Stechschritte bei Poetry.de

Milano · 05.02.2008, 21:07

Es hallt der Hof
exerziert die Welt
die Formeln donnern
ins Geäst
der Nacht
wir sind Schein
und scheinbar nur
ein Gast
ein Fremder
huscht vorbei

Schmierfink · 06.02.2008, 12:45

Hallo Milano,

ich hab ja schon mal gesagt das deine Gedichte Power haben,aber
bei dem hier seh ich sogar was.Also hier meine Interpretation:
Ich seh 100 Wehrpflichtige die bis in die späten Abendstunden
gedrillt werden und scheinbar nur Gäste in dieser "exerzierenden Welt",
der Kaserne sind.Als "Fremden" der vorbei huscht seh ich einen alten
Oberstabsfeldwebel, der über den Exerzierplatz muss um an sein Auto
zu kommen. ihm sind die Qualen der Jungs völlig egal,also auch fremd.
Ja und diese hundert Jungs sind in dieser Welt nur Schein,weil sie wahscheinlich nie kämpfen werden.Nur eine kleine Sache stört mich,
"die Formeln donnern ins Geäst"."Formeln" macht das ganze so elitär,das
geht auch in meinen Kopf,aber dann sind das nicht hundert Wehrpflichtige, sondern Offiziersanwärter und die sind keine Gäste.
(Formeln=gebildet=Studium=Offizier)
Also hier meine Vorschläge:"die Pflicht donnert ins Geäst"oder "die Schritte donnern ins Geäst".
Jetzt hoff ich nur das ich es richtig verstanden habe.
Aber ansonsten sagt der Fink,dieses Gedicht ist ein Muss für jeden
Wehrpflichtigen egal in welcher Armee.
(für den letzten Satz werd ich bestimmt an die Wand gestellt

)

Bleibt mir nur noch eins:
"Herr Oberschreiberling,Schütze Fink meldet sich ab".

Milano · 06.02.2008, 22:05

Hi Schmierfink!

Vielen Dank für Deine Interpretation.

Also Du lagst schon ganz richt, doch mit dem Satz : "Die Fromeln donnern ins Geäst", naja da dachte ich an eine Art Litanei, die wie Salven an die Schädel fliegen und sich eigentlich im Geäst verfangen, also Parolen oder was weiß ich, naja ich war eben nur Zivi, weiß eigetnlich nicht einmal wovon ich da schreibe.

Viele Grüße

Milano

Schmierfink · 06.02.2008, 23:05

Hallo Milano,

für einen Zivi hast du das super getroffen - ich seh das voll vor mir, so wie ich das erlebt habe. Also für mich persönlich echt super Gedicht. Dann sind es halt Offiziersanwerter, das funktioniert trotzdem.

Gruß, Fink

Perry · 07.02.2008, 12:07

Hallo Milano,
ich gehe das Ganze mal mehr von der philosophischen Seite her an.
Stechschritte lese ich als Metapher für Kriegstreiber, die nach wie vor auf unserem Planeten exerzieren lassen. Den Fremden lese ich als Tod für "die Opfer" ist das alles eine (Alb)traumhafte Wirklichkeit.
Gern gelesen"
LG
Perry
PS: Die Formeln würde ich auch noch mal überdenken.

05.02.2008, 21:07	#1
Milano Dabei seit: 12/2007 Alter: 51 Beiträge: 179 Meine Gedichte	Stechschritte Es hallt der Hof exerziert die Welt die Formeln donnern ins Geäst der Nacht wir sind Schein und scheinbar nur ein Gast ein Fremder huscht vorbei

06.02.2008, 12:45	#2
Schmierfink Dabei seit: 01/2008 Alter: 42 Beiträge: 195 Meine Gedichte	RE: Stechschritte Hallo Milano, ich hab ja schon mal gesagt das deine Gedichte Power haben,aber bei dem hier seh ich sogar was.Also hier meine Interpretation: Ich seh 100 Wehrpflichtige die bis in die späten Abendstunden gedrillt werden und scheinbar nur Gäste in dieser "exerzierenden Welt", der Kaserne sind.Als "Fremden" der vorbei huscht seh ich einen alten Oberstabsfeldwebel, der über den Exerzierplatz muss um an sein Auto zu kommen. ihm sind die Qualen der Jungs völlig egal,also auch fremd. Ja und diese hundert Jungs sind in dieser Welt nur Schein,weil sie wahscheinlich nie kämpfen werden.Nur eine kleine Sache stört mich, "die Formeln donnern ins Geäst"."Formeln" macht das ganze so elitär,das geht auch in meinen Kopf,aber dann sind das nicht hundert Wehrpflichtige, sondern Offiziersanwärter und die sind keine Gäste. (Formeln=gebildet=Studium=Offizier) Also hier meine Vorschläge:"die Pflicht donnert ins Geäst"oder "die Schritte donnern ins Geäst". Jetzt hoff ich nur das ich es richtig verstanden habe. Aber ansonsten sagt der Fink,dieses Gedicht ist ein Muss für jeden Wehrpflichtigen egal in welcher Armee. (für den letzten Satz werd ich bestimmt an die Wand gestellt ) Bleibt mir nur noch eins: "Herr Oberschreiberling,Schütze Fink meldet sich ab".

06.02.2008, 22:05	#3
Milano Dabei seit: 12/2007 Alter: 51 Beiträge: 179 Meine Gedichte	RE: Stechschritte Hi Schmierfink! Vielen Dank für Deine Interpretation. Also Du lagst schon ganz richt, doch mit dem Satz : "Die Fromeln donnern ins Geäst", naja da dachte ich an eine Art Litanei, die wie Salven an die Schädel fliegen und sich eigentlich im Geäst verfangen, also Parolen oder was weiß ich, naja ich war eben nur Zivi, weiß eigetnlich nicht einmal wovon ich da schreibe. Viele Grüße Milano

06.02.2008, 23:05	#4
Schmierfink Dabei seit: 01/2008 Alter: 42 Beiträge: 195 Meine Gedichte	RE: Stechschritte Hallo Milano, für einen Zivi hast du das super getroffen - ich seh das voll vor mir, so wie ich das erlebt habe. Also für mich persönlich echt super Gedicht. Dann sind es halt Offiziersanwerter, das funktioniert trotzdem. Gruß, Fink

07.02.2008, 12:07	#5
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	RE: Stechschritte Hallo Milano, ich gehe das Ganze mal mehr von der philosophischen Seite her an. Stechschritte lese ich als Metapher für Kriegstreiber, die nach wie vor auf unserem Planeten exerzieren lassen. Den Fremden lese ich als Tod für "die Opfer" ist das alles eine (Alb)traumhafte Wirklichkeit. Gern gelesen" LG Perry PS: Die Formeln würde ich auch noch mal überdenken.