Der Wald - mein erstes Werk

[natureholic]

Wenn selbst eine Kiefer, der feuchte Boden darunter und der Morgentau dir kein Lächeln mehr ins Gesicht zaubern.

Wenn selbst die zarten Sonnenstrahlen in den Wipfeln, die singenden Amseln und das Rascheln der Blätter deine Stimmung nicht heben.

Wenn selbst der Wind auf deiner Haut, der Blick in die Kronen und das Spiel der Gräser deine Mundwinkel nicht mehr heben können,
dann weißt du, dass ER tiefe Spuren hinterlassen hat. Und dein Herz, schwer wie Stein.

Kannst an nichts anderes denken, wenn du den Schotterweg zwischen den Bäumen entlang gehst, spürst die Steine unter deinen Sohlen und du spürst dein Herz, schwer wie Stein, wenn du dabei an ihn denkst.

Du hast dir alles ausgemalt in deiner Fantasie, der verflixten Fantasie.

Das zu Hause, euer zu Hause.
Das Holzhaus tief im Wald, die Hunde, die Bäume vor der Tür und der Kaffee auf der Terrasse wenn ihr sonntags zusammen aufsteht.

Du hast dir vorgestellt, wie du morgens in seinen Armen aufwachst, wie er sanft deine Stirn küsst, während du seinen Geruch in dich aufsaugst, wenn dein Kopf auf seiner Brust liegt. Wie er zärtlich über deinen Rücken streichelt und da ist wieder diese Verbundenheit, die nicht nur der Wald euch zumindest für einen kurzen Moment gegeben hat. Dein Herz beim Gedanken daran, schwer wie Stein.

Ein Traum, nur ein Traum und der wird es bleiben. Kein Happy End. Kein Happy, nur ein End. Schon wieder und dein Herz, schwer wie Stein.

Dann wachst du auf, alleine. Du wachst alleine auf, wie du immer alleine aufwachst. Vielleicht wachst du für immer alleine auf, ohne Haus und ohne Hund und ohne die Bäume vor der Tür und dein Herz, schwer wie Stein.

Dir bleibt aber eins, der Weg. Der Weg, den du alleine weitergehst. Der Weg in den Wald. Und dein Herz wird wieder leichter.

Dir bleibt die Hoffnung. Die Hoffnung, dass er dir eines Tages wieder das gibt, was er dir immer gegeben hat, ein zu Hause zu sein und das Gefühl der Geborgenheit. Der Wald.
Und dein Herz? Erweicht.