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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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11.01.2011, 01:15 | #1 |
Tag
In tausend grelle Funken
zerspringt der Sonne Licht wenn es, ins Tal gesunken, an kühlem Tau sich bricht. Die Au hebt an zum Reigen, zur Huld dem Sonnenlauf und tausend Sonnen steigen aus feuchten Auen auf. Da zirpen längst die Grillen und voller Melodie entsteigt aus Wiesen stillen die schönste Sinfonie. Doch dunkeln schon die Wege und Schatten steigen auf verschlafen noch und träge beginnt ihr müder Lauf. Und alle frohen Lieder, der Blüten bunte Pracht, den süssen Duft der Flieder verschlingt die weite Nacht. |
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11.01.2011, 06:26 | #2 |
Forumsleitung
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Das ist vom Wortlaut her schön gedichtet, Raffael. Was mich etwas irritiert, ist der Bruch nach der dritten Strophe: Da wird es, kaum daß der Tag erwacht ist, urplötzlich wieder Nacht, ohne daß sich ein Tagesgeschehen richtig entwickelt hat. Zudem kollidiert das Ende des Gedichts mit dem Titel.
LG Ilka-M. |
11.01.2011, 08:16 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, raffael -
mir geht das Gedicht ein wie Honigseim, denn ich liebe die romantische Poesie. Lediglich an zwei Stellen störe ich mich: "grell" weil ich das mit etwas Schmerzendem in Verbindung bringe. Wenn es Dir nicht zu schwülstig erscheint: Gleich wie demantne Funken... aber lediglich als Anregung. "...der Flieder". Ich weiß, was Du meinst. Aber Flieder hat keinen Plural, es sei denn man umschreibt ihn mit Fliederbüsche, Fliedersträuche. Warum nicht vom Flieder? Entzückt: Thing |
11.01.2011, 10:36 | #4 |
abgemeldet
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Ilka-Maria hat, finde ich, recht. Die Sonne geht zu schnell wieder unter, nachdem sie gerade eben aufgegangen ist.
Ich lehne mich gefährlich weit aus dem Fenster und schlage vor, die letzten beiden Strophen einfach wegzulassen. Sicher wäre das dann ein anderes Gedicht, ohne die Tag-Nacht-Metaphorik, aber eine geschlossene, in sich vollkommene romantische Morgenstimmung. |
11.01.2011, 12:32 | #5 |
Hallo raffael,
auch für mich wäre, so wie Schamansky vorschlägt, Dein Gedicht ohne die beiden letzten Strophen wunderbar. Allerdings gefallen mir auch die letzten zwei Strophen ganz besonders gut und es wäre sicher eine Überlegung wert, diese für ein eigenständiges Abendgedicht einzusetzen. LG Daisy |
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11.01.2011, 14:53 | #6 |
Hallo Ilka-Maria, Thing, Schamansky und Daisy,
Danke für eure Anregungen. Der Bruch zwischen Erwachen und Dunkeln ist wirklich zu abrupt. Strophe 4 wird entfernt und dem letzten Vers eine positive Wendung gegeben ("entsteigen" anstatt "verschlingt"). @Thing: Eigentlich meine ich die (konkrete) Flieder in Einzahl! Und ja, dieses "grell" ist wirklich zu grell! @Daisy: Das Abendgedicht befindet sich schon in der Elaborationsphase. Herzliche Grüsse raffael |
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