Ewiges Licht

[LeSchmürz]

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Wenn die Sonne sich hin zum Abend beugt,
um ihn auf die Stirne küssend zu wecken,
dabei langsam das helle Taggewand abstreift
und schließlich nackt im Westen sich spiegelt,
wie sie morgens im Osten erhascht werden kann
von unkeuschen Blicken,
dann ist sie rot wie die Liebe selbst.


Sie schmiegt sich in Schönheit und Scham
eng an den Horizont,
dass alle Wolken, die es beobachten dürfen,
rosige Wangen bekommen.


Die gleißende weiße Rüstung
ist für den Tag,
wenn sie für uns kämpft
gegen Dunkelheit und Angst,
gegen Schwärze und Kälte.


Doch legt sie die Rüstung ab,
wird sie weich und zart und zahm,
lässt längere Schatten zu
und den Sinnen Raum, sich zu genießen.


Bevor sie ins Tuch der Nacht gewickelt versinkt,
flackert der magische Moment
der Vermählung mit dem Abend,
und jeder, der je dieses Liebesspiel sah,
trägt die zitternde Flamme in sich
als Sehnsucht der Nacht.



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