot hatte er eigentlich nicht. Er hatte vor gut einem Monat das Auto seiner Eltern zu Schott gefahren und soll jetzt an seinen Vater 300$ pro Monat zurückzahlen, bis es abgezahlt ist, außerdem müssen noch einige Schulden bezahlt werden. Er hatte zwar eine gut bezahlte Ausbildung, jedoch wollte er sich seinen vorherigen Standard nicht nehmen lassen, den er vor dem Unfall gehabt hat. In seinem Zimmer hatte er einen großen Flachfernseher, die neuste Spielkonsole und das beste Soundsystem. „Ja, hast du vor, dass nochmal zu machen?“ frage Tobi erneut. Mathews Stimmung wurde etwas bedrückt. „Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch mal mache. Ist mir irgendwie seltsam das Ganze und so recht wohl fühl ich mich nicht dabei.“ Tobi hingegen war ziemlich interessiert und neugierig. Er wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Einerseits hat sein bester Freund üble Scheiße gebaut, aber andererseits fand er es irgendwie cool und wäre selbst gerne dabei gewesen. „Wie viel hat es denn das letzt mal gebracht?“ „100$, aber ich finds irgendwie nicht wirklich gut. Weißte, ich kam nach Hause und hab mich erstmal gefragt *was verdammte Scheiße ist aus mir geworden*.“ „Mhm…“ Nun wurde auch Tobis Stimmung etwas bedrückter „…ja ich fänds auch besser wenn du, das nicht noch einmal machen würdest.“ Beide sagten nichts mehr.

10 Minuten später machten sie sich immer noch schweigend auf den Rückweg. Sie waren nun rund eine halbe Stunde weg gewesen.
Schon seltsam an zu sehn, wie diese beiden besten Freunde so nebeneinander Laufen. Eigentlich sind sie total unterschiedlich. Tobias Materman, der etwas kleinere, sportlich, mit jugendlichen Klamotten, das heißt neuen Sneakers, die er sich erst vor einer Woche gekauft hatte, einer Jeans und einem Kapuzenpulli mit Reißverschluss. Er hatte braune mittellange Haare, ein rundliches Gesicht und seinem Mp3-Player in der Hand. Er hörte *What else is there* ein Lied von Royksopp, einer eher unbekannte Band. Er mochte es Sachen zu hören, oder Dinge zu tun, die nicht jeder macht. Und der andere; Mathew Tomas, etwa 1,75m groß, mit kurz geschorenen Haaren und einem eher länglichen Gesicht, Jogginghose, ausgelaufenen Schuhen und einem zu weiten Polohemd. Er machte sich nicht so viel um sein Aussehen wie Tobi. Er hatte eigentlich keine wirklich feste Meinung von allem und ließ sich sehr von Andi beeinflussen. Das war auch das, was Tobi gelegentlich an ihm störte. Immer wenn sie mit anderen unterwegs waren hatte Mathew meistens dieselbe Meinung wie die Mehrheit. Doch vor Tobi sagte er was er wirklich dachte. Sie hatten schon gute Gespräche gehabt und Tobi würde niemals erzählen, was Mathew ihm erzählte. Mathew war etwas muskulöser als Tobi. Er ging ja auch fast jeden Tag ins Fitnessstudio, sah aber trotzdem nicht aus wie ein dicker Ochse sondern eher ganz normal. Unter seinen Klamotten, konnte man sowieso schlecht erkennen wie viele Muskeln er doch schon hatte. Er war auch recht schüchtern, wenn es um Frauen ging. Obwohl er das gar nicht hätte sein müssen. Das ist aber wahrscheinlich der Grund, warum er bisher noch keine richtige Beziehung hatte. Die Sache mit Katlin war auch nur eine zwei Wochen Geschichte, die er sich auch durch seine Schüchternheit und sein Mistrauen zerstört hat, zumindest meinte sie das. Wenn es aber darum geht, seine Freunde zu verteidigen, oder ihnen zu helfen, gibt es keinen auf den man mehr vertrauen konnte.

Wieder auf der Party stellten sie sich zu Andi, der immer noch draußen im Vordergarten stand und noch ein paar anderen Leuten, die sie aber nur flüchtig kannten. Andi drehte sich zu Tobi um und meinte mit einem langweiligen Unterton „Gut unterhalten?“. Klar wusste Andi was abgeht. Er mochte es nicht, wenn Mathew oder Tobi kifften. Er selber kiffte ja auch nicht. Jedoch machte er ihm keine Vorwürfe, wie er es früher immer gemacht hat. Er hat sich inzwischen damit abgefunden. Nur man konnte es ihm ansehen, dass er es nicht gerade gut fand. Andi war sowieso der Typ der alles Illegale ablehnte, es sei denn, es hatte was mit Autos, Motorrädern und Tunen zu tun. Wenn man Pech hatte, erzählte er einem stundenlang etwas über neue tolle Motorentechnik ,den neuen Supersportwagen von Mercedes, oder irgendeinen neuen tollen Auspuff. Er war mit 1,80m größer als Tobi und Mathew. Außerdem war er meistens schick gekleidet, mit hochgegelten Haaren, einem modischen Hemd, einem Schal, den er sich um den Hals geworfen hatte, Boss Jeans und irgendwelchen Lederschuhe. Tobi fand, dass es lächerlich aussah, aber ihm war es egal wie seine Freunde rum liefen, er selbst blieb seinem jugendlichen Stil treu. „Kannst du nicht mal wenigstens heute damit aufhören?“ fragte Andi mit derselben Langweile in der Stimme. „Ja, ja, ja“ antwortete Tobi abweisend. Andi wusste zwar, dass er damit nichts erreichen würde, ihn störte aber, dass Tobi Mathew da mit rein zog. Tobi würde eigentlich auch gerne damit aufhören, auch um Andi einen Gefallen zu tun, aber Andi war eigentlich das letzte für was er sich im Moment noch interessieren würde. Andi hatte sich irgendwie einen neuen Freundeskreis gesucht. Noch vor einem halben Jahr waren er, Mathew, Andi und Marten die besten Freunde gewesen, die man sich hätte vorstellen können. Nur Andi und Marten hatten sich ziemlich verkracht, überhaupt war viel passiert im letzten halben Jahr.
Während Andi und Tobi geredet hatten war Mathew schon ins Haus in dem die Party gefeiert wurde verschwunden. Kam jedoch keine Minute später mit 2 Bierflaschen wieder raus und drückte Tobi eine davon in die Hand.

„Hey Tobi!“ rief eine freudige Stimme hinter ihm. Es war Lisa, die ihn auch sofort umarmte. Ihr Freund Karsten stand neben ihr. Mit ihm verstand er sich auch ausgesprochen gut. Lisa drückte ihn so fest, dass es ihm schwer viel Karsten die Hand zu geben. Lisa ließ wieder los. Tobi wollte es nie zugeben und es sich selbst auch nicht eingestehen, aber er stand schon ziemlich auf sie. Dass lag wahrscheinlich daran, dass bevor sie mit ihrem jetzigen Freund zusammen gekommen war, was auch erst so 3 Monate her war, es bei den beiden schon gut geknistert hat. Doch als er auf einmal erfahren hatte, dass sie mit Karsten zusammen ist, war er ziemlich zerstört. Aus Stolz und / oder weil er Karsten so gut leiden konnte, versuchte er seine Gefühle für sie zu unterdrücken, aber das funktionierte nicht so wie er es wollte. Lisa wusste das genau, jedoch machte sie ihm immer noch schöne Augen. Sie schien zwischen den Tobi und Karsten gependelt zu sein und sich dann für Karsten entschieden zu haben. Nur einmal im ersten Monat der Beziehung mit Karsten küssten sich Tobi und sie, danach fühlte er sich schlecht. Es war auch eher spontan, aber man merkte, dass es zwischen Tobi und Lisa nicht ganz aus war. Sie war wahrscheinlich einfach noch zu unentschlossen. Manchmal dachte Tobi sich „was eine Schlampe“, aber eigentlich sieht er in ihr, die Schönheit die er so lang gesucht hatte.
Lisa war eigentlich gar keine Schönheit im eigentlichen Sinne. Sie war Spanierin, hatte einen „Gammel-bauch“, keine Wampe oder so, sondern einfach nur keinen durchtrainierten Bauch, ein etwas rundliches Gesicht, welches sie kaum schminkte und dunkelbraune, lange Haare.

Der Abend wurde später. Mathew, Andi, Tobi, Karsten und Lisa standen immer noch draußen und unterhielten sich. Tobi ging kurz rein um auf Toilette zu gehen und sich ein bisschen Smalltalk mit Alina, der Gastgeberin der Party zu betreiben.
Als er nach ca. 10 Minuten wieder raus kam fand er keinen mehr vor. Er suchte und wurde auch schnell fündig. Alle hatten sich in das Baumhaus im Garten gesetzt. Es war verdammt eng da oben und er entschied unten zu bleiben. Er lehnte sich gegen den Baum und sah auf seine Uhr: 01:23. Durch die großen Fenster konnte er fast alle sehen. Von oben rief Lisa „Komm doch hoch hier ist noch ein Platz frei.“ Doch er hatte keine Lust sich oben in das Baumhaus zu verkriechen. Er fand es albern und kindisch. Er fand das Verhalten seiner Freunde die letzte Zeit sowieso etwas seltsam. Sie machten bei jeder Kinderkacke mit und war sie auch noch so babyhaft. Er dachte nach und kam recht schnell zu dem Entschluss, dass es heute Abend nicht so viel Sinn hat und noch weniger Spaß machen würde weiter hier mit den anderen zu bleiben. Lisa beeinflusste mit ihrer Art irgendwie alle dazu so richtig kindisch zu werden. „Tschüss“ rief Tobi hoch. „Du gehst?“ fragte Andi. „Jo ich bin müde und will nach Hause.“ Es war natürlich nur eine Ausrede. Er ging wieder ins Haus, verabschiedete sich von Alina und noch einigen Anderen und verließ die Party.
SkinnyPig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2007, 01:40   #6
SkinnyPig
 
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Beiträge: 20


2.
Ein Besuch bei Steven
Kaum war Tobi um die erste Ecke verschwunden holte er sein Handy raus, Motorola Razor V3. Ein kurzer klick auf Wahlwiederholung. Er rief Steven, Karstens älteren Bruder an. „Hey, was geht, hier ist Tobi.“ „Ah hi Tobi was gibt’s?“ „Wollte mal fragen ob ich nochmal bei dir vorbeischauen kann.“ „Äm, jo dürfte eigentlich kein Problem sein.“ „Soll ich bei dir klingeln oder dich anklingeln wenn ich da bin?“ „Ne kannst klingeln, meine Mutter hat eh wieder Nachtdienst.“ „Ok dann bis gleich.“ „Jo bis gleich, tschö.“

Das war es, was Tobi heute Abend noch wollte. Er wollte zu Steven, sich in einen Sessel fallen lassen und noch ein, zwei Joints rauchen. Er steckte sich die Kopfhörer seines Mp3-Players ins Ohr. *Foo Fighters – Miracle* Ein ruhiges Lied. Er lief durch die Nacht, schaute in den Himmel und atmete tief ein. Die ganzen letzten Wochen waren der reinste Stress. Er wollte einfach nichts wissen was um ihn herum passiert. Da war die Sache mit seinen Eltern. Es ging nun schon fast 3 Jahre, dass sie sich stritten, auseinander gingen und dann doch immer wieder zusammen fanden. Im Moment scheinen sie sich wieder an zu nähern. Seine Mutter ist jetzt schon öfters wieder zuhause in der Wohnung und seine Eltern schienen sich wieder besser zu verstehen. Eigentlich sollte ihn das freuen, nur er wusste schon genau, was dann wieder passieren würde. So in ca. 4-5 Monaten streiten sie sich wieder und das Spiel geht von vorne los. Darauf hatte er einfach keine Lust mehr. Eine andere Sache war die mit seinem Freundeskreis. Andi und Mathew wurden ihm irgendwie zu kindisch. Sie hatten neue Leute kennengelernt. Vor allem durch Andis neue Freundin. Sie war erst 17 geworden und sie schien Andi ziemlich zu beeinflussen. Tobi konnte sie nicht leiden, versuchte sich aber wegen Andi gut mit ihr zu stellen. Und Marten, auch ein enger Freund von ihm. Mit ihm hatte er eigentlich nicht mehr so viel zu tun. Sie trafen sich ca. jedes zweite Wochenende und unternahmen etwas. Tobi machte ihm deswegen keine Vorwürfe. Marten hatte viel zu tun. Er hatte jetzt einen richtigen Job und musste viel arbeiten. Außerdem hatte er noch eine Freundin die etwas weiter weg wohnte und so war er jedes zweite Wochenende bei ihr bzw. sie bei ihm. Aber alles hatte mehr oder weniger auseinandergelebt.

Tobi war der einzige der bei der ganzen Sache auf der Strecke blieb. Mit Andi und Mathew wollte er nicht mehr so viel machen, weil dann meistens die *kleinen Kinder*, wie er Andis Freundin und seine neuen Freunde nannte, dabei waren und er das einfach nicht lange aushalten konnte. Mit Marten konnte er nicht mehr viel machen. So war er fast jeden Abend bei Steven und rauchte seine Joints.

Steven war etwas dick im Gegensatz zu seinem Bruder. Er war das, was man unter einem Gammler verstand. Er hatte lange Kotletten, bequeme Klamotten, meistens eine Schlafanzughose und ein weites T-Shirt an und machte den Eindruck als würde er sich nur alle 2 Tage einer Katzenwäsche unterziehen. Er war eigentlich jeden Abend bei sich zuhause, rauchte einen Joint nach dem anderen, schaute fern oder zockte PS2. Dementsprechend sah auch sein Zimmer aus. Überall flogen Zettel von Bestellservicen rum, in einer Ecke lag ein Keyboard. Klamotten und ein Krümelgewirr aus irgendwelchen Essensresten waren über den Boden verstreut. Steven war einer der ruhigsten Leute, die Tobi kannte. Er behielt immer die Fassung, es sei denn jemand versuchte ihn zu verarschen. Dann konnte er ausrasten und anlegen sollte man sich mit ihm besser nicht. Er war zwar nicht der dünnste, aber er konnte sich dennoch blitzschnell bewegen und war ziemlich stark. Einige Judo Urkunden schmückten die Wand über seinem Bett. An der entgegengesetzten Wand, hinter dem Fernseher, prangerte eine große Flagge mit einem Hanfblatt drauf. An der Wand bei der Tür war ein verspiegelter Schrank und dem gegenüber war ein großes Fenster, das eigentlich den ganzen Abend über geöffnet war. Seine Mutter störte es nicht wenn er kiffte. Sie merkte es nicht, oder wollte es nicht merken. Steven hatte zu Tobi gemeint, dass er ihr mal erzählt hätte, dass es nur Zigaretten mit einem besonderen Geschmack seien. Aber Tobi dachte sich, dass niemand wirklich so blöd sein kann, um nicht zu merken, dass es Joints sind.

Er war rund 15 Minuten gelaufen. Nun stand er vor dem Haus in dem Steven mit seinem Bruder und seiner Mutter lebte. Ein Hochhaus, wie es hier in der Gegend viele gab. Diese Gegend hatte den leichten Reiz einer Plattenbausiedlung. Nicht wie die in der er eben noch auf dem Geburtstag war, mit dem schönen Einfamilienhaus mit Garten. Die Tür hing voll mit Klingelschildern. Ganz oben rechts die Klingel *Lewis*. Er drückte sie. „Ja“ knackte es aus dem Türlautsprecher. „Ich bin es Tobi“ Die Tür ging auf. 8 Stock, so hoch musste er laufen, da das Haus über keinen Fahrstuhl verfügte kam es ihm jedes Mal wie eine kleine sportliche Übung vor. Oben angekommen stand die Tür der Wohnung auf. Er zog seine Schuhe aus und ging rein.

Er betrat Stevens Zimmer. Steven und zwei andere Typen saßen auf seinem Bett und schauten fern. Er kannte die anderen auch nur durch Steven und auch nicht sehr gut. Lorenz und Eddy, Lorenzens kleiner Handlanger. Lorenz war grade dabei einen Joint zu drehen. Er war ein ungemütlicher Geselle. Tobi vertraute ihm überhaupt nicht. Lorenz versuchte immer Recht zu haben und wurde schnell beleidigend, doch er schien Respekt vor Tobi zu haben. „Willste mitrauchen?“ fragte er Tobi. „Jo klar.“ „Dann streu nochn bisschen was dazu.“ Tobi holte einen kleinen Beutel mit Gras aus seinem Portemonnaie und streute etwas in die Mischung. Er ließ sich in einen großen Schreibtischstuhl sinken und schaute auf den Fernseher. Oceans 13, der neue Kinofilm, es war schon der Abspann. Tobi machte das nichts, er hatte den Film sowieso schon gesehen. „Lass mal was zocken…“ meinte er. „…Wie wärs mit ProEvo?“ Er sah Steven fragend an. Der nickte nur ohne etwas zu sagen. Sein Verhalten glich manchmal Silent Bob aus den gleichnamigen Filmen.
Tobi steckte alles um und schaltete die Playstation an. „Danach ich!“ rief Lorenz aus dem Hintergrund, der fast fertig mit Bauen war. „Ja du spielst dann gegen den Gewinner.“ antwortete Tobi.

10 Minuten gespielt. Halbzeit. 2:0 für Tobi. Lorenz steckte den Joint an. Der Geruch stieg Tobi in die Nase. Weitere 10 Minuten später war das Spiel entschieden. 3:0 für Tobi. „Wie er dich platt gemacht hat.“ Meinte Lorenz. Steven schien es egal zu sein. Er saß nur da und sagte nichts. Jetzt holte auch er eine kleine Tüte mit Gras raus und fing an sich selber einen Joint zu drehen. „Lass aber erst mal ne Pause machen bis wir fertig geraucht haben.“ Sagte Tobi zu Lorenz. „Jo ok. Hier jetzt rauch du weiter.“ Tobi nahm den Joint und zog erstmal einen tiefen Zug. Nach ein paar Sekunden schon merkte er wie langsam die Wirkung einsetzte. Seine Beine wurden schwer und sein Geist benebelt. Er konnte los lassen. Er rauchte noch eine weile weiter, bevor er den Joint an Eddy weiter gab. „So kanns los gehen?“ fragte er. „Auf geht’s!“ So verbrachten sie die nächste Stunde. Mit Kiffen und Zocken.

Plötzlich schloss jemand die Wohnungstür von außen auf. Es war Karsten, der auch grade vom Geburtstag zurück gekommen war. „Ich hab gedacht du wärst nach Hause.“ Sagte er und lachte als er Tobi total stoned mit einem weiteren Joint in der Hand in dem Sessel sitzen sah. „Ja, bin ich doch.“ Meinte Tobi und lachte auch. Sie verstanden sich wirklich sehr gut. „Willste auch nen Zug“ fragte er. „Da bin ich nicht abgeneigt“ sagte Karsten mit einer gespielt hochnäsigen stimme. „Ja lass mal rüber in dein Zimmer gehen.“ „Jo gut können wir machen.“ Die beiden verließen Stevens Zimmer. Karstens Zimmer war etwas kleiner als Stevens, aber um einiges aufgeräumter. „Wie wars noch so auf der Party?“ erkundigte sich Tobi. „Jo war so Standartkost. Nichts Besonderes. Mathew war total voll. Naja aber gekotzt hat eigentlich nur Mona, die übertreibts doch immer. Hab dann eben noch Lisa nach Hause gebracht und bin dann hier her gekommen.“ „Ah…“ Tobi mochte es nicht wenn Karsten von Lisa sprach. Er hatte dabei immer ein seltsames Gefühl im Bauch. „…mach doch mal den Fernseher an.“ „Jo, schon dabei.“ „Alles klar.“

Da lagen sie nun, bei Karsten auf dem Bett, einen Joint rauchend und Irgendeine Talkshowwiederholung guckend. Die Zeit verging. Es wurde 5:00. „So du solltest jetzt gehen. Meine Mutter kommt so um 6:00 nach Hause und ich will noch duschen bevor ich ins Bett geh, nicht, dass ich dich jetzt rausschmeißen will, aber du verstehst?“ „Jo OK, kein Ding, is doch auch schon spät genug…“ Tobi stand auf, packte noch seine Sache die er auf Karstens Schreibtisch ausgebreitet hatte ein und verließ den raum. „…Dann hau rein. Man sieht sich.“ „Jo tschö.“ Tobi ging noch in das Zimmer von Steven um ihm Tschüss zu sagen. Lorenz und Eddy waren schon gegangen, jedoch ohne sich von Tobi und Karsten zu verabschieden.


Er verließ das Karstens und Stevens Wohnung und machte sich auf den nach Hause Weg. *Wieder diese 8 Stockwerke runter, zum kotzen* dachte sich Tobi. Unten angekommen waren sofort wieder die Kopfhörer seines Mp3-Players in seinem Ohr. Noch einmal Royksopp. „And what else is there?“ sang er leise mit, während er durch die Nacht nach hause lief. Er wohnte in einer großen Wohnung in einem kleinen Vorort der Stadt. Hier war nicht viel los. Sein Vater und er lebten im Moment alleine. Er wollte nicht daran denken, dass seine Mutter wieder einziehen könnte. Zu viel Stress.

Nach etwa 10 Minuten kam er zuhause an. Er öffnete leise die Wohnungstür. Sein Vater schlief schon, im Wohnzimmer. Er hatte den Fernseher an gelassen. Tobi ging rein machte ihn aus, deckte seinen Vater noch zu. Eine halb ausgetrunkene Weinflasche stand neben der Couch auf der sein Vater lag. Er räumte noch einen Teller und ein Glas vom Wohnzimmertisch in die Spülmaschine, bevor er sich selber schlafen legte. Er fiel einfach nur noch in sein Bett. Nicht mehr in der Lage sein Radio an zu machen, um Musik zum Einschlafen zu hören, wie er es sonst immer tat. Zum Glück hat er es noch geschafft seine Klamotten aus zu ziehen. Er schlief sofort ein.
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