Oxidiert... bei Poetry.de

Lithiumfluorid · 24.10.2008, 22:50

Lippen spröde wie Antimon,

Verzweifelnd hygroskopisch,

Lechzen vertrocknet nach H2O,

Mit Liebe reagierend

Zu Speichelflüssigkeit.

Wie Argon oder Helium,

In gasförmiger Trägheit,

Der Bindung unzugänglich,

Edel und allein.

Ein unbemerktes Elektron,

Ein Elektron zu viel,

Die negative Ladung,

Erhält mich deprimiert.

Argentum-Streif am Horizont,

Wie Methanol mich blendend,

Dein flimmernd' Lächeln strahlt,

Urangleich mir entgegen.

Cobaltperlen in den Augen,

Wangen weich wie Paraffin,

Scharlachrote Neonlippen,

Die Schläfen schwarz verhangen,

Von lang - gewelltem Protein.

Bist ebenfalls ein Edelgas,

Wie Kryptonit,

Ich werde schwach,

Ein Streichholz zwischen Augenliedern,

Bist Koffein

Und hälst mich wach.

Du schmeckst so süß wie Glycerin,

Zweimal so süß wie Zucker,

Du würzt die Suppe meines Seins,

Als Natriumchlorid.

Du bringst mein Herz zur Reaktion,

Explosiv wie Fluor,

Wie Lithium in hohen Dosen,

Lässt du mein Herz dann stehen,

Du protonierst mich positiv,

Mein Lithiumfluorid

denker kein dichter · 28.10.2008, 18:36

ich finds ziemlich gut, wobei ich sagen muss, dass ich mit den ganzen fachbegriffen auch etwas anfangen kann...

wenn jemand diese begriffe nicht kennt und die assoziationen nicht teilt, wirkt das ganze vielleicht ein wenig "gekünstelt", aber ich finde die vergleiche zum großteil sehr treffend und stimmig!

gefällt mir sehr gut!

Azzy The Original · 28.10.2008, 23:32

Gefällt mir, mit humor und charme, aber dabei doch irgendwie weich und mit Gefühl.

24.10.2008, 22:50	#1
Lithiumfluorid Dabei seit: 10/2008 Beiträge: 13 Meine Gedichte	Oxidiert... Lippen spröde wie Antimon, Verzweifelnd hygroskopisch, Lechzen vertrocknet nach H2O, Mit Liebe reagierend Zu Speichelflüssigkeit. Wie Argon oder Helium, In gasförmiger Trägheit, Der Bindung unzugänglich, Edel und allein. Ein unbemerktes Elektron, Ein Elektron zu viel, Die negative Ladung, Erhält mich deprimiert. Argentum-Streif am Horizont, Wie Methanol mich blendend, Dein flimmernd' Lächeln strahlt, Urangleich mir entgegen. Cobaltperlen in den Augen, Wangen weich wie Paraffin, Scharlachrote Neonlippen, Die Schläfen schwarz verhangen, Von lang - gewelltem Protein. Bist ebenfalls ein Edelgas, Wie Kryptonit, Ich werde schwach, Ein Streichholz zwischen Augenliedern, Bist Koffein Und hälst mich wach. Du schmeckst so süß wie Glycerin, Zweimal so süß wie Zucker, Du würzt die Suppe meines Seins, Als Natriumchlorid. Du bringst mein Herz zur Reaktion, Explosiv wie Fluor, Wie Lithium in hohen Dosen, Lässt du mein Herz dann stehen, Du protonierst mich positiv, Mein Lithiumfluorid

28.10.2008, 18:36	#2
denker kein dichter Dabei seit: 11/2006 Beiträge: 35 Meine Gedichte	ich finds ziemlich gut, wobei ich sagen muss, dass ich mit den ganzen fachbegriffen auch etwas anfangen kann... wenn jemand diese begriffe nicht kennt und die assoziationen nicht teilt, wirkt das ganze vielleicht ein wenig "gekünstelt", aber ich finde die vergleiche zum großteil sehr treffend und stimmig! gefällt mir sehr gut!

28.10.2008, 23:32	#3
Azzy The Original Dabei seit: 10/2008 Ort: Düsseldorf Alter: 41 Beiträge: 203 Meine Gedichte	Gefällt mir, mit humor und charme, aber dabei doch irgendwie weich und mit Gefühl.