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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 15.09.2017, 10:44   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Oberlehrersyndrom


Oberlehrersyndrom

©Hans Hartmut Karg
2017

Einst dachten wir doch an ein Ende
Des Oberlehrens, Moralisierens,
Doch feiert das Urständ und Wende
Des Nörgelns und des Kritisierens.

Im Netz gibt es die Kritikaster,
Die meinen, sie hätten doch gar
Die Weisheit ganz und ohne Zaster
Gefressen – und sind ewig wahr.

Mitunter kreist ein Phänomen,
Bei dem auf hohem Jägerstand
Ein Oberfuzzi schaut bequem
Auf alles, was in seiner Hand.

Da kann man Macht subtil ausüben,
Jedoch auch mit brutaler Härte.
Das mag die Firmenleitung lieben,
Womit man Schwierige aussperrte.

Anstatt endlich zu etablieren
Was Goldne Regel und was Maß,
Kann man so offenbar brüskieren
Die Außenseiter mit Verlass.

Da kehrt der Oberlehrer wieder
In Coaching und Beratung ein:
Die Macht wird offiziell und bieder,
Kann harmlos und auch schrecklich sein.

Humanität bleibt auf der Strecke,
Wo selbst ernannte Kritikkaiser
Verletzen, strecken sich zur Decke,
Anstatt fair bleibend, heiter, leiser.

*
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Alt 16.09.2017, 09:40   #2
Thing
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Standard Lieber Dr.Karg -

Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen

Oberlehrersyndrom

©Hans Hartmut Karg
2017


Was Goldne Regel und was Maß,
Kann man so offenbar brüskieren
Die Außenseiter mit Verlass.

Da kehrt der Oberlehrer wieder
In Coaching und Beratung ein:
Die Macht wird offiziell und bieder,
Kann harmlos und auch schrecklich sein.

Humanität bleibt auf der Strecke,
Wo selbst ernannte Kritikkaiser
Verletzen, strecken sich zur Decke,
Anstatt fair bleibend, heiter, leiser.

*

Gestandene und anerkannte Kritiker - z.B. Hans Reimann oder Marcel Reich-Ranicki würden Dich in der Luft verrissen haben!
Was kann ich mir unter einer offiziellen, biederen Macht vorstellen?
Wer sind die selbst ernannten Kritik-Kaiser? Und warum strecken sie sich nach welcher Decke?
Ich habe den leisen Verdacht, daß jeder, der Dich nicht lobt, sondern kritisiert (höflich und korrekt) unfair, griesgrämig und laut ist.
Ist das nicht eine Diffamierung erster Güte???
Ich hatte Oberlehrer im Unterricht, denen wir alle nicht das Wasser reichen können.

Freundlichen Gruß
von
Thing
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Alt 16.09.2017, 10:33   #3
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Oberlehrersyndrom

Liebe Thing,
da ist Dir sicher etwas in den falschen Hals geraten. Ich selbst brauche keine Gesundbeter oder Menschen, die mir nur das Wort reden. Und auch ich habe Oberlehrer kennen gelernt, die ich noch heute verehre.
Deshalb habe ich mein Gedicht auch "Oberlehrersyndrom" genannt, weil es sich hierbei offenbar um eine flächengreifende Zeiterscheinung handelt, bei der es darum geht, Mitmenschen zu schulmeistern - oder in die Pfanne zu hauen! Aus einer selbst gewählten Kanzelposition heraus wird da oftmals kritikastert.
Da ich leider inzwischen viele solche Verhaltensweisen kennengelernt habe und ich auch in Verriss geratene Romane aus dem Literarischen Quartett nochmals gelesen habe, muss ich sagen, dass manche Kritik überzogen war, einen hohen Unterhaltungswert für die Fernsehzuschauer gehabt hat und Kritik auch weiterhin haben wird, ohneallerdings immer auch zu überzeugen und sachbezogen zu bleiben.
Natürlich ist es heute so, dass bei einer Publikationswelle von über 100000 Romanen im Jahr (von den Gedichten ganz zu schweigen) es schwerer geworden ist, mit einer Kritik dem Publikum zu dienen - und der Publikation gerecht zu werden. Dichter und Gedicht zu verreißen ist leicht! Was bringt's?
Beste Grüße DIR!
H. H. Karg

Geändert von Ex-DrKarg (16.09.2017 um 11:20 Uhr) Grund: Textkorrektur
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Alt 16.09.2017, 12:14   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen

Da kann man Macht subtil ausüben,
Jedoch auch mit brutaler Härte.
Das mag die Firmenleitung lieben,
Womit man Schwierige aussperrte.
...
Da kehrt der Oberlehrer wieder
In Coaching und Beratung ein:
Zitat:
weil es sich hierbei offenbar um eine flächengreifende Zeiterscheinung handelt, bei der es darum geht, Mitmenschen zu schulmeistern - oder in die Pfanne zu hauen! Aus einer selbst gewählten Kanzelposition heraus wird da oftmals kritikastert.
Da ich leider inzwischen viele solche Verhaltensweisen kennengelernt habe und ich auch in Verriss geratene Romane aus dem Literarischen Quartett nochmals gelesen habe, muss ich sagen, dass manche Kritik überzogen war, einen hohen Unterhaltungswert für die Fernsehzuschauer gehabt hat und Kritik auch weiterhin haben wird,
Wieder mal ein großer Rundumschlag von dir, Hans, bei dem du undifferenziert nach allen möglichen Seiten austeilst, die gar nichts miteinander zu tun haben. Da ist vom Jägerstand die Rede (was "Jagd auf die Opfer" assoziiert), von Machtverliebtheit der Firmenleitung und subtiler Machtausübung durch Berater und Coachs. Unternehmens- und Personalberater haben aber keineswegs den Anspruch, Einfluss oder Macht auszuüben, sie werden sich auch jeglicher Kritik und Schulmeisterei enthalten. Sie bekommen ein sattes Stundenhonorar für ihr Knowhow, Managern brauchbare Vorschläge zu machen, wenn diese in der Sackgasse stecken und selbst nicht herausfinden können, wo es hakt.

Die behauptete "flächendeckende Schulmeisterei" halte ich für überbewertet, und deine eigenen Erfahrungen sind für den von dir geführten Schluss nicht repräsentativ, da du bekannlich alles andere als ein begabter Lyriker und zudem beratungsresistent bist. Auch kann man die Tatsache, dass ein Roman oder eine Verfilmung trotz literaturpäpstlichen Verrisses beim Publikum gut ankommt, nicht an einer gewollten Bösartigkeit des Kritikers, sondern am schlechten Geschmack der Rezipienten, an der emotionalen Wirkung des Werkes oder an dessen Brisanz festmachen. Sex & Crime geht immer.

In letzter Zeit kehrt bei dir das Thema "Kritikaster" in Variationen wieder, was allmählich nervt, denn deine ärgsten Kritiker sind längst nicht mehr im Forum aktiv. Statt deine Energie an Massenproduktion zu verschwenden, hättest du dich längst bemühen können, einen besseren Stil zu entwickeln und dich in ein Einzelthema zu vertiefen, von dem du ein bisschen was verstehst.
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Alt 17.09.2017, 10:15   #5
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Oberlehrersyndrom

Liebe Ilka-Maria, liebe Thing,

gegen Kritik an sich gibt es nichts einzuwenden. Kritik muss aber immer konstruktiv und fair bleiben.

Wogegen ich mich bei vielen Kritiken und Kritikern wehre, sind folgende Gesichtspunkte:

1. Manche Kritiken erwachsen aus einer Ätsch-Haltung heraus. Dahinter steckt die Erwartung an den Leser auch als Rückmeldung: „Dem hat er's/Dem hast Du's aber gegeben!“ Solche Kommentare mögen zwar einen hohen Unterhaltungswert im Netz haben, wollen aber eigentlich nur den Dichter anschwärzen oder brüskieren. Pauschal zu erklären, jemand produziere zu viele Gedichte, sei beratungsresistent, seine Gedichte seien schlecht oder er verstehe nichts von der eigenen Thematik, halte ich für wenig zielführend.

2. Nicht wenige Kritiker hegen die heimliche Absicht, dass man mögliche Rivalen mit harscher Kritik aus dem Netz vertreiben kann. Das ist mitunter und nicht selten leider auch gelungen, zeigt aber weder einen Funken von Nächstenliebe, noch einen Hauch von Toleranz.

3. Nicht wenige Kritiker sitzen auf einem sehr hohen Ross und meinen, ihre Kritik – vielleicht aus ihrer Vorbildung heraus? – basiere auf Sachkenntnis und nicht auf Meinung. In einer funktionierenden Demokratie muss man dies aber ausdrücklich als Meinung ansehen, sonst kämen wir zurück zu schlimmer Staatsduldung, wie wir sie ja vom Dritten Reich, aus der Sowjetunion und aus vielen der heutigen Diktaturen kennen. Es gibt keine „Entartete Kunst“!!!

4. Ohne Frage wollen manche (wenige!) Kitiker auch beleidigen und Dichter an den Pranger stellen. So etwas werde ich nicht dulden und auch nicht mitmachen. Dazu habe ich auch mehrfach meine forenethischen Gedanken dargelegt.

5. Natürlich werde ich künftig versuchen, mich auf meine Gedichte zu konzentrieren, kann aber nicht abschließend versprechen, dass ich auf unfaire Angriffe – die ja nicht nur gegen mich gerichtet sind! - reagieren werde.

Beste Grüße und einen schönen Sonntag EUCH!
H. H. Karg
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Alt 17.09.2017, 10:47   #6
weiblich Ilka-Maria
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Alles schön und gut, wenn auch Schnee von gestern, denn niemand ist dich in der letzten Zeit persönlich angegangen. Aber was haben deine - zum Teil völlig übertriebenen ("entartete Kunst") - Ausführungen mit dem thematischen Chaos und dem schlechten Stil deines Gedichts zu tun?

Den Angriffen gegen dich habe ich längst Einhalt geboten, aber nicht, weil ich deine Gedichte gut finde (auf die ich deshalb sowieso nur ab und zu thematisch eingehe), sondern aus rein demokratischen Erwägungen. Wir sollten also bei deinen Texten bleiben, denn allein darum geht es.

Nächstenliebe und Toleranz bedeuten nicht, dass schlecht geschriebene Texte klaglos hingenommen werden müssen. Wer sich durchweg schlechte Noten einhandelt, verdient sie auch.
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Alt 17.09.2017, 11:07   #7
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Oberlehrersyndrom

Ilka-Maria,
wer allein hat das Recht, Gedichte und Texte pauschal als schlecht zu etikettieren? Dieses Recht gibt es nicht!
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Ilka-Maria, die zu Beginn meiner Publikationstätigkeit in diesem Forum sehr einfühlsam und ganz gewiss sehr fair versucht hat, meine Gedichte inhaltlich und im Aussagewert zu erspüren. Das hat mich sehr gefreut und dafür war ich dankbar, weil ich weiß, dass es ja nicht einfach ist, sich in schwierige Gedichte (und Menschen!) einzuleben. Was ist davon geblieben?
Beste Grüße!
H. H. Karg
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Alt 17.09.2017, 11:27   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
wer allein hat das Recht, Gedichte und Texte pauschal als schlecht zu etikettieren? Dieses Recht gibt es nicht!
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Ilka-Maria, die zu Beginn meiner Publikationstätigkeit in diesem Forum sehr einfühlsam und ganz gewiss sehr fair versucht hat, meine Gedichte inhaltlich und im Aussagewert zu erspüren.
Jeder der deutschen Sprache und des Lesens Kundige hat das Recht, Texte zu bewerten. Wer Texte veröffentlicht, muss sich auf Kritik einlassen. Davon bist du nicht ausgenommen.

Wie bereits gesagt, gehe ich auf deine Gedichte nur ab und zu inhaltlich ein. Formal und stilistisch sind sie eine Katastophe, auch das hatte ich an anderen Stellen bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht.

Offensichtlich ist dir noch nicht aufgefallen, dass die meisten deiner eingestellten Texte unkommentiert bleiben (wenn sie überhaupt noch gelesen werden), und dass die wenigen kommentierten Gedichte nur negative Kritik erhalten. Wenn dir das nicht gefällt, kannst du zu einem einfachen Mittel greifen: Lege negative Kritik unter "Ironie" ab.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.09.2017, 09:17   #9
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Oberlehrersyndrom

Ach, liebe Ilka-Maria,
nimm's leicht! Es gibt halt auch manche Poeten, die so sind wie ich.
Du musst Dich nicht mit meinen Gedichten langweilen, wenn Du sie nicht lesen und/oder kommentieren willst. Es gibt ja auch ganz tolle andere Gedichte und wunderbare Dichterinnen und Dichter in diesem Forum - abseits von meiner Wenigkeit...
Liebe Grüße!
H. H. Karg
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Alt 20.09.2017, 11:02   #10
männlich MiauKuh
 
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Ilka-Maria,
wer allein hat das Recht, Gedichte und Texte pauschal als schlecht zu etikettieren? Dieses Recht gibt es nicht!
*Einspruch*

Doch, gibt es, DrKarg und das Recht hat in Deutschland sogar jeder. Das Recht nennt sich "Recht auf freie Meinungsäußerung". Im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland steht im Art 5 Satz 1:
"(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."

Und aus diesem Grund darf ich hier meine Meinung äußern und für mich - dir gegenüber nicht rechtsverbindlich - befinden: du hast unrecht DrKarg.
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2017, 09:56   #11
männlich Ex-DrKarg
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Alter: 76
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Standard Re: Oberlehrersyndrom

MiauKuh,
eine Meinung sich bilden und sich menschenwürdig zu äußern ist etwas ganz anderes, als Gedichte eines einzelnen Dichters permanent als schlecht zu etikettieren. Das ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, weil es in Richtung Hasspredigt geht.
An die Adresse meiner Verächter kann ich nur sagen: Es gibt auch noch den Artikel 1 des Grundgesetzes!
HHK
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