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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 22.06.2017, 11:32   #1
männlich fsami
 
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Standard Ewiges Leben

Wenn es kein Altern und keine Krankheiten gäbe, würdet ihr ewig leben wollen?
Bitte begründet eure Antworten ausführlich.

Ich fange an:

Ich würde bei o.g. Voraussetzungen ewiges Leben vor dem Tod bevorzugen weil ich aktuell auch nicht sterben möchte. Warum sollte ich es also tun, wenn ich 100 oder 200 Jahre alt bin und immer noch keine körperlichen oder geistigen Probleme habe. Ich kann mir vorstellen aufgrund psychischer Belastungen mein Leben beenden zu wollen, aber da ich die Frage aus heutiger Perspektive beantworte, bleibe ich beim ewigen Leben.
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Alt 22.06.2017, 11:46   #2
Thing
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Standard Hallo, fsami -

ich würde auf keinen Fall ewig leben können!
Wenn d a s möglich wäre, würde ich nämlich spätestens in zehn Generationen totgetrampelt, wenn ich nicht längst vorher verdurstet oder verhungert wäre.
Das meine ich ganz ernst.
Aber mit dem Gedanken zu spielen - das hab ich oft gern getan.
(Da bin ich aber auch der einzige Mensch, der unsterblich ist!)

Lieben Gruß
von
Thing
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Alt 22.06.2017, 12:11   #3
männlich fsami
 
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Ok, sagen wir ewiges Leben und klammern Probleme wie Überbevölkerung aus
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Alt 22.06.2017, 13:43   #4
männlich AndereDimension
 
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Ewig zu leben wäre doch langweilig - irgendwann wiederholt sich alles. Fünf Jahre mit dem gleichen Partner ist schon langweilig

Ein gutes, gesundes Verhältnis von Dauer und Intensität...darauf kommt es m.E. an. Wer 1000 Jahre lebt...aber immer nur das RTL2 Programm von der Couch aus verfolgt, der hat doch weniger gelebt als der Weltenbummler...der mit 40 schon stirbt.

Wichtig ist, dass man sein Leben lebt...und nicht irgendein Leben. Die Evolution kennt weder die Moral noch die Gerechtigkeit. Vögelst Du dich gerne durch die Gegend...dann tu's. Ist dir die Treue wichtig...dann bleibe treu. Da gibt es kein richtig oder falsch. Abgerechnet wird in der Stunde des Todes. Entweder Du stirbst...oder Du wirst gestorben.
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Alt 23.06.2017, 10:58   #5
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von fsami
Wenn es kein Altern und keine Krankheiten gäbe, würdet ihr ewig leben wollen?
Ein Leben von Christi Geburt an bis heute, das fände ich interessant. Aber außer Krankheiten gibt es noch viele andere Zustände, die mich vor einem ewigen Leben abschrecken würden. Ich könnte von den Römern verstümmelt oder im Orient zum Eunuchen gemacht werden. Auch ein ewiges Leben in irgend einem Kerker wäre nicht so erstrebenswert.

Dem Highlander hat es auch nicht gefallen, seine Lebensgefährtinnen dahinsiechen und sterben zu sehen.

Es sei denn, das ewige Leben ist so wie ein schöner Traum. Ich bin körperlos, aber sonst voller Gefühle und Empfindungen, und im nächsten Traum habe ich alles vergesse, was vorher war.

LG Nöck
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Alt 23.06.2017, 13:16   #6
Thing
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Standard Hallo, fsami -

Da das sowieso schiere Phantasie ist:

Ja, wenn die Voraussetzung stimmt:
Kein geistiges Altern.
Alle meine Liebchen um mich in Reichweite.
Immergrüne Gärten und Oasen.
Sauberes Wasser.

SeeYou!
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Alt 24.06.2017, 12:30   #7
männlich Pit Bull
 
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Die Vorstellung davon, ewig zu leben, schaudert mich ehrlich gesagt.

Immer dieselben Griesgram-Gesichter in der Bahn, dieselben Säufer vorm Supermarkt, dieselben Idioten auf der Straße. Nee nee.

Ich werde in Würde Alt, und der Genetik sei Dank, auch nicht allzu faltig aussehen.

Einen Wermutstropfen habe ich aber schon: Ich werde nicht erleben, wie meine Enkel alt werden und deren Kinder usw.

VG Pitti
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Alt 24.06.2017, 13:32   #8
weiblich Casi
 
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Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Leben ohne Krankheiten wohl wäre. Besonders wenn ich an psychische Erkrankungen denke, fallen mir da welche ein, die eigentlich lebenserhaltend wirken. Sie sind eine Strategie des Geistes, um Probleme mittelfristig bewältigen zu können. Wenn nun dem Geiste diese Strategie nicht zur Verfügung stünde, wie würde er dann reagieren? Würde man einfach tot umfallen? Das würde bei ewigem Leben ja nicht in Frage kommen.
Also unter der Voraussetzung, dass es keine Krankheit gibt, die Welt aber ansonsten bleibt wie sie ist, nein, also wirklich nein... Da würde ich nicht ewig Leben wollen.
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Alt 26.06.2017, 14:29   #9
männlich fsami
 
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@Pitbull:

Wenn es irgendwann zu langweilig wird oder der anblick der immer gleichdoofen Mitmenschen zu ätzend wird, kann ich die Entscheidung zur Endlichkeit verstehen.

@Casi:

Wenn der Zustand der Welt (Ich nehme an, dass du die vielfältigen menschlichen Konflikte meinst) dein Problem ist, was macht dein Leben den in diesem Moment lebenswert und warum würde sich das ändern, wenn das Jetzt in die Ewigkeit ausgedehnt werden würde?
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Alt 27.06.2017, 14:29   #10
weiblich Casi
 
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Da hast Du mich erwischt!
Was mein Leben lebenswert macht? Da fällt mir als Erstes mein Sohn ein und danach erst ein mal nichts weiter.
Und wenn ich jetzt wüsste, dass dieser Zustand auf ewig so bleiben würde, dann würde ich auf der Stelle depressiv werden. Aber das geht ja nicht, weil es keine Krankheit gibt Da hab ich dann wohl gerade noch mal Glück gehabt
Wobei ich mich ehrlich gesagt sowieso sehr schwer damit tu, mir Ewigkeit vorzustellen. Kein Ende in Sicht? Das finde ich beängstigend.
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Alt 30.06.2017, 08:08   #11
männlich Sonnenwind
 
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Ewiges Leben bedeutet in so ziemlich allen Religionen wesenhaft - ein erfülltes, bzw. zur Erfüllung kommendes Leben. Also das Gegenteil von Langeweile... Die Vorstellung von Ewigkeit als einer unendlich langen Zeitlinie wird diesem Begriff nicht einmal ansatzweise gerecht und ist viel zu abstrakt. Die Vorstellung von ewigem Leben wird zudem, wenn man sich diese Linie gefüllt mit Dingen und Erfahrungen vorstellt, von denen man nicht glauben kann, dass sie einen bei stetiger Widerkehr erfüllen könnten... naturgemäß zum Alptraum.

Ewiges Leben in diesem Sinne ist frei von der ängstlichen Frage, ob es weitergeht oder nicht. Die Angst vor dem Tod, bzw. dem Ende - ist Teil des Todes.

Rein biologisch könnte der Mensch den Alterunsprozess dramatisch verlangsamen. Doch selbst wenn es ihm gelingen sollte, hätte dies noch fast gar nichts zu tun mit dem, was man sich in den Religionen im Kern unter ewigem Leben vorstellt. Außerdem fände auch ein solches Leben, extrem zuende gedacht, spätestens mit dem Untergang des Universums sein Ende.

Ich selbst freue mich, nicht für immer in dieser Welt leben zu müssen, sie ist mir zu grausam. Obwohl es auch schade ist, denn ich wüsste schon ganz gern, wie sich die Dinge weiterentwickeln.
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Alt 02.07.2017, 17:08   #12
männlich fsami
 
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Zitat:
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Ich selbst freue mich, nicht für immer in dieser Welt leben zu müssen, sie ist mir zu grausam. Obwohl es auch schade ist, denn ich wüsste schon ganz gern, wie sich die Dinge weiterentwickeln.
Das verstehe ich nicht. Du wünschst dir also den Tod, nur nicht jetzt? Woran ist dein Überlebenstrieb in diesem Moment gekoppelt? Warum glaubst du, dass du diesen Trieb später nicht mehr haben wirst?
Warum willst du später sterben, wenn die Welt in diesem Moment so unglaublich schlimm und grausam ist?

Ich glaube, dass niemand der bei Sinnen ist wirklich sterben will. Jeder, der heute seine Endlichkeit begrüßt, hat das Konzept des ewigen Lebens nicht verstanden, weil es zu abstrakt ist.
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Alt 03.07.2017, 07:55   #13
männlich AndereDimension
 
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Johannes Heesters war ja nah dran...am Ewigen Leben - und wenn man sich den Peter Kraus betrachtet...wie der mit an die 80 aussieht und sich bewegt, dann ist der auch ein Kandidat für das E.L.

Wer ewig leben möchte, der ist ein Egoist...denn neues Leben kann nur dann entstehen...wenn das alte Leben Platz macht - das ist bei den Pflanzen so...und das muss auch beim Menschen so sein. Und die meisten...sind wir mal ehrlich...würden auch bei 10.000 Lebensjahren nicht eine Chance ergreifen um "wahrhaftig" zu leben. Das Gros der Menschen dümpelt so vor sich hin. Ich behaupte mal: 99% der Menschen könnte ich auf den Kopf zusagen wie ihr Leben ablief...ohne sie gekannt zu haben.

Ist wie bei den Frauen: Kennst du eine, kennst du alle
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Alt 03.07.2017, 10:52   #14
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
Wer ewig leben möchte, der ist ein Egoist...denn neues Leben kann nur dann entstehen...wenn das alte Leben Platz macht - das ist bei den Pflanzen so...und das muss auch beim Menschen so sein.
Es ist nicht verwerflich, egoistisch zu sein. Jedem Menschen ist der Egoismus angeboren, und auch diejenigen Leute, die uns Altruismus vorgaukeln, haben dafür ihre selbstsüchtigen Motive. Verwerflich wird dieser Drang, sich selbst der Nächste zu sein, erst, wenn er in brutale Rücksichtslosigkeit ausartet. Dafür gibt es dann allerdings eine Reihe anderer, treffenderer Bezeichnungen.

Die Begründung, neues Leben könne nur entstehen, wenn altes Leben den Platz räumt, halte ich für banal. Meiner Meinung nach sind das Altern und der Tod völlig sinnlos, es steht in Widerspruch zu den Strategien der Natur, die Arten zu erhalten. Überhaupt wird mir unwohl bei dem Gedanken, die Natur könne durch Denkprozesse und ausgeklügelte Pläne für ein Gleichgewicht zwischen Tod und neuem Leben sorgen.

Wer nicht gerne das ewige Leben hätte, macht sich etwas vor. Alle Philosophen wurden von denselben vier großen Themen bewegt: Sex, Tod, Seelenwanderung und Gott. Die Wissenschaft arbeitet seit Jahrzehnten daran, den Code für das Altern zu entschlüsseln, um das Sterben möglichst weit hinauszuzögern. An diesem Projekt beteiligt sich doch niemand aktiv und finanziell, der sich mit dem Tod abgefunden hat.
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Alt 03.07.2017, 12:52   #15
männlich fsami
 
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Zitat:
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Wer ewig leben möchte, der ist ein Egoist...denn neues Leben kann nur dann entstehen...wenn das alte Leben Platz macht - das ist bei den Pflanzen so...und das muss auch beim Menschen so sein. Und die meisten...sind wir mal ehrlich...würden auch bei 10.000 Lebensjahren nicht eine Chance ergreifen um "wahrhaftig" zu leben. Das Gros der Menschen dümpelt so vor sich hin. Ich behaupte mal: 99% der Menschen könnte ich auf den Kopf zusagen wie ihr Leben ablief...ohne sie gekannt zu haben.
Ich gebe dir recht, das Leben, wie es hier auf der Erde existiert, funktioniert nur nach dem Prinzip "stirb und werde", sonst gäbe es keine Evolution und ohne Evolution gäbe es keine Menschen. Meine Frage zielt allerdings eher auf die persönliche Einstellung zum Thema Unsterblichkeit ab.

Ich denke, dass es jedem selbst überlassen ist wie "erfüllt" oder "unerfüllt" er sich in seinem Leben fühlt. Wer ein konservatives Leben von der Stange lebt hat aus meiner Sicht genau das gleiche Recht einen Wunsch nach Unsterblichkeit zu äußern wie jemand, der ein Medikament gegen AIDS erfunden hat.

Das Unsterblichkeit nicht im Sinne der Weiterentwicklung des Menschen ist, ist mir vollkommen klar.
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Alt 04.07.2017, 09:26   #16
männlich Sonnenwind
 
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Wer ewig leben möchte, ist ein Egoist? Warum?

Ich möchte schon ewig leben, aber nicht unter allen Umständen... Ich möchte ewig leben, ja klar, ich möchte die Welt, den Himmel und die Erde, ewig umarmen. Ich möchte meinem Du ewig begegnen... Was ist daran egoistisch?

Die Qualität meines Lebens beziehe ich zu einem wesentlichen Anteil aus meinen sozialen Beziehungen. Selbstverständlich geht es mir dabei um mich, aber eben nicht nur. Mir ist es ebenso wichtig, dass es den Anderen gut geht, daß es uns gut geht.

Meine Wünsche in Bezug auf das ewige Leben sind einigermaßen anspruchsvoll - und hier geht es ja um Wünsche. So ist es ganz einfach - in einer Welt, die so grausam ist wie die unsere, würde ich, sollte sie sich nicht zum Besseren hin entwickeln können, nicht dauerhaft leben wollen, auch wenn es mir in ihr persönlich gut ginge... In einer Welt, in der sich die Dinge wenigstens zum Guten hin ändern können, schon.

Warum sollten Selbstliebe, Eigeninteresse und Nächstenliebe einen absoluten Widerspruch darstellen? Den sehe ich einfach nicht. Ich möchte nur ewig Leben, wenn ich nicht immer und immer wieder leiden muß - und wenn es auch allen anderen gut geht - oder zumindest gut gehen kann.
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Alt 04.07.2017, 11:43   #17
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Sonnenwind, lass dich vom Begriff "Egoismus" nicht abschrecken.

Egoismus ist jedes eigennützige Verhalten. Eigennützig ist auch, wenn du jemandem Blumen schenkst und dafür ein "Danke" erwartest das dich aufmuntert. Selbst wenn du jemandem "selbstlos" beim Tütentragen hilfst, damit du danach ein gutes Gefühl hast, ist dies im weiteren Sinn eigennützig.

Eigennütziges Handeln ist nichts Schlimmes. Eigennütziges Handeln auf Kosten Anderer ist hingegen verwerflich.
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Alt 05.07.2017, 10:25   #18
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Zitat Sonnenwind

Zitat:
Ich möchte nur ewig Leben, wenn ich nicht immer und immer wieder leiden muß - und wenn es auch allen anderen gut geht - oder zumindest gut gehen kann.
Zitat Sonnenwind

Zitat:
Wer ewig leben möchte, ist ein Egoist? Warum?
Im Prinzip hast Du dir die Frage selbst beantwortet:

Würden wir alle ewig leben, gäbe es "die anderen" gar nicht.

Es ist der "Wille" der Evolution, dass alte für neue Generationen Platz machen.
Das ist bei den Pflanzen so, bei den Tieren...und auch bei uns Menschen.

In Generation steckt "Gen"...die genetische Weiterentwicklung ist Grundvoraussetzung für das Überleben einer Art, Gattung, Rasse (Evolutionstheorie/Biosytematik). Das Sterben ist Teil dieses Planes.

Was das Ego betrifft, da stimme ich fsami zu....um zu ergänzen: Auch das EGO gehört zu diesem Plan. Ob und wie schädlich dieses Ego sein kann, das ist eine Frage der Moral - und die wiederum ist von Menschen gemacht. Die Natur kennt keine Moral. Hierzu empfehle ich die Bücher des Astrophysikers Ben Moore...der Michael Jackson unter den Wissenschaftlern. Er sagt z.B., dass die Natur keine Gerechtigkeit kennt - er glaubt, wie so viele Naturwissenschaftler, an keinen Gott. Das Jüngste Gericht ist eine Erfindung des Menschen. Adolf Hitler musste im/nach dem Tode nichts schlimmeres befürchten als wir es alle befürchten müssen.

Du bist aber vor allem deshalb kein Egoist...weil der Wunsch nicht sterben zu müssen ein absolut normaler...verständlicher Wunsch ist. Ein Egoist wärst Du erst dann...hättest Du die Wahl-Möglichkeit ewig zu leben und würdest davon auch Gebrauch machen.
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Alt 06.07.2017, 07:11   #19
männlich Sonnenwind
 
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Wir reden aneinander vorbei.
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Alt 06.07.2017, 11:48   #20
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Nein, Du glaubst nur wir würden aneinander vorbeireden...weil Du a. nicht ehrlich zu dir selbst bist und b. Du meinen Worten nicht folgen kannst oder willst

Ich hatte deine und nicht irgendwelche Worte zitiert.

Du willst ewig leben...aber nur zu DEINEN Bedingungen (was ja schon für ein kurzes Leben nicht möglich ist...). Zu keinem Zeitpunkt der Geschichte ging es allen gut. Es ist von der Evolution auch gar nicht vorgesehen, dass es allen gut geht...ansonsten hätte sie das so eingerichtet. Die Selektion ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Natur. Ohne die Selektion kann keine Art überleben, da sie ihre Fähigkeiten und Stärken den Umweltveränderungen anpassen muss Um das mal (wenn auch auf hässliche Art) zu veranschaulichen: Es ist von der Natur vorgesehen, dass all die Flüchtenden...die da jetzt von Afrika zu uns kommen...sterben. Sie sortiert aus.
Weil wir sie aber retten...der Natur ins Handwerk pfuschen...müssen am Ende noch viel mehr Menschen sterben. Sag mir nur einen Grund warum es besser sein soll wenn 20 Milliarden Menschen die Erde bevölkern...statt 8 Milliarden?
Wenn acht von zwölf Kinder einer nigrianischen Frau verhungern...dann ist das schlimm...das lässt auch mich nicht kalt - aber was passiert wenn Du sie rettest? Jedes dieser Kinder wird später selbst 8 Kinder haben...die Du dann ebenfalls rettest. Aus acht geretteten Kindern wurden also 48 Kinder...die Du nun rettest. Diese 48 Kinder werden wiederum jedes acht Kinder bekommen...und und und.../ mit deiner gut gemeinten Rettungsaktion sorgst Du für viel mehr Leid...als ohnehin schon da war. Eine Katze, die Du mehrmals täglich fütterst, wird nur noch wenige bis gar keine Mäuse fangen. Ich weiß nicht...ob Du schon mal in Schwarzafrika warst...?

Zwar bin ich abgeschweift...aber dennoch beim Thema...denn der Wunsch ewig zu leben...unter der Prämisse "es soll allen gut gehen" ist so unrealistisch wie anmaßend - anmaßend und egoistisch...weil Du dich über die Natur erheben möchtest...
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Alt 06.07.2017, 12:07   #21
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Ich weiß nicht...ob Du schon mal in Schwarzafrika warst...?
Das übliche Totschlagargument. Dabei muss heute niemand mehr selbst irgendwo in der Welt gewesen sein, um zu wissen, wie es dort zugeht. Jeder, der die Berichte von Europäern gehört hat, die in Kalkutta an Leichen vorbeigehen, die tagelang auf den Straßen liegen und an denen die Fliegen und Ratten nagen, bekommt eine Vorstellung davon, wie es dort aussieht.

Die Aufrechnung, wieviel Kinder oder Katzen in Zukunft gezeugt werden, führt auch nicht weiter. Es gibt genügend Länder auf der Welt, wo dieses Beispiel nicht zutrifft.

Es geht hier um eine andere Frage, nämlich um den Hang, möglichst lange zu leben, und wenn möglich, ewig zu leben. Diese Frage ist zunächst ohne jede Bedingung gestellt, und das ist gutes Recht jedes Individuums. Niemandem gefällt der Gedanke, physisch und psychisch vollständig vernichtet zu werden, nachdem er viele Stadien der Reife, des Lernens und des Erwerbs von besonderen Fähigkeiten durchlaufen hat. Ganz zu recht wird dann gefragt: "Wofür das alles, wenn ich doch sterben muss?" War das nur für den Broterwerb? Die Landesverteidigung? Andere Menschen glücklich zu machen? Die Wirtschaft mitzutragen?

Der Mensch spürt, dass er aus mehr besteht als nur aus diesen Funktionalitäten. Und zu recht fragt er sich am Ende, ob das alles war. Er fragt nämlich nach dem Sinn. Und die Frage nach diesem Sinn konnte bis heute kein Gott und kein Philosoph beantworten.

Der Mensch will nicht ewig leben und des ewigen Lebens willen, sondern um diese letzte Frage beantwortet zu bekommen.
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Alt 06.07.2017, 12:55   #22
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Diese Frage konnte deshalb niemand beantworten...weill sie sich in Wahrheit gar nicht stellt - kaum ein Naturwissenschaftler stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens - weil sie alle wissen, dass das Leben ein Zufallsprodukt ist. Die Wissenschaftler bezeichnen es als kosmischen Unfall. Leben ist das Ergebnis von bio-chemischen Prozessen. Theoretisch ließe sich Leben auch synthetisch herstellen...gäbe es den Faktor "Zeit" nicht - denn das sind Prozesse von Millionen und Milliarden von Jahren. Gibt überhaupt keinen Anlass zu philosophieren, da all diese Fragen bereits...seitens der Wissenschaft...beantwortet wurden. Glaube und Religion sind das leidige Erbe einer Zeit...als wir mehr Affen als Mensch waren. Ich möchte, auch um niemandem zu nahe zu treten, nicht von Dummheit reden...aber um an einen Gott zu glauben...oder gar an den Käse aus den Evangelien...da gehört schon eine ordentliche Portion Naivität und/oder Verzweiflung dazu.
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Alt 06.07.2017, 14:42   #23
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Zitat:
Zitat von AndereDimension Beitrag anzeigen
.... kaum ein Naturwissenschaftler stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens - ...
Das ist eine schiere Behauptung. Gerade unter den Naturwissenschaftlern (und unter den Mathematikern, um diese nicht zu vergessen) finden sich die meisten Philosophen, oder vice versa sind Naturwissenschaftler immer schon automatisch bei der Philosophie angekommen. Sie fragen nach ziemlich allem, auch nach dem Sinn des Lebens. Der Zeitfaktor spielt dabei eine besondere Rolle, denn "Zeit" ist an "Raum" gekoppelt, somit relativ und keine feste Größe. Inzwischen ist die Erkenntnis soweit, dass aus dem Wissen über die Raumzeit sogar die Theorie von Zeitgleichheit hergeleitet werden kann, was die Behauptung, Zeitreisen seien nicht möglich, ins Reich der Unbeweisbarkeit verbannt hat.

Alles nicht so einfach. Und was deinen Vergleich mit Affen angeht:

Affen wissen nichts von Zeit, Raum, Philosophie, Naturwissenschaften und all dem Brimborium, über das Nachzudenken nur ein Mensch fähig ist. Wir Menschen haben aufgrund unseres Gehirns eine Sonderstellung auf diesem Planten und wahrscheinlich auch in unserem Sonnensystem, und das kleinzureden hilft bei den essentiellen Fragen, die sich die Menschheit stellt, kein Stück weiter.
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Alt 08.07.2017, 20:26   #24
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Ich bin Buddhist, Ihr könnt mir gar nix.
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Alt 15.07.2017, 13:20   #25
männlich Ex-Poesieger
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Das wird sowieso nicht zur freien Entscheidung stehen.
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Alt 15.07.2017, 14:40   #26
männlich fsami
 
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Warum nicht?
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Alt 15.07.2017, 15:58   #27
männlich Ex-Poesieger
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Damit man drüber debattieren kann!
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