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Alt 29.05.2005, 20:20   #1
mickey_blue_eyes
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 10


Standard Die Hässlichkeit eines Sonnenaufgangs

Als die Sonne aufging, warst Du schon nicht mehr da.
Ich könnte schwören, Sekunden zuvor habe ich dich noch gespürt.
Dein Haar streifte über meine Wangen und dein Handrücken berührte
meine Beine. Unsere Lippen nicht weit voneinander entfernt, unsere Arme ineinander verschränkt. Ich freute mich schon darauf, dir eine Weile zuzuschauen, bevor du aufwachst. Deine großen Augen würden sich öffnen und mein Anblick würde dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. All das verpuffte jedoch als die Sonne aufging und ich meine Augen öffnete. Der Wunsch ist der Vater des Gedanken, sagt man.
Bei einem Herz aus Porzellan sehnt man sich jedoch nach Mutter
Vorsicht.
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Alt 13.06.2008, 23:39   #2
Janus Winter
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 103


Standard auch mit anstrich ist das NICHTS nicht schöner

kurzum: wunderbarer titel, der nicht hält, was er verspricht. ich mag es eigentlich sehr, wenn vieles in der andeutung bleibt. hier aber ist die andeutung erstens wohlbekannt (ich möchte beinahe behaupten, du hast ein schema bedient) und somit ihres geräumigen interpretationsspielraums beraubt; und zweitens ist das inhaltliche finale (die pointe sozusagen) langweilig. typischer one-trick-pony-plot.

den zusammenhang des letzten satzes zum restlichen geschehen ist mir unklar. schön ist er. der schönste satz dieser geschichte. aber er wirkt, als solle er dem sprichwörtlich vorhandenem NICHTS eine richtung aufbrummen, die der leser gefälligst als bedeutungsvoll hinnehmen soll.

aprospros gefälligst. mir gefallen die lyrikesken zeilenumbrüche. literarische gattungen sind auch bloß kollektivistische konstrukte und keine heiligen kühe (schlachten wir sie blutig ab!). mir würde spontan jemand einfallen, der bei deiner äußerlich gebotenen textform ausflippen würde (im negativem sinn). mal sehen, ob es sich noch zu wort meldet (zweifels ohne liest es mit).

vielleicht waren meine erwartungen aufgrund des titels zu hoch gesteckt. vielleicht habe ich mir eine art antwort darauf erwartet, warum sonnenaufgänge eigentlich hässlich sind/ sein können. die meisten menschen würden widersprechen. eine reizvolle grundlage literarischer auseinandersetzung. leider nicht genutzt. 1: 0 für deutschland...

kollegiale grüße --

der mann mit der
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