Alarmstimmung bei Poetry.de

WiS · 04.12.2010, 22:26

Alarmstimmung

Der Typ gegenüber in der U-Bahn
sein großer schwarzer Koffer
und der Bart

Es ist Rush-Our.
Eigentlich die beste Zeit für so Einen.
Für so Etwas
Unaussprechlich
Angst

Die Hände leicht feucht
Im Tv-Laufband
Schlagzeilen – Terrogefahr – Anschläge
Sein Sie besonnen.
Zweifel

fokussieren verdrängen verdächtigen

Vorbereitet sein
Worauf
Wann
Wo

Und
Was
sollen wir eigentlich nicht
sehen ?

Geschrieben am Totensonntag
und dem darauf folgenden

Ex-Lyrik · 05.12.2010, 10:38

Hallo WiS,

das finde ich ziemlich gut.
Es drückt ziemlich gut diese diffuse Angst aus, die sich seit einiger Zeit ausbreitet. Und - und das finde ich noch besser - es enthält auch die Sinnlosigkeit, die darin steckt, uns zu suggerieren, man könne sich dagegen schützen. Das kann man nicht. Und da hilft uns auch keine Vorratsdatenspeicherung u.ä.
Dafür kann man mit dieser Methode prima von dem ablenken, was wir nicht sehen sollen. Die Strategie geht auf.

Und da ich ein Freund kurzer Zeilen und weniger Worte bin, finde ich es besonders gelungen.

Gruß, Lyrik

Ilka-Maria · 05.12.2010, 10:56

Das paßt zum Frankfurter Weihnachtsmarkt: Überall schwerbewaffnete Polizisten.

WiS · 05.12.2010, 20:49

Ich habe dies geschrieben nachdem ich ein paar Tage im Ruhrpott war, u. a. auch auf einem großen Weihnachtsmarkt, und die Polizeipräsenz war allgegenwärtig. Das Highlight an "Sicherheit" waren 2 Schützenpanzer auf der A2 als gerade die Nachrichten liefen. Da hab ich wirklich geschluckt...

Dank an Lyrik für die schönen Worte.
Du triffst es genau.

04.12.2010, 22:26	#1
WiS Dabei seit: 12/2010 Alter: 57 Beiträge: 3 Meine Gedichte	Alarmstimmung Alarmstimmung Der Typ gegenüber in der U-Bahn sein großer schwarzer Koffer und der Bart Es ist Rush-Our. Eigentlich die beste Zeit für so Einen. Für so Etwas Unaussprechlich Angst Die Hände leicht feucht Im Tv-Laufband Schlagzeilen – Terrogefahr – Anschläge Sein Sie besonnen. Zweifel fokussieren verdrängen verdächtigen Vorbereitet sein Worauf Wann Wo Und Was sollen wir eigentlich nicht sehen ? Geschrieben am Totensonntag und dem darauf folgenden

05.12.2010, 10:38	#2
Ex-Lyrik abgemeldet Dabei seit: 11/2010 Beiträge: 48 Meine Gedichte	Hallo WiS, das finde ich ziemlich gut. Es drückt ziemlich gut diese diffuse Angst aus, die sich seit einiger Zeit ausbreitet. Und - und das finde ich noch besser - es enthält auch die Sinnlosigkeit, die darin steckt, uns zu suggerieren, man könne sich dagegen schützen. Das kann man nicht. Und da hilft uns auch keine Vorratsdatenspeicherung u.ä. Dafür kann man mit dieser Methode prima von dem ablenken, was wir nicht sehen sollen. Die Strategie geht auf. Und da ich ein Freund kurzer Zeilen und weniger Worte bin, finde ich es besonders gelungen. Gruß, Lyrik

05.12.2010, 10:56	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das paßt zum Frankfurter Weihnachtsmarkt: Überall schwerbewaffnete Polizisten.

05.12.2010, 20:49	#4
WiS Dabei seit: 12/2010 Alter: 57 Beiträge: 3 Meine Gedichte	Ich habe dies geschrieben nachdem ich ein paar Tage im Ruhrpott war, u. a. auch auf einem großen Weihnachtsmarkt, und die Polizeipräsenz war allgegenwärtig. Das Highlight an "Sicherheit" waren 2 Schützenpanzer auf der A2 als gerade die Nachrichten liefen. Da hab ich wirklich geschluckt... Dank an Lyrik für die schönen Worte. Du triffst es genau.