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Alt 11.01.2015, 17:52   #1
männlich Issevi
 
Dabei seit: 01/2015
Alter: 29
Beiträge: 441

Standard Tagebuch eines Gegenwartssatten

Liebes Tagebuch,

heute ist das erste mal in meinem Leben das ich einen Tagebucheintrag verfasse. Warum ich das tue? Das weiß ich selbst nicht. Vielleicht weil ich mir erhoffe das es mir danach besser geht. Oder damit ich meine momentane Gefühlslage zu archivieren und später zu sagen : " Wenn ich das durchgestanden habe kann ich alles überstehen". Ich habe keine Ahnung.

Ich weiß nur, dass der ganze Unrat aus mir aus muss. Einfach nur raus. Zuhause herrscht nur noch Streit und Zwist. Die Universität mit ihrer Daueranforderung bei gleichzeitiger Unkoordiniertheit und Unpersönlichkeit überfordert mich. Mein Körper scheint unter der Belastung zu streiken und bestraft mich mit Rückenschmerzen und Kopfschmerzen zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Zu all dieser Mischung aus Nervenstrapazen und Schwäche kommt aber noch das größte Problem überhaupt. Oder ist es die größte Hoffnung überhaupt? Wer vermag das schon zu sagen.

Meine beste Freundin ist in einer Lebenskrise. Seit ihr Freund sie verlassen hat meldet sie sich nur noch selten. Meine anfänglich übertriebene Anteilnahme hatte sie verschreckt. Heute war der erste Tag an dem wir mal wieder geschrieben haben. Auch wenn es nicht viel war so machte es mir dennoch Hoffnung auf eine Rückkehr zu alter Vertraulichkeit. Leider machte es mir auf noch viel mehr Hoffnung. Auf eine Beziehung die meine Sorgen und Ängste vertreiben kann. So unrealistisch dieses Szenario auch ist so präsent ist es in meinem Kopf. Und so unzerstörbar.

Was bringt die Zukunft? Die Steine auf dem Weg meines Alltags werden sich nicht einfach auflösen. Das ist klar. Aber könnte ich wenigstens jemanden an meine Seite gestellt bekommen, der mir über die Stolperfallen hilft? Jemanden dessen Umarmung mir mehr Sicherheit gibt als jeder Airbag und jeder Sicherheitsgurt der Welt? Nämlich sie, die so ist wie keine Andere. So schön. So anmutig. So liebevoll. So zärtlich.

Ich will nicht mehr in die Vergangenheit schauen. Ich will nicht mehr auf die Gegenwart schauen. Ich will nach Vorne schauen. In eine Zukunft voller Glückseligkeit und Liebe. Ich möchte sie heiraten, eine Familie gründen und alles hinter mir lassen, was mich belastet und auffrisst. Aber sag mir liebes Tagebuch wird es je soweit kommen? Wird sie jemals bereit sein, diesen Schritt mit mir zu gehen? Kannst du mir die Antwort darauf geben?
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