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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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23.11.2011, 17:05 | #1 |
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Der letzte Augenblick
Der letzte Augenblick
Nicht mehr fliehen, nicht mehr weinen, nicht mehr verzweifeln jeden Tag. Herzensglut zerfällt wie Asche in der Hand. Und die Hoffnung fließt aus den Adern hinaus. Ich mach das Licht zum letzten Mal aus. Und das Lächeln erstarrt mit einem Schlag. Ein letzter Blick zu dem Schatten der Schlinge an der Wand. Nur die Sehnsucht nach Vergessen treibt mich an. Immer weiter, obwohl ich nicht mehr laufen kann. Ich schwimme auf meinen Tränen voran. Hin zum Engel, hin zum Licht Die ganze Welt in meinem Kopf, der mir eine letzte Reise verspricht. Ich kann fliegen, und die Gefühle explodieren. Immer weiter, nicht zurück und wieder frieren. Tiefer Frieden - und ein Gesang hält mich ganz warm, dass ich plötzlich wieder glaub. Und dann nimmt mich jemand in den Arm und wir verglühen zu Sternenstaub. Jeronimo |
27.11.2011, 11:40 | #2 |
Jeronimo, diesen berührenden Text möchte ich auf keinen Fall "zerreden", jedoch auch nicht ganz ohne Feedback stehen lassen.
Lieben Gruß Carita |
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21.06.2012, 20:08 | #3 |
Lieber Jeronimo,
ich habe deine Strophen erst jetzt gelesen und drin für mich sehr Berührendes gefunden: Ich schwimme auf meinen Tränen voran. ...hin zum Licht Die ganze Welt in meinem Kopf... Ich kann fliegen, und die Gefühle explodieren. Und dann nimmt mich jemand in den Arm und wir verglühen zu Sternenstaub. Diese Zeilen haben in mir sehr viele Bilder ausgelöst ... Gern gelesen, auch den Rest. LG Erman |
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21.06.2012, 20:35 | #4 |
R.I.P.
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Lieber Jeronimo,
welch ein seltenes Reimschema! Der Kopf paßt da nicht ganz rein. wie wäre es mit z.B. die ganze Welt als späte Sicht, die mir.... Aber laß Dich von mir nicht irremachen! LG Thing |
21.06.2012, 23:16 | #5 |
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Lieber Erman,
ich bin Dir sehr dankbar für Deine lobenden Worte! Lieber Thing, Du hast natürlich recht mit dem Kopf! Ursprünglich war das mal ein Liedtext, deshalb erscheint es ungewöhnlich. In diesem Fall war zuerst eine Melodie da, mit unterschiedlichem Tempo: von Lento (langsam) bis Andantino und Pausen. Jeronimo |
22.06.2012, 09:44 | #6 |
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Ich, als realistisches Alpha-Tier stehe staunend vor diesem Text. Ich finde ihn sehr schön, obwohl ich ihn nicht verstehe, und das will viel heißen.
Nicht versäumend, Dir eine vorzügliche Belobigung auszusprechen, verbleibe ich mit besten Grüßen. Babsi – D. |
22.06.2012, 16:10 | #7 |
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Hallo Babs,
im Text erhängt sich jemand. Er sieht den Tod als letzten Zufluchtsort, als Erlösung. Und im Moment des Todes, in einer winzigen Zeitspanne, erlebt er einen sanften Tod, ja eine Art letztes Glück, einen Frieden. Der Protagonist könnte natürlich diese Schilderung nicht machen. Es ist also eine Vision, die lediglich die Angst vor dem Tod nehmen soll, die Angst vor dem "danach". Sie basiert auf der realistischen Annahme, dass unser Gehirn im Moment des Todes eine Art letztes "Programm", einen Prozess, ablaufen lässt, ähnlich dem, der uns einen großen Schmerz erspart, wenn wir einen Schock erliegen. Unser Gehirn ist auf den Tod vorbereitet. Ein Prozess löscht unseren Geist, unser Denken auf eine sanfte, glückliche Weise. Unabhängig von unseren anderen Organen, die dann längst tot sind. Dieser Prozess läuft bei allen Menschen ab. Die Furcht vor Hölle und Teufel, vor Bestrafung und Aufzählung der Sünden ist den Gläubigen vorbehalten, bei denen aber auch dieser Prozess abläuft. weil er naturgegeben ist. Im Text wird der Selbstmörder nicht als Sünder angesehen, so wie es die Kirche tut, die einen Freitod verbietet. Den Religionen geht es nicht um den Menschen, sondern nur um die Einhaltung der Regeln. Der verzweifelte, resignierte Mensch im Text wird nicht bestraft, egal, was er getan hat oder worunter er gelitten hat, in seinem allerletzten Augenblick verschwindet alles Leid, alle Schuld, aller Schmerz in einem letzten Glücksgefühl. Jeronimo |
22.06.2012, 16:16 | #8 |
R.I.P.
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Lieber Jeronimo -
was Du schilderst, ist der wirkliche Gute Tod, bei dem erwiesenermaßen Endorphine ausgeschüttet werden. Das Ganze zu einem Liedtext (bereits vorgetragen?) zu verarbeiten, ist eine ungewöhnliche und hochinteressante Vorstellung! *** Wie es jedoch bei z.B. Verbrennungstod aussieht oder Tod durch ekelhafte Gifte, spielt zum Glück hier keine Rolle. LG Thing |
22.06.2012, 16:53 | #9 |
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Lieber Thing,
die Ursachen selbst, die zum Tode führen, unter teils grausamen Schmerzen, sind hier natürlich nicht erwähnt. Auch das sich Erhängen ist sicher sehr qualvoll. Aber der letzte Augenblick, wenn der Geist sozusagen abgeschaltet wird, dürfte gnädig sein. Aus wissenschaftlicher Sicht. Und nein, das Lied wurde nie vorgetragen. Jeronimo |
02.07.2012, 11:48 | #10 |
19.07.2012, 22:38 | #11 |
Lieber Jeronimo,
sehr schöne und aufwühlende Verse über Augenblicke und Momente, die wir alle so oft hinterfragen. Hin zur letzten Reise...und was kommt dann. Gottfried Benn und Wolfgang Ambros versuchen beide Wege in ihren Texten zu darzulegen: http://www.kassiber.de/bennaus fernen.htm http://www.musicbuzzer.com/wolfgang-...am-lyrics.html Ein wahrhaftig gelungenes Werk, das man immer wieder lesen muß! Liebe Grüße Walter |
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19.07.2012, 22:49 | #12 |
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Hallo nurdean,
sorry, ich habe Deinen netten Kommentar glatt übersehen! Ich danke Dir! Hallo Walter Voigt, herzlichen Dank für Deine lobenden Worte! Und ganz lieben Dank für die links, die ich mir gleich gespeichert habe. Ich liebe diese Texte. Jeronimo |
19.07.2012, 22:55 | #13 | |
R.I.P.
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Zitat:
Er sieht den Tod als letzten Zufluchtsort, als Erlösung. Und im Moment des Todes, in einer winzigen Zeitspanne, erlebt er einen sanften Tod, ja eine Art letztes Glück, einen Frieden. läßt mir keine Ruhe. Während meiner Ausbildung zum Hospizreferenten fragte ich auch einen der Professoren, ob Giordano Bruno wohl im letzten Moment keinen Schmerz mehr verspürt habe und er erwiderte "Ja". Aber ich selbst kann daran nicht glauben. http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_...nd_ihre_Folgen Im STERN war vor vielen Jahren eine iranische Vierteilung mittels Pkw (statt Pferden) in vier Bildern festgehalten. Das läßt mir keine Ruhe. Ich glaube nicht, daß das ZNS noch Gelegenheit hat, Endorphine auszuschütten. Grausig. LG und verzeih, daß ich nochmals darauf zurückkam. Thing |
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19.07.2012, 23:05 | #14 |
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Hallo Thing,
sicher ist der Dir beschriebene Tod qualvoll und wird auch so empfunden. Da kann man reden, wie man will. Nur wenn man da durch ist, im letzten Moment, den man zeitlich nicht definieren kann, wenn es keine Erinnerung mehr gibt, kein Denken, dann "empfindet" man einen letzten Frieden. Das glauben zumindest manche Wissenschaftler, von den Philosophen mal zu schweigen. Und vielleicht ist das mal ein Glaube, der sich lohnt. Jeronimo |
19.07.2012, 23:34 | #15 |
R.I.P.
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Mir persönlich wäre es eine große Erleichterung, könnte ich daran glauben!
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