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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 28.05.2014, 12:20   #1
Thing
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Standard D-Day

.





Nie wieder mag ich ihn auf der Bühne sehen:
Goethes Götz, mißbraucht, geschunden.
Der Name wird als Brandmal mir bestehen,
für eine siebzehnte SS-Division gefunden.

Vierzehn Schwerverletzte haben "Goetzes" Schergen
in der Normandie voll Lust erschossen.
Den Stiefel aufs Gesicht! der Toten! Bergen,
was als Beute irgendwie sich hat erschlossen.


Und ein Filbinger spricht Recht.
Ach, zum Teufel - mir wird schlecht.






28. Mai 2014
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Alt 28.05.2014, 12:56   #2
Thing
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Korrektur:

Es waren zwanzig schwerverletzte Amerikaner, nicht nur siebzehn.
Im Gefolge wurde das nahliegende Dorf von der SS dem Erdboden gleichgemacht.
Strafaktion gegen Kollaboration.
Zumal der helfende Arzt des Dorfes Jude war.
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Alt 29.05.2014, 10:03   #3
weiblich C.Alvarez
 
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Eine einseitige Sicht der Dinge ist oft einfach und einleuchtend, kommt der Realität aber nicht sonderlich nahe. Dass von deutscher Seite im 2.Weltkrieg etliche Kriegsverbrechen verübt wurden ist unbestritten. Genauso unbestritten ist die traurige Tatsache, dass in jedem Krieg Kriegsverbrechen von allen beteiligten Kombattanten verübt wurden und werden. Man denke an My Lai, an die roten Khmer oder an die jüngsten Balkan Kriege. Vom den Atombombenabwürfen der Amerikaner über Japan oder den Bombardierungen deutscher Großstädte im 2.Weltkrieg will ich gar nicht erst anfangen. Die Genfer Konvention ist schön und gut, wird aber in den wenigsten kriegerischen Auseinandersetzungen eingehalten. Dass die Geheimdienste diverser Nationen auch in Friedenszeiten Operationen durchführen, die mit Mord und Folter enden und fast immer ungesühnt bleiben, kommt noch dazu. Daher ist es für mich etwas billig, sich hier ein einzelnes Ereignis herauszupicken und daraus ein vorwurfsvolles Gedicht zu machen. Die Realität ist viel komplexer. Genauso billig wäre es, jetzt mit Gegenbeispielen zu kommen, wie der Schlacht im Hürtgenwald, wo der deutsche Leutnant Friedrich Lengfeld tödlich verwundet wurde als er einen um Hilfe rufenden schwerverwundeten amerikanischen Soldaten aus dem Minenfeld „Wilde Sau“ im Niemandsland retten wollte. Die Amerikaner haben dort übrigens einen Gedenkstein mit folgender Inschrift aufgestellt:

No man hath greater love than he who layeth down his life for his enemy. In memory of Lieutenant Friedrich Lengfeld 2ND CO., FUES. BN., 275TH INF.DIV. Here in Huertgen Forest on November 12, 1944, Lt. Lengfeld, a German officer, gave his life while trying to save the life of an American soldier lying severely wounded in the “Wilde Sau” minefield and appealing for medical aid. Placed at this site on October 7, 1994 The Twenty Second United States Infantry Society - World War II “Deeds not Words”

Wer sich dafür interessiert, mehr Infos und Bilder dazu hier:

http://www.ehrenmale-kreis-dueren.de...enfriedhof.htm

So bleibt mir nur festzustellen, dass hier mit einem banalen Text an einer äusserst komplexen Oberfläche nur gekratzt wird und dieser Text daher keine bleibenden Spuren hinterlassen kann.

CDP
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Alt 29.05.2014, 10:25   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Eine einseitige Sicht der Dinge ist oft einfach und einleuchtend, kommt der Realität aber nicht sonderlich nahe.
Hebst Du nicht ein bisschen hoch ab?

Es geht in dem Gedicht nicht um kriegerische Einsätze, sondern um den Mißbrauch eines literarischen Titels für diese Aktionen.

Was hier in Rede steht, ist die Angemessenheit, eine Goethe-Figur als Code für eine militärische Operation zu benutzen. Besonders, wenn diese Figur ideologisch besetzt ist - was nicht die Absicht des Autors gewesen sein kann.

Vergleiche wie mit My Lai bleiben außen vor, denn für dieses Massaker gab es keinen Code.
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Alt 29.05.2014, 10:30   #5
Thing
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Standard Eher Anmaßung

Die 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ war eine Panzergrenadier-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Sie war nach dem Reichsritter Götz von Berlichingen benannt.
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Alt 29.05.2014, 10:53   #6
weiblich shoshin
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen

2ND CO., FUES. BN., 275TH INF.DIV. Here in Huertgen Forest on November 12, 1944, Lt. Lengfeld, a German officer, gave his life while trying to save the life of an American soldier lying severely wounded in the “Wilde Sau” minefield and appealing for medical aid. Placed at this site on October 7, 1994 The Twenty Second United States Infantry Society - World War II “Deeds not Words”
lieber CDP,
du hast ganz richtig gesagt, "die realität ist viel komplexer".

die grausamkeit und unmenschlichkeit die auf dieser welt herrschte und noch immer herrscht kann unser gehirn nicht wirklich fassen und verarbeiten.

aber in einzelschicksalen und/oder - ereignissen spiegelt sich dies und wir können mitfühlen und sind betroffen (hoffentlich halt).

ich finde deshalb thing text daher keinesfalls "banal".

dann müsste man nämlich auch sagen, dass es "banal" ist, hier die heldentaten einen einzelnen deutschen offiziers aufzuzeigen, der solche menschliche größe und mitgefühl bewies, dass er anstatt verletzte feinde zu töten, für deren rettung sein eigenes leben auf spiel setzte. auch dazu sind menschen fähig und das sind wahre lichtblicke!!

menschlichkeit und mitgefühl sind genausowenig wie grausamkeit und unmenschlichkeit eine frage der hautfarbe oder der nationalität!
macht- und geldgier, unterdrückung, ausbeutung und abwertung andersdenkender, -gläubiger, -aussehender, sind die ursachen für "homo homini lupus".

worauf es wirklich ankommt:

gleichheit - freiheit - schwester/brüderlichkeit!

ob die menschheit das auch jemals wirklich begreifen wird, bevor sie sich selbst ausrottet und die erde zugrunde richtet, sei dahingestellt...??

lg
shoshin
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Alt 29.05.2014, 11:15   #7
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von shoshin Beitrag anzeigen
ich finde deshalb thing text daher keinesfalls "banal".
Liebe shoshin,

das glaube ich dir gerne. Vielleicht ist der Text ja auch gar nicht banal. Vielleicht ist er nur zum Gähnen langweilig weil ich überrascht feststellen muss, dass in diesem Forum das Thema "Drittes Reich und zweiter Weltkrieg" so dominiert, dass ich mir vorkomme wie bei N24 oder ntv wo es auch jeden Tag eine neue Dokumentation über Hitler oder den Krieg gibt. Ich finde es nunmal überaus langweilig ständig über irgendwelche Geschichten zu lesen, die vor 65 Jahren passierten, vielleicht liegt es auch daran, dass ich erst nach dem Krieg geboren wurde, anscheinend im Gegensatz zu manchen anderen hier. Nein, man kann die ewig selben Geschichten irgendwann nicht mehr hören, was dann dazu führt, dass das eigentliche Ziel solcher Postings völlig verfehlt wird.

Aber mein Kommentar wird das nicht ändern, dies zum Trost für alle, die so dramatische Einzelschicksale der deutschen Vergangenheit mögen.

CDP
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Alt 29.05.2014, 11:26   #8
weiblich shoshin
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lieber CDP,

ich vermute, dass die beschäftigung mit diesen themen auf die verkappten "beiträge" von poesieger zurückzuführen sind. ich weiß nicht, wieviel du davon mitbekommen hast.
ob es langweilig ist, sei dahingestellt, es ist eine art "deutscher widerstand"

lg
shoshin
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Alt 29.05.2014, 11:34   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Vielleicht ist er nur zum Gähnen langweilig weil ich überrascht feststellen muss, dass in diesem Forum das Thema "Drittes Reich und zweiter Weltkrieg" so dominiert, ...

CDP
Das stimmt nicht.
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Alt 29.05.2014, 11:45   #10
Thing
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Je nun, -

am 6. Juni jährt sich der D-Day zum siebzigsten Mal, was mir genug Anlaß deucht, daran zu erinnern.

Selbstverständlich wird nicht vergessen, daß viele Alliierte Verwundeten auch aus feindlichen Reihen geholfen haben, daß Deutsche hin und wieder verwundeten Soldaten der Alliierten halfen (selten genug!). Sie hatten eine andre Grundeinstellung als die Deutschen, die als den letzten den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt haben.

Was wäre aus Westeuropa und England ohne den D-Day geworden?

Wir als Deutsche können uns glücklich schätzen, daß sich ein Marshallplan gegen einen Morgenthauplan durchsetzte.

Wenn das banal und langweilig ist und in der Wiederholung zum Gähnen zwingt:
Schade drum.
Auch Oradour wird nur allzugern vergessen.

Im Übrigen finde ich den TV-Vergleich nicht geglückt.

LG
auch an shoshin!
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Alt 29.05.2014, 12:12   #11
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
am 6.Juni jährt sich der D-Day zum siebzigsten Mal
Ja, und am 2.September jährt sich der Sedantag zum 144 Mal...und Kaisers Geburtstag jährt sich gleich zweimal, am 27.Januar und am 22.März, je nachdem ob man nun Wilhelm II. oder Wilhelm I. huldigen will. Ich gehöre nicht zu den ewig gestrigen, dazu bin ich zu jung, die in der Vergangenheit leben und nicht mitbekommen, dass neue Zeitalter die alten ablösen, schon lange abgelöst haben. Aber wer es mag soll halt hier weiter in Historienmalerei schwelgen...
Womit dieses Thema und die Langeweile, die es auslöst, für mich zumindest beendet ist.

CDP
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Alt 29.05.2014, 12:24   #12
Thing
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Standard Nach siezig Jahren leben manche noch...

Siebzig Jahre sind heutzutage oft noch nicht ein ganzer Lebenskreis.
Es gibt Zeitzeugen - die damals bedauernswerten Jungen, die von wo auch immer "zu den Waffen" gerufen wurden.

Eure Kommentare gehen daran vorbei.

Es ging um die Waffen-SS, die dieser Einheit einen angemaßten Namen gab.
Unter diesem Namen an ebendiesem Tag unsägliche Verbrechen beging, die auch der zeitliche Abstand nicht ungeschehen macht.

Aber braunem Gesocks schmeckt die Wahrheit nicht.
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Alt 29.05.2014, 12:52   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Womit dieses Thema und die Langeweile, die es auslöst, ,,.

CDP
Das stimmt nicht. Dem SPIEGEL war D-Day eine Titelgeschichte wert. Und ich - kein regelmäßiger SPIEGEL-Leser -, habe das Heft wegen der DVD-Doku gekauft. Das Thema ist alles andere als langweilig.

Zumal ich gestern einen Spielfilm im Ersten gesehen habe, in dem es um die Entwicklung von Giftgas ging, das im Ersrten WK eingesetzt wurde. Grausig!

Wenn etwas langweilig ist, dann die Fernsehsender. Das Erste war es gestern ausnahmsweise nicht.

Die beiden Weltkriege waren einschneidende Ereignisse, die bis heute nachwirken.
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Alt 29.05.2014, 12:59   #14
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das stimmt nicht. Dem SPIEGEL war D-Day eine Titelgeschichte wert. Und ich - kein regelmäßiger SPIEGEL-Leser -, habe das Heft wegen der DVD-Doku gekauft. Das Thema ist alles andere als langweilig.
Als Abonnent habe ich die DVD wohl vor Dir gesehen.
Sie (aber nicht nur sie) hat mich zu dem Text angeregt.



Hier geistert viel braunes Gedankengut rum....
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Alt 29.05.2014, 13:01   #15
weiblich C.Alvarez
 
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Aber braunem Gesocks schmeckt die Wahrheit nicht.
Für mich ist das Thema wie gesagt erledigt.
Ich möchte nur noch wissen ob du deine obige Antwort auch auf mich und meine Kommentare zu deinem Gedicht beziehst.

CDP
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Alt 29.05.2014, 13:09   #16
Thing
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Zitat:
Zitat von Corazon De Piedra Beitrag anzeigen
Für mich ist das Thema wie gesagt erledigt.
Ich möchte nur noch wissen ob du deine obige Antwort auch auf mich und meine Kommentare zu deinem Gedicht beziehst.

CDP
Aber nein!

Ich beziehe mich lediglich auf braunes Gesocks.
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Alt 29.05.2014, 13:34   #17
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Zitat:
Zitat von Poesieger Beitrag anzeigen
Ist es nicht egal wer die Leute umbringt? Links oder Rechts?

LG RS
Ja, es ist egal - zunächst. Mord wid verfolgt und bestraft, egal aus welchem Motiv. Das Motiv ist allerdings maßgeblich für das Strafmaß.

Wie kann man überhaupt so dämliche Fragen stellen, die ein Fünfjähriger beantworten könnte. Und wie kann man sich selbst so langweilig sein wie du.
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Alt 29.05.2014, 13:49   #18
Thing
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Nö. Ilka-Maria hat Dir was geschrieben, was an Deinem Verständnis vorbeigeht.

Wach auf, Kerlchen!
Braune Brut killt "Untermenschen".

Zum Glück kommt die Brut vor demokratische Gerichte!
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Alt 30.05.2014, 11:45   #19
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Als Abonnent habe ich die DVD wohl vor Dir gesehen.
Sie (aber nicht nur sie) hat mich zu dem Text angeregt.
In dem SPIEGEL-Artikel ist auch die Fernsehserie " Band of Brothers" erwähnt. Daraufhin habe ich mir die ersten beiden Teile angesehen. Ich weiß aber nicht, ob es die "abgespeckten" Teile (frei ab 16) oder die "harten" Teile (frei ab 18) sind. Dabei habe ich festgestellt, dass die Figuren wahren Teilnehmern am D-Day-Einsatz nachempfunden sind.

Eigentlich habe ich keinen starken Bezug zur Militärgeschichte, aber die Serie ist wirklich sehenswert. Vor allem hat mich beeindruckt, wie die U.S.-Amerikaner ihre Fallschirmtruppen zwei Jahre lang mit einer endlos scheinenden Geduld ausgebildet hatten, um sie schlagkräftig zu machen, während in Europa der Krieg tobte. Außerdem musste erst einmal das ganze Kriegsgerät produziert werden, denn die U.S.A. hatten nach dem 1. WK abgerüstet und wollten von Kriegen gar nichts mehr wissen. Da sah die Welt, welche Kapazität in diesem Staat und seinen Menschen steckt. Mit den Atombomben war ebenso: Selbst Einstein hatte geglaubt, die Kernspaltung könne nicht früher als in 50 Jahren erreicht werden, und Heisenberg ist bei seinen Forschungen schier verzweifelt - aber die Amis haben das ruckzuck geschafft.

Heute schaue ich mir die weiteren Teile der Serie an. Mich interessiert die Hauptfigur ganz besonders: Richard Winters, Kompaniechef der "Easy Company", deren Fallschirmjäger über dem Omaha-Beach in der Normandie absprang. Er stammte nämlich aus Lancaster (Pennsylvania), wo meine amerikanischen Verwandten leben.
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Alt 06.06.2014, 21:09   #20
Thing
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Standard Siebzig Jahre

sind vergangen.
Und wer von uns Freien gedenkt noch der Befreiung durch die Alliierten, die dafür ihr Leben opferten?

Heute!
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Alt 07.06.2014, 07:07   #21
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
sind vergangen.
Und wer von uns Freien gedenkt noch der Befreiung durch die Alliierten, die dafür ihr Leben opferten?

Heute!
Das allein war es nicht. Deutschlands Schicksal hing davon ab, wie die Alliierten nach dem Krieg darüber beschlossen: Bauern- oder Industriestaat. Das Konzept ging zuerst in Richtung Agrarwirtschaft, um Deutschland kleinzuhalten. Der Zerfall der Allianz aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Interessen bescherte uns jedoch den Marshall-Plan und eine neue Industrialisierungswelle, die als "Wirtschaftswunder" in die deutsche Geschichte einging. Adenauer haben wir die Mitgliedschaft im Westbündnis zu verdanken, so dass Deutschland unter dem Schutzschirm der Amerikaner gedeihen konnte.

Das alles hat bis heute durchgeschlagen, auch wenn die Bande an Amerika und an die NATO lockerer geworden sind.

Wer die letzten siebzig Jahre ignoriert, hat offensichtlich nicht kapiert, dass er auch im Osten hätte aufwachsen können. Dann hätte er vielleicht ein Geschichtsbewußtsein ... aber kein besonders angenehmes.

Und da bin ich beim nächsten Punkt: Solange wir die ostdeutschen Länder, die 40 Jahre lang gelitten haben, aufpäppeln müssen, klebt uns die historische Last an den Schuhen. Klar kann jeder sagen, die Vergangenheit ginge ihn nichts an, aber bezahlen müssen wir trotzdem dafür. Und was mich angeht, will ich durchaus wissen, wofür ich meine Steuergelder abdrücke.
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Alt 07.06.2014, 08:08   #22
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Widerlichster Revisionismus und arrogantes Anspruchsdenken.

LG RS
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Alt 07.06.2014, 12:07   #23
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Zitat:
Zitat von Poesieger Beitrag anzeigen
Widerlichster Revisionismus und arrogantes Anspruchsdenken.

LG RS
Worauf gründest Du Dein Urteil?
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Alt 07.06.2014, 12:27   #24
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Worauf gründest Du Dein Urteil?
Weshalb lässt Du Dich auf dieses Gelaber ein? Das ist doch nur Dummgeschwätz, um zu provozieren.
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Alt 07.06.2014, 12:51   #25
Thing
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Ach, ich seh das nicht einmal als Provokation.
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Alt 08.06.2014, 01:38   #26
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Wer nicht sehen kann, muss sich in der Tat eure Nichtigkeiten einreden. Weil u.a Diskussion vermieden wird, da ihr kein Argument besitzt dass stichhaltiger wäre als Gerüchte darüber wie sehr wir Hilfe von anderen Völkern bräuchten.

LG RS
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Alt 08.06.2014, 08:59   #27
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Zitat:
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Siebzig Jahre sind heutzutage oft noch nicht ein ganzer Lebenskreis.
Es gibt Zeitzeugen - die damals bedauernswerten Jungen, die von wo auch immer "zu den Waffen" gerufen wurden.
Allein auf amerikanischer Seite 86 Divisionen, über 1.200 Kriegsschiffe und Landungsboote, 4.126 Transportflugzeuge, über 5.000 Bomben, mehr als 5.000 Flugzeuge und ca. 850.000 Soldaten für die Invasionszeit 6. bis 30. Juni (am D-Day waren 155.000 Mann und 16.000 Kraftfahrzeuge); dazu auf deutscher Seite unterschiedliche Auffassungen der Generalfeldmarschälle Rundstedt und Rommel, taktische Fehler wie die Belassung mehrerer Divisionen bei Calais und Dünkirchen, weil dort immer noch mit dem Hauptangriff gerechnet wurde - das alles ist doch nicht langweilig! Nicht zu vergessen: Noch leben Zeitzeugen unter uns, die ihr Leben lang von von diesem Erlebnis gezeichnet geblieben sind und darunter zu leiden haben, dass niemand ihre Geschichte hören will, nicht einmal die eigene Familie. Wie zum Beispeil bei Heinrich Severloh, der als 18jähriger den Invasionstag im WN 62 am Omaha-Beach miterlebte. Lediglich seine Ehefrau Elisabeth interessierte sich dafür. Aber immerhin ein Mensch, der sich nicht langweilte.
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Alt 08.06.2014, 09:09   #28
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Standard 70 Jahre Oradour

am Dienstag, den 10. Juni jährt sich das Massaker Deutscher SS-Leute an 642 Dorfbewohnern zum 70. Mal.
Vergessen?


Von den fünf Überlebenden (zwei davon leben heute noch) hat einer den Deutschen verziehen, nicht jedoch den SS-Schergen.

Heinz Barth (SS-Obersturmbannführer) zeigte nie ein Zeichen von Reue.
Er war davon ausgegangen, daß es keine Zeugen (Überlebende) gab.
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Alt 08.06.2014, 09:50   #29
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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am Dienstag, den 10. Juni, jährt sich das Massaker Deutscher SS-Leute an 642 Dorfbewohnern zum 70. Mal.
Vergessen?
Nein, nicht vergessen. Das Datum schon -aber nicht das Massaker: "German Flammenwerfer" - längst ein stehender Begriff.

Was mich interessiert, ist die Psychologie dahinter: Was (oder wie macht man) einen Soldaten so "scharf", dass er in Kindern vernichtenswerte Feinde sieht und sie bei lebendigem Leib verbrennt? Und wieso verbrennen? Weshalb nicht einfach erschießen? Gibt es einen "Kick", Menschen in Fackeln zu verwandeln?

Ich meine, die Antwort zu kennen, stelle die Fragen aber trotzdem.
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Alt 08.06.2014, 20:34   #30
openminded
 
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Liebe shoshin,

das glaube ich dir gerne. Vielleicht ist der Text ja auch gar nicht banal. Vielleicht ist er nur zum Gähnen langweilig weil ich überrascht feststellen muss, dass in diesem Forum das Thema "Drittes Reich und zweiter Weltkrieg" so dominiert, dass ich mir vorkomme wie bei N24 oder ntv wo es auch jeden Tag eine neue Dokumentation über Hitler oder den Krieg gibt. Ich finde es nunmal überaus langweilig ständig über irgendwelche Geschichten zu lesen, die vor 65 Jahren passierten, vielleicht liegt es auch daran, dass ich erst nach dem Krieg geboren wurde,

CDP
ich wurde ebenfalls nach dem Krieg geboren, deutlich danach sogar. Dennoch finde ich es wirklich WICHTIG und INTERESSANT sich über die deutsche Vergangenheit zu informieren. Völlig erfassen kann man die damaligen Taten wohl nie, aber Einzelschicksale vereinfachen dies. Das Thema einfach unter den Tisch zu kehren empfinde ich als völlig unpassend und peinlich. Meine Generation kann sicher nichts dafür, aber ich schäme mich wirklich für das deutsche Volk damals. Wenn man sich Filme wie "die Welle" anschaut finde ich es nur umso wichtiger, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und ihm nicht aus dem Weg zu gehen.

Man kann sich natürlich auch hinter völlig unkonstruktiver Kritik verstecken aber ich persönlich finde das Gedicht gut! Und wer ständig am rummeckern ist und sich kein positives Wort abgewinnen kann, muss selbst erstmal eine perfekte Leistung abliefern, um mich zu überzeugen.
So, das von der kleinen 16-Jährigen, da ich schon länger die Nase voll von deiner Meckerei hab. Liebe Grüße und ein bisschen gute Laune wünsche ich dir! Versuch mal, jemandem etwas Nettes zu sagen, denn wie man in den Wald hereinruft, so schallt es heraus!
PS: Du kannst auch eine fremde Person in der Straßenbahn anlächeln oder eine andere gute Tat tun, dann sammelst du vielleicht ja gutes Karma
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Alt 08.06.2014, 21:17   #31
Thing
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Hallo, Ilka -

ich kann lediglich Vermutungen anstellen.
Das mache ich auch.



Hallo, openminded -

welch ein erfreulicher Beitrag!
Es ist selten genug, daß ein ganz junger Mensch Interesse an unserer Geschichte zeigt, zumal dann, wenn sie verhältnismäßig lange zurück liegt.
Das rechne ich Dir hoch an und es gereicht Dir zur Ehre.
Ebenso Deine Gefühle, die Du hier schilderst.

Respektvollen Gruß
von
Thing
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