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Alt 28.05.2019, 00:37   #1
Jubelich
 
Dabei seit: 05/2019
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Beiträge: 2


Standard Matt in drei Zügen

Matt in drei Zügen


Es war ein Mittwoch. Kein besonderer Tag einfach nur ein Mittwoch im Mai. Es war nicht besonders warm, aber es war ja noch früh.
Früh war es, zumindest für mich, weil ich einem Termin hatte.
Einen Termin in Dortmund.
Eigentlich von Neuss aus keine Weltreise, aber weit genug, um mal etwas früher aufstehen zu müssen.
Die Entscheidung wie ich meine Reise absolvieren sollte wurde mir bereits im Vorfeld von dem Verkehrsgericht in Wiesbaden abgenommen.
Die netten Herren dort mochten meinen Führerschein so sehr, dass sie ihn noch etwas für sich behalten wollten.
Das Ding ist ja schon ein wenig älter, ich denke mal die Inspektion war fällig, oder so. Man muss da wohl gewisse Intervalle einhalten -zur Sicherheit aller.
Also war mir recht schnell klar, ich muss mit der Bahn dahin - Die Bahn dieses riesige Mysterium - .
Das Konvolut an überalterten, chronisch schlecht gelaunten Beamten und neuen, im Leben gescheiterten, Quereinsteigern.
- Der Kaugummi am Bordstein der Gesellschaft -

Naja, alles nicht so schlimm dachte ich mir. Ich bereite mich vor.
Zumindest dachte ich das damals noch. Ich informierte mich.
Besuchte diverse undurchschaubare Internetseiten um auch nur ansatzweise zu erfahren wann und wie da so ein Zug fahren wird, oder besser gesagt ob er überhaupt fährt.
Schon als ich auf der Internetseite las, dass es wirklich Züge gibt, die nach Bielefeld fahren hätte ich stutzig werden sollen.
Ich suchte mir aber unbeirrt meine Verbindung raus.
Emsig und gewissenhaft, wie ich war, druckte ich diese aus und lud mir noch obendrein die passende App dazu runter.
Ich suchte mir eine Verbindung raus die etwas früher startet, um etwaige Störungen abfedern zu können.
Nur war mir da noch nicht klar, dass ich wohl Aschermittwoch meine Reise hätte antreten müssen, um auch nur ansatzweise meine Zielzeit einhalten zu können.


Der Wecker klingelte um fünf.
Eigentlich war es mein Handy, das vibrierte und piepste.
Aber ich mag diese Metaphern die Zeugen einer anderen Zeit sind.
Wobei es mir morgens um fünf Uhr auch scheißegal ist ob da was klingelt oder piepst!
Das Scheißding entriss mich meinem wohlverdientem Schlaf.
Gegen aller Erwartungen konnte mein Körper mehr mit dieser Uhrzeit anfangen als ich es ihm anfangs zutraute.

Tschakka – neue Grenzen setzen!

Also erstmal die ganz normalem Morgenrituale abspulen.
Hier will ich jetzt niemanden mit Details vergraulen oder verunsichern. Überspringen wir hier einfach mal ein paar Minuten.
- ein Hoch auf die Technik-
Ich war also gut in der Zeit, überraschend wach und auch sonst eigentlich ziemlich gut drauf.
Geil – was für ein Morgen.

Ich verließ zeitig das Haus und machte mich zu Fuß auf dem Weg Richtung HBF. Soweit für mich kein Problem.
Gehen klappte auch schon zu dieser frühen Tageszeit.
Ich kam auch recht zeitnah an.
Was mehr an der kurzen Distanz zum Bahnhof, als an meiner morgendlichen Geschwindigkeit lag.
Angekommen stellte ich mich der ersten Herausforderung.



- der Ticketautomat -
Vielleicht sagen hier jetzt einige ich hätte mir so ein Ding ja auch online oder via App bestellen können, aber he das liegt alles im gleichen Verkehrsverbund, da mach ich so einen Aufstand nicht und ich bin halt mehr der haptische Mensch. Ich mag es den Fahrschein stundenlang in der Tasche zu suchen und dabei mit angstverschwitztem Gesicht dem Kontrolleur mein verkrampftestes Lächeln zu präsentieren.
Bis ich ihn dann erleichtert finde, und er nur kopfschüttelnd weitergeht.
Das war immer so, das wird auch so bleiben.
Also steh ich jetzt vor diesem Automaten.
Der Startpunkt ist vorgegeben, und das Ziel weis ich ja.
Also alles nicht so wild.
Nur will dieser Automat mein Ziel nicht.
Er hat jede Menge andere Ziele nur nicht meins.
Nach kurzer Suche gebe ich auf und nehme eins seiner Ziele, ist vielleicht auch ganz schön da.
Und vielleicht kennt von dort aus einer den Weg zu meinem eigentlichen Ziel.
Oder ich kolonisiere mit allen anderen dort Gestrandeten.
Ne alles Quatsch, wie gesagt selber Verkehrsverbund, also einfach das teuerste Ticket gekauft und gut ist.
Gekauft, naja so weit ist es ja leider noch nicht.
Ich muss noch bezahlen.
Schnell den zerknüllten Zwanziger aus der Geldbörse gefummelt und......nix! Er zieht ihn noch nicht mal ein.
Nächster versuch...nix!
Nächster Schein, gleiches Resultat.
Scheine zurück, Karte raus.
Karte rein.
Links im Display bestätigen, rechts Code eingeben.
Misst.
Erst nochmal links was drücken, jetzt rechts den Code.
Dann wieder was bestätigen und wieder was drücken immer hin und her. Karte entnehmen, Ticket entnehmen...ab zu Bahnsteig.
Zug sehen wie er vor der Nase die Türen schließt.
Super!
Einmal fahren sie pünktlich dachte ich mir und dass gerade jetzt.
Ich nahm es mit einem Lächeln und schob es auf meine Unwissenheit im Umgang mit ihren Ticketmaschinen.
Das auch diese Automaten nur der erste Schritt zu einem diabolischen Plan sind, mir den Morgen zu versauen, konnte ich bis dahin nicht deuten.

6:49 und pünktlich wir die Bahn ist setzt sich der Zug geschmeidig in Gange. Da fährt er mein RE.
Aber wie gesagt ich habe noch einen zeitlichen Puffer, sowas bringt mich nicht aus der Ruhe.
Am gleichen Bahnsteig fährt ja auch die S-Bahn.
Naja, oder auch nicht.
Also fahren wird sie schon, nur steht jetzt schon dran das sie Verspätung haben wird. Aber was soll ich machen, ich muss ja irgendwie dahin.
Also warte ich.
Warte mit allen anderen hier Zurückgelassenen.
Einsam stehen wir hier am windigen Bahnsteig, alle star auf ihrer Position wie in einer Gruppe brütender Kaiserpinguine.
Die Bahn kommt.
Ja sie kommt und man sagt ja „je später der Abend...“ aber naja schön ist sie trotzdem nicht, aber sie ist da. Fast!
Alle setzen sich in Bewegung und werden nervös.
Hektisch werden Köpfe hin und her gerissen zwischen heranfahrender Bahn und Bahnsteigkante.
Jeder versucht auszurechen wo wohl die Tür stehenbleiben könnte, um den bestmöglichen Platz zu bekommen.
Sie tippeln vor, sie tippeln zurück.
Es hat etwas von Squaredance, der ganze Mopp swingt im gleichen Rhythmus.
Die Bahn fährt langsam ein und ihre Anspannung wird größer.
Ihre Hände verkrampfen zu Fäusten, und ihr Blick weicht nicht mehr von der von Ihnen ausgewählten Tür.
Bis sie langsam an ihnen vorbei rollt.
Ein kurzer Moment der Ratlosigkeit in ihren Gesichtern und schon wird die nächste Tür fokussiert.
Bis auch diese vorbeirollt.
Etwas langsamer schon, aber immer noch unerreichbar für sie.
Und die nächste und die nächste.
Irgendwann hatte dann wohl der Zugführer ein Einsehen und hält dem Zug wirklich an.
Zu meiner totalen Verwunderung ist dieser fast leer.
Was das ganze vorherige Prozedere ins totale absurdum führt.
Vielleicht hatte der Zugführer auf den vorherigen Stationen nicht so viel Mitleid mit dem rehäugigen Zombie an der Bahnsteigkante.
Drin in der S-Bahn ist alles erstmal sehr unaufgeregt.
Ich schau mich um, schau in die Gesichter von Menschen, die so aussehen als hätten sie sich extra so angezogen, dass sie niemand anschaut. Ich schau raus in den grauen Morgen. Auch nicht besser.
Es rattert und rollt, das ist mir erstmal wichtig.
Es geht voran.
Ob es jetzt Leidensgenossen sind wage ich noch nicht zu beurteilen.
Langsam geh ich mit dem Gedanken schwanger das Menschen um 6 Uhr morgens so aussehen müssen.
Wie oft bin ich um 6 nach Hause gekommen und sah nicht besser aus.
Vielleicht haben sich die ganzen Pendler einfach nur diesem >6 Uhr-morgens-Styl< angepasst.
Vielleicht ist es so eine unterbewusste Psychokiste.
Wie dem auch sei, ich fühl mich fehl am Platz.
Meine Kleidung hat nur die ab Werk gewollten Löcher für meine Extremitäten und obendrein bin ich auch geduscht.
Ich fühle mich selbst gerade argwöhnisch beobachte während ich Sie beobachte.
Aber Menschen sind ja heute gar nicht mein Problem.

Nach einer gefühlten Ewigkeit fährt die S-Bahn auch brav in dem Düsseldorfer Hauptbahnhof ein.
Ich als Leihe würde salopp sagen „alles nach Fahrplan“.
Also Tasche gepackt, und flux dem Mopp hinterher.
Frei nach dem Motto: ‚alles was rein ging, muss auch wieder raus‘, quetschen wir uns durch die engen Türen unseres stattlichen Gefährts.
Würde man die Reibungsenergie die beim Gedränge des Ein- und Aussteigen in solch einer Bahn entsteht sinnvoll nutzen, unsere Energiesorgen wären längst ad Acta gelegt.

Naja, ich bin raus!
Aber der Geruch der großen Freiheit ist das hier nicht.
Und irgendwie hatte ich mir es auch entspannter vorgestellt, endlich draußen zu sein.
Hier draußen herrscht das gleiche Gedränge wie in der Bahn.
Alle versuchen schnellstmöglich die Treppen nach unten zu erreichen laufen, laufen, laufen. Ich bin mir nicht sicher ob die Hälfte von ihnen nicht gleich wieder auf das gleiche Gleis hochläuft.
Es kommt mir alles recht kopflos vor.
Es wirkt als würde hier blinder Aktionismus herrschen.
Aber vielleicht empfinde nur ich es so.
Ich als Leihe.
Es wirkt ein wenig wie in den amerikanischen Börsenfilmen der 90er Jahre.
Nur als Stummfilm Version.

Ich lasse mich einfach mit dem Strom treiben, bin einfach Teil der Masse. Teil der Bewegung!
Ja wir schaffen es! - wir sind auf dem richtigen Weg!
Wir sind das Volk!
Wo wollte ich eigentlich noch mal hin?

Halt Stopp - Auszeit.
Erstmal dem Anker werfen und rechts ran.
Was mache ich hier eigentlich nochmal?
Ach ja Dortmund!
Ich schaue verwirrt und verlegen auf meinen Zettel.
RE 1 - Gleis 17.

Drei Polizisten schreien einen kleinen Mann mit Kappe an, er solle jetzt endlich seinen Ausweis zeigen.

Für mich das Zeichen mal langsam hier weiter zu gehen.

Gleis 17 Bingo.

Hier bin ich, hier ist der Zug. Ein Mann, ein Plan!
Also rein in den Zug und einen Sitzplatz gesichert.
Ich lasse mich entspannt in meinen Sitz gleiten.
Was nur bedingt gelingt, weil mein Sitz steinhart ist und es somit auch nichts mit Entspannung zu tun hat.
Aber ich habe einen Sitzplatz.
Ich hole mein Tablet raus und fange an den erlebten Tag niederzuschreiben.
Bis eine verzerrte Stimme mit stark klingonischen Akzent irgendwas von Verspätung murmelt.
Einige der mit mir hier Sitzenden springen auf und rennen raus.
Der Asiat vor mir nicht und auch andere bleiben drin.
Es liegt wohl an unseren mangelnden Klingonischkenntnissen.

Ein Mann raunzt den Schaffner an und beleidigt ihn.
Wobei ich mir jetzt gerade gar nicht sicher bin, ob ich ihn mit der Begrifflichkeit Schaffner nicht noch mehr beleidigt habe, als es der Mann gerade getan hat.

Ich weiß aber leider wirklich nicht wie die richtige Titulation für den Beruf jetzt ist.
Sorry liebe Bahnangestellten an dieser Stelle.

Naja, der Mann stieg aus, der „Schaffner“ blieb drin, und auch sonst alle anderen.
Ich schaue beruhig wieder runter auf mein Tablet.

Das Licht geht aus.
Alle bleiben sitzen.

Es ist ein wenig wie in der Kirche, man sucht immer den der Ahnung hat an welcher Stelle der Zeremonien man sitzt, steht oder sich sogar hinknien muss.
Gott sei dank kniet hier gerade keiner.

Hier hat leider gerade keiner Ahnung, somit bleiben wir alle sitzen.
Erstarrt wie das Wild im Autoscheinwerferschein.
Nur das hier das Licht aus ist.
Ich würde auch rausgehen, ich wüsste aber gerade auch überhaupt nicht wohin. Nach Hause!
Ja nach Hause wäre eine nette Option, aber ich muss ja noch Dortmund.

Das Licht geht an.
Alle bleiben sitzen.

Ich wühle in meiner Laptoptasche und suche einen Handspiegel, dem ich einigen meiner MitfahrerInnen unter die Nase halten will.
Nicht das sie auf einer anderen Fahrt, schon ihre letze Fahrt angetreten haben. Aber ich finde Keinen.

Das Licht geht aus.

Ich muss gerade unwillkürlich an die Schöpfungsgeschichte denken.

Ein Mann steht auf.
- gut das ich keinen Spiegel hatte, das wäre ja peinlich geworden - Und geht Richtung Tür.
Auch er will raus, aber es geht nicht.
Die Tür bleibt verschlossen.
Der Schaff,..äh der Bahntyp kommt.
Hitzige Diskussion um die Tür entfacht.
Der „Bahntyp“ murmelt irgendwas in seine Hand. Ach, es ist ein Funkgerät.
‚Future is now‘ liebe Bahn.

Das Licht geht an!

Die Tür geht auf und der Mann verlässt wutschnaubend die Bahn.
Ich höre nur noch
„Es wäre toll gewesen, hätten sie es gesagt bevor der andere Zug abfuhr!“
Mir wird klar, er meinte den anderen Zug auf dem gleichen Bahnsteig wie unserem, der losfuhr, als bei uns mal wieder das Licht aus ging. In den alle klingonischsprechenden Mitreisenden reingerannt sind.

Mir wird klar, dass wird hier nix mehr.

Missmutig, desillusioniert und total planlos trotte ich aus der Bahn.
Als Letzter!
Sogar der Asiat, der hiervon wohl am wenigsten verstanden hat, hat es geschafft diese Bahn früher zu verlassen.
Langsam sieht man mir meine Enttäuschung und meine Verwirrtheit auch an.

Ich passe mich der Umgebung langsam an, werde Stück für Stück mehr zu einem Bahnfahrer.
Der Bahnsteig ist nahezu verlassen, was meiner Orientierung zu jetzigem Zeitpunkt nicht wirklich hilft.
Ich renne erstmal instinktiv runter. So habe ich es hier gelernt.
Ein Blick auf meine App zeigt mir meine weiteren Möglichkeiten auf, alle befinden sich jetzt schon über meiner Soll-Ankunftszeit.
Man könnte sagen, der RE 1 war der Punkt, wo die Bahn mir gezeigt hat, dass mein Plan scheiße war.
Mir gezeigt hat das Sie hier die Regeln macht und nicht ich.
Ich ergebe mich in meinem Schicksal und trotte langsam zum mir angezeigten Bahnsteig. 12 Minuten Wartezeit machen die Sache nicht besser.
7:19 Uhr soll der Zug anrollen laut App, die Anzeige am Gleis schreit mir eine schalend lachende 7:24 entgegen.

Ich nehme es hin.

Die Bahn steht, ich steige ein.
Ich bekomme einen Sitzplatz.
Wenigstens das Mindestmaß an Würde lässt sie mir noch.
Irgendwann fahren wir dann los.
Ich weiß nicht wann, ich weiß nicht wohin, aber wir fuhren los.
Jubelich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 01:32   #2
männlich Vers-Auen
 
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Standard Wo geht es zum Bahnhof?

Mir gefällt deine Geschichte gut, weil sie mit
einer guten Portion Zynismus gewürzt wurde.

Ich hatte in jungen Jahren 2x den Führerschein in der Reinigung
und war ca. 2,5 Jahre auf die unzuverlässige Bahn angewiesen.

Einmal fragte ich nur nach dem Bahnhof, von
diversen Personen bekam ich folgende Antworten.

Ein Gesprächstherapeut:
„Sie möchten wissen, wo der Bahnhof ist?”
Ein Psychoanalytiker:
„Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer etwas Langes rein- und rausfährt?”
Ein Tiefenpsychologe:
„Eigentlich wollen Sie nur abhauen und alles hinter sich lassen.”
Ein Verhaltenstherapeut:
„Heben Sie den rechten Fuß! Schieben Sie ihn nach vorn! Setzen Sie ihn auf! Geht gut, hier haben Sie ein Bonbon.”
Ein Gestalttherapeut:
„Lass es voll zu, dass Du zum Bahnhof willst.”
Ein Hypnotherapeut:
„Schließen Sie die Augen. Ihr Unbewusstes kennt den Weg zum Bahnhof.”
Ein Kreativitätstherapeut:
„Hüpfen Sie so lange auf einem Bein, bis Ihr Kopf eine Idee freigibt.”
Ein Provokativtherapeut:
„Ich wette, da werden Sie nie hinkommen.”
Ein Reinkarnationstherapeut:
„Geh zurück in die Zeit vor Deiner Geburt. Welches Karma lässt Dich immer wieder auf die Hilfe anderer angewiesen sein?”
Ein Familientherapeut:
„Für wen in der Familie ist es besonders wichtig, dass Sie zum Bahnhof gehen?”
Ein systemischer Familientherapeut:
„Ich frage mich, was Ihre Mutter sagen würde, wenn Ihr Vater ihr diese Frage stellen würde.”
Ein Bioenergetiker:
„Machen Sie mal Sch-Sch-Sch und spüren Sie, was passiert.”
Ein Logotherapeut:
„Welchen Sinn macht es, zum Bahnhof zu gehen?”
En rational-emotiver Therapeut:
„Nennen Sie mir nur einen vernünftigen Grund, weshalb Sie zum Bahnhof wollen.”
Ein Esoteriker:
„Wenn Du dahin sollst, wirst Du den Weg auch finden.”
Ein Geistheiler:
„Für die Antwort brauchen wir viel positive Energie. Lass uns einen Kraftkreis bilden und Deinen Schutzengel suchen.”
Ein Soziologe:
„Kommt drauf an, welche Klasse Sie fahren.”
Ein NLPler:
„Stell Dir vor, Du seist schon da. Welche Schritte hast Du getan?”
Ein Coach:
„Wenn ich Ihnen die Lösung vorkaue, wird das Ihr Problem nicht dauerhaft beseitigen.”
Ein Benchmarker:
„Wer kann ein solches Problem am besten lösen? Nehmen Sie sich den als Vorbild.”
Ein Moderator:
„ Schreiben Sie alle möglichen Lösungswege auf diese Kärtchen.”
En Zeitplanexperte:
„Haben Sie genügend Pufferzeit für meine Antwort eingeplant?”
Ein Gedächtnistrainer:
„Welche Eselsbrücke kann Ihnen beim Erinnern behilflich sein?”
Ein Manager:
„Fragen Sie nicht lange gehen Sie einfach!”
Ein Sozialarbeiter:
„Keine Ahnung - aber gut, dass Sie fragen!”
Ein Arzt:
„Das kann ich Ihnen nicht sagen, dafür gibt es keine Tarifposition.”
Ein Lehrer:
„Wenn Sie aufgepasst hätten, müssten Sie mich nicht fragen.”

LG
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 07:13   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Jubelich,

mich hat deine Geschichte leider nicht gefesselt. Gleich am Anfang verliert sie sich in unwichtigen Kleinigkeiten und sie kommt nicht auf den Punkt.

Solche Abschnitte wie

Zitat:
.Also erstmal die ganz normalem Morgenrituale abspulen.
Hier will ich jetzt niemanden mit Details vergraulen oder verunsichern. Überspringen wir hier einfach mal ein paar Minuten.
- ein Hoch auf die Technik-
Ich war also gut in der Zeit, überraschend wach und auch sonst eigentlich ziemlich gut drauf.
Geil – was für ein Morgen.
kann man ganz weglassen und von solchen Abschnitten wimmelt es im Text.

Wahrscheinlich könnte man den Text um über 3/4 kürzen, also noch wesentlich mehr als über die Hälfte. Würde sie spannender machen.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 08:37   #4
weiblich Ilka-Maria
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Ich schließe mich Silbermöwe an. Die Story ist unstrukturiert, mit Füllseln aufgebläht und liest sich wie ein in Eile hingeworfener Tagebucheintrag. Für eine Story, die fesseln soll, fehlt zudem der Spannungsbogen.

Vielleicht liegt es daran, dass Bielefeld das Ziel des Protagonisten ist, die Stadt, die es gar nicht gibt .
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 08:51   #5
Jubelich
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Vielleicht liegt es daran, dass Bielefeld das Ziel des Protagonisten ist, die Stadt, die es gar nicht gibt .
Pointe verstanden, ohne die Geschichte gelesen zu haben!
Glückwunsch!😂😂😂
Jubelich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 09:10   #6
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Es war ein Mittwoch. Kein besonderer Tag einfach nur ein Mittwoch im Mai. Es war nicht besonders warm, aber es war ja noch früh.
Früh war es, zumindest für mich, weil ich einem Termin hatte.
Einen Termin in Dortmund.
nach den ersten 3 zeilen lese ich nicht mehr weiter wenn ein text so doppel-gemoppelt geschrieben ist. verliert man einfach die zeit den ballast zu lesen. habe den text nicht weiter gelesen was heißt bilefeld ist keine stadt?

Es war ein kühler Mittwoch-Morgen und ich quälte mich ausnahmsweise früh aus den Federn. Wegen dem Termin in Dortmund.


damit verkürzt du den ganzen text schon mal um die hälfte. aber dazu haben Ilka und dsm schon genug gesagt.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 09:55   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
... was heißt bilefeld ist keine stadt?
Bielefeld, Ralfchen.

Das ist der Spitzname der Stadt: "Bielefeld, die Stadt, die es nicht gibt." So wie man New York den "Big Apple" nennt, Offenbach "Arrival City", Frankfurt die "Eurostadt" oder auch "Bankfurt", Prag die "Goldene Stat", Rom die "Ewige Stadt", und Paris die "Stadt der Lichter" - um nur einige Beispiele zu nennen.

Ach ja: Wien, die "Stadt der Agenten" .

Die Historie, wie Bielefeld zu dem Spitznahmen kam, ist mir allerdings nicht bekannt.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 09:58   #8
weiblich Ilka-Maria
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Habe mal gegoogelt und das hier gefunden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bielef...schw%C3%B6rung
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2019, 14:43   #9
männlich Ex-Ralfchen
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hhhhhhhhhhhhhhh....alles klar
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