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Alt 06.08.2007, 13:40   #1
Riif-Sa
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 253


Standard Männer zahlen für mich

Montag, 19 Uhr. Ein Stammkunde, 42 Jahre. Er ist Sozialpädagoge, wohnt in einer Neubauwohnung. Während ich ihn massiere, erzählt er mir, wie er Jugendliche überzeugt, ihr Leben dem Roten Kreuz zu widmen. Er jammert über die heutige Chancenlosigkeit in der Berufswelt, viele Jugendliche müssten Jobs annehmen, die sie nicht wollen. Er überlegt laut, wie man dem entgegentreten könnte. Ich lächle und sage, dass ich von solchen Dingen keine Ahnung habe. Dann lässt er sich von mir einen blasen. Er lobt mich, weil ich den Würgereflex schon sehr gut unterdrücken kann, fragt mich, ob ich geübt habe. Ich kann kaum nicken, weil er meinen Kopf festhält. Also schaue ich ihm von unten direkt in die Augen, ich weiß dass ihn das geil macht. Das macht sie alle geil. Ein junger und schöner Kerl, der all das nur für sie tut. Das ist ihm wohl zu viel und er spritzt ab. Ich verschwinde kurz im Bad. Er nutzt die Stunde, für die er zahlt, voll aus. Bis zur letzten Minute muss ich ihn massieren und mir Probleme anhören, die ich gerne hätte. Ich gehe, Fünfzig Euro liegen auf dem Tisch. Bis nächste Woche.

Dienstag, 22 Uhr. Ein Stammkunde, 52 Jahre. Er hat eine kleine Transportfirma, ist sehr großzügig und macht keine halben Sachen. Kaum sind die Türen seines kleinen Busses geschlossen, zieht er sich aus, schiebt mir seinen Schwanz in den Mund und stößt zu. Nach zehn Minuten fängt er an zu hecheln, macht eine kurze Pause und trinkt einen Schluck Wasser. Dann zieht er sich das Kondom über, kniet sich hinter mich und rammelt los. Ich denke währenddessen an diese kleinen Stoffhasen mit der Duracell-Baterie hinten drin aus der Werbung. Nach zehn Minuten spritzt er ab. Dann fährt er mich nach hause. Ich denke, er weiß bescheid. Er weiß, dass er von mit Sex bekommt und keine Liebe. Ich bin flexibel. Ich kann ein geduldiger Zuhörer sein, ein Masseur oder etwas, mit dem man sich für einen Abend schmücken kann, aber nichts davon ist wirklich echt. Aber der Arsch eines jungen Mannes, der ist echt. Hundert Euro ist ihm diese Erkenntnis wert. Bis nächste Woche.

Mittwoch, 20 Uhr. Ein neuer, 58 Jahre (und laut Profil Hundert Kilo). Ich bin auf das Schlimmste vorbereitet. Er will küssen. Ich lehne ab. Er will das Doppelte zahlen. Ich bin einverstanden. Wenn schon, denn schon, meistens klappt es. Er darf mir seine Zunge in den Mund stecken. Er riecht Ekel erregend nach Zigaretten, Kaffee, Kaugummi, Knoblauch und alter Mann. Ich muss weg davon. Ich ziehe ihm die Hose runter und mir offenbart sich ein vier Zentimeter langer Schwanz. Ich muss mich zurückhalten, um nicht laut loszulachen. Mit Daumen und Zeigefinger massiere ich dieses Ding und es graut mir schon davor, es in den Mund zu nehmen, da läuft schon ein bisschen weiße Flüssigkeit heraus. Der Kerl ist gekommen. Ich bin wie versteinert, weiß nicht, was ich sagen soll. Ich muss mal ins Bad. Während ich mir den Mund ausspüle, offenbart sich seine Zahnbürste vor mir. Ich wette, die ist älter als ich. In der Hoffnung, dass es das gewesen sein mag, verlasse ich das Bad. Hastig drückt er mir einen Hunderter in die Hand und drängt mich hinaus. Er wird mich nie wieder anrufen und ich bin froh darüber.

Donnerstag, 18 Uhr. Ein Stammkunde, 54 Jahre. Er ist Professor an der Uni. Er will, dass ich ihn schlage. Ins Gesicht und auf seinen Hintern. Nicht so fest wie das letzte Mal, denn seiner Frau wären die Wunden aufgefallen. Also schlage ich ihn nicht so fest, aber schon bald will er es härter und seine Frau ist ihm egal. Ich bin erstaunt, wie schnell er seine Frau vergisst und wie schnell er sich wieder an sie erinnert, wenn er sich nach der Stunde im Spiegel betrachtet. Dann lutscht er noch an meinem Penis herum. Dass er nicht steif wird ist ihm mittlerweile scheinbar egal. Am Anfang hat er mir eine Viagra angeboten, aber ich habe abgelehnt. Ein bisschen Kontrolle will ich behalten, ich will, dass sie sich alle immer daran erinnern, dass ich das nicht mache, weil es mir Spaß macht. Er hingegen spritzt den Teppichboden voll. Hundert Euro für mich und Teppich schrubben gegen das schlechte Gewissen. Ich liebe das schlechte Gewissen meiner Kunden. Es lenkt mich von meinem eigenen ab.

Freitag, 18 Uhr. Ein Stammkunde, 39 Jahre. Er ist Hautarzt und er hat wie immer eine Nacht mit mir gebucht. Wir gehen essen im Restaurant seines Hotels. So gut wie mit ihm esse ich sonst nie. Er erzählt mir vom Praxisalltag, von seiner Frau, seinen Kindern und ihrer Schule. Er fragt mich, ob ich immer noch Lehramt studieren will. Ich nicke. Dann sage ich „Ja.“ Und dann fange ich sogar an, ein bisschen zu erzählen. Ich gebe ihm das Gefühl, Vertrauen erweckend zu sein, obwohl ich mir von ihm nicht einmal einen Pickel ausdrücken lassen würde. Beim Wein fragt er mich, wie meine Woche war. „Gut.“ Sage ich. Um halb acht gehen wir auf sein Zimmer. Er will mit mir ein Bad nehmen. Ich bin jedes Mal gierig auf diese Badewanne, sie ist drei Mal so groß wie meine, die Wasserhähne sind golden und die Schwimmkissen sind irre, doch lieber würde ich alleine in ihr liegen. Während wir im Schaum versinken zu scheinen, erzählt er mir erneut von seinen Kindern. Wie er seinen Sohn beim Fußball spielen angefeuert hat und wie er ihn trösten musste, als seine Mannschaft verloren hatte. Da-bei hat er eine Erektion und ich hoffe, dass das an mir liegt.
Später liegen wir im Bett. Er will kuscheln und zärtlich sein, wälzt sich auf mich und erdrückt mich fast. Während er sich durch meine Haare wühlt und meinen Hals vollsabbert, spritzt er mir auf meinen Bauch. Dann dreht sich weg und ist innerhalb von wenigen Minuten eingeschlafen. Nach einer Weile stehe ich auf, ziehe mich leise an, nehme mir die Zweihundert Euro vom Tisch und verlasse das Hotel kurz nach zehn. Der Mann an der Rezeption schaut mich grimmig an.

Als ich zuhause ankomme, schwöre ich mir, dass ich damit aufhöre. Dann schaue ich in mein Portmonee. Dort befinden sich fünfhunderfünfzig Euro, mein Wochenlohn. Ich weiß, dass das vergleichsweise eine ruhige Woche war, nur ein Kunde am Tag. Ich fange an zu heulen weil ich weiß, dass ich am Montag wieder bei meinem Sozialpädagogen sein werde und mir erzählen lasse, dass viele Jugendliche Jobs annehmen müssen, die sie nicht wollen. Irgendwann kotze ich ihm sicher seinen Schwanz voll.
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