Der Grund bei Poetry.de

BlackRose · 24.10.2007, 23:49

Der Grund

Tief,
auf dem Grund eines Brunnens lag ich,
als du vorbei geritten kamst.
Du hörtest meine stillen Schreie,
weit unten,
von meiner gequälten Seele.
Ich drohte,
an meinen Sorgen und Ängsten zu ertrinken.
keine Leiter in Sicht,
die mir helfen sollte,
dieses düstere Loch zu verlassen.

Meine Kräfte sollten zu Ende gehen,
als ich ein Licht,
hoch oben,
am Rande meines Gefängnisses erblickte.
Das weiße Licht machte mich blind,
blind vor Angst,
denn mein gebranntmarkter Körper
hatte schon zu lange einen Pakt mit dem Unglück geschlossen
um an Hoffnung zu glauben.
Doch durch das Licht
botest du mir Rettung an.
Deine warme, starke und vertraute Hand
zog mich hinauf,
bis ich wieder das Leben schmecken konnte.

Das Gefühl einer gewonnen Schlacht
belebte meinen geschwächten Körper wieder.
Jedes Glied erwachte von seinem Schlaf
und ich konnte sie spüren:
Meine Arme, meine Beine
und meine Füße –

die immer noch den Grund berührten.

24.10.2007, 23:49	#1
BlackRose Dabei seit: 10/2007 Beiträge: 1	Der Grund Der Grund Tief, auf dem Grund eines Brunnens lag ich, als du vorbei geritten kamst. Du hörtest meine stillen Schreie, weit unten, von meiner gequälten Seele. Ich drohte, an meinen Sorgen und Ängsten zu ertrinken. keine Leiter in Sicht, die mir helfen sollte, dieses düstere Loch zu verlassen. Meine Kräfte sollten zu Ende gehen, als ich ein Licht, hoch oben, am Rande meines Gefängnisses erblickte. Das weiße Licht machte mich blind, blind vor Angst, denn mein gebranntmarkter Körper hatte schon zu lange einen Pakt mit dem Unglück geschlossen um an Hoffnung zu glauben. Doch durch das Licht botest du mir Rettung an. Deine warme, starke und vertraute Hand zog mich hinauf, bis ich wieder das Leben schmecken konnte. Das Gefühl einer gewonnen Schlacht belebte meinen geschwächten Körper wieder. Jedes Glied erwachte von seinem Schlaf und ich konnte sie spüren: Meine Arme, meine Beine und meine Füße – die immer noch den Grund berührten.