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Alt 28.04.2019, 21:04   #1
männlich Heinz
 
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Standard Elbflorenz

Das virtouse Spiel Güttlers in der Semperoper war unser Gesprächsthema auf der Rückfahrt und auch noch zuhause bei einer Flasche Wein.
Die überschäumende Begeisterung Jaquelines und die sachkundigen Einwürfe Evas ließen mich verstummen.
Gegen Mitternacht schrillte die Klingel - vor der Eingangstür stand der ABV der Volkspolizei (der „Abschnittsbevollmächtigte“).
War ich zu schnell gefahren?
Wir wurden aufgeklärt: Der Vater ihres Exmannes ließ Eva bitten, so schnell wie möglich nach Leipzig zu kommen.
„Was ist denn los?“
„Na ja, eigentlich darf ich es Dir nicht sagen, aber Dein Ex-Schwiegervater liegt im Sterben und hat nach Dir verlangt.“
„Na los, pack paar Sachen, ich fahr Dich hin.“
Der ABV schaute erst mich, dann die halb geleerten Weingläser auf dem Tisch an und:
„Na, das lassen Sie mal schön sein - wenn Du Dich beeilst, schaffen wir es noch zum Nachtzug, ich bring Dich zum Bahnhof.“
Viel Zeit zum Diskutieren und der Versicherung, ich habe doch nur ein halbes Glas getrunken, blieb nicht. Eva warf paar Sachen in ein Köfferchen, gab ihrem Töchterchen und mir ein Küsschen und: „Morgen Abend bin ich wieder da - tschüss!“, und weg war sie.
„Macht Dir das gar nichts aus - Dein Opa stirbt und Du...“
„Ich kenne ihn doch gar nicht, hab ihn als kleines Kind mal gesehen. Mama hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, sie ist für ihn wie eine Tochter.“
Wir tranken unseren Wein aus und aus irgendeinem Grund fiel mir Willy Schneider ein.
Willy Schneider? Na ja, eher sein Rheinweinlied: „Trinkst du mal Wein vom Rhein - gib acht auf den Jahrgang! Küsst du ein Mägdelein - gib acht auf den Jahrgang! Denn es ist wichtig und immer richtig: Der Wein muss alt und jung das Mädchen sein!“
Ich verbannte alle in diese Richtung gehenden Gedanken in die Abgründe meiner schwarzen Seele, murmelte was von Duschen gehen und verschwand im Badezimmer.
Jaqueline war nicht mehr im Wohnzimmer, als ich noch dampfend aus dem Bad kam, bis auf das Licht einer kleinen Stehlampe war alles dunkel und ich ging, immer noch diesen Ohrwurm „...küsst du ein Mägdelein - gib acht...“ vor mich hin summend, Richtung leeres Bett.
Die Nachttischlampe ließ mich einen Zettel auf dem Kopfkissen entdecken - hatte Eva noch einen schriftlichen Gutenachtkuss hinterlassen? Damals noch unbebrillt konnte ich im kärglichen Licht des Lämpchens entziffern, was da zu lesen war:

Gelegenheit macht uns zu Dieben,
so stehts in Dresden in Granit geschrieben.
Ich kleines Mädchen kann doch nichts dafür,
dass ich dich mag, verschließ nicht deine Tür,
versuch erst gar nicht dich zu wehren,
du sollst mir die Liebe lehren.


Jugendliche Schwärmerei - ich werde es überleben. Rein ins Bett, Lampe ausgeknipst und: Was soll ich? Diesem kleinen Biest die Liebe lehren? Auf dem Gebiet waren meine pädagogischen Kenntnisse gleich Null. Wie lehrt man einem Teenager Lektionen, die man selbst nur mühevoll sich anzueignen bemüht war?
Kaum hörbar, die Angeln der Tür waren wohl gut geölt, öffnete sich die Tür, auf leisen Sohlen näherte sich - stockdunkel wars, mein Herz klopfte lauter als die leise tickende Standuhr, die just in diesem Augenblick mit Westminsterklang die dritte Stunde verkündete und mich zusammenfahren ließ - Jaqueline. Ich tat, was ein erschrecktes Kaninchen tut - ich stellte mich schlafend, täuschte tiefe Atemzüge vor und spürte, dass sich die Matratze leicht senkte - Jaqueline saß auf der Bettkante: „Schläfst du schon?“, kam diese völlig überflüssige Frage, denn hätte ich schon geschlafen, hätten meine Ohren sie nicht vernommen.
„Ja.“ - „Du lügst.“ - „Ja.“ - „Darf ich...“ - „Nein.“ - „Und wenn ich trotzdem...“ - „Dann...“, ich wollte noch etwas sagen, das ging aber nicht. Jugendfrische Lippen verhinderten Worte, vertrieben Gedanken (o Mann, du bist fast doppelt so alt!) und aus war es mit aller, eigentlich gar nicht vorhandenen Gegenwehr.
„Küssen die Mädchen im Westen anders?“ Was sollte ich sagen?
„Ja, nicht so zart und süß und..“
„Komm, sag schon!“ Ich wollte was sagen, doch dieses flinke Zünglein, diese weichen Lippen, ihr begehrliches Anschmiegen, die wohlige Wärme ihrer Haut, das Rauschen des Blutes in meinen Ohren machten alle Worte überflüssig. „Wie...soll ich Dir die ...Liebe lehren...Du weißt doch...schon alles!?“
"Ich hab es aber noch nie mit einem Mann...“
„Und da suchst du dir einen alten Mann aus?“
„Du bist doch nicht alt, nur ein bisschen.“
„Du bist also noch Jungfrau?“
„Na, ja, so richtig nicht mehr.“
„Gibt es auch unrichtige Jungfrauen?“
So mancher Mann ist ja davon überzeugt, dass die Entjungferung eines Mädchens die Krönung seiner sexuellen Laufbahn ist. Diese Art Mannesstolz ist mir völlig fremd und - unbekannt. Hier sollte ich also die einmalige Gelegenheit haben und - Jaqueline sagt mir, sie sei keine „richtige“ Jungfrau. Im Dunklen sah sie das große Fragezeichen in meinem Gesicht nicht.
„Oooch, ich hab ne Freundin, die ist zwei Jahre älter als ich und wir haben so lange miteinander rumgemacht, bis das Häutchen weg war. Hat ein bisschen geblutet, aber überhaupt nicht weh getan.“
Unser Gespräch war von gegenseitigem Streicheln und hunderttausend Küssen begleitet, aus der wohligen Wärme war Hitze geworden und - seltsam - fast als hätten wir es verabredet, bisher hatte ich ihren seidig belockten Venushügel, den ich an meinem Oberschenkel spürte, genauso ausgespart wie sie sich wohl scheute, meinen pulsierenden, gar nicht mehr so kleinen Freund anzufassen.
„Und jetzt willst du dich trauen, ...“
„Wenn es nicht zu weh tut...“
„Ich bin ganz vorsichtig.“ Meine Hand streichelte ihren Bauch, wanderte Stück für Stück tiefer, ich fühlte die feuchte Wärme und - nee, alles will ich nicht erzählen! Jaqueline war eine lernbegierige Schülerin, eine Wonne, ein hingebungsvolles junges und, wie sich herausstellte, unersättliches, anschmiegsames Weib. „Nimmst Du eigentlich...“, ich wollte nach der Pille fragen, reichlich spät und, sollte sie die nicht nehmen, eigentlich schon zu spät, aber ich brauchte die begonnene Frage nicht zu beenden: „Mach weiter, du brauchst keine Angst haben, ich bin aufge...o Gott, ooooh Gott!“ und „Komm, komm, jaaaa! O mein Gott - das war so“
„Schön ist gar kein Ausdruck, du bist eine kleine Göttin!"
Siebzehn Jahre kommunistische Erziehung hatten den Glauben an Gott nicht zerstört, Jaqueline - und das auf sächsisch: „Oooch, war das schön!“ Nun, wo sie Recht hat, hat sie Recht!
Ruhe war, tiefe Ruhe, Frieden, abebbende Lust, Zärtlichkeit, mein Kopf zwischen ihren kleinen Brüsten und ich brummte behaglich und - satt, zufrieden, glücklich aus tiefster Brust. „Brumm mal ruhig so weiter, das geht mir durch und durch.“ - „Und Du nimmst wirklich die Pille?“ - „Seit zwei Jahren, Mama wollte das so.“ - „Kluges Mädchen!“ - „Aber zwei Jahre für umsónst.“ - „Aber jetzt hat es sich doch gelohnt?“ - „Gelohnt? Vielleicht.“ - „Wieso vielleicht?“ - „Wir könnten ja noch mal.“ - „Du vielleicht, ich brauch erst mal eine Pause.“ -
„Du willst bestimmt eine qualmen - ich auch.“ Jaqueline las mir noch andere Wünsche von den Augen ab, sprach ungeniert über ihre Begehrlichkeiten und fragte völlig schambefreit nach ganz exotischen Möglichkeiten der körperlichen Liebe. Der Begriff „im Dunkeln ist gut munkeln“ gewann eine ganz neue Bedeutung für mich, wir flüsterten, als könne uns jemand unsere Geheimnisse ablauschen, vertraut und so, als würden wir uns seit der Zeit kennen, in der noch Schachtelhalm und Bärlapp wuchsen. „Bin ich jetzt eine Frau?“ -
„Nee, ein bisschen müssen wir da noch dran tun.“ Das „wir müssen“ hat sie offensichtlich angespornt, Aktivitäten zu entwickeln, die mich in allergrößtes Staunen und in einen Zustand himmlischer Selig- und Mattigkeit versetzten.

„Guten Morgen! Ich habe schon Brötchen geholt, Kaffee ist auch schon fertig; los, raus aus den Federn - frühstücken!“
Jaqueline, schön wie der junge Morgen, jagte mich aus dem Bett unter die Dusche, wir frühstückten und: „Mama kommt erst heute Nachmittag - was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“
„Hast Du eine Idee?“
"Nee."
„Aber ich. Was hältst Du vom Zwinger und der Galerie Alter Meister?“ - „Vorher oder nachher?“ Ich schaute sie wohl ein wenig verdattert an, sah dieses unnachahmliche Blitzen in ihren Augen und entschloss mich zu einem Kompromiss: „Zwischendurch!“ - „Zwischen was?“ - „Zwischen Zwinger und den Alten Meistern.“

Geändert von Heinz (29.04.2019 um 08:10 Uhr)
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Alt 28.04.2019, 22:53   #2
weiblich Ilka-Maria
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Super und mit viel Sensiblität an den "heiklen" Stellen erzählt. Nur an diesem Satz habe ich mich gestört:

Zitat:
Eva schmiss paar Sachen in ein Köfferchen und im Hinausgehen:
Das passt nicht zusammen. Beim Hinausgehen schmiss sie garantiert nichts.

Entweder:

Eva schmiss ein paar Sachen in ein Köfferchen und meinte (oder: sagte) im Hinausgehen: "..."

Oder:

Eva schmiss ein paar Sachen in ein Köfferchen. Im Hinausgehen: "...."

VG
Ilka
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Alt 28.04.2019, 22:56   #3
männlich Ex-Ralfchen
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das ist ein text den man bis zum ende liest. hier wieder: KREEEAAATTTIIIIVVVVIIITTTÄT:
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Alt 29.04.2019, 07:01   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Heinz,

das ist doch ein Kapitel aus deiner Reihe über die Zeit mit Eva und Jaqueline, die ich schon mal gelesen habe. Recht unterhaltsam geschrieben, allerdings schreibt man Dialoge untereinander, nicht so im Fließtext wie hier:

Zitat:
.Ja.“ - „Du lügst.“ - „Ja.“ - „Darf ich...“ - „Nein.“ - „Und wenn ich trotzdem...“ - „Dann...“, ich wollte noch etwas sagen, das ging aber
Aber sonst schön.

LG DieSilbermöwe
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Alt 29.04.2019, 07:52   #5
männlich Heinz
 
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Liebe Silbermöwe,
richtig erkannt, aber der Text ist bearbeitet und - da autobiografisch - liegt er mir am Herzen. Zu der Schreibweise der Abfolge der wörtlichen Rede sagst Du Richtiges. Mir lag daran, den Wortwechsel (ein wenig atemlos) so zu gestalten.
Kannst Du damit leben?

Liebes Ralfchen,
das Lesen auf einen Rutsch - ein großes Kompliment. Danke!

Liebe Ilka-Maria,
aus dem "schmiss" hab ich ein weniger profanes Wort gesetzt. Besonders gefreut habe ich mich über die bemerkte Sensibilität. Merci!
Meine Hoffnung ist, dass der Leser/die Leserin durch mehr oder weniger versteckte Hinweise den Ort und die Zeit des Geschehens leicht zuordnen kann.

Liebe Grüße Euch allen!
Heinz
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Alt 29.04.2019, 07:59   #6
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
aus dem "schmiss" hab ich ein weniger profanes Wort gesetzt. Besonders gefreut habe ich mich über die bemerkte Sensibilität. Merci!
Das "schmiss" hatte mich nicht gestört, es klang sogar kraftvoller als das "packte".

Gestört hat mich an dem Satz das Anhängsel, um eine wörtliche Rede einzuleiten:

Zitat:
in ein Köfferchen und im Hinausgehen:
Das ist kein Nebensatz, sondern ein Fragment, das nicht schön zu lesen ist und sehr bemüht klingt.
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Alt 29.04.2019, 11:51   #7
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Ich verbannte alle in diese Richtung gehenden Gedanken in die Abgründe meiner schwarzen Seele, murmelte was von Duschen gehen und verschwand im Badezimmer.
ich mag solche formulierungen, sie zeigen originalität und lassen den leser fragen: kann man eine seel durch duschen säubern, denn das läßt Heinz hier raffiniert im freien hängen. an diesem text können sich wir alle aber an vorderster stllee diesilmöw ein beispiel nehmen.
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Alt 29.04.2019, 12:11   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
an diesem text können sich wir alle aber an vorderster stllee diesilmöw ein beispiel nehmen.
Das ist Bullshit, Ralfchen. Kein Autor muss sich an einem anderen Autor ein Beispiel nehmen, denn das wäre genau der falsche Weg, nämlich ein Kopieren, das immer als Rohrkrepierer endet. Jeder Autor muss seine eigene Sprache und seinen eigenen Stil finden und seine eigene Leserschaft überzeugen.

Mein Stil, z.B., unterscheidet sich von Heinz' Stil zu hundert Prozent. Gott sei Dank, kann ich nur sagen, und das ist nicht abwertend gemeint. Heinz kann hervorragend schreiben, aber ich werde den Teufel tun - und das empfehle ich auch jedem anderen Schreibwilligen - sich an einem Autor ein Beispiel zu nehmen. Stil ist außerdem auch eine Sache des Zeitgeistes. Heute herrscht ein anderer Ton vor als vor hundert Jahren. Und die Lesegewohnheiten haben sich verändert, sie gehen nämlich dahin, dicke Werke mit allzu ausscheifenden Beschreibungen und philosophischen Betrachtungen zu meiden und lieber kurze, möglichst einfach gehaltene Texte zu konsumieren.

Das passt zu der Entwicklung, dass die Menschen früher Briefe geschrieben haben, und zwar, quer durch die Bevölkerung, literarisch auf hohem Niveau, während heute mit Fehlern gespickte E-Mails auf den Weg gebracht werden. Zu dieser Entwicklung passt Heinz' Text gar nicht, die aufgeregte, auf kurze Takte eingeschossene Jugend könnte ihm nichts abgewinnen.

Unser Problem ist nicht, dass wir zu wenig Talent zum Schreiben haben, sondern dass wir das Schreiben an sich verlernt haben.
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Alt 29.04.2019, 12:37   #9
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Hallo Heinz,

Zitat:
Abfolge der wörtlichen Rede sagst Du Richtiges. Mir lag daran, den Wortwechsel (ein wenig atemlos) so zu gestalten.
Kannst Du damit leben?
Es geht nicht darum, ob ich damit leben kann, sondern dass es einfach falsch ist, den Dialog in den Fließtext zu setzen, das würde dir auch in anderen Foren gesagt werden. (Und auch anderen Autoren, die es so machen, würde das gesagt werden). Ich finde auch nicht, dass hier Atemlosigkeit dem Leser vermittelt wird, sondern Verwirrung.

LG DieSilbermöwe

@Ralfchen
Ich habe gerade in Ilkas Text das Zitat deines Kommentars gelesen. Bitte hör doch auf, ich komme schon seit heute Morgen nicht mehr aus dem Lachen heraus

DieSilbermöwe
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Alt 29.04.2019, 13:18   #10
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das ist Bullshit, Ralfchen. Kein Autor muss sich an einem anderen Autor ein Beispiel nehmen, denn das wäre genau der falsche Weg, nämlich ein Kopieren, das immer als Rohrkrepierer endet. Jeder Autor muss seine eigene Sprache und seinen eigenen Stil finden und seine eigene Leserschaft überzeugen.
finde nicht dass es BS ist, denn: die epigonie hat in allen kunstrichtungen aus mittelmäßigem nicht selten noch besseres gemacht - siehe HEINZENS brilliantes drabble dass auf der eher flachen (zwar grammatisch-synoflexisch richtigen) flachen KASIMIRAGE von dsm eine sensationelle drabbleage machte. ich war übrigens die ganze nacht wach weil ich derart eifersüchtig auf den drabble-text meines freundes war, dass ich schon versucht war mehrere ASS GENERICON runterzuspülen. Autoren wie Heinz bringen mich noch ins grab der eifersucht und des Neides.

übrigens hat dsm recht damit dass man dialoge aus dem fliesstext separieren sollte obschon das in gedruckten romanen auch nicht gemacht wird. oder meist nicht.

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen

@Ralfchen
Ich habe gerade in Ilkas Text das Zitat deines Kommentars gelesen. Bitte hör doch auf, ich komme schon seit heute Morgen nicht mehr aus dem Lachen heraus

DieSilbermöwe
freu mich dass du meine kommis gierig in dich aufsaugst. und ja: lachen ist gesund. vor allem wenn der tag noch nicht von der nacht verdrängt wird.
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Alt 29.04.2019, 13:33   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
übrigens hat dsm recht damit dass man dialoge aus dem fliesstext separieren sollte obschon das in gedruckten romanen auch nicht gemacht wird. oder meist nicht.
Doch, es wird so gemacht: Dialoge im Wortwechsel zweier oder mehreer Personen stehen untereinander, wobei der Autor kenntlich machen muss, wer gerade spricht, falls es nicht aus dem Dialog klar ersichtlich wird.

Anders ist es, wenn eine Person in Hauptsätzen weiterspricht. Dann wird im selben Absatz fortgefahren. Zum Beispiel:

"Ich glaube nicht, was er eben gesagt hat." XY kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Da passt etwas ganz und gar nicht zusammen." Die nächste halbe Stunde brachte er damit zu, darüber nachzudenken, woran sein Störgefühl festzumachen sei. "Irgendwo gibt es einen Fehler, aber ich kann ihn einfach nicht finden."

Wenn dann die andere Person spricht, beginnt ein neuer Absatz:

"Lass uns die Sache nochmal von Anfang an durchgehen." ABC breitete die gesammelten Fakten auf dem Schreibtisch aus. "Also, fangen wir bei dem Tag an, als der Anruf kam."

"Was soll das bringen? Wir haben das schon zigmal durchgekaut."

"Man kann nie wissen. Tatsache ist, dass wir etwas übersehen haben."

"Na denn, lass uns anfangen."
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Alt 29.04.2019, 13:35   #12
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ok - das wusste ich nicht. hatte in vielen romanen die dialoge und unterhaltungen im fliuesstext gelesen. ich separiere sie allerdings so wie dsm es anmerkte.
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Alt 29.04.2019, 13:39   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
ok - das wusste ich nicht. hatte in vielen romanen die dialoge und unterhaltungen im fliuesstext gelesen. ich separiere sie allerdings so wie dsm es anmerkte.
Eine gewisse Freiheit bleibt dem Autor bei der Gestaltung der Dialoge. Nicht alles ist von der Form her ein Muss.

In Heinz' hier zur Debatte stehendem Dialog wäre die Schnelligkeit des Wortwechsels auch dann spürbar geworden, wenn die Dialogsätze untereinander gestanden hätten. Sogar besser, da für das Auge des Lesers schneller erkennbar.
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Alt 29.04.2019, 17:06   #14
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

In Heinz' hier zur Debatte stehendem Dialog wäre die Schnelligkeit des Wortwechsels auch dann spürbar geworden, wenn die Dialogsätze untereinander gestanden hätten. Sogar besser, da für das Auge des Lesers schneller erkennbar.
stimmt
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Alt 30.04.2019, 18:34   #15
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Lieber Heinz,
gut erzählt, hat mir gefallen!

Liebe Grüße Gylon
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Alt 01.05.2019, 08:46   #16
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Liebe IlkaMaria,
liebes Ralfchen,
ich bin ja ein einsichtiger Mensch und habe so weit es noch möglich war, geändert.

Lieber Gylon,
danke für das "gut erzählt".

Liebe Grüße Euch allen,
Heinz
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Alt 02.05.2019, 13:41   #17
weiblich AlteLyrikerin
 
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Lieber Heinz,

das ist so lebendig erzählt, man möchte dabei gewesen sein. Besonders gefällt mir die Verbindung von leiblichen und geistigen Genüssen bei einem Fest. Das wird nicht überall praktiziert und zwar mit so viel Engagement. In anderen Kreisen wird für ein sogenanntes Event dann einfach z.B. ein teures Orchester engagiert. Selber machen auf hohem Niveau, das ist eine andere Erlebniskategorie.

Sehr gern gelesen, AlteLyrikerin.
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Alt 02.05.2019, 15:19   #18
männlich Heinz
 
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Liebe AlteLyrikerin,
wieso habe ich das Gefühl, dass Dein Kommentar unter der falschen Geschichte steht? Gehört er nicht eher unter das "Gartenfest"?
Sei es wie es sei: Auch in der vorliegenden Geschichte kann man von einem Fest der Sinne reden.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 02.05.2019, 15:24   #19
weiblich AlteLyrikerin
 
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Lieber Heinz,

verzeih meine Schusseligkeit, Du hast Recht mit der Vermutung. Das ändert aber nichts an meiner Begeisterung über das "Gartenfest" .

Liebe Grüße , AlteLyrikerin..
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2019, 15:31   #20
männlich Heinz
 
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Liebe AlteLyrikerin,
macht doch nichts. Ich freue mich übr Dein Lob und beziehe es auf das Gartenfest.
Liebe Grüße,
Heinz
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