Ode an den Hass

[Silberwölfin]

Ich hasse dich.
Wenn du stirbst
werde ich tanzen
an deinem Grab.
Ich werde tausend
bunte Blumen
kaufen
und ihre Blütenblätter
an Feuerwerksraketen
binden,
um sie
hoch
in die Luft
zu schießen.
Dann werden sie
auf die Erde
herabsinken
und alle Menschen
werden wissen,
dass du
tot
bist.
Und ein Lachen
wird erklingen,
aus Milliarden Kehlen
und die Munition
der Erde
wird zu deinem
letzten
Salut
verschossen werden.

Kurz zur Erklärung: Angesprochen ist nicht irgendjemand, den ich hasse, sondern der Hass selbst.

[Downstream]

Gut das du ne Erklärung abgegeben hast sonst könnte man glatt meinen du hast es auf jemanden abgesehen. Nicht schlecht. Sehr geradeaus.

[Ra-Jah]

Ich kann den Wunsch gut nachvollziehen, doch
denke, älter nun:
in dem Moment, da der Hass stürbe, alles schwarze erschiene grau und alles weiße auch. Wenn nicht die Liebe und der Hass die Welt regierten, täten es die Öde und Sinnlosigkeit.
Nicht, dass ich den Hass nicht hassen, die Liebe nicht lieben würde, wahrlich, nein, auch das fließt.
Aber ein wenig Liebe zum Hass (in kleinen Dingen vielleicht)
erhält Vitalität. Ein wenig Zynismus kann heilen.
Es ist wie mit allen schenkenden (giftigen) Dingen im Leben: in Maßen sind sie gesund.

[Silberwölfin]

Im Grunde würd ich das auch nicht machen. Denn wenn es keinen Hass mehr gäbe, könnte ich den Hass ja auch nicht hassen. Ich war ein bischen paradox drauf, als ich das geschrieben habe.

[rattentod]

ohne die anmerkung wärs fast gelungen. abgesehen von der zentrierung. so leider nix für mich