Die Kerze

[Tatze]

Ich hab eine Kerze gefunden
Am Wegrand bei finsterer Nacht
Die mir dann für einige Stunden
Reich Licht und auch Wärme gebracht

Am Anfang benötigt es Pflege
Zum Schutze vor Regen und Wind
Doch leuchtete sie neue Wege
So war sie schnell mein liebstes Ding

Ich fand eine Kerze am Wegrand
Doch musste Ich schnell eingestehen
Das sie nicht für ewig weilt

Die Flamme ist nun am erlöschen
Erneut muss ich im Dunkeln gehen
Da Feuer nur kurzzeitig heilt

[Heinz]

Hallo, Tatze

nach den ersten beiden Versen "Ich hab eine Kerze gefunden/Am Wegrand bei finsterer Nacht" habe ich geglaubt, Du hättest ein Gewächs (dieses gelbblühende Königskerze) gefunden. Die folgenden zwei Verse "Die mir dann für einige Stunden/Reich Licht und auch Wärme gebracht" klärten mich auf: Du meinst eine (Wachslicht) Kerze, die "reich" Licht und Wärme gebracht hat.
Erst einmal zu der Wortamputation "reich": Du meinst "reichlich", also viel Licht und viel Wärme und nimmst vielleicht an, die Verkürzung klänge poetisch. Nee, das klingt nicht gut.
Poesie und Fantasie, das passt gut zusammen. Da können Wunderlampen z,B. ganz erstaunliche Dinge tun. Aber hast Du schon mal bei finsterer Nacht eine Kerze angezündet, die Dir reichlich Licht und Wärme gebracht hat (oder gar eine bereits angezündete Kerze am Wegesrand gefunden)?

Am Anfang benötigt es Pflege (was ist es?, das anfänglich Schutz "vor Regen und Wind" braucht? Die Kerze?
Nein, ich will Dein Gedicht nicht in seine Bestandteile zerlegen. Bitte nimm meine Kritik als Anlass, erst zu denken, dann aufzuschreiben, was Dich bewegt. Dann sehen wir weiter.
Gruß,
Heinz