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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 29.10.2014, 07:31   #1
männlich nimmilonely
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Mainz
Alter: 35
Beiträge: 853

Standard Kuchen, teilen, facebook

Kuchen, teilen, facebook

Wie weit wohl noch die Liebe reicht,
wenn man die Angst und Ahnung streicht?
Sind wir denn reich, an was wir haben,
wenn unsre Herzen schneller schlagen?
Soll das, was war, uns Lehre sein
oder doch nur ein Pflasterstein
auf einem Weg, der so verworren
uns Hoffnung raubt, – wir sind verloren,
könnte man denken, wenn man sieht,
wie weit das Ziel im Trüben liegt.
Geht es bergab – Angst um die Bremse,
geht es bergauf – wann kommt das Ende?
Wir wissen, dass nichts ewig währt,
sind ohne Träume, zu verklärt.
Gibt es noch Menschen, die versuchen? –
Sie träumen weiterhin vom Kuchen.
Egal wie oft sie sich verbrannten
und jenen Schmerz des Feuers kannte.
Sie haben keine Angst vor Schmerz
und suchen Sinn mit ihrem Herz.
Und die Belohnung ist es wert,
weil sie nicht lang doch ewig währt.
Kein Kuchen schmeckt allein beim Sehen,
man muss sich wohl ein Stückchen nehmen,
und noch ein Stück und noch ein Stück,
der Zuckerrausch macht uns verrückt.
Wir streiten, wer nun mehr verdient
und wer die süße Kirsche nimmt.
Wer ist es wert, mit uns zu essen?
Zählt nur der Mensch, die Interessen,
oder muss er Manieren haben
und eine Markenschürze tragen?
Muss sie mit ihren Modellmaßen
so sein, als würd sie Kuchen hassen?
Muss er ein dickes Konto haben
für alle Außer-Kuchenfragen?
Muss sie allein den Kuchen backen,
wenn ihn die Machogene packen?
Und wird er wohl mit seinem Kuchen
es bei der and'ren dort versuchen?

Am Ende macht es keinen Sinn,
an Krümmeln zu verenden.
Und sich in Fressattacken leer
an Habgier zu verschwenden.
Für viele ist es nur ein Spiel,
ein: Was kann ich bekommen?
Doch keiner fragt sich, was er gibt,
bevor er hat genommen.
Und eigentlich bestiehlt man sich
mit jedem kalten Zug.
Was daraus folgt ist Schmerz und Leid,
Verdrängen und Betrug.
So ist es nur dem Fressen gleich:
Schnell muss der Mund sich füllen.
Akkordbereit die Beine breit
für jedes bisschen Fühlen.
Wenn Menschen nur noch Nummern sind,
wir liken statt zu lieben
und über WhatsApp, Skype und co.
nur schnelle Nummern schieben.
Wenn wir uns nichts mehr teilen könn'n
außer den Platz im Chat.
Und nur den roten Globus seh'n;
was er zu sagen hätt.
Und wieso schreibt er nicht zurück,
wenn ers gelesen hat?
Erneuern, schauen – wieder nichts!
Und google hat kein Rat.
Wir schweifen ab, vergessen schnell,
und fliehen vor uns selbst,
um nicht zu wissen, wer wir sind
und was uns nicht gefällt.

Dabei sind wir doch alle gleich
und eine Lösung wär so leicht.
Die Angst und Ahnung einfach streichen
und wissen: Liebe wird uns reichen.
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