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Alt 03.02.2012, 19:16   #1
männlich Jeronimo
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Alter: 70
Beiträge: 4.237


Standard Kuschel-Gen

Kuschel-Gen

Es mag manchem überraschen, aber wir besitzen alle ein Kuschelgen.
Medizinisch heißt das Ding Oxytocin; klingt giftig, ist es aber vermutlich nicht.
Frauen sind naturgemäß von dem Gen häufiger befallen als Männer, weil Letztere von der Evolution den Auftrag bekommen haben, ihr Erbgut zu verbreiten. Das heißt, dass männliche Kuschelaktivitäten sich auf sexuelle Ausrichtungen erweitert haben, anstatt das eigene Nest mit Streicheleinheiten zu unterstützen.
Bei einigen Herren jedoch ist dieses Kuschelgen wie bei Frauen ausgeprägt, sodass Vaterinstinkte mehr den mütterlichen ähneln.

Dafür können sie nichts, und die Frauen und Mütter freuen sich darüber, und die Kinder, Kindeskinder, Haustiere und Kuscheltiere ebenfalls.
Das heißt nun nicht, dass Männer, die gentechnisch benachteiligt wurden, überhaupt kein Interesse am Kuscheln haben, aber sie rauchen halt häufiger lieber eine Zigarette nach dem Sex, als ihrer Angebeteten noch über die Pudelmütze zu streicheln.
Frauen vermissen diese Zärtlichkeiten, vor allem beim Vorspiel und beim Nachspiel und beim Sex sowieso.
Männer hingegen verhalten sich dabei eher wie beim Einkaufen: Rein, die Dinge besorgen und wieder raus.
Die fehlende Ausprägung dieses hinterhältigen Gens sorgt zudem dafür, dass Männer von der Natur gezwungen werden, ihren geringen Zärtlichkeitsvorrat möglichst vielen Damen zukommen zu lassen, wofür oft von der eigenen Frau das nötige Verständnis fehlt.

Bisher unbekannt war, dass dieses Verhalten keine Charakterschwäche ist oder gar Verantwortungslosigkeit, bis hin zu unzutreffenden Vorwürfen wie Untreue, sondern das lediglich die Natur bestimmt, mit wie vielen Kuscheleinheiten ein Gen gefüllt wird.
Leider ist dieser Vorrat bei den meisten Männern schnell aufgebraucht, und sie wenden sich wieder ihrer eigenen, naturgegebenen Aufgabe zu, die Damenwelt vor zeitweiliger Vereinsamung zu beschützen, was ihnen mitunter aber zum Vorwurf gemacht wird, vor allem dann, wenn sie es in ihren Bemühungen bis zum Bezirksbesamer bringen.
Wir fassen demnach zusammen: Wenn Männer sich lieber für die Luschen von 1860 München entscheiden, als das Händchen der Liebsten zu halten und die Pilcher zu schauen, dann ist das medizinisch bedingt.

Millionen Männer kennen aber auch den umgekehrten Fall: Da will man einfach nur mal lieb sein und nimmt seine Frau in den Arm, um ihr unverfänglich über die Schulter zu streicheln, am besten nach dem Essen oder vor der Sportschau, und plötzlich drückt sie ihren Busen ganz fest gegen dich, zwängt ihr Knie zwischen deine Beine und beginnt wie wild wie eine Klapperschlange zu züngeln. Sackra, ist denn schon Muttertag? Eben.

In diesem Fall hilft nur noch ein vorgetäuschter Herzinfarkt oder ein vereinbarter Anruf der Telefonseelsorge. Leider müssen viele Männer diesen Missbrauch über sich ergehen lassen.
Begleitende seelische Unterstützung finden sie nur am Stammtisch, wo sich Gleichgesinnte
bei einer Apfelschorle zum Austausch treffen.
Frauen haben es besser. Da arbeiten Kuschelgen und die Hormone Hand in Hand und bilden eine harmonische Gefühlsbasis, was sich aber nachteilig auf das Beleidigungs-Gen auswirkt, das sie gerne in Anspruch nehmen.
Tja, und wir Männer bleiben wieder die Buhmänner, entweder Hurenbock oder Eisblock, weil
wir angeblich so lieblos sind.
Dabei können wir gar nichts dafür.

Jeronimo
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Alt 20.02.2012, 18:12   #2
weiblich marlenja
 
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Standard Keine Null mehr

Ein kuscheliges Thema .
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2012, 19:49   #3
Thing
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Beiträge: 34.998


Halli Hallo, Jeronimo -

wieder amüsant geschrieben.
Aber O. ist kein Gen, sondern ein Hormon, das ausgeschüttet wird und das man (seit es synthetisiert wurde) zufügen kann, was bei einem Gen unmöglich ist.

Abgesehen davon:
Nettes Thema!

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2012, 21:06   #4
weiblich Limette
 
Dabei seit: 02/2012
Alter: 31
Beiträge: 12


haha sehr witzig
aber thing hat recht, verhaltensweisen werden nicht primär in den genen festgelegt. Aber die Gene kontrolliert die Hormonausschüttung.
Somit ist schon was wahres dran, nur solltest du es anders ausformulieren.

trotzdem gut!
Limette ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.02.2012, 21:50   #5
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237


Hallo marlenja,

schön, dass Du auch in unchristlichen Gefilden liest. Hab Dank dafür.

Hallo Thing,

natürlich hast Du recht mit dem Hormon, ich wollte es nur intensiver "verkaufen".

Hallo Limette,

auch Dir recht herzlichen Dank!

Jeronimo
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2012, 09:20   #6
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204


Zitat:
Zitat von Jeronimo Beitrag anzeigen
schön, dass Du auch in unchristlichen Gefilden liest.
Es hatte schon seinen besonderen Grund, dass ich diesen Thread
hervorgenommen habe.

Im Titel meines Beitrags angedeutet.

Vielleicht versteht jemand warum oder es nimmt einer Wunder.

marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2012, 09:56   #7
Thing
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Beiträge: 34.998


Nein, ich weiß nicht, was "keine Null mehr" bedeuten soll.

*

Bei Assad und Konsorten scheint das Hormon total zu fehlen.
Ob man die mal behandeln sollte?
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2012, 12:37   #8
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204


Du weisst es nicht.
Willst Du es denn wissen?

Meerschweinchen sollen keine solche Gen - Hormone haben.

In Zürich bietet eine Gruppe Kuschelkurse an...
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2012, 12:44   #9
Thing
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Beiträge: 34.998


Kuschelkurse!

Ich lach laut!
Aber es ist auf der andern Seite ungeheuer traurig, daß man dafür Kurse anbieten muß.

Was Meerschweinchen betrifft:
Ich habe noch nicht davon gehört, daß die ihre Kinderchen totprügeln.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
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