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Alt 21.10.2023, 11:14   #34
männlich MonoTon
 
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Zitat:
Woran machst du das fest? Wenn ich mir Frauen wie Greta Garbo oder Greta Scacchi, Greta Saur, Greta Schiller und alle die anderen vielen Tausend Gretas (was nur eine Kurzform von Margarete ist) ins Gedächtnis rufe, weiß ich nicht, wo per se sie Vertreterinnen von Tugend sein sollen.
Ich gehe von den jüngsten bekannten Ereignissen aus und in diesen ist Greta von Thunberg eine Nationalheldin, da sie für die Jugend der derzeitigen Umstände steht. Das kannst du drehen und wenden wie du willst, für viele ist sie bekannter als Garbo, Scacchi, Schiller und Saur.
Natürlich ist für einige auch fragwürdig für was sie steht, aber das entscheide nicht ich. Sondern diejenigen, die Heldentum für sich definieren.
Du bist vermutlich die Einzige, die dieses Mädchen spontan vergessen hat, oder nicht als Argument sieht und bewusst auslässt.

Zitat:
Roderich war ein König der Westgoten und ist als solcher in die germanische Mythologie eingegangen. Was hat er mit Märchen zu tun?
Das habe ich doch ebenfalls gesagt, ein Name der nicht jedem geläufig ist, demnach eignet er sich nicht für Märchen.
Laut deiner Seminararbeit sind Namen wie Hans, Gretel oder assoziative Metaphern besetzt mit Namen charakterdefinierend.
Demnach definiert auch der Name Greta heutzutage einen Charakter und somit eine Heldin und vor Allem bedient dieser Name eine optische Ebene. Eine Greta mit ihren Zöpfen und Sommersprossen, sowie der kalten Mine, die keinem unbesorgten Kind zuzuschreiben ist und dem bekannten Satz.: "How dare you?!".
Im Märchen heißt jemand Greta und ich habe ein Bild vor Augen.
Aber bei den Namen Roderich und Everett scheint meine Allgemeinbildung zu gering zu sein. Ich assoziiere nichts mit ihnen. Demnach nur Nebencharakter und unzulänglich.

Zitat:
Statt zu sagen, es könne "vielleicht" ein Märchen sein, weise doch einfach mal nach, wo es die Kriterien eines Märchens erfüllt.
Und genau darauf habe ich keinen Bock, weil das hieße, ich müsse mir Wissen im Bezug Märchen aneignen welches ich nicht habe, worüber andere eine Seminararbeit, als Folge eines Studiums verfasst haben und ausreichend Zeit hatten sich mit dem Thema zu befassen. Nur um mir am Ende klar zu machen, dass ich nach wie vor keinen Plan habe.

Ich schrieb "vielleicht ein Märchen" weil ich nicht das nötige Know-How besitze.
Warum immer so verbissen darauf Dinge nachgewiesen zu bekommen?
Könnte ich das, hätte ich studiert und wüsste wo ich suchen müsste.
In meinem Kommentar war ich 5 Jahre alt und fühlte mich inbegriffen, weil man von mir etwas zum Thema "Märchen" erwartet wurde.

Zitat:
Bevor du jetzt noch weiter alles mögliche durcheinanderwirfst, wie du es dir gerade aus den Fingern zu saugen meinst,
Interessant, dann hat wohl die Pdf scheiße gelabert. Mir recht.

Zitat:
Dezimalzahlen? Wo? Ich habe in Märchen noch nie Kommazahlen gesehen. Nenne mir bitte einen Titel, in dem so etwas vorkommt. Ich lerne immer gerne dazu. Mir sind aus Märchen bislang nur sogenannte "magische" Zahlen bekannt, wie z.B. drei, sechs, sieben oder zwölf (also natürliche Zahlen), ich habe aber noch nie so etwas gelesen, wie z.B.: "Du hast 2,15 Wünsche frei." Oder: "Viereinhalbe kommen durch die ganze Welt."
Das meinte ich auch nicht, ich habe mich vertan und dachte der Begriff war korrekt.
Igitt, wie man immer auf Fehlern herum reiten kann.
Ich meinte die Zahlenfolge 2, 3, 5, 7, 11
mir ist entfallen wie man diese Zahlenfolge nennt, wo jede zahl nur durch sich selbst geteilt werden kann. Priemzahlen?
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Alt 21.10.2023, 11:27   #35
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hier war ja was los @MonoTon, @G. Neville und @Eisenvorhang, vielen Dank für eure Meinungen! Und an Ilka danke für die angehängten Dateien. Übrigens,Chat GPT nannte mir im Gespräch auch "Aschenputtel" als das Beispiel für das perfekte Märchen, ich habe den Ausschnitt allerdings hier weggelassen.

Zitat:
Zitat von G.Neville Beitrag anzeigen
Wie dem auch sei, mir gefällt die Story, besonders die Auflösung mit dem schönen Happy End.

LG
G.Neville

PS.:
Bei uns im Viertel gibt es einen Raben, wenn ich am Morgen das Haus verlasse, kommt er schon angeflogen und will seine Erdnuss. Wehe er bekommt sie nicht, dann wird er ganz schön frech. Er kommt dann während ich mit dem Fahrrad fahre von hinten angeflogen und tippt mir mit beiden Füßen auf den Hinterkopf, sodass andere Leute denken der Rabe will angreifen, dabei will er doch nur seine Erdnuss.
Hallo G. Neville,

freut mich, dass dir die Story gefällt. Lustig, dein Erlebnis mit dem Raben. Im Herbst habe ich früher in der Stadt, in der Nähe unseres damaligen Büros, oft Raben gesehen, die Nüsse im Flug in den Krallen hatten und diese gezielt auf den Boden warfen, damit sie aufplatzten und sie leichter ihre Nahrung herauskratzen konnten. Sie sind schon sehr schlau, wahrscheinlich spielen sie deswegen in Märchen eine große Rolle.

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Als Kind würde ich sagen, es wäre ein Märchen, wenn es mich zum einschlafen bringt.
Ich würde meine eigene Phantasie in Worte gefasst hören wollen und verstehe vermutlich nicht, wenn Einschübe kommen die eine 9 Monatige Schwangerschaft implizierten. Ich würde aber nicht behaupten, dass dies kein Märchen ist, vielleicht ist es nur zu schwer verständlich, weil die Interpretationsmöglichkeiten zu anspruchsvoll gewählt sind?

Der Einstieg war lautmalerisch, besonnen, ruhig und warm. Fast schon behütet.
"Die Abendsonne tauchte die kleine Hütte in warmes rotgoldenes Licht."

Ebenso erzählerisch, denn wo findet man heutzutage noch Hütten, welche bewohnt sind? Ich sah einen Holzverschlag, leicht ramponiert. Mir fehlte Allenfalls die Info, dass es sich um eine Hexenhütte handelt und ich hätte sofort "Zeitlos/knorrig/urig/überwachsen" hinzu assoziiert.

Auch verstünde ich als Kind nicht, warum der Zauberer jene Corinne für Greta halten sollte und das für ganze 9 Monate schon und warum jemand jemand anderes sein wollte, für eine andere Person. Und selbst nach der Erklärung würde ich mich fragen ob der Zauberer blind ist. Gefühlt las ich mehr eine Soap oder Telenovela und weniger eine Geschichte, oder ein Märchen. Der Einstieg war schön in seiner Lautmalerei, der Rest wirkte auf mich nicht mehr ganz passend.
Der Rabe Roderich war eine schöne Idee, ebenso dass dieser sprechen konnte, ich musste an Siebenstein denken.
Eine Kindersendung die ich sehr gerne gesehen habe.

Ich persönlich glaube, das Thema "Liebe" ist zu komplex für ein Märchen.
Ansonsten habe ich es gerne gelesen, muss aber gestehen, dass ich nicht wirklich ein Märchen vor mir sah.
Eher eine erzählerische und magisch angehauchte "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" inszenierung, mit dem Plot dass sich beide über eine lange Zeit angelogen haben, um sich nicht Gegenseitig miteinander zu befassen.
Das "glücklich und zufrieden" kommt mir irgendwie komisch vor. Vielleicht gefühlt aus den falschen Beweggründen heraus? Denn eigentlich war ihm Corinne ganz egal, aber Greta wollte er anscheinend ebenso wenig vor Augen haben und tat so als wäre sie wer anders. Kompliziert.

Lg Mono
Hallo Mono,

ich fange mal von unten nach oben an: Corinne war ihm nicht egal, Corinne war seine Frau, die vor einem Jahr vor der Zeugung des Kindes gestorben war. Habe ich wahrscheinlich nicht gut genug rübergebracht. Und der Zauberer hat nicht so getan, als wäre Greta wer anders, sondern Greta hat die Gestalt von Corinne angenommen, damit er sie "erkennt" und keine Probleme hat, einfach so mit ihr ins Bett zu steigen. Zumindest war das ihr Hintergedanke. Aber möglicherweise hätte ich das ausführlicher erklären müssen, ich wollte aber die Magie durch Erklärungen nicht kaputtmachen.
Nach der Zeugung haben sich Greta und der Zauberer gar nicht mehr gesehen - nicht, weil sie sich aus dem Weg gehen wollten, sondern weil Greta dachte, er hätte sie ja gar nicht als Greta gesehen und er, weil - ja, warum eigentlich? Gute Frage ... Hätte man auch von dieser Seite aufziehen können.

Es freut mich, dass du dein Einstieg lautmalerisch und schön fandest, denn genau das war meine Absicht. Ich hatte keine Lust, auf Adjektive zu verzichten und wollte sogar im Gegenteil richtig verschwenderisch mit ihnen umgehen, damit der Leser sich in die Umgebung einfühlen kann.

Noch etwas zum Namen "Greta", an diese Greta

Zitat:
Ich gehe von den jüngsten bekannten Ereignissen aus und in diesen ist Greta von Thunberg eine Nationalheldin, da sie für die Jugend der derzeitigen Umstände steht.
dachte ich bei der Namensgebung meiner Protagonistin wirklich nicht. Mir gefiel nur der Name als solcher.

Und noch etwas zum Raben Roderich (übrigens heißt sogar ein Politiker mit Vornamen so , aber das wusste ich vor dem Schreiben dieser Geschichte gar nicht): Er wurde nicht verwandelt, er ist einfach ein sprechender Rabe in meiner Geschichte. Unterwürfig ist er, ja, das stimmt.

LG DieSilbermöwe
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Alt 21.10.2023, 11:34   #36
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Ich gehe von den jüngsten bekannten Ereignissen aus und in diesen ist Greta von Thunberg eine Nationalheldin, da sie für die Jugend der derzeitigen Umstände steht. Das kannst du drehen und wenden wie du willst, ...
Ist mir klar, dass du auf die Thunberg anspielen wolltest. Jetzt redest du von ihr als "Nationalheldin" (sie hat jedoch Fans in vielen Ländern). Die Rede war aber von "Tugend", und eine Protesthaltung macht für mich einen Menschen noch lange nicht zum Prototypen der Tugendhaftigkeit. Auch muss ich niemanden aufgrund seines Aktionismus, und sollte er/sie noch so gute Ziele verfolgen, idealisieren und mich damit quasi zum Objekt dieser Person machen, die ich persönlich nicht kenne. Klar habe ich Greta Thunberg bewusst nicht genannt, da ich bei der Funktion des Prototyps bzw. des Archetyps des tugendhaften Protagonisten bleiben wollte. Allerdings: Märchenhelden sind nicht immer von Beginn an tugendhaft; sonst müssten sie keine Entwicklung zum reifen Menschen durchmachen.

Und wo steht in Silbermöwes Märchen die junge Frau Greta, offensichtlich eine Zauberin, für Tugendhaftigkeit, hat sie doch einem Mann die Gestalt seiner verstorbenen Geliebten vorgetäuscht, um ihn zu verführen?

Dabei wäre diese Idee, hätte man die Geschichte von vornherein als Fantasygeschichte deklariert, durchaus reizvoll sein können: Nicht der Mann wirbt und kämpft um die Frau/Prinzessin/Müllerstochter etc., sondern er wird von einer raffinierten Zauberin an der Nase herumgeführt. Diese Idee wäre enorm ausbaufähig.

Zitat:
Das meinte ich auch nicht, ich habe mich vertan und dachte der Begriff war korrekt.
Igitt, wie man immer auf Fehlern herum reiten kann.
Ich meinte die Zahlenfolge 2, 3, 5, 7, 11
mir ist entfallen wie man diese Zahlenfolge nennt, wo jede zahl nur durch sich selbst geteilt werden kann. Priemzahlen?
Du bist echt anstrengend. Natürlich reite ich auf deinen Fehlern herum, wenn spürbar wird, dass du deine Argumente aus der Luft greifst: nichts dahinter. Ich habe dir genannt, wie man eine Zahlenreihe aus ganzen Zahlen nennt: natürliche Zahlen. Was "Priemzahlen" sein sollen, weiß ich nicht; ich kenne nur "Primzahlen".
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Alt 21.10.2023, 12:00   #37
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@DieSilbermöwe

Wie gehst du vor wenn du eine Geschichte oder ein Märchen schreibst?
Schreibst du einfach drauf los oder verfolgst du, ähnlich wie Ilka, ein Brainstorming und arbeitest einzelne Details aus? (Wie Charaktere, Handlungen etc?)

Lg

EV
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Alt 21.10.2023, 12:02   #38
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Zitat:
. Und wo steht in Silbermöwes Märchen die junge Frau Greta, offensichtlich eine Zauberin, für Tugendhaftigkeit, hat sie doch einem Mann die Gestalt seiner verstorbenen Geliebten vorgetäuscht, um ihn zu verführen?
Jetzt ist es doch ein Märchen? Ich komm nicht mehr mit ...

Zitat:
Dabei wäre diese Idee, hätte man die Geschichte von vornherein als Fantasygeschichte deklariert, durchaus reizvoll sein können: Nicht der Mann wirbt und kämpft um die Frau/Prinzessin/Müllerstochter etc., sondern er wird von einer raffinierten Zauberin an der Nase herumgeführt. Diese Idee wäre enorm ausbaufähig.
Das kann schon sein ... aber meine Greta ist nur eine harmlose, verliebte Person, die sich nicht traut, ihrem Angebeteten ihre Liebe offen zu zeigen ... Sie ist nicht raffiniert, nicht hinterlistig ...

Ich glaube, eine Geschichte in der Art zu schreiben, wäre nichts für mich. Also jedenfalls nicht als Märchen oder Fantasy. Aber wenn man es auf die richtige Welt übertragen würde, vielleicht schon. Mal schauen.
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Alt 21.10.2023, 12:08   #39
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Jetzt ist es doch ein Märchen? Ich komm nicht mehr mit ...
Du hast es so genannt.
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Alt 21.10.2023, 12:08   #40
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
@DieSilbermöwe

Wie gehst du vor wenn du eine Geschichte oder ein Märchen schreibst?
Schreibst du einfach drauf los oder verfolgst du, ähnlich wie Ilka, ein Brainstorming und arbeitest einzelne Details aus? (Wie Charaktere, Handlungen etc?)

Lg

EV
Hallo Eisenvorhang,

für meine besseren Geschichten (und da zähle ich diese tatsächlich dazu) überlege ich schon vorher einige Zeit. D. h. ich schreibe erst mal gar nichts, sondern überlege nur. Erst kommt mir eine vage Idee für die Handlung in den Sinn (Patricia Highsmith nannte so etwas in ihren Tagebüchern übrigens "Keime"), Dann überlege ich mir, welche Namen die Protagonisten bekommen sollen. Dann überlege ich mir den Anfang, sehe die Szenerie vor mir. Dann fange ich an, ich weiß, um was es gehen soll, habe für das Ende aber meist noch keinen Plan. Der kommt während des Schreibens bzw. wenn ich darüber nachdenke, wie die Geschichte weitergehen soll. Für diese Geschichte habe ich relativ lange gebraucht. Freut mich, dass du dich dafür interessierst.

LG DieSilbermöwe
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Alt 21.10.2023, 12:13   #41
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Das kann schon sein ... aber meine Greta ist nur eine harmlose, verliebte Person, die sich nicht traut, ihrem Angebeteten ihre Liebe offen zu zeigen ... Sie ist nicht raffiniert, nicht hinterlistig ...
Was ist daran "harmlos", und was ist das für eine "Liebe", die sich hinterlistig erschlichten wird?

Mich erinnert die Story - so nenne ich sie jetzt mal, um nicht wieder Verwirrung zu stiften - an ein Drama mit Bette Davis, die einen Zwilling spielte und in den Mann ihrer Schwester verliebt war. Als bei einer Bootfahrt der Zwillinge die Schwester ertrank, gab die Überlebene Bette Davis sich für die andere aus, was ihr der Mann abnahm. Dann kam das böse Erwachen, als Bette erfahren musste, dass diese Ehe längst in Hass aufeinander umgeschlagen war und der Mann Trennungsabsichten hegte.

Aber du wolltest ja ein Märchen schreiben, und die müssen gut ausgehen (obwohl es Ausnahmen gibt). Mir hätte besser gefallen, Greta wäre mit ihrem Betrug nicht so einfach durchgekommen. Es geht ihr nicht um die Lösung einer Aufgabe, sondern um den Einsatz unlauterer Mittel allein zu den Zweck, sich einen Vorteil zu verschaffen. Das ist etwas anderes, als wenn im "Rumpelstilzchen" die Müllerstochter aus reiner Not heraus ein Versprechen gibt, das sie später brechen muss; denn da geht es um die Rettung ihres Lebens, das ihr Vater in seiner Geltungssucht leichtsinnig verpfändet hat.
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Alt 21.10.2023, 12:15   #42
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Ich danke Dir, DieSilbermöwe!
Zu deiner Geschichte kann ich nicht wirklich etwas schreiben, weil ich keine Ahnung habe; ich bin aber sehr neugierig. Das Handwerk sieht gut aus, mir gefallen die Dialoge. Dialogstrukturen sind, denke ich, nicht einfach.

Vielleicht wage ich mich mal heran und schreibe etwas Abgedrehtes. Befürchte aber Ilka wird mich mit nem Nudelholz jagen.

Eine Frage hätte ich noch, gibt es irgendwelche Richtlinien hinsichtlich der Zeitform? Oder ist man da frei?
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Alt 21.10.2023, 12:17   #43
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Vielleicht wage ich mich mal heran und schreibe etwas Abgedrehtes. Befürchte aber Ilka wird mich mit nem Nudelholz jagen.
Nicht doch!

Aber bitte schreibe mir nicht von einem Raben, der "aus einer Kutsche aussteigt".

Ich habe ja grundsätzlich nichts gegen Silbermöwes Story. Alles wäre gut gewesen, hätte sie nicht im Titel "Märchen" dazugeschrieben. Das allein klingt für mich, als sei sie sich der Gattung nicht sicher gewesen. Warum hätte sie es sonst erwähnen müssen? Der Zusatz im Titel war mein einziger Einwand. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine Lawine an Diskussion loszutreten. Hätte ich das kommen sehen, wäre es sinnvoll gewesen, das Thema in den "Workshop" zu verlegen. Aber dort war zuletzt kaum noch ein Echo vorhanden.

Ein Autor sollte halt wissen, wo er seine Geschichte ansiedelt und welches Publikum er ansprechen will. Zusammenphantasieren kann man sich alles. Da können auch Astronauten auf dem Mars zur Not Kartoffeln anbauen und sich eine Wassergewinnungsanlage bauen.
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Alt 22.10.2023, 10:22   #44
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Zitat:
Ich habe ja grundsätzlich nichts gegen Silbermöwes Story. Alles wäre gut gewesen, hätte sie nicht im Titel "Märchen" dazugeschrieben. Das allein klingt für mich, als sei sie sich der Gattung nicht sicher gewesen. Warum hätte sie es sonst erwähnen müssen?
Ich hatte schon einige Male nachgefragt, ob man die Rubrik hier nicht in Rubriken aufteilen kann (wie die Gedichte auch), also z. B. Kurzgeschichten, Kurzprosa, Novelle, Erzählungen, Märchen etc.) Das wolltest du aber nie und meintest, ich könne die Bezeichnung ja hinter den Titel bzw. oben drüber schreiben. Hab ich diesmal gemacht . Das war der ganze Grund.

Den Film mit Bette Davis kenne ich gar nicht, obwohl ich sie toll finde.

Zitat:
.Aber bitte schreibe mir nicht von einem Raben, der "aus einer Kutsche aussteigt".
In unserer Stadt werden sogar Hunde im Kinderwagen herumgefahren und die Frauchen laufen, damit sie sich nicht die Füße schmutzig machen müssen. Und warum sollte ein sprechender Rabe nicht mit seiner Herrin in der Kutsche sitzen und auf ihrer Schulter sitzend „aussteigen."

@Eisenvorhang

Zitat:
Vielleicht wage ich mich mal heran und schreibe etwas Abgedrehtes. Befürchte aber Ilka wird mich mit nem Nudelholz jagen.
Bei deiner ersten Geschichte sicher nicht Aber ich habe mich mit Ilka schon so oft über Geschichten (ihre und meine) gestritten, dass sie von mir Einzigartiges erwartet.

Zitat:
Eine Frage hätte ich noch, gibt es irgendwelche Richtlinien hinsichtlich der Zeitform? Oder ist man da frei?
Das wird hier unter einer anderen Geschichte beantwortet, ich glaube aber nicht unter einer von meinen. Ich suche es mal raus.

https://www.poetry.de/showthread.php?t=102713

War doch eine von meinen Geschichten.

LG DieSilbermöwe
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Alt 22.10.2023, 11:30   #45
männlich Eisenvorhang
 
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Hallo DieSilbermöwe,

ich habe die erste Figur Bretthart genannt und der säuft ständig und es gibt Harald. Ein sprechender Hund mit fünf Doktortitel und den Ursupator Kevin, der 1,43m groß ist; eine Stimme aber wie Luke Taylor hat.

https://m.youtube.com/watch?v=KVvecv...ljZSBhbWVyaWNh

Aber bitte, lass deine Geschichten nicht löschen.

Das fände ich wirklich schade. Kopf hoch, ich wurde in meinen Lyrikanfängen überall verprügelt. Der Lehrgehalt war aber gut. Zusammenhalt ist alles, ok?

Danke für deine Antwort und die Infos.

lg

EV
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2023, 12:06   #46
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Und warum sollte ein sprechender Rabe nicht mit seiner Herrin in der Kutsche sitzen und auf ihrer Schulter sitzend „aussteigen."

War mir klar, dass diese Erklärung kommt. In der Geschichte steht aber nichts von Schulter, sondern: "Greta und Roderich stiegen aus, ..." Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass man beim Schreiben über die Bilder, die man beschreiben will, nachdenken sollte. Selber hat man sie "richtig" im Kopf, aber wie kommen sie beim Leser an? In diesem Fall entbehrt so eine Formulierung nicht der Komik. Das soll keine übertriebene Kritik sein, sondern nur ein Hinweis, dass man mit solchen "Verkürzungen" vorsichtig sein sollte. Richtig wäre gewesen: "Greta, Roderich auf der Schulter, stieg aus ..." - Oder: "Mit Roderich auf ihrer Schulter stieg Greta aus, ..."

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Ich hatte schon einige Male nachgefragt, ob man die Rubrik hier nicht in Rubriken aufteilen kann (wie die Gedichte auch), also z. B. Kurzgeschichten, Kurzprosa, Novelle, Erzählungen, Märchen etc.) Das wolltest du aber nie und meintest, ich könne die Bezeichnung ja hinter den Titel bzw. oben drüber schreiben. Hab ich diesmal gemacht . Das war der ganze Grund.
Kann man machen, auf Buchtiteln steht ja auch immer dabei, um was es sich handelt: Roman, Erzählung, Biografie etc. Aber es sollte die zutreffende Bezeichnung sein. Das ist allerdings nicht immer einfach, selbst für Fachleute nicht. So habe ich bei Hemingways "Der alte Mann und das Meer" schon die Zusätze "Erzählung", "Novelle" und "Roman" gelesen.

Das ist der (u.a.) der Grund, weshalb ich "Geschichten" nicht in Kategorien unterteilen möchte, denn viele Hobby-Schreiber haben sich noch nie damit befasst, was eine Erzählung von einer Novelle, geschweige denn Kleinformen wie Kurzgeschichte, Fabel und Anekdote oder auch mythologische Formen wie Sage, Märchen und Legende voneinander unterscheidet. Wie oft müsste ich dann lesen: "Ich weiß nicht, ob dies die richtige Rubrik für meinen Text ist." Oder mich um Meldungen kümmern, die auf falsch plazierte Postings hinweisen. Da es schon viele Rubriken gibt, würde eine derartige Auffächerung das Forum nur weiter aufblähen und brächte es an einen Punkt, wo es unübersichtlich würde.

Ich finde es gar nicht mal schlecht, dass anhand von solchen Beispielen wie hier eine Diskussion entsteht, die eine Gattung beleuchtet und Lesern/Schreibern deren Charakterisierung näherbringt. Da kann manches Aha-Erlebnis entstehen oder Interesse dafür entstehen, sich eingehender damit zu befassen. Gerade Märchen sind ein riesiges, sehr spannendes Feld.

So sehe ich es jedenfalls. Neue Informationen über noch unbekannte Themen waren für mich immer ein Trigger gewesen, mehr darüber zu erfahren.
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