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Alt 12.08.2017, 16:36   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Der ärgste Feind - Tina sucht die Liebe, Teil 12

„So einz'ge Lieb, aus großem Hass entbrannt!
Ich sah zu früh, den ich zu spät erkannt.
O Wunderwerk! Ich fühle mich getrieben,
Den ärgsten Feind aufs zärtlichste zu lieben.“

"Sehr gut", sagte Kurt anerkennend, "ich bin beeindruckt. Mit viel Gefühl gesprochen. Offenbar bist du wirklich verliebt".
Tina konnte nicht verhindern, dass sie einen knallroten Kopf bekam und war froh, dass nur wenige Mitglieder der Theatergruppe anwesend waren, allerdings hörte sie ein leises Kichern im hinteren Theaterraum und war sicher, dass es von Isabell stammte. Es waren endlich Ferien. Normalerweise fielen in dieser Zeit die Theaterproben aus, aber Kurt hatte sich in den Kopf gesetzt, so bald wie möglich "Romeo und Julia" aufzuführen und sich telefonisch bei jedem, der in die engere Wahl gekommen war, erkundigt, ob man auch in den Ferien proben könne. Und so hatten sich Tina, Hendrik, Thomas, Isabell, Cassie, Jenny, Alina, Luis, Marcel, Carsten, Sergej und Tobias zu dieser ersten Probe eingefunden. Für Romeo und Julia waren tatsächlich Hendrik und Tina sowie Thomas und Isabell in die engere Wahl gekommen. Tobias hatte sich aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, den Mercutio zu spielen und war daher für Hendrik keine Konkurrenz. Von den anderen allerdings war schon leises Murren (das Thomas beflissentlich anfeuerte) zu hören gewesen, dass ein "Neuer" womöglich die Hauptrolle spielen sollte. Kurt hatte energisch erklärt, Hendrik wäre genau wie Thomas demokratisch gewählt worden und damit "Basta".
"Außerdem steht die endgültige Besetzung noch gar nicht fest", hatte er dann erklärt. "Hendrik und du habt exakt die gleiche Stimmanzahl, da wird es wohl auf eine Stichwahl hinaus laufen. Und jetzt ist Ruhe im Karton."
Danach wurden einzelne Szenen geprobt und Tina sprach zusammen mit Alina, die den Text der Wärterin bzw. Julias ehemaliger Amme übernahm, die berühmten Worte Shakespeares.

"So", sagte Kurt, "jetzt Isabell und Alina, selber Text."
Und so ging es weiter, es wurden verschiedene Szenen mit allen Eleven geprobt, wobei Kurt nicht chronologisch vorging. Es schien ihm großen Spaß zu machen und Tina bemerkte erstaunt, dass er heute Abend andere mehr kritisierte als sie. Offenbar war sie wirklich gut gewesen. Leider hatte sie keine Szene mit Hendrik zusammen gehabt und auch außer "Hallo" so gut wie nichts mit ihm geredet. Nach dem Abend unter der Wittelsbacher Brücke hatte sie sich etwas erhofft, was sie selbst nicht genau benennen konnte. Aber anschließend hatte sie Hendrik nur noch zweimal im Geschichte-Leistungskurs vor den Ferien gesehen. Dort hatte er schwer beschäftigt getan und nur knapp geantwortet, als Tina ihn so beiläufig wie nur möglich fragte, welche Noten er sich im Zeugnis erwartete. Schließlich hatte sie sich enttäuscht abgewandt und sich geschworen, niemandem hinterher zu laufen und ihm schon gar nicht. Aber die unbestimmte Sehnsucht blieb.... und sie hatte auch nicht verhindern können, dass ihr Herz anfing zu klopfen, als sie Hendrik heute Abend zum ersten Mal wieder im Theater sah.

"So", Kurt klatschte in die Hände, "es ist halb zehn und für heute machen wir Schluss. Nächste Woche wieder, zur selben Zeit, am selben Ort. Aber wenn ihr wollt, können wir jetzt noch was trinken gehen, ihr habt ja alle Ferien. Wer hat Lust?"
"Ohja, klasse!", riefen einige, andere johlten und klatschten in die Hände, froh, die Anspannung der Probe hinter sich zu haben. Hendrik allerdings johlte nicht und klatschte nicht. Er überlegte gar, ob er sich mit einer Ausrede verabschieden sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Er musste sich nicht unbedingt auch noch selbst zum Außenseiter machen, in seiner alten Schule war er schließlich unfreiwillig in diese Rolle hineingeraten und schließlich – was sollte hier schon passieren? Niemand wusste wirklich über ihn Bescheid. Und zu Tina war er so abweisend gewesen, dass sie ihn bestimmt in Ruhe lassen würde. Es war nicht fair, was er ihr vorgegaukelt hatte – nein, bestimmt nicht – aber er konnte kein verliebtes Mädchen gebrauchen.
Eine Stimme in seinem Kopf fragte ihn allerdings, warum er dann selbst soviel über Tina und den Abend am Fluss in der letzten Woche nachdachte ….. aber eine Antwort darauf wollte er sich nicht wirklich eingestehen.
"Also kommen alle mit, ich habe keine Gegenstimme gehört", Kurt lachte und alle machten sich auf den Weg zum Ausgang.
"Wo gehen wir denn hin?" fragte Cassie.
„In die schöne Kneipe am Fluss, bei der Wittelsbacher Brücke“, erklärte Kurt vergnügt, „ist nicht weit von hier und für Künstler sehr geeignet.“
Lachend und plaudernd machten sie sich auf den Weg. Die gute Stimmung hielt an, bis alle in der Kneipe am Tisch saßen - da sie so viele waren, auf mehrere Tische verteilt - und ihr Getränk vor sich stehen hatten.
„So, denn mal Prost!“ Kurt hob sein Glas Bier und alle prosteten ihm zu. Mit an Kurts Tisch saßen Thomas, Hendrik, Isabell und Tina, direkt am Tisch daneben Cassie, Jenny, Alina und Marcel.
„Ich finde es echt klasse, dass wir jetzt endlich mal ein so berühmtes Stück aufführen“, sagte Thomas zu Kurt, „aber“, hier warf er Hendrik einen finsteren Blick zu, „ich verstehe nicht, warum ein Neuer den Romeo spielen soll.“
Kurt verdrehte die Augen.
„Zum hundertsten Mal, Thomas, ihr wurdet beide gewählt und es ging vollkommen demokratisch zu. Freu dich lieber, dass wir endlich mal wieder einen talentierten Eleven dazu bekommen haben.“
Und als Thomas ansetzte, noch etwas dazu zu sagen, hob Kurt abwehrend die Hände:
„Schluss jetzt. Ich will nichts mehr davon hören. Verdirb uns bitte nicht den Abend.“
Thomas biss sich wütend auf die Lippe, sagte aber nichts mehr. Cassie beugte sich vom Tisch nebenan herüber.
„Heh, Leute, da hinten steht ein Kicker! Wer hat Lust, zu spielen?“
Einige ließen sich nicht lange bitten, Tina hatte allerdings keine Lust, Hendrik auch nicht, und Thomas und Isabell blieben ebenfalls am Tisch sitzen. Cassie warf Hendrik einen, wie Tina fand, schmachtenden Blick zu, bohrte aber nicht weiter nach und ging zum Kickertisch.
Kurts Handy klingelte. Das Gespräch war kurz und knapp.
„Hi, Urseline – ja, ich weiß. Was, jetzt schon? Na ja...gut gut, dann hol ich euch natürlich ab. Aber nächstens überlegst du dir das früher, schöne Frau und studierst den Fahrplan.“
Er legte auf und wandte sich an seine Eleven am Tisch: „Tut mir wirklich leid, ich muss euch alleine lassen. meine Freundin hat ein Problem. Sie war mit Freundinnen aus, jetzt sind sie irgendwo gestrandet und es fährt kein Bus mehr. Ich muss sie und die anderen Weiber abholen. Tut mir echt leid, euch schon allein lassen zu müssen.“
Ein enttäuschtes Murmeln war zu vernehmen. Kurt lächelte und sagte: „Ja, ich wäre auch gerne geblieben. Macht nichts, es gibt noch einige Sommernächte in diesen Ferien. Dafür geht die erste Runde auf mich.“
Er winkte der Kellnerin, zahlte dann und war innerhalb von 10 Minuten aufgebrochen.
Thomas, Isabell, Hendrik und Tina blieben am Tisch zurück. Tina fühlte sich unbehaglich. Isabell mochte sie nicht, und Thomas und Hendrik sahen sich als Konkurrenten. Vielleicht sollte sie lieber aufstehen und gehen …

Doch dafür war es schon zu spät. Thomas beugte sich über den Tisch und sagte zu Hendrik: „So. Kurt hat ja keine Ahnung, was mit dir los ist. Ich aber schon.“
„Was ist denn mit mir los?“ Hendrik war etwas überrumpelt, begriff aber nicht ganz, was Thomas meinte.
„Ich weiß, dass du von deiner alten Schule geflogen bist und auch warum. Pah, abgegangen! Keiner wollte dich da haben.“
Im ersten Moment hatte Hendrik sich erschreckt und befürchtet, sein Geheimnis sei gelüftet. Aber als Thomas seine lächerliche Anschuldigung vorbrachte, atmete er auf. Dieser Thomas wusste überhaupt nichts, hatte sich nur in den Kopf gesetzt, ihn schlecht zu machen und erfand zu diesem Zweck einfach irgend etwas.
„Woher weißt du das denn?“ fragte Isabell. „Ich hab nämlich nichts davon gehört.“
„Ich auch nicht“, sagte Tina.
„Ich weiß alles über diesen Loser“, sagte Thomas.
„Kann schön tun, dabei hat er ein paar Leute auf dem Gewissen.“
„Du hast sie wohl nicht mehr alle!“ Hendrik sprang auf.
„Ich habe niemanden auf dem Gewissen!“
„Stimmt's etwa nicht, dass du für so ein paar Hühner Ecstasy besorgt hast? Und dann ist die eine umgekippt und sie haben sie nicht mehr wach bekommen. Und der feine Herr weiß von nichts ...jaja, und die einzige war sie auch nicht.“
An dieser Behauptung war kein wahres Wort. Hendrik wurde vor Wut kreideweiß im Gesicht, sprang auf und ballte die Fäuste.
„Das nimmst du zurück! Du weißt, dass nichts davon stimmt!“
„Ich nehm gar nix zurück!“ Thomas sprang ebenfalls auf.
Die beiden Mädchen am Tisch verfolgten aufgeregt den Wortwechsel. Die Mitglieder der Theatergruppe, die am Kicker gespielt hatten, waren ebenfalls aufmerksam geworden und kamen nun an den Tisch. So eine aufregende Szene bekam man nicht alle Tage geboten.
„Das nimmst du zurück, sonst …..“ Hendrik war außer sich vor Wut.
„Sonst was?“
„Sonst poliere ich dir die Fresse!“
„Oder ich dir!“
„Ah ja? Gut, lass uns rausgehen!“
„Lasst doch den Quatsch!“ mischte Tina sich ein.
„Halt die Klappe! Los, wir gehen raus!“ Thomas fuchtelte mit seiner Faust vor Hendriks Nase herum.
„Nichts lieber als das!“, gab Hendrik zurück.
Flugs waren die beiden Streithähne draußen, doch ehe es zu einem wirklichen Schlagabtausch kommen konnte, hatten Sergej und Carsten, die Hendrik festhielten und Luis und Marcel, die Thomas festhielten, die beiden Streithähne getrennt. Cassie hatte sich an die anderen Jungs gewandt und gesagt, dass sie eine Prügelei unter zwei Theatermitgliedern doch wohl nicht zulassen würden?
Tina ärgerte sich, dass sie sich so passiv verhalten hatte.
Thomas schüttelte Luis und Marcel ab und drohte Hendrik mit der Faust.
„Glaub ja nicht, dass es das gewesen ist!“ rief er, trollte sich aber dann und verschwand in der Dunkelheit.
Sergej und Carsten ließen Hendrik ebenfalls los und Carsten sagte: „Na, Sportsfreund? Solltest den Mund nicht so voll nehmen, Thomas versteht absolut keinen Spaß.“
„Thomas hat doch angefangen“, sagte Isabell. Sie wandte sich an Hendrik.
„Bist du okay?“

- Fortsetzung folgt -
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Alt 13.08.2017, 11:04   #2
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Guten Morgen, Silbermöwe,

nicht dass du denkst, ich hätte das Interesse an deiner Geschichte verloren. Ich bin im Moment bloß ziemlich ausgebucht, deshalb noch keine Reaktion von mir. Ich komme am späten Nachmittag auf deine Fortsetzung zurück.

Besten Gruß
Ilka
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Alt 13.08.2017, 11:50   #3
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Standard Zusammenfassung der bisherigen Kapitel

Hier habe ich mal für alle interessierten Leser die bisherigen Kapitel der Fortsetzungsgeschichte "Tina sucht die Liebe" zusammengestellt:

Tinas Brief (Epilog, geschrieben von mir nach einer Idee von Ilka-Maria in dem von ihr vorgeschlagenen Workshop)
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74161

Die anderen Teile schrieb ich nach einem Exposé, das Ilka-Maria und ich in unserer Interessengemeinschaft "Kreatives Schreiben" zusammen ausgearbeitet haben:

Tina sucht die Liebe - Der Anfang
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74278

Tina sucht die Liebe - Der Anfang geht weiter, Teil 2
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74379

Die Liste, Tina sucht die Liebe, Teil 3
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74522

4. Teil, Tina sucht die Liebe
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74664

Teil 4 1/2, Tina sucht die Liebe (da der 4. Teil recht kurz war, habe ich noch 4 1/2 drangehängt)
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74677

Der Neue - Tina sucht die Liebe, Teil 5
https://www.poetry.de/showthread.php?t=74796

Teil 6, Wie klingt ein Name - Tina sucht die Liebe
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75140

Teil 7, Theater - Tina sucht die Liebe
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75283

Teil 8, Tina sucht die Liebe
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75355

Hendrik - Nach dem Theater - Tina sucht die Liebe, Teil 9
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75463

Verzauberte Nacht (Teil I) - Tina sucht die Liebe, Teil 10
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75574

Unter der Wittelsbacher Brücke (Verzauberte Nacht Teil II) - Tina sucht die Liebe, Teil 11
https://www.poetry.de/showthread.php?t=75700
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Alt 13.08.2017, 11:52   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Guten Morgen, Ilka, habe deine Antwort erst gesehen, nachdem ich die Zusammenfassung eingestellt habe. Kein Problem, lass dir ruhig Zeit

LG DieSilbermöwe
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Alt 16.08.2017, 16:59   #5
wolfgang
 
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Hallo Silbermöwe,

die Idee, eine Geschichte in kleinen Teilen zu erzählen, ist überzeugend. Diesen Teil halte ich für "rund". An einer anderen Stelle, Deiner Geschichten habe ich gesagt, dass noch ein Teil fehlt. Das ist hier nicht der Fall. Bei dem Text mit dem Brief hätten mir noch einige Zeilen gefehlt.

Ich lese gerne weiter.

Bis dann!

Wolfgang
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Alt 17.08.2017, 13:35   #6
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Hallo wolfgang,

vielen Dank für dein Feedback! Der Text mit dem Brief war sozusagen ein "Schnellschuss aus der Hüfte", in den anderen Teilen, speziell in den letzten, steckt mehr Überlegung und Vorarbeit. Schön, dass sich das bemerkbar macht.

LG DieSilbermöwe
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Alt 17.08.2017, 15:45   #7
weiblich Ilka-Maria
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Liebe Silbermöwe,

sorry, dass ich erst jetzt dazu komme, auf deine Fortsetzung einzugehen. Im Augenblick bin ich stark beschäftigt, weil meine Wohnung demnächst totalrenoviert werden muss, und natürlich nutze ich die Gelegenheit, möglichst viel vorher auszumisten. Ich bin jeden Tag schlagkaputt!

Dieser Teil deiner Geschichte gehört zu den bisher besten. Hier passiert etwas, allmählich läuft die Sache auf einen Höhepunkt zu, und das macht den Leser neugierig. Zudem wird deine Erzählweise immer flüssiger.

Bei den Dialogen, die ich zu deinen Stärken zähle, schwankst du hin und wieder. Meistens kommen sie recht natürlich rüber, aber zuweilen schleicht sich doch eine gewisse Steifheit ein, wie z.B. hier:

Zitat:
"Sehr gut", sagte Kurt anerkennend, "ich bin beeindruckt. Mit viel Gefühl gesprochen. Offenbar bist du wirklich verliebt".
Wenn Kurt sehr zufrieden mit Tinas Darbietung ist, sollte die Begeisterung deutlicher aus seinen Worten hervorgehen. Dabei könnte der Hinweis, Tina sei wohl wirklich verliebt, etwas direkter kommen, nicht als Vermutung, sondern als ein Verdacht. Das würde ihre Verlegenheit glaubhafter machen. In etwa so: "Du sprichst die Rolle mit derart echtem Gefühl, als hätte es dich wirklich gerade heftig erwischt!" Oder so ähnlich.

Ansonsten habe ich nur noch zwei kleinere Meckerer: "... welche Noten er sich im Zeugnis erwartete". Es tut mir fast körperlich weh, wenn ich mit dem Ausdruck "sich erwarten" konfrontiert werde. "Erwarten" ist nicht rückbezüglich, auch wenn es sich im Sprachgebrauch immer mehr durchsetzt. Auch ist die nichtwörtliche Rede zu beachten. Dann heißt es etweder: "... welche Noten er im Zeugnis erwarte" oder "... welche Noten er sich im Zeugnis erhoffe".

Zitat:
Kurt hatte energisch erklärt, Hendrik wäre genau wie Thomas demokratisch gewählt worden
Auch hier handelt es sich um nichtwörtliche Rede: "Kurt hatte energisch erklärt, Hendrik sei genau wie Thomas demokratisch gewählt worden ..."

Das war schon alles - wahrlich nicht viel bei einem derart langen Text.

Weiter so!

LG
Ilka
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Alt 18.08.2017, 07:41   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
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Liebe Ilka-Maria,

es freut mich sehr, dass du trotz Renovierungsstress die Zeit gefunden hast, eine so ausführliche und wie immer konstruktive Kritik bzw. Lob zu schreiben. Und das Lob freut mich natürlich erst recht.
Ich habe - dank Evernote - an diesem Teil auch in der Woche arbeiten und dadurch mehr feilen können. Sonst habe ich mich nur am WE damit beschäftigt. Schön, dass es auch mehr gebracht hat

LG DieSilbermöwe
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