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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 19.05.2016, 21:16   #1
männlich Finni
 
Benutzerbild von Finni
 
Dabei seit: 05/2016
Ort: Deutschland
Beiträge: 1

Standard Frag immer weiter

Du wirst oft merken, dass du liegen bleiben willst. Im Bett, an der Straße, auf der weichen Matratze deiner Freundin an dem Sonntag morgen, der so schön sein sollte, sein würde, wäre nicht dieses Gefühl im Nacken, dass die Dinge anders sein könnten. Müssten, sollten, würden, wenn du was tun würdest. Etwas anderes, außer zu liegen, außer an das "was wäre, wenn" zu denken, in der Lethargie, lahmgelegt wie ein Patient in der Anästhesie der Fragestellungen und des Konjunktives dieser Zeit.

So viele Fragen und keine Antworten, so viel Frust und kein Platz zum Lamentier'n,
Ach, ich würde so viel geben, um das Leben zu kapier'n..

Also liegst du da, geplagt von diesen Schatten, schaust zum Mond, der nicht mehr weiß als rotes Licht zu geben für die Sätze in dem Kopf, für die Spritze in der Hand mit dem Gift für deinen kreativen Geist, denn du weisst, es ist einfacher, die Dinge aus der Hand zu geben, nicht für sich zu leben in dieser Gegenwart voller Möglichkeiten, der offenen Türen, die nur provozieren und zu sich locken und sich wieder verschließen weil man sich weigert an diesen offenen Türen zu klopfen, wenn sie doch offen stehen und man durchschauen kann, was soll man sie hinterfragen, was soll man schon sagen zu dem offenen Plan dieses Lebens, des Nehmens und Gebens?

Viele Fragen und doch keine Antwort in Sicht,
Ach, ich wünschte, ich dächte sie nicht..

So liegst du da am letzten Tag deines Lebens, die Fragen sind nun Wölfe, und du bist das Lamm, gejagt, geplagt, zerrissen und dann nicht mehr als Futter für die Annahmen und Medien, denen du immer zugeschaut hast, hast ihnen geglaubt und zugehört, ihnen nachgeeifert, sie nie hinterfragt, hast versagt beim Hinterfragen deines eigenen Lebens, deine Verteidigung allzeit vergebens vor der Macht deiner Ratlosigkeit, weisst nie Bescheid, und doch im letzten Moment steht sie vor dir, diese eine Tür.

Hör nicht auf.

Hör nicht auf, dich zu hinterfragen, selbst ohne Antworten kannst du dir sagen, dass dein Forscherdrang dich nicht in Ruhe lässt, an den Rand deines Verstandes zu gehen. Hör nicht auf, mehr als die anderen zu sehen, blind zu sein zwischen all deinen Farben und Freunden, die dich leiten, die dir zuhör'n, die dir Mut geben, Dinge zu tun, die du zu keiner Zeit für möglich gehalten hast.
Hör nicht auf, dir zu sagen, wie verdammt wundervoll du bist, zu wundervoll für den Himmel, zu verdammt schön für den Teufel, also hör auf zu zögern und geh einfach drauf los, geh die zehntausend Schritte, und dies ist meine letzte Bitte an dich, dann hör ich auf, dir die Worte zu sagen, die du eh schon kennst, aber noch ganz kurz, hör zu:

Es ist egal, was sie sagen, bleib einfach nur du.
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